Grüß Dich Paul,
: Da ich mir ein Mountain-Bike gekauft habe und versuchen will, dass mein Hund (abhaufreudiger Hovawart-Rüde) bei mir bleibt, habe ich folgende Überlegung angestellt - und möchte Euch fragen, ob ich damit richtig liege:
vermutlich willst du auf Dauer deinen Hund frei neben dir laufen haben, richtig?
Dann ist Dein Plan grundsätzlich einmal gut. Ich glaube aber, daß der Touch-Stab unnötig ist. Ein Tempo von 10 - 12 km/h ist für Hunde sehr angenehm und sie bleiben automatisch in der richtigen Position. Ich habe dann mit oder ohne Zugenschnalzer während des Laufens ein kleines Leckele gegeben. Die Aussicht darauf bringt ihn schnell in die richtige Position.
Da das Nebenherlaufen keine besondere zeitliche Präzision erfordert, ist der Clicker eigentlich nicht nötig. Der Griff zu Futtertasche reicht völlig, wenn das Besärkungsprinzip richtig angewandt wird.
Aber: jedes Queren des Weges VOR dir, soltest du unterbinden, sonst liegst du irgendwann flach. Der Hund muß auch schnuffeln dürfen und dazu muß er oft einige Meter umkehren.
Da für den Hund das angefahren werden auch nicht angenehm ist, lernt er meist, wenns quietcht und scheppert und der Chef laut wird, ist es günstig, sich etwas zurückzunehmen.
Auch mit Hunden, die im Tierheim leben, war das alles kein Thema.
Anständig am Rad laufen, lernt der Hund viel schneller als beim Spazierengehen nicht an der Leine zu zerren. Es ist einfach sein Tempo. Aber laß es stets den Hund bestimmen.
Anfangen kannst du bei dir im Hof mit Achten-Fahren. Bei manchen Hunden ist es günstig, die Katzen voher aufzuräumen....
Was du dir aber überlegen solltest ist folgendes:
Soll der Hund immer nur rechts laufen?
Links laufen kann genauso wichtig sein (kurze Passagen im Verkehr).
Außerdem kann es sehr hilfreich sein, den Hund hinter dem Fahrrad herum auf die andere Seite zu rufen. Das vor allem, wenn er an der Leine ist. Denn mit überkreuzten Armen am Fahrad versuchen alles zu entwirren, kann schon an Monsieur Hulot erinnern (oder Charly Chaplin).
Ein entsprechendes Kommanda, z.B. RUM oder ANDERS veranlaßt den Hund, hinter mir herum auf die jeweils andere Seite zu gehen. Das ist eine hübsche Trainingsübung, die man mit Futterlocken anfängt. Das macht man zuerst im Gehen, noch nicht am Rad. Man wird dann feststellen, daß die Gegenwart des Rades für den Hund ein neues Problem darstellt.
Dieses Kommando kann man auch sehr gut beim Spazierengehen verwenden. Kommt ein offensichtlich ängstlicher Mensch entgegen, kann ich den Hund stets auf die ihm angewandte Seite dirigieren. Das gibt ihm Sicherheit in doppelter Hinsicht:
- Wir sind zwischen ihm und dem Hund. Sicherheitszone gewahrt.-
- Der Hund zeigt, daß er offensichtlich gut gehorcht. Das beruhigt.
Sage ich FUSS, wird das eher interpretiert "Mein Gott, das Vieh ist gefährlich, er muß es ja bei Fuss rufen!" und wehe, er folgt nicht sofort.... Panik!
Auch wenn Autos oder Traktoren entgegen kommen, kann man den Hund so stets auf die abgewandte Seite dirigieren.
Solltest Du einen Bauchgurt, Gechirr, 3m Leine mit Ruckbremse + Panikhaken benutzen, sollte der Hund vor dem Rad laufen. Er muß dann RECHTS, LINKS und LAUF gut beherrschen.
Bei meinem Mirko hat das Quietschen der Bremsen die Funktion des LAUF voll übernommen.
Ein Kommando STEH oder STOP ist auch sehr sinnvoll.
Ich wünsch Dir viel Glück. Erzähl einmal, wenn du das erste mal flachliegst, wie dein Hund dich angeschaut hat
tschüß martin & mirko