Keine Lust am Click ?

Hallo Ihr !
Ich habe diesen Text schon bei der clicker.de geschrieben. Aber vielleicht gibt es hier weiter Ideen.... :-)

Ich hoffe hier kann mir jemand weiterhelfen. ;-)
Unser wunderschöner liebster :-) Boxerrüde ist nun 9 Monate alt (siehe Foto da war er aber noch jünger). Und ein wahrer Temperamentsbolzen (manchmal fast zu viel wenns nach anderen Hunden geht :-). Trotzdem wahnsinnig verspielt,liebevoll und wirklich ein Wahnsinns Hund der gerade kräftig die Pubertät durchläuft :-o! Es gibt allerdings mehrere Probleme die uns zwischendurch fast um den Schlaf gebracht haben.

1.Das erste sehr heftige Problem ist die Fixiertheit auf Hunde (nur um zu spielen!) Sobald wir einem Hund begegnen ist es vorbei man kann ihn kaum halten an der Leine. Haben wir vor 30 Minuten mal irgendwo im Park einen Hund gesehen, können wir ihn den ganzen Spaziergang lang nicht mehr abmachen sonst würde er Kilometerweit rennen um zu diesen zu gelangen. Deshalb arbeiten wir momentan nur mit einer 10 Meter Leine um notfalls noch festzuhalten. Da er uns ca 14 Tage nacheinander ständig abgehauen ist. Glaubt mir so wird jeder Spaziergang ein Streßakt.
In der Hundeschule können wir nur entfernt von den anderen üben, weil er wie verrückt hin will. Alle Leute reisen schon ihren Hund weg aus Angst Rocky könnte sie auffressen :-)
2. Sind wir für ihn total uninteressant. Und unser "Kleiner" ist da wirklich ein harter Brocken. Nichts findet er spannend. Da können wir uns total zum Obst machen, ständig neue Spielzeuge während des Laufens herausholen (damit er mal zu uns guckt), reden....usw. dies ist alles leider nur 1 Sekunde spannend !
3. Unser Boxer steht also als Belohnung auf fast gar nichts. Meißt will er gar keine Belohnung. Fressen (Hühnchen,Wiener,Fisch,Käse usw.) alles nimmt er ne Zeit an. Am zweiten Tag allerdings hat er schon gar keine Lust mehr auf diese Sachen und will schon gar nicht etwas dafür tun.
Auf gut Deutsch : Unser Rocky ist verdammt schwer zu motivieren, dies konnten bisher alle feststellen die versucht haben seine Aufmerksamkeit zu fesseln. :-)
4.Außerdem ist er verdammt ängstlich ! Vor allem wenn Menschen rumstehen (zb. Einfahrt) und geben sich nicht zu erkennen. Dies bedeutet für ihn wenn sie nichts sagen versucht er panisch wegzurennen.Ähnliches gilt für Geräusche. Von klein an haben wir ihn mit allen möglichen Situationen,GEräuschen,Menschen vertraut gemacht !
5. Zum Klickertraining:
Ich muß dazu sagen, daß unser Rocky zu den Crossoverhunden zählt. Wobei ich ihn nicht hundertprozentig dort einordnen würde, da er selbst sehr eigenständig, selbstbewußt und sehr sehr lernfähig ist. Wir haben von Anfang an ihn immer bestärkt wenn er etwas von sich aus entdeckt hatte.
Seit 5 Tagen machen wir nun das Clickertraining (vorher Bücher,Viedeos,Berichte,Internet usw. durchgearbeitet - mein Kopf qualmte schon).
Zu Beginn war er superbegeistert (vor allem wegen Würstchen usw.)Ich versuchte auch die Belohnungen zu variieren damit es nicht langweilig wird. (Spielzeug,spielen,trinken,fressen) Aber obwohl ich extra darauf achtete nicht so lang zu üben (bessergesagt zu entdecken) hatte er täglich weniger Lust, keinen Spaß, keine Motivation :-(
Ich weiß ehrlich nicht was ich noch als motivierende Wirkung einsetzen könnte. Heute schaute er nicht mal in meine Richtung als ich "üben" wollte. Einmal Touch....bumps da hatte er sich schon wieder hingelegt und schnarschte...Wirklich keinerlei Lust und das noch 5 Sekunden !
Weder verlange ich zuviel noch zu wenig ! Ich muß dazu sagen, daß wir früher täglich sogar mehr geübt haben nach der alten Methode (Signal)(NIE mit schimpfen, bestrafen oder ähnliches sondern über Bestärkung)
Also er macht auch schon zuverlässig Sitz,Platz,Hoch (Männchen), usw.
Doch wir möchten ihn nicht verdummen lassen und neue Reize bieten. :-)
Ups Tschuldigung wollte gar nicht sooooo viel schreiben.
ps. Es gibt aber auch einige Lichtblicke !!! :-)

Vielen Dank für eure Hilfe :-)

Hallo,

Ich habe diesen Text schon bei der clicker.de geschrieben. Aber vielleicht gibt es hier weiter Ideen.... :-)

Habs gelesen.

Vergiss erst mal die Probleme , die mit dritten (Hunde, Menschen ...) zusammenhängen, du mußt eins nach dem anderen angehen.
Du hast es selbst schon gesagt, er steckt in der Pubertät. Und nicht nur er ist crossover, auch du. Ihr müßt beide lernen.

Das allerwichtigste ist die Kontrolle über die Ressourcen. Dein hund muß lernen, das das erlangen von angenehmen Dingen nur über dich funktioniert. Dann schreib dir am besten auf, und zwar detailliert, was dein Hund mag. Und schon weiß du, wofür er was tun muß und wo die Motivation IN DEM MOMENT liegt.

BSP. 1.Du nimmst die Leine, es soll losgehen, dein Hund hampelt rum, er will raus. Jetzt ist der Moment gekommen, in dem er lernen kann, raus geht es nur, wenn er Bedingungen erfüllt. Er soll vielleicht beim Anleinen still sitzen. Er sitzt, leine ihn an, C&B ( losgehen, Leckerchen und losgehen ) , spring er zu früh auf, Leine fallen lassen, kurze auszeit, neuer Versuch.
2. Er drängt zur Tür, du willst aber gesittet losgehen, die Tür ist der nächste Aufhänger, nicht wegen dem Dominanzgequatsche, wegen der Motivation.
Lass ihn sitzen, die Tür geht nur auf, wenn er sich setzt, sag es nur einmal und warte. Sitzt er, C& Tür auf.

Und denke dran, schweigen ist gold.
Solche Crossover - pubertätsbrocken können eine Herausforderung sein. Aber, ich habe bemerkt, dass es oft Hunde sind, die es gewohnt sind, alles umsonst zu bekommen : Spielzeug, Aufmerksamkeit, Futter ... da ist eine Motivation oft sehr schwer. Warum sich anstrengen, wenns doch bisher so ging. Da braucht man schon geduld.

Lass ihn alles erarbeiten, was er möchte. Dann bekommst du den Einstieg.
Als meiner in die Pubertät kam, hatte ich zu tun, dass er nicht „sitz" und „Platz" vergass.
Also erwarte keine Wunder in Sachen Gehorsam.
Aber wenn du durchhältst wirst du belohnt.

Fange zu Hause mit einem leichten Trick an, zb. Pfoten geben, Blickkontakt oder so.

Sabine

: Hallo,

lass den Kopf nicht hängen, zumindest nicht auf Dauer ;-)
Dass es mit einem pubertierenden Flegel ziemlich anstrengend sein kann, erlebe ich auch gerade (mein Hund ist jetzt 11 Monate). Ich denke in diesem Alter sollte man vor allem darauf achten, dass er sich keine "Unarten" angewöhnt und ansonsten halt durchhalten: Die Pubertät GEHT VORBEI !
Du hast Deinen Hund auf den Click konditioniert, ja? "Blöde Frage" wirst Du jetzt vielleicht denken, aber es wäre nicht das erste Mal, dass jemand Clickertraining beginnen möchte und das Konditionieren "vergisst". Also sorry.
.... ist die Fixiertheit auf Hunde (nur um zu spielen!) ...
Du beschreibst wie schwierig es ist, den Hund mit Leckerle oder Spiel zu motivieren. Aber gerade das beschriebene Problem mit der Fixiertheit auf andere vierbeinige Spielkameraden, könnte auch Dein Lösungsweg sein. Du könntest zum Beispiel üben "Schau mich an", dann Click und als Belohnung darf er zum anderen Hund hin und mit ihm spielen. Diesen Weg beschreite ich seit einigen Wochen und es klappt wirklich gut. Sogar mit unserem erwachsenen zweiten Hund schafft er es mittlerweile, zuerst zu mir zu schauen, um dann nach dem Click hinzuspurten und zu spielen. Gerade weil er unbedingt dorthin möchte, wird er sich anstrengen und mitarbeiten. Das kann zu Beginn natürlich etwas dauern, also Zeit und Geduld mitbringen. Aber hat er einmal begriffen, dass er nur über einen Blickkontakt zu Dir zu seinem Ziel kommt, dann wird das immer selbstverständlicher für ihn. Später kannst Du die Anforderungen dann auch erhöhen und zuerst eine Übung, dann vielleicht zwei Übungen usw. verlangen, dann erst C & hin zum Spielkameraden.
... nur mit einer 10 Meter Leine um notfalls noch festzuhalten.
Ich befürchte, dass Du auf diese Weise seinen Drang zum anderen Hund eher noch steigern könntest?

... unser "Kleiner" ist da wirklich ein harter Brocken....
Ich denke, dass Du trotzdem ans Ziel kommst, wenn Du z.B. nach Martins Buch, konsequent den Clickerweg verfolgst.

Nichts findet er spannend.
Doch :-) siehe oben.

... ist er verdammt ängstlich ! Vor allem wenn Menschen rumstehen..
Erst seit kurzer Zeit oder von Anfang an?

... er selbst sehr eigenständig, selbstbewußt und sehr sehr lernfähig ist.
Man könnte es auch als eine schöne Herausforderung an einen guten Hundeausbilder bezeichnen?
Aber wie gesagt, ich hatte auch schon einige Flauten in punkto Ausbildung und kann das gut verstehen. Aber wenn man nicht nachgibt und die schwierigen Zeiten durchsteht, dann wird es tatsächlich besser. Nicht von heute auf morgen, aber eben mit der Zeit.

....: Seit 5 Tagen machen wir nun das Clickertraining ...
Lass deinem Hund Zeit, um sich auf die neue Lernmethode einzustellen. Er weiß ja nicht, dass dies Euer neuer Ausbildungsweg sein soll - oder hat er Dich mal ein Clickerbuch lesen sehen? ;-)

Gerade bei Boxern haben wir sehr gute Erfahrungen mit dem Clickertraining machen können, konventionelle Methoden habe sich selbst geoutet.

Viele Grüße, und viel Erfolg,
Dorothee

Ich kann feierlich verkünden.......Traraaaaaaaaaa....... die Flaute und Lustlosigkeit ist abgeflaut und wir machen wahnsinnige Erfolge.
Schon in der kurzen Zeit !!!!!!
Wir haben das Super Leckerli gefunden: Hähnchenbrust :-)
Also vielen lieben Dank...
(Sogar die Ängstlichkeit bessert sich :-)
Bis bald und liebe Grüße von Lilyth und der (halbstarke) Boxer Rocky :-)

Hi Sabine...
Danke für deine Worte :-)
Es ist jetzt ein paar Tage später und alles viel viel besser...
Rocky hat verstanden daß wir da durchhalten... und nun ist er mit Feuereifer dabei !!!
Das absolute Leckerlie hat zur Motivation geholfen.
Wir waren auch nicht verzweifelt , aber es ist halt doch schwierig manchmal die Launen eines pubertierenden Boxerrüden zu verstehen :-) (beim Menschen nicht anders ! :-)
Naja und die Sache mit anderen Hunden kann ich nicht außer Ahct erstmal lassen, weil wir ständig anderen Hunden begegnen und dies sich auch nicht vermeiden läßt. Aber selbst das bessert sich immer mehr !!!
Also lieben DAnk für die Hilfe :-)))

Gruß Lilyth + Rocky