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Nochmal Clicker & Triebverhalten

geschrieben von Pia(YCH) 
Nochmal Clicker & Triebverhalten
12. November 1997 19:14

Ein nicht so gutes Beispiel mit dem Rüden, o.k. Aber ich schreib
noch ein paar Beispiele...
Ein Schäferhundler sagte mir"Wenn mein Ruede eine Hündin riecht, dann
ist Schluß mit Arbeiten. Da kann ich auch nix dagegen tun, denn
Triebverhalten ist stärker als jede Erziehung."
Ein Frau mit Windhunden hat mit erzählt"Meine Salukis jagen hinter
allem her was wegrennt. Wegerziehen kann man das nicht, denn ihr Jagdtrieb
ist nicht zu kontrollieren."
Was sagt ein "Clickertrainer" dazu?


13. November 1997 14:17


Hallo Pia

Ein Schäferhundler sagte mir"Wenn mein Ruede eine Hündin riecht, dann
ist Schluß mit Arbeiten. Da kann ich auch nix dagegen tun, denn
Triebverhalten ist stärker als jede Erziehung."

Das kann man sogar bei Menschen beobachten....

Das Problem ist, daß es viele Arten von Belohnungen gibt. Endogene spielen da eine Rolle. Das wird ja von Ausdauersportlern berichtet.
Wenn der Hormonpegel oben ist, fallen eine Reihe von Belohnungen aus.
Die Belohnung kommt am besten aus dem Motivationsbereich des Hundes. Kürzlich war ein Bericht in der clicker-list, daß tatsächlich jemand den Kontakt zu einer läufigen Hündin als Belohnung benutzte. Sie sollt dann allerdings nicht stehen. Ende des Mastes, Aufhören mit Klettern.

Ein Frau mit Windhunden hat mit erzählt"Meine Salukis jagen hinter
allem her was wegrennt.

Ja, diese Verhaltensweise sind selbstbelohnend. Man kommt ihnen nur bei, wenn man im Ansatz bei leichtem Reiz, eineandere, stärkere Belohnung entgegensetzen kann. Ist die Jagd erst einmal gestartet, kommen die Motivation und damit die entsprechenden Belohnungen ganz aus diesem Bereich.
Man muß schlicht akzeptieren, daß der Hund ein Jäger ist. Er hat angeborene Auslösereize, die er ohne weiteres Trainung 'richtig' beantwortet. Das Dilemma ist, daß sich richtiges Jagdverhalten erst nach der Pubertät entwickelt. Vorher werden die Sequenzen noch nicht zu einer Handlungskette zusammengesetzt. Die Leute glauben, daß ihr Hund nicht jagt. Wenn er es dann zum ersten Mal tut, sind sie erschüttet.
Man muß im Prinzip schon mit dem ganz jungen Hund anfangen, hetzbares Wild als Auslöser für anderes Verhalten zu nehmen, z.B. zusammen ein Stück zu rennen und dann ein Reißspiel zu machen, was es sonst nicht gibt.

Aber ein Hund ist kein programmierbarer Roboter.

Was man auf jeden Fall und unbedingt fördern sollte, ist das schnelle Zurückkommen in der ersten Jagdpause. Sonst geht der Hund auf eigene Faust los. Wenn er nach der ersten Jagd das erste Mal zurückkommtloben loben, füttern, tränken, streicheln etc.!!!!
Dazu bracuht man keinen Clicker, sondern nur Selbstbeherrschung und Freude darüber, daß der Hund heil zurückgekommen ist.

Viele Grüße von Martin & Mirko