Hallo
) Ich habe mich jetzt zwei Stunden durch alle Mails gewühlt. Rsultat: Ich bin traurig. Scheinbar habe ich so ziemlich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann (und dachte vorher, ich hätte eine riesen Hunderefahrung...)
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Zum meinem Problem:
Ich habe zwei bukarester Streunerhunde (Lara und Leo). - Das ist nicht das Problem
) Die Kleine wird bald zwei, Leo wird vermutlich im August vier Jahre alt.
Leo ist seit November letzten Jahres bei uns und hat in seinem Leben schon viel mitgemacht. Als er kam, war sein rechter Vorderlauf behindert, was im Februar mit einer OP behoben werden konnte. Er hasst Katzen (und generell jede potentielle Beute) und fremde Hunde, mag keine fremden Männer (er wurde vermutlich misshandelt), möchte am liebsten Kinder schnappen, die wild an ihm vorbeilaufen, findet Traktoren und Motorräder entsetzlich (will dann am liebsten bellend hinterher) und ist ansonsten ein ganz schöner Dickkopf. "Erschwerend" hinzu kommt seine erstaunliche Intelligenz. Folgen findet er doof, Sitz machen hält er für überflüssig. Die ersten zwei Wochen habe ich ihn regelmäßig getragen, da er an der Leine keinen Schritt mehr weiterging.
Leo ist ein Labrador-Mischling. Zuhause ist er ein riesen Schmuser, macht nichts kaputt, war von Anfang an stubenrein, genießt jedes kuschelige Plätzchen und könnte stundenlang kuscheln. Man sollte nicht denken, wie er sich draußen aufführt, wenn uns ein fremder Hund begegnet...
Lara ist eine Supermaus. Sie ist sehr barv, lernt schnell und war, als ich sie vor einem Jahr bekam, sehr scheu und hatte vor allem Angst (Hunde, Auto, Treppen, Staubsauger, laute Geräusche). Menschen, vor allem Kinder und Jugendliche, findet sie super. Seit Leo zu uns gekommen ist, hat sich ihre Angst anderen Hunden gegenüber in gespieltes Dominanzgehabe gewandelt. Seit sie ihren Beschützer "im Rücken" hat, bewegt sie sich wie eine kleine Zicke stolz mit erhobenen Schwanz auf Hunde zu, die ihre Größe haben, ist jedoch absolut hysterisch, wenn fremde Hunde auf uns zukommen, die schwarz sind, groß und/oder eine Rasse angehören, die ihr nicht geheuer ist (Schäferhund, Dalmatiner, Husky). Sie erinnert mich dann manchmal an eine Politesse, die auf einen einbrüllt, weil man falsch geparkt hat und den Strazettel trotzdem nicht bezahlen will. Große bis riesige Rüden mit hellem Fell (Boxer, Dogo Argentino, Golden Retriever) findet sie stattdessen wieder hinreißend...
Meine beiden Hunde sind ca. 50 cm hoch und 20 kg schwer. Lara läuft problemlos ohne Leine und Leo - tja, bei Leo traue ich mich das nur, wenn ich weit und breit keinen anderen Hund sehe. Nachdem ich den Beitrag zur Leinenaggression vom 17.05. eifrigst studiert habe, bin ich nun um einige interessante Anregungen reicher. Trotzdem habe ich ein paar Fragen, die mich beschäftigen:
1.) Da ich zwei Hunde habe, weiß ich nicht, wie ich das mit dem Clickern hinbekommen soll. Leo mag keine Leckerlis, es kommt bei ihm also nur Leberwurst in Frage. Doch die riecht Lara auf 5 km. Wie bekomme ich das hin?
2.) Die Hunde schaukeln sich gegenseitig hoch, wenn ein fremder Hund der genannten Kategorie in Sicht ist. Da ich generell den wasermanntypischen Hektik-schnell-schnell und zackig-Charakter habe und Leo dann regelmäßig mit seinem "Je länger und lauter ich brülle, desto mehr Angst hat der andere"-Gejohle anfängt (eifersüchtig ist er auch, wenn jemand an seiner Lara schuppert), endet das ganze dann immer damit, dass ich Leo absitzen lasse, ihm die Hand auf die Schnauze lege, damit er ruhig ist, auf Lara aufpasse, dass sie den anderen Hund nicht schnappt, Leo dann irgendwann doch loslasse und sich Lara und Leo dann anschauen und denken "Attacke", den anderen Hund mal ganz kurz zwicken und ich brülle. So. Und dann gehe ich total entnervt nach Hause, ein paar weitere Hundebesitzer halten mich für bekloppt, meine Hunde sind genervt und ich könnte mit dem Kopf gegen einen Baum rennen, weil ich weiß, das mein Verhalten total bescheuert war. Lara tut mir leid, weil sie eigentlich gerne spielen würde, Leo tut mir leid, weil er vielleicht ja auch ganz nett wäre, wenn ich die nerven behalten würde und nicht so viel Angst um die anderen Hunde hätte und ich tu mir auch leid .
Ich muss dazusagen, dass ich, nachdem, was ich hier so gelesen habe, wohl auch "Crossoverhunde" (oder so ähnlich) habe. Zwar hab eich auch von Anfang an mit positiver Verstärkung (Lob) gearbeitet, aber wenn ich mich so beobachte, werde ich zunehmend hysterisch und Leo bekommt auch mal eine auf den Popo. (nein, nicht schlagen, wirklich einen Klaps).
Ich habe mit dem Clickertraining noch garkeine Erfahrung und möchte morgen gleich die "Ausrüstung" besorgen. Doch vielleicht hat der eine oder andere ja noch einen Tip, wie ich das mit 2 Hunden hinbekomme.
Tut mir leid, dass der Beitrag so lang geowrden ist, doch ich suche wirklich dringend Rat, damit unser Zusammenleben harmonischer abläuft und Leo endlich auch mal von der Leine kann.
Herzlichen Dank fürs Lesen
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