Hallo Dagmar und Toska,
Herzlich Danke für Eure superschnelle Antwort, dann können wir uns gleich heute Abend mit Euren neuen Hinweisen in's Abenteuer begeben.
:: Wenn ich in dem Moment, in dem er sanft spielt, clicke, bekommt er ja auch eine Belohnung, entweder Leckerli oder, das funktioniert manchmal auch schon, weiterspielen.
: Prima! Ihr macht das richtig gut! Bietest Du ihm auf jeden Fall erst einmal ein Leckerchen an, oder ist Spielen ganz oft DIE Superbelohnung für die er jedes Leckernchen kaltlächeln liegenläßt?
Oh, Danke für Dein Lob, ich gesteh's, nach all den "Startproblemen" mit dem ehemals scheuen Hund und den diversen "Hundekennertips", die mir traditionell erziehende Mitmenschen meinten, dringlich geben zu müssen, tut es einfach mal gut, zu lesen, dass es so ok. ist.
Letzteres ist der Fall, weiterspielen findet Lorbas sooo toll, dass er das Leckerchen (auch seinen sonst über alles geliebten Thunfisch) erst wieder zur Kenntnis nimmt, wenn er eine Weile gespielt bzw. getobt hat.
: :Nun kann es aber passieren, dass er in seinem Spieleifer, kurz nachdem ich geclickt habe, dennoch fester zulangt. Darum habe ich das Clickern, um nichts Falsches zu verstärken, erstmal reduziert und gehe "auf Nummer sicher", ist absehbar, dass er nicht in einen "Tobe-Rausch" verfällt, clickere ich, ist's unsicher, lasse ich's lieber.
: :Ist das so richtig?
: Ich versteh Clickertraining so, dass der Hund weiß, in dem Moment, wo der Click kommt, ist sein Verhalten richtig. Und Du clickst ja, während er noch sanft spielt :-)
: Der Click beendet das Verhalten, also denke ich ist es durchaus in Ordnung, wenn Lorbas dann vor lauter Begeisterung auch mal versehentlich fester zufasst. Dafür hast Du ja schon Dein Welpenquieken ;-)
:
: *Click - Leckerchen* halte ich in dem Fall für besser, weil es das Toben kurz unterbricht, es also keine Fehlverknüpfung geben kann.
Stimmt, zumindest hält er ein kurzen Moment inne, schielt auf den Thunfisch, und entscheidet sich dann doch für's weiterspielen. Arm im Maul ist scheint's spannender als Thunfisch im Maul...
: :Mit "Schluß" will ich eigentlich auf die Dauer generell erreichen, dass er das, was er gerade macht, sofort beendet und dann in der Form auch nicht gleich darauf wieder beginnt, sondern eine "Auszeit" vom Spielen oder was gerade dran ist, durchlebt.
: Dazu gibt es sicher ganz unterschiedliche Meinungen. Natürlich kannst Du Deinem Hund durch ein bestimmtes Wort eine Auszeit ankündigen. Dann weiß er, dass dieses Verhalten nicht richtig war. Er hat aber immer noch keine Information darüber, welches Verhalten Du statt dessen wünschst und Du arbeitest im Prinzip mit einer Strafe.
Grübelgrübel, da war ich wieder zu ungenau in meiner Nachricht, ich wollte ihm eigentlich damit auf die Dauer vermitteln "ich will jetzt nicht mehr mit Dir spielen, Ball werfen, mich von Dir aus dem Wasser ziehen lassen, mach, was Du willst, aber mach es erstmal ohne mich", denn es gibt durchaus Tage, an denen er am liebsten 3 Stunden am Stück mit mir toben würde und ein "zur Salzsäule erstarren" meinerseits, um ein Ende meiner Bereitschaft, mitzumachen, anzuzeigen, wird dann seinerseits standhaft ignoriert. Das verstehe ich aus seiner Sicht ja auch, mit dem "Schluß" will ich ihm dann ankündigen "Du kannst gerne rumrennen, Spuren suchen, Stöcke anschleppen, was auch immer, ich komme auch mit, aber ich will jetzt nicht mehr z.B. werfen, Tauziehen spielen usw." Sobald er sich dann abwendet und "alleine" etwas unternimmt, lobe ich ihn und bestärke seine Eigeninitiative. Der Ausflug ist ja dann nicht beendet, meine ausgeleierten Arme brauchen nur mal eine Erholung vom werfen, Zerren usw. Ist das so verstehbar?
Wie kann ich an dem Punkt ohne "Schluß" positiv bestärkend auf ihn eingehen, damit er "alleine" etwas unternimmt? Lorbas kann sehr hartnäckig in seinem "spiel bitte, bitte, bitte weiter mit mir" sein, seit er soviel Vertrauen gefaßt hat, daß er's sich traut.
: Ich bemühe mich aversive Reize wo immer es geht zu vermeiden und arbeite statt dessen lieber mit Alternativverhalten. Also statt mit Dir zu toben, darf er z.B. apportieren.
: Es hat den Vorteil, dass ich meinen Hund nicht für Fehlverhalten bestrafen muß. Ich kann ihn statt dessen für das richtige Ausführen des von mir erwünschten Verhaltens loben. So macht es sowohl mir als auch meinem Hund mehr Spaß. Vielleicht wäre es ja auch für Euch eine Hilfe?
Also meinst Du, einfach notfalls 10 Minuten als Salzsäule in der Gegend stehen, alle Menschen, die sich wundern, warum ich so gar nicht auf den Hund reagiere, gleich mit ignorieren, im hundepanischen Hamburg zugleich aber soviel "es ist alles in Ordnung, ich übe gerade ein paar Sachen mit meinem Hund" ausstrahlen, dass niemand die Polizei ruft, weil er womöglich denkt, ich werde vom Hund bedroht und traue mich nicht weg, und ansonsten abwarten, und irgendwann begreift Lorbas dann schneller, dass ich nicht "unbegrenzt" spielen mag bzw. kann?
In der Wohnung, wenn ich mich einfach anderen Aufgaben zuwende, klappt das schon gut, aber draußen, zumindest, solange kein passender Spielkumpan in Sicht ist, ist er halt sehr auf Gemeinschaftsaktionen mit mir bzw. allen, die ihn begleiten (das kann auch mein Mann sein, am "wildesten" ist es, wenn auch noch Freunde von uns mitkommen, die er sehr mag) aus. Vielleicht sitzt mir da auch noch der blöde alte Spruch von früher im Gehirn "schicken Sie den Hund rechtzeitig weg, verwöhnen Sie ihn nicht so sehr, Sie bestimmen, wann's reicht".
Salzsäule statt Schluss, wenn Ihr mir dazu nochmal antworten mögt, wäre ich sehr froh, denn eben drum kamen wir ja auf's Clickern, weil wir Lorbas ein möglichst straffreies Leben ermöglichen wollen.
Herzliche Grüsse von
Helke und Lorbas