Grüß Sie Rolf
Ich kenne hier eine Frau, die hält sich einen Golden-Retriever.
Die Frau wurde nach einer Krankheit praktisch sprachlos. ...
die Frau müsste sich mit dem Hund auf optischer Basis, das heisst mit
Handzeichen usw. verständigen lernen.
Da Hunde sowieso eher auf Sichtzeichen als auf Stimme reagieren, ist das kein großes Problem.
Damit der Hund aber auf ein solches Zeichen achtet muss er doch erst darauf aufmerksam gemacht werden.
Die Aufgabe im Clickertraining wäre, zunächst den Blickkontakt zu fördern. Das kann man in reizarmer Umgebung üben und später dann auf eines der vorgeschlagenen akustischen Signale konditionieren.
Auch dieses Signal müsste in der Tonlage genau definiert sein, damit
der Hund lernt"Jetzt will sie etwas von mir" und auf ein optisches
Signal achtet.
Genauso ist es. Es hat ja auch keinen Sinn, wenn ein Hund auf einen beliebigen Pfiff reagiert.
Was aber, wenn der Hund auf ein Zeichen falsch reagiert und er zuweit
entfernt ist um das Flüstern zu vernehmen? Hier müsste doch wieder
ein bestimmter Ton her für "falsch". Dasselbe für "nein".
Ja, das ist in Ordnung.
Wie wäre das mit einem kleinen Tongenerator, den man so modifiziert,
dass mittels verschiedener kleiner Tasten, verschiedene genau definierte
Töne erzeugt werden? Hier müsste man vielleicht auch den Clicker
durch einen bestimmten Ton ersetzen.
Auch das kann man tun. Zum Hersehen (Blickkontakt)kann man ein glattes Sinussignal verwenden. Zum Kommen dieses Signal mit Pause doppelt geben. Als NEIN kann man ein Schnarren verwenden (Konditionierung wie bei 'Das NEIN, eine konditionierte Strafe')und als FALSCH ein alternierendes Signal. Das kann während des Clickertrainings benutzt werden und erhält seine Bedeutung en passant.
Noch sehr gut wäre ein leicht variierendes Signal für 'mach weiter so'. Desweiteren sollte ein Signal (Trillerartig z.B.) zum Immobilisieren (PLATZ, SITZ) vorhanden sein. Das gehört für mich zu den lebenswichtigen Signalen.
Das läßt sich alles ein einem kleinen Kästchen unterbringen. Im Elektronik-Versandhandel findet man da die variabelsten Tongeneratoren.
Es gibt auch die Möglichkeit, das ganz in ein Halsband mit Empfänger zu integrieren, dann ist die Verständigung auch über größere Entfernungen gesichert.
Bei den entsprechenden käuflichen Halsbändern ist aber noch etwas ganz anderes integriert. Vielleicht ist ja ein Umbau möglich.
Diese Signaltechnik hat man (in den USA) beim Delphintraining in der offenen See, wo die Tiere oft mehr als einen Kilometer entfernt waren, mit gutem Erfolg eingesetzt (Um sie eine Sprengladung zu einem Schiff/U-Boot transportieren zu lassen). Auch Katzen hat man so in bestimmte Gebäude und Gegenden dirigiert, in die man als Mensch nicht so leicht hineinkam. Daß die Katze noch ein Knopfmikrophon trug, viel nicht weiter auf.
Diese Technik ist also wohlerprobt.
Auf jeden Fall kann man die einzelnen Verhaltensweisen vor der Konditionierung mit dem Clicker hervorragend üben. Ich selbst habe voriges Jahr eine junge Frau betreut, die das gleiche Problem hatte (gleiche Hunderasse auch). Sie kann eine Ultraschallpfeife bedienen und benutzt dann Sichtzeichen. Sie kommt gut damit zurecht.
Zu kompliziert für den Hund? Oder haben Sie da Alternativen auf Lager?
Solange wir keine Fehler machen, ist es für den Hund einfach.
Viele Grüße von Martin und Mirko