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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Panikattacken bei zu nahem Kontakt
12. Juli 2001 15:13

Hallo Helke

: Den Blickkontakt kann ich eh nicht erclickern, den muß ich mir erarbeiten. wenn Lorbas Panik hat, kann ich x-mal Lorbas-Guck sagen, aber er guckt nicht, wie schon in der anderen Antwort geschrieben, kann ich gut nachfühlen würde ich auch nicht tuen. Ich denke mal, das muß genauso wie das Vertrauen wachsen. Leihündin angucken, statt die dritte Art zu fixieren, ist erst dann sicherer, wenn tief in ihm angekommen ist: Leihündin läßt mich nicht in's offene Messer rennen, und das kann ich ihm nicht verclickern, das muß er erfahren dürfen.

Ja, da hast du völlig recht. Ich höre dann auch oft, "ja, kennt er denn kein Signal für Guck mich an?" Doch kennt er, aber in Panik kann man damit nicht arbeiten. Aber du kannst ihm den Weg leichter machen, dass er dich irgendwann immer öfter anguckt, indem du dieses mit ihm übst, wenn er Leute oder Dinge anguckt, die noch weit genug entfernt sind, so dass er sich nicht aufregt und ihn dann mal schauen lässt. Nicht immer, er soll seine Umgebung natürlich wahrnehmen und nicht die ganze Zeit mit steifem Nacken neben dir laufen, aber immer mal wieder zwischendurch. Und wenn du das Gefühl hast, es könnte in dieser Situation sein, dass er loslegt wenn du weitergehst, dreh'nach dem Blickkontakt um, damit im Laufe der Zeit dieses Sicherheitsgefühl "Mal nachfragen, Chef weiß schon was zu tun ist" wachsen kann. Das heißt aber auch, mach diese Übung nur, wenn du so reagieren kannst, dass er nicht in Stress gerät.


: Ja, auch das verstehe ich sehr gut, die Rituale sind zwar in meinem Kopf schon "zurechtgelegt", aber wenn ich nur noch ein nervöses Hinkel um mich herum habe, macht er mir halt gelegentlich noch einen Strich durch die Rechnung, aber ich bleibe dran. Mit vielen Sachen ist er ein "ganz oder gar nicht"-Hund. Entweder, es klappt von ihm aus sehr schnell, ohne langes Shaping usw., oder er steckt auf, weil er zu sehr aufgewühlt ist,

In dieser Situation kannst du auch kein Ritual aufbauen, alles Üben muss an noch ruhigen Situationen geschehen. Und dann geht's langsam vorwärts.

: und dann bietet sich oft gar nichts zu bestärkrndes an, denn einen Hund, der nervös, ängstlich, wütend ist, will ich nicht mit C+B bedenken.

Ist meiner Meinung nach auch völlig richtig.

: Ich lasse ihn, ich bin bei ihm, ich bin erreichbar, aber ich will es nicht bestärken. Ist das verstehbar?

Teilweise, wie bist du bei ihm? Gerade dieses bei ihm sein, könnte er als Unterstützung auffassen. Versuche lieber ihn zu ignoriern, solange er sich aufführt aber sofort auf die kleinste Beruhigung zu reagieren.


: Oh, das machen wir schon, das macht Lorbas mit Begeisterung, aber von dort aus zu erweitern, noch gar nicht zu generalisieren, sondern nur einen Fitzel der Vorstellung zuzulassen, dass auch der eine oder andere Mensch, den Lorbas noch nicht kennt, harmlos sein KÖNNTE, das ist ihm leider noch nicht möglich. Er hat bisher nur 2 Kategorien "ok., entweder, weil vertraut oder weil weit genug weg" oder "Lebensgefahr, entweder, weil zu ungeduldig beim Erstkontakt oder weil zu nah dran".

Das kenne ich auch, wahrscheinlich haben wir doch Zwillingshunde *g*

: Das "Mittelfeld" fehlt noch, aber ich hoffe, dass wir das noch beackern und bepflanzen können mit der Zeit:-)

Wird schon kommen, ihr seid schon auf dem Weg, aber es dauert halt.

Liebe Grüße
Susanne

12. Juli 2001 15:35

Hallo Christine,

: Mit den Hunden, ich kann dir nur sagen, wie ich es bei Bambuli sehr konsequent gemacht habe: jeder aggressive Hund, jeder Aufsteiger, Rammler etc, jeder Kläffer, hat überhaupt keine Chance, an sie ranzukommen. Entweder drehe ich rechtzeitig um oder ich bin lebendes Schutzschild, und JW hilft dann natürlich auch:-)

Also, das du das komplett schaffst, finde ich bewundernswert. Entweder und fehlt JW oder ich lebe in einer zu unübersichtlichen Gegend oder bin einfach zu blöd. Aber ab und an bin ich leider nicht schnell genug und Zasko wird wieder überfallen. Oftmals meinen es die anderen Hunde ja gar nicht böse, aber da schon zu oft was passiert ist, ist er zu einer "normalen" Kontaktaufnahme ja gar nicht mehr fähig.

Sie wurde nur relativ am Anfang von einer Hündin gepackt, neulich attackiert (von der gleichen) diesmal waren ich und JW aber schneller.


B. hat nur guten Hundekontakt, sie darf nur zu freundlichen Hunden.

Da hatte ich am Anfang (als Zasko noch nur ängstlich und noch nicht aggressiv war) böse Überraschungen erlebt. Auf die Frage ob er andere lieb und freundlich ist, und ich einen ängstlichen Hund hinlassen darf, kam das übliche, ja der ist ganz lieb, der tut nichts und mutierte dann zum "Das hat er ja noch nie getan!". Ich wünsche euch, das es euch nicht passiert, damit Bambuli weiter so gute Fortschritte macht wie bisher.

: Inzwischen ist sie diejenige, die sogar schon mal zum Spiel auffordert:-) Hier habe ich jeden "richtigen" Ansatz geclickt, B war der andere Hund.

Schön, macht weiter so!

: Deshalb muß man da schauen, daß man auch den anderen Hund "liest", um auch eine Belohnung durch den fremden Hund zu haben und nicht das Gegenteil.

Tja, da habe ich wohl früher schon ein paarmal geloost :-((((


Liebe Grüße
Susanne

12. Juli 2001 15:46

Hallo Christine

: Nur eines habe ich mit Berry erfahren: Einst tief erlerntes Verhalten löschte sich zumindest bei ihm nie wieder völlig aus.

: Es gibt nicht die Antwort und zeit heilt nicht alle Wunden.

: Alles in allem hat Berry etwa zwei Jahre gebraucht, um zu sich selbst zu finden und um das zu werden, wie er dann die letzten neun Jahre war. Aber er blieb immer ein "schwieriger" Hund mit einem Funken, hm, Unberechenbarkeit.

Ja, da stimme ich völlig mit dir überein, und je länger diese Verhalten einwirken konnten, bzw. die Umstände dauerten, die zu diesem Verhalten führten, umso länger dauert es, die Wunden zu kaschieren. Aufpassen, das sie nicht noch mal aufreißen, bzw. damit rechnen, das sie durch irgendeinen Auslöser aufreißen (egal ob wir ihn kennen, oder er uns noch gänzlich neu ist) müssen wir bei solchen Hunden wohl immer.
Wie hast du neulich im Clicker.de geschrieben: Irgendwann kommt mal der Tag x, das kann man nicht üben und vorherplanen (zumindest so ähnlich, wörtlich hab' ich's nicht mehr im Kopf ;-))


: Sehr viel geholfen hat Berry damals die RH, bei der Verbellen (am Anfang waren die personen geschützt) nicht mehr dann attackieren zur Folge hatte, sondern Belohnung, in seinem Fall dann Fressen, er spielte nicht. Der "Figurant" war nicht mehr Feind, sondern Freund.

Wo hast du einen RH-Verein gefunden, die das mitgemacht haben? Ich kenne nur welche, die nur ganz sozialverträgliche (sowohl mit Menschen als auch mit Hunden aufnehmen) und da es schon oft mal irgendwann mehr oder minder unvorhersehbar Probleme mit SH gab, gibt es jetzt auch immer mehr, die Hunde mit einer SH-Ausbildung gar nicht mehr aufnehmen.


Nochmal liebe Grüße
Susanne

12. Juli 2001 16:20

Hallo Susanne,
: :
: Also, das du das komplett schaffst, finde ich bewundernswert. Entweder und fehlt JW

JW ist wirklich gerade in Bezug auf Rüden, die gerne aufdringlich etc wären, natürlich ein guter "Blocker".

oder ich lebe in einer zu unübersichtlichen Gegend

ja, ich meide nach Möglichkeit unübersichtliche Wege und habe da immer JW als "Alarmmelder", er signalisiert ja, da kommt Hund.

oder bin einfach zu blöd.

Also das glaube ich nun nicht:-) Du darfst ja nicht außer Acht lassen, daß Zasko vermutlich völlig andere "provozierende" Signale sendet. An Jw führt für andere Hunde kein Weg vorbei, Bambuli kann da manchmal als "kleine graue Maus" auch mal übersehen werden. Verstehbar?
:
: Da hatte ich am Anfang (als Zasko noch nur ängstlich und noch nicht aggressiv war) böse Überraschungen erlebt. Auf die Frage ob er andere lieb und freundlich ist, und ich einen ängstlichen Hund hinlassen darf, kam das übliche, ja der ist ganz lieb, der tut nichts und mutierte dann zum "Das hat er ja noch nie getan!".

Was mir die Leute sagen, ist mir ziemlich egal, ich beobachte den anderen Hund oder entscheide dann auch Umgang Besitzer mit Hund.
:
: Schön, macht weiter so!

Ja, ich hoffe doch:-)
: :
: Tja, da habe ich wohl früher schon ein paarmal geloost :-((((
:
Ach, was heißt geloost. Fehler gehören dazu, auch wenn es manchmal schmerzt. Wichtig ist, aus ihnen zu lernen. Und soll ich Dir was verraten:-) als ich anfangs den Lupenzwerg mit grade mal knapp 40 cm an der Leine hatte, neben JW mit 66 cm und Berry hatte 55, uff, da hatte ich manchmal echt Angst am Anfang, es war für mich eine Riesenumstellung, einen so kleinen Hund zu haben, so verletztlich (in meinen Augen am Anfang). Da mußte ich erst mal an mir selbst arbeiten, um nicht ein "typischer" Kleinhundbesitzer zu werden. Jaja, man lernt nie aus:-) Jetzt habe ich mich aber normalisiert.
Liebe Grüße
Christine

12. Juli 2001 16:27

Hallo zum zweiten:-)
:
: Wo hast du einen RH-Verein gefunden, die das mitgemacht haben? Ich kenne nur welche, die nur ganz sozialverträgliche (sowohl mit Menschen als auch mit Hunden aufnehmen) und da es schon oft mal irgendwann mehr oder minder unvorhersehbar Probleme mit SH gab, gibt es jetzt auch immer mehr, die Hunde mit einer SH-Ausbildung gar nicht mehr aufnehmen.
:
Also irgendwie hab ich mich da geschickt reingemogelt:-) und Berry war glücklicherweise in "geschlossenen" Gruppen oder wie soll ich das nennen, nicht aggressiv zu Menschen. War mal was überschaubar für ihn, wars eigentlich kein Problem mehr zu dem Zeitpunkt.
Wie es Anfangs mit den Hunden genau war, krieg ich echt nicht mehr auf die Reihe aber dieser Verein gab eigentlich jedem eine Chance, der wirklich mitmachen wollte. Und ich hatte ja ernsthafte Ambitionen, mit ihm ein RH-Team zu werden.
Das ist ja nun schon einige Jährchen her, damals hatten auch die Staffelleiter Hunde mit SchH.

Liebe Grüße
christine

12. Juli 2001 16:44

Hallo Susanne,
:
: leider in letzter Zeit viel zu tun, deshalb erst jetzt eine Antwort, sorry.

Kein Problem
: :
: : Im leben kann man ja nicht alles so machen wie in der Theorie geplant.
:
: Ja, so sehe ich das auch, aber einige Clickerer scheinen da ja anderer Meinung zu sein, dafür haben wir dann ja die Foren, um darüber zu diskutieren *g*

ja, sonst gäbs ja nichts mehr zum reden:-)

: Okay, das hatte ich dann etwas falsch verstanden, so mache ich es ja auch und versuche dann, aus den Ansätzen, die Zasko mir aufzeigt, neue Wege zu finden.

Soetwas finde ich ganz wichtig, denn dann kann Dir Dein Hund seinen für ihn authentischen Weg zeigen. Was nützt dem Hund ein menschlich klug durchdachtes Schema, wenn es der Hund "nicht abspulen" kann?
:
: : Ausweichen lerne ich Hunden, die sonst flüchten würden. Bei Angstattacken würde ich zB rechtzeitig umdrehen, bevor er es zeigt etc.
:
: Ja, das habe ich jetzt vor einiger Zeit auch angefangen. In der Hundeschule hatten sie mir immer gesagt, ich solle zwar wo möglich Abstand halten aber nicht direkt ausweichen, weil der Hund sonst denken würde, dass ich auch Angst hätte und seine Angst berechtigt wäre.

Es gibt zwei Ausweichmöglichkeiten: Eine "gute" und eine "schlechte" Die "schlechte" ist: Huuuuuuuuuuch, da kommt ein Jogger, fuchtel, Leinekram, hektische Anleinversuche...
Die "gute" ist: Ausweichen, wie wenn man gerade eh auf die Wiese in den Hundehaufen treten wollte um dann eine Stelle zu finden, an der man den Schuh wieder abputzen kann:-) Oder weil man uuunbedingt jetzt das Gänseblümchen dort hinten drüben links anschauen muß etc. Oder man dreht um, weil man nun doch den Papierschnipsel 20 Meter weiter hinten aufheben will.
Nicht ausweichen ist nicht immer Mut, ausweichen nicht immer angst. Manchmal ist es einfach nur Weisheit und glaub mir, Hunde beobachten längst nicht so oberflächlich, wie mancher ihnen unterstellen mag.

Insbesondere wenn uns (noch weit genug entfernt) eines seiner Feindbilder entgegenkommt, und da ist irgendwo ein Seitenweg, biegt Zasko jetzt teilweise schon von selber ab. Da bin ich irre froh drüber!

Er zeigt Dir, daß Deine vorgelebten Wege für ihn eine Hilfe sind, denke ich mal.

Menschen, die direkt auf ihn zugehen, ist das schwieriger, weil ich das praktisch erst feststelle, wenns zu spät ist, denn die wengisten zeigen diese Absicht ja schon in ein paar Meter Entfernung :-(((

Doch, meist zeigt auch der Mensch im Vorfeld Signale. Keine roten Birnen, die am Kopf zu leuchten beginnen, aber ein kurzer Blick, eine kleine Handbewegung, ein zartes Lächeln etc. Es ist interessant, Menschen zu lesen, probier das mal aus.

: Ja, solche Übungen haben wir in der Hundeschule gestellt, denn die Hundebesitzer hier im freien Feld, kannst du für sowas fast alle in der Pfeife rauchen, da sind nur wenige bereit, einem zu helfen. Aber zum Glück gibt's auch ein paar Ausnahmen, so dass Zasko wenigstens schon wieder ein paar "Freundinnen" hat.

Bau auf diese Freundinnen, es fängt immer im Kleinen an

:
: Na dann guten Appetit, machst du dich zur Rache über's Hundefutter her? ;-)
Nein, das kann sie gerne alleine fressen:-) Würg

Liebe Grüße
ChristineHd