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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Steh aus der Bewegung?
12. Juli 2001 05:47

Hallo.
Vielen Dank für die ganzen guten Tipps. Es ist halt so, dass eigentliche Problem ist das Weglaufen. Dann möchte Hundi immer hinterher. Wir haben schon alles mögliche probiert. Ohne Erfolg.
Wir werden jetzt mal versuchen, die guten Tipps umsetzen.
Nochmal vielen Dank.
Grüssle Pit

12. Juli 2001 07:30

Hallo Pit,

möchte er denn auch beim "sitz" oder beim "platz" immer hinterher?

Ich habe es geübt, indem ich meinen Hund erstmal am Bordstein (den beachtet er gut) die Komandos ausführen lies, dann mal oben auf einem abgesägten Baumstamm - klar, nicht aus der Bewegung, sondern raufspringen, Kommando und dann habe ich mich 1m entfernt, gelobt, Leckerchen, 2m weg - dasselbe, nochmal nur 1m weg (nie mit Streß aufhören), Leckerle, Lob (alles oben), abspringen, weiterspazieren gehen, kein Spiel, da ihm dies die Ruhe oben nahm (freut sich zusehr auf das Spiel, wird oben zu unruhig, tendiert zum Absprung - heute nicht mehr, aber in den Anfangsstadien).

Es gibt noch allerlei erhöhte Trainingsmöglichkeiten, die dann einen gewissen Generalisierungseffekt herbeiführen.

Zurück auf dem Boden: hier vergißt der Hund ganz schnell, daß es ja nichts anderes ist - die Begrenzung fehlt - schon läuft er wieder.

Hier habe ich z.T. mit einer Art formellen Begrenzung gearbeitet - und wenn es nur eine Decke war. Er hat ganz schnell kapiert, daß er über diese nicht hinaustreten soll. Mit viel Geduld und immer dem Wechsel zwischen "oben" und "Bodenübung" hat er es solide begriffen.

Außerdem nutze ich viel Körpersprache - wenn ich wegbin und mich wieder zum Hund umdrehe - oder anfangs auch mal rückwärts weggehe - achte ich sehr darauf, daß meine Hüften gerade sind. Hört sich vielleicht komisch an, aber wenn die Hüften nach hinten nachgeben, ist dies ein Signal für den Hund, daß er sich nähern kann - Hüften gerade ist eher ein Signal "halt Abstand".

Die "Hüftsprache" benutzen Hunde, Pferde und verstehen sie bei Menschen sehr gut.

Noch ein Beispiel dazu: die meisten Hundeführer laufen mit leicht nach hinten gekippten Hüften - anders das "Marschieren" der Sportler "alter Schule". Man muß sich keinen Militärmarsch angewöhnen, aber wenn man mit geraderen Hüften läuft, hängt z.B. der Hund nicht und witzigerweise läßt z.T. auch das Vorpreschen nach - irgendwie orientiert sich der Hund nach kurzer Zeit mehr. Wenn ich dann anhalte, lasse ich die Hüften gleichzeitig nach hinten sinken. Der Hund sitzt viel exakter neben mir, als sonst. Interessanterweise muß man für diese Übung weder besonders dünn gebaut sein (bin ich nicht ;-)))) noch gaaaanz eng anliegende Klamotten tragen - außerdem reagiert der Hund hierauf auch aus dem Augenwinkel, d.h. wenn er gerade nicht hochschaut, sondern nach vorne guckt beim Fußgehen.

Experimentier schön !

Viele Grüße
Heidrun

12. Juli 2001 11:10

Servus.
Also den Hüftschwung *grins* haben wir noch nicht ausprobiert.
Werden wir aber mal machen. Bin mal gespannt.
Grüssle Pit

: möchte er denn auch beim "sitz" oder beim "platz" immer hinterher?
neeeee


16. Juli 2001 20:35

Hallo Pit,
.... Übung Steh aus der Bewegung....wie ich dieses am besten angehe.
Es gilt eigentlich derselbe Weg, wie bei allen anderen Übungen. Zuerst das eigentliche Verhalten clicken (also das Stehenbleiben bestärken), am besten ohne Verbindung mit Fußgehen oder anderen Dingen, einfach so im lockeren Beisammensein. Der Hund wird sich schnell immer häufiger hinstellen, um seinen Click zu bekommen. Dann das Hörzeichen etablieren. Dann das Steh auf verschiedene Situationen generalisieren, auch schon leichte Ablenkung usw. Erst wenn dies alles sorgfältig aufgebaut wurde, würde ich das Stehenbleiben aus der Bewegung angehen. Und hier kannst du einfach beginnen, indem du dich auf der STelle bewegst, also anfangs noch nicht direkt weitergehen, sondern z.B. auf der Stelle treten, Hörzeichen STEH und dann je nachdem Click/Leckerle (= Erfolgsmeldung) oder ein emotionsloses FALSCH als Mißerfolgsmeldung. Nach einigen Sekunden neuer Versuch. Schnell wird der Hund begreifen, dass er Stehenbleiben soll, auch wenn du dich bewegst. Und dann einfach weitergeneralisieren, immer stärkere Bewegung beim auf der Stelle treten, auch die Arme dazu bewegen, auf der Stelle laufen/hüpfen/.... einfach alle möglichen Bewegungen einfallen lassen. Je mehr Erfahrungen der Hund mit einem sich bewegenden HF hat, desto leichter wird es ihm fallen, auch eine geringe Fortbewegung während der Übung zu akzeptieren. Schließlich steht dein Hund ziemlich sicher auf Hörzeichen hin, auch wenn Du dich stark bewegst. Erst dann halte ich es eigentlich für sinnvoll, die Bewegung weg vom Hund (in genauso kleinen und sorgfältigen Schritten) einzuüben. Das kann ein richtiges Spiel für Euch beide werden. Je kleiner Du die Schwierigkeit jeweils steigern kannst, desto schneller wird der Hund Erfolg haben können und umso motivierter wird er mitarbeiten. Mit diesem Schema habe ich eigentlich alle Übungen ganz gut aus der Ruhe- in die Bewegungssituation übertragen können. Als Steigerung, wenn der Hund dies alles wirklich gut gelernt hat, kann man auch mal versuchen , ihn sanft - später auch stärker, aber immer spielerisch - aus der Position zu schieben und seinen Widerstand dagegen clicken. Dann bekommst Du im Lauf der Zeit ein wirklich bombenfestes Steh hin. Ich wünsche Euch jedenfalls viel Erfolg.
Herzliche Grüße,
Dorothee