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Fragen von Clickertraining-Anfängerin

geschrieben von Sandra(YCH) 
Fragen von Clickertraining-Anfängerin
11. Juli 2001 12:23

Hallo, befasse mich erst seit sehr kurzem mit dem Clickertraining und hab heute damit angefangen, meine Hunde auf den Clicker zu konditionieren. Das haben sie auch schnell kapiert. Meine Schäferhündin ist zwar sehr intelligent, aber da sie den typischen Kadavergehorsam intus hat (d.h., sie erwartet einen Befehl, um ihn dann freudig auszuführen), könnte ich mir vorstellen, daß es bei ihr schwieriger mit der Umstellung wird als bei meiner Dogge (die von Natur aus erstmal über alles nachdenkt:-)). Außerdem hat sich in ersten Übungen bisher gezeigt, daß meine Schäferhündin so auf ihren Ball geiert, den ich als Jackpot mitnehmen wollte, daß sie sich im Grunde auf gar nichts anderes konzentrieren konnte, eben auch nicht auf den Clicker.
Bin für jeden Rat dankbar
Sandra


11. Juli 2001 12:55

Außerdem hat sich in ersten Übungen bisher gezeigt, daß meine Schäferhündin so auf ihren Ball geiert, den ich als Jackpot mitnehmen wollte, daß sie sich im Grunde auf gar nichts anderes konzentrieren konnte, eben auch nicht auf den Clicker.
: Bin für jeden Rat dankbar
: Sandra
:

Hallo Sandra,
das Problem habe ich auch.
Kannst Du den Ball nicht heimlich einstecken ? Am besten in eine Tasche, die Deine Hündin nicht mit dem Ball verbindet. So mache ich es nun immer, da meine Hündin sonst auch nur nach mir schaut, wann ich denn nun endlich den Ball schmeisse und ebenfalls total unkonzentriert ist. Wenn sie aber gar nicht sieht, daß ich den Ball einstecke, kann sie nur ahnen (und riechen) das ich ihn dabie habe, aber dann ist sie nicht so penetrant wie sonst.

Grüße von
Tina und Jaimie


11. Juli 2001 14:10

Servus.
Ich habe auch einen solchen Balljunkie *grins*. Entweder verstecken
(aber was ist nach dem ersten Einsatz?) oder besser finde ich einen anderen Jackpot auszuwählen. Bei uns gibt es aus diesem Grund nicht nur ein Leckerle (Wurststückchen), sondern eine Handvoll und viel Lob mit Spiel.
Vielleicht hilft Dir das ja weiter.
Grüssle Pit


11. Juli 2001 15:43


Hi Sandra

: Außerdem hat sich in ersten Übungen bisher gezeigt, daß meine Schäferhündin so auf ihren Ball geiert, den ich als Jackpot mitnehmen wollte, daß sie sich im Grunde auf gar nichts anderes konzentrieren konnte, eben auch nicht auf den Clicker.

Beim Clickern ist der Vorteil, daß die größte Ablenkung gleichzeitig auch die größte Belohnung ist. Von diesem Standpunkt aus hat dein Ball sicher die beste Stellung als Belohnung. Das Problem ist nur, daß dein Hund die ihm gestellte Reizlage nicht kontrollieren kann. Das sieht man recht häufig im Schutzhundesport, wo eine derart hohe Reizlage durch die Beute (Hetzarm) allerdings gewollt ist. Leider werden die Hunde dort meist viel zu abrupt dieser Reizlage ausgesetzt und sollen dann noch Unterordnungsübungen ausführen. Genau wie auch im Schutzdienst solltest du die Reizlage auch nur langsam steigern, bzw. die Ansprüche an deine Hündin ganz langsam steigern um ihr zu ermöglichen diese Reizlage zu kontrollieren. Versuche zuerst einmal einfache Übungen (z.B.Sitz) und fordere sie dann immer mehr (von der Tasche mit dem Ball wegsehen und statt dessen Augenkontakt suchen). Die Lernschritte sollten aber winzig klein sein, damit der Hund nicht überfordert wird.

v.G. Christoph


11. Juli 2001 17:55

Hallo Christoph,


: Beim Clickern ist der Vorteil, daß die größte Ablenkung gleichzeitig auch die größte Belohnung ist. Von diesem Standpunkt aus hat dein Ball sicher die beste Stellung als Belohnung. Das Problem ist nur, daß dein Hund die ihm gestellte Reizlage nicht kontrollieren kann. Das sieht man recht häufig im Schutzhundesport, wo eine derart hohe Reizlage durch die Beute (Hetzarm) allerdings gewollt ist. Leider werden die Hunde dort meist viel zu abrupt dieser Reizlage ausgesetzt und sollen dann noch Unterordnungsübungen ausführen. Genau wie auch im Schutzdienst solltest du die Reizlage auch nur langsam steigern, bzw. die Ansprüche an deine Hündin ganz langsam steigern um ihr zu ermöglichen diese Reizlage zu kontrollieren. Versuche zuerst einmal einfache Übungen (z.B.Sitz) und fordere sie dann immer mehr (von der Tasche mit dem Ball wegsehen und statt dessen Augenkontakt suchen). Die Lernschritte sollten aber winzig klein sein, damit der Hund nicht überfordert wird.
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meine Hündin kann schon alles an Kommandos, das ist auch eines der Probleme, denke ich. Und sie scheint sooo gut erzogen zu sein, daß sie nichtmal die Spaßkiste, die ich ihr zum Entdecken hingestellt habe, auch nur ansieht. Tja, ich bin ein wenig ratlos. Außerdem frage ich mich, was ich mit den Dingen mache, die der Hund nicht darf, ich ihm aber nicht durchgehen lassen kann, wie zum Beispiel Rehe jagen oder vom Tisch klauen. Das werden sie sich ja sicher nicht abgewöhnen durch ignorieren, weil ihre Befriedigung dadurch viel zu hoch ist oder? Also was tun?
Ich bräuchte mal dringend einen Ansprechpartner *seufz*
Sandra

11. Juli 2001 20:51

Hallo Sandra,

: meine Hündin kann schon alles an Kommandos,

Sie hat in weniger hohen Reizlagen also die Hörzeichen schon intus. Leider fehlt es dann noch am generalisieren, d.h. an der Verknüpfung auch bei höherer Trieblage.

: Und sie scheint sooo gut erzogen zu sein, daß sie nichtmal die Spaßkiste, die ich ihr zum Entdecken hingestellt habe, auch nur ansieht.

Ist ein typisches Crossoverproblem das sich mit der Zeit aber gibt. Dein Hund entdeckt wieder seine kreative Ader.

:Außerdem frage ich mich, was ich mit den Dingen mache, die der Hund nicht darf, ich ihm aber nicht durchgehen lassen kann, wie zum Beispiel Rehe jagen oder vom Tisch klauen. Das werden sie sich ja sicher nicht abgewöhnen durch ignorieren, weil ihre Befriedigung dadurch viel zu hoch ist oder? Also was tun?

Die Probleme die du ansprichst entstehen durch Selbstbestärkung. Das Klauen, das Jagen etc. belohnen sich durch das Tun selbst. Die Geschichte mit dem Klauen ist da noch recht einfach. Hier sollte man aufpassen daß der Hund nicht mehr klaut und ihm eine Ersatzhandlung geben mit der er eventuell doch etwas, allerdings von dir, vom Tisch bekommt. Der Hund bekommt also beigebracht wie er erfolgreich und ohne Konflikt (das Klauen war ja grfühlsmäßig nie recht sicher) etwas schnorren kann. Die Ersatzhandlung hierfür kannst du dir selbst aussuchen. Das Platzliegen hat sich hierfür jedoch bewährt.
Die Jagerrei ist ein größeres Problem. Wenn du aber in ältere Beiträgen nachschaust, findest du einige interresante Lösungen.

: Ich bräuchte mal dringend einen Ansprechpartner *seufz*

Immer fragen!


Christph