Geschichte eines Neufundländerrüden, Geronimo, 2 ½ Jahre alt und verfres-sen, der bisher ganz gut, wenn auch nicht prüfungsreif auf herkömmlichen Hundeplätzen er-zogen wurde. Nicht prüfungsreif, weil für manche notwendigen exakte Übungen, die Motiva-tion des Hundes fehlte und ich nicht mal gerade so gut 70 kg an der Leine in einen exakten Winkel zwinge (grins) und Stachelhalsband nicht in Frage kommt.
Wenn Geronimo also etwas richtig gut machen soll, dann aus mehr oder weniger freien Stücken und nicht weil ich ihn über Leinenruck oder andere körperliche Maßnahmen dazu zwinge oder aber, wie bisher geführt/gelockt, über Leckerchen. Mit dem Nachteil, kein Lekkerchen, Hund tut nichts. Jede Menge über Clickern auf den einschlägigen Seiten und im Buch von Frau Laser gelesen. Das Buch von Martin ist bereits bestellt. Also ausprobieren.

Konditionierung auf Clicker saß nach dem 2. Mal. In den letzten 3 Wochen gelegentlich Din-ge, die er zufällig richtig machte, geklickt. Jetzt wollte ich ihn aber dazu bringen, selbst krea-tiv zu werden. Gestern wollte er den Ball nicht anrühren. Fellspielzeug der Katze war schon interessantee, aber er ging letztendlich über Locken hin. Auch nicht so ganz richtig.

Heute wollte ich es dann ernsthaft versuchen und nahm eine Verpackung/Schachtel mit ei-ner Öffnung, in die ich besagten Ball und Fellspielzeug steckte. Geronimo kann seine Schnauze in die Öffnung hineinstecken aber kommt nicht an die Spielzeuge heran, weil die Schachtel zu schmal ist oder sein Kopf zu groß.
In drei Sitzungen, die allerdings zwischen 30 und 45 Minuten dauerten (dann waren die Lek-kerchen alle, bzw. beim dritten Mal war er so gut, dass er den Rest auf einmal bekam (Jack-pot) und sein Fressen direkt im Anschluss) war er soweit, dass er die Schnauze in die Schachtel steckte.
Bei der ersten Sitzung konnte ich nur das Kopfwenden in Richtung Schachtel clicken. Beim zweiten Mal warf ich die Leckerchen links und rechts von der Schachtel und so kam es, dass er erst den Kopf über die Schachtel hielt. Das werfen der Leckerchen war in meinen Augen notwendig, da er als fauler Neufundländer die Neigung hat, sich sehr schnell hinzulegen und so schnell nicht mehr aufzustehen. Auch wenn ich bequem in meinem Gartenstuhl saß und keine Termine riefen, wollte ich nicht zwei Stunden dort sitzen, bis er weitere Schritte in die richtige Richtung unternahm und 30 – 45 Minuten sind schon eine lange Zeit für eine Sitzung und zeigen wohl, dass er wirklich verfressen ist, weil er dann immer noch mitmacht.

Bei der 3. Sitzung senkte er dann auch noch die Schnauze in die Schachtel. Da ich so knapp 2 m von der Schachtel entfernt saß und er dann bei richtiger Ausführung die Leckerchen nur bei mir bekam, musste er also wieder zur Schachtel zurück, Kopf drüber und wenn immer noch kein Click, Kopf senken und Schnauze etwas in die Schachtel. Nach dem 4. Mal gab es dann den Jackpot und Schluss.

Ich finde, dass haben wir (grins) ganz ordentlich gemacht und ich muss mich wirklich über meinen Hund freuen, dass er so schnell kapiert hat, dass er selbst die Möglickeit hat, sein Leckerchen zu er arbeiten.

Morgen soll er mal versuchen, mit der Pfote an das Spielzeug zu kommen oder die Schach-tel umzuwerfen. Darf ich da auch ein Leckerchen rein tun, zumindest die ersten ein-, zweimal und versuchen zu clicken bevor er an das Leckerchen herankommt, welches ja aus der Schachtel fallen muss, damit er dran kommt?

Wenn uns hier bereits gravierende Fehler unterlaufen sind, bitte ich um Meldung.
Ich traue mich diese lange Geschichte zu erzählen, weil ich erst dachte, mein Hund schafft das nicht und er kann es doch!!!

Mit Dank an alle, die mir mit ihren Fragen und Antworten schon viel geholfen haben

Andrea und Geronimo, der nach einer Übungseinheit immer ganz platt ist.

Grüß Dich Andrea,

: Ich finde, dass haben wir (grins) ganz ordentlich gemacht und ich muss mich wirklich über meinen Hund freuen, dass er so schnell kapiert hat, dass er selbst die Möglickeit hat, sein Leckerchen zu er arbeiten.

Na klar, wenn er es richtig kapiert hat, dann wird er auch schon mal nachdrücklich werden.
Du kannst ihm einen buster-cube kaufen. Aus ihm fallen leckerle raus, wenn er über den boden rollt. Da kann man sehr schön sehen, wie der hund von selbst den automaten zu bedienen beginnt.

tschüß Martin & Mirko (der den cube manchmal richtig durch die gegend gepfeffert hat.)

Hallo Martin,
danke für deine Antwort. Diesen Buster-Cube werde ich mir mal zulegen. Mal schauen was er macht.
Das mit der Schachtel und Kopf hinein hat heute morgen wieder gut geklappt. Er setzt aber noch nicht die Pfoten oder die Schnauze ein, um weiterzukommen.
Gibt es da Tricks, Hilfen um ihn zum Einsatz seiner "Werkzeuge" zu bewegen?
Als nächstes werde ich erstmal das "Pfötchen" geben üben, das macht er ganz gerne und gut. Ob von selbst - darauf werde ich dann warten, lach.

Wer noch hat einen Neufundländer mit dem er/sie clickert?

Liebe Grüße
Andrea + Geronimo