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Clickern gegen Jagdtrieb?

geschrieben von Celi(YCH) 
Clickern gegen Jagdtrieb?
03. Oktober 2001 10:11

Hallo Clickerfans,

clickere mit meiner Hündin seit einiger Zeit und habe mich erst einmal auf den Spaßfaktor konzentriert. Dahinter stand jedoch von Anfang an die Hoffnung, dass ich damit unser Jagdproblem in den Griff bekomme.

Meine Dame geht nämlich hin und wieder auf die Jagd und da sie wahnsinnig schnell und wendig ist, hatte sie auch schon Erfolge bei der Kaninchenjagd.
Ansonsten ist der Hund absolut Klasse, selbstbewußt, souverän, überhaupt nicht agressiv, sehr lieb und schlau ohne Ende. Bisher sind alle meine Versuche, ihr das Jagen grundsätzlich abzugewöhnen, fehlgeschlagen.
Dabei denkt nicht, dass sie jetzt sofort weg ist, wenn man nur die Leine ab macht. Im Gegenteil. 2 Wochen ist sie so lieb, aufmerksam und gehorsam, dass glaubt, das andere wäre nie geschehen. Sie ist dann ohne Leine völlig problemlos zu dirigieren. Und auf einmal tut sie so, als ob es mich gar nicht geben würde. Ich kann dann rufen, pfeifen, machen was ich will, sie ist weg. Wenn ich einfach weg gehe, kommt sie alleine nach Hause und war bisher sogar immer vor mir da. Im Umkreis dessen, was ich zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen kann, findet sie immer den Weg. Wenn wir mit dem Auto weg sind, war sie noch jedesmal vor mir am Auto und hat entspannt auf mich gewartet, nach dem Motto, "kommst du auch endlich?"

Meint ihr, mit dem Clicker hab ich etwas dagegen zu setzen, oder sollte ich mir keine allzugroßen Hoffungen machen?
Und schließlich, wie fange ich es an. Wie setze ich den Clicker so ein, dass sie von ihrer Leidenschaft abgelenkt wird?

Wenn jemand eine gute Idee hat, ich bin für jede Anregung dankbar, denn zwischendurch verzweifle ich an meinem Biest!
Ach ja, sie ist übrigens 1,5 Jahre alt.

03. Oktober 2001 10:41

Hallo!

Ich habe jetzt nicht vor einen ellenlangen Bericht zum Thema zu schreiben, gib doch mal bei der Suche hier oder bei clicker.de Jagen o.ä. ein, die Archive geben da einiges her!

Es haben hier schon mehrere ihre Hunde erfolgreich von der Hetze abgerufen!

Zum "abgewöhnen": Das Jagen "abzugewöhnen" dürfte äußerst schwierig sein, das Ziel sollte eher sein, dass der Hund vorher durch Blickkontakt "fragt" ob er darf, so die Jagd also "kontrollierbar" wird, du gibst dann entweder dein ok (dass der Hund z.B. mal ein paar Vögel aufscheucht) oder sagst eben, komm weiter hier lohnt es sich nicht, ich hab was besseres gefunden, das wäre dann das Endziel.

Dann sollte man sich selbst viieeel spannender machen, mit dem Hund Suchspiele machen (z.B. mit selbstgebastelter "Beute" oder "Frolic-Mäusen"winking smiley ... (vllt. schreibt ja Sabine nochmal was dazu, ist hier quasi Meisterin dadrin *nukommschonsabine*), aber wie gesagt im Archiv müsste sich dazu einiges finden.

Zum Training um Selbstbelohnung zu verhindern´und Waldtiere zu schonen, besorge dir am besten erstmal eine Schleppleine.

So das waren jetzt ein paar Stichpunkte und ich hoffe mal du kannst was damit anfangen

Frauke+Idefix

03. Oktober 2001 19:06

: Hallo!Auch Hallo

: Ich habe jetzt nicht vor einen ellenlangen Bericht zum Thema zu schreiben, gib doch mal bei der Suche hier oder bei clicker.de Jagen o.ä. ein, die Archive geben da einiges her!

Ja, hab ich auch schon mal durchforstet, aber war entweder zu ungeduldig oder hab aus einem anderen Grund noch nicht den richtigen Zugang gefunden

: Es haben hier schon mehrere ihre Hunde erfolgreich von der Hetze abgerufen!

Das tröstet mich!!! Hoffe, mir gelingt das auch noch eines Tages und hoffe, dass diejenigen, denen es gelungen ist, mir noch gute Tipps geben.

: Zum "abgewöhnen": Das Jagen "abzugewöhnen" dürfte äußerst schwierig sein, das Ziel sollte eher sein, dass der Hund vorher durch Blickkontakt "fragt" ob er darf, so die Jagd also "kontrollierbar" wird, du gibst dann entweder dein ok (dass der Hund z.B. mal ein paar Vögel aufscheucht) oder sagst eben, komm weiter hier lohnt es sich nicht, ich hab was besseres gefunden, das wäre dann das Endziel.

Guter Tipp. Aus Angst, dass es nicht funktioniert mit dem Abrufen, versuche ich sie möglichst ganz am Jagen zu hindern und bin mir schon nicht sicher, ob ich ihr das Mäusebuddeln erlauben darf (lasse sie aber schon mal).


: Dann sollte man sich selbst viieeel spannender machen, mit dem Hund Suchspiele machen (z.B. mit selbstgebastelter "Beute" oder "Frolic-Mäusen"winking smiley ... (vllt. schreibt ja Sabine nochmal was dazu, ist hier quasi Meisterin dadrin *nukommschonsabine*), aber wie gesagt im Archiv müsste sich dazu einiges finden.

Habe ich versucht mit 1. Spielzeug, interessiert sie in dem Moment nicht die Bohne, 2.Leckerli - Trockenfutter rührt sie schon gar nicht an und Hühnchenbrust o.ä. sticht im Zweifel auch nicht den frischen Hasen 3. weglaufen und mich selbst als "Wild" interessant machen - keine Chance. Dann geht sie nach der Jagd eben nach Hause, wenn Frauchen zu dumm ist, mitzukommen. (Hinterherlaufen klappt übrigens auch nicht, dafür ist sie viel zu schnell.)

: Zum Training um Selbstbelohnung zu verhindern´und Waldtiere zu schonen, besorge dir am besten erstmal eine Schleppleine.

Drei Monate mit fachkundiger Anleitung angewandt. Das Biest ist aber einfach zu schlau und lässt sich nicht austricksen. Nach zwei Fahrradstürzen - und Fahrradfahren braucht sie - hab ich die Nase gestrichen voll und die Schleppleine komplett aufgegeben.

: So das waren jetzt ein paar Stichpunkte und ich hoffe mal du kannst was damit anfangen

Für den Anfang schon mal herzlichen Dank.

: Frauke+Idefix

Celi und Ronja


04. Oktober 2001 06:42

Hallo, ich bins wieder!


: Das tröstet mich!!! Hoffe, mir gelingt das auch noch eines Tages und hoffe, dass diejenigen, denen es gelungen ist, mir noch gute Tipps geben.

Ja, dass hoffe ich auch, na wo bleibt ihr denn??



:
: Guter Tipp. Aus Angst, dass es nicht funktioniert mit dem Abrufen, versuche ich sie möglichst ganz am Jagen zu hindern und bin mir schon nicht sicher, ob ich ihr das Mäusebuddeln erlauben darf (lasse sie aber schon mal).

Sowas z.B. war auch gemeint, wenn du mal ein Mauseloch findest kannst auch gleich noch ein Frolic reinwerfen und dann Hundi zeigen, du hast die bessere Nase!!!

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: : Dann sollte man sich selbst viieeel spannender machen, mit dem Hund Suchspiele machen (z.B. mit selbstgebastelter "Beute" oder "Frolic-Mäusen"winking smiley ... (vllt. schreibt ja Sabine nochmal was dazu, ist hier quasi Meisterin dadrin *nukommschonsabine*), aber wie gesagt im Archiv müsste sich dazu einiges finden.
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: Habe ich versucht mit 1. Spielzeug, interessiert sie in dem Moment nicht die Bohne, 2.Leckerli - Trockenfutter rührt sie schon gar nicht an und Hühnchenbrust o.ä. sticht im Zweifel auch nicht den frischen Hasen 3. weglaufen und mich selbst als "Wild" interessant machen - keine Chance.

Mit den drei genannten Sachen kommt man wohl bei den meisten Hunden nicht so an, muss schon irgendwie echter wirken, denke ich. Kannst es natürlich erstmal ohne Wild üben, dass du überhaupt interessanter wirst. Und dann kannst du mal eine selbstgebastelte Beute (notfalls mit Hasengeruch ausm Kaninchenstall :-)) mit Hundi zusammen im Wald suchen und wenn ihr sie findet , Leckerlies rauspulen und spielen oder sonst was. Könntest auch Fährten legen.

Die Hauptsache ist, denke ich mal, dass sie merkt, dass du auch was draufhast, die besseren Sachen findest!!


: : Zum Training um Selbstbelohnung zu verhindern´und Waldtiere zu schonen, besorge dir am besten erstmal eine Schleppleine.
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: Drei Monate mit fachkundiger Anleitung angewandt. Das Biest ist aber einfach zu schlau und lässt sich nicht austricksen. Nach zwei Fahrradstürzen - und Fahrradfahren braucht sie - hab ich die Nase gestrichen voll und die Schleppleine komplett aufgegeben.

Autsch, die Schleppleine am Fahrrad? Das würd ich allerdings auch nicht machen. Die Schleppleine am besten nur zu Fuss, notfalls Handschuhe anziehen :-)

Am Fahrrad hatte glaube ich Reinhold so eine Methode, wenn Setterchen mal wieder am Hetzen ist gibts einen Pfiff und Hundi dreht um und rennt in die andere Richtung , wie das jetzt genau ist weiß ich auch nicht mehr, musst ihn mal selber fragen.


Tschüß

Frauke+Idefix

04. Oktober 2001 12:49

Hallo,

:clickere mit meiner Hündin seit einiger Zeit

Wie lange schon ?

:und habe mich erst einmal auf den Spaßfaktor konzentriert. Dahinter stand jedoch von Anfang an die Hoffnung, dass ich damit unser :Jagdproblem in den Griff bekomme.

Und - wie reagiert sie auf ihr neues Frauchen ?


:Meine Dame geht nämlich hin und wieder auf die Jagd und da sie wahnsinnig schnell und :wendig ist, hatte sie auch schon Erfolge bei der Kaninchenjagd.
:Ansonsten ist der Hund absolut Klasse, selbstbewußt, souverän, überhaupt nicht agressiv, :sehr lieb und schlau ohne Ende.

Was ist sie denn für eine ?

Bisher sind alle meine Versuche, ihr das Jagen grundsätzlich abzugewöhnen, fehlgeschlagen.

Das wird auch nicht gehen, denn sie ist ein Hund. Du solltest sagen : das Jagen von anderen Tieren.

:Wenn ich einfach weg gehe, kommt sie alleine nach Hause und war bisher sogar immer vor :mir da. Im Umkreis dessen, was ich zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen kann, findet sie :immer den Weg. Wenn wir mit dem Auto weg sind, war sie noch jedesmal vor mir am Auto :und hat entspannt auf mich gewartet, nach dem Motto, "kommst du auch endlich?"

Wirklich schlau.

:Meint ihr, mit dem Clicker hab ich etwas dagegen zu setzen, oder sollte ich mir keine :allzugroßen Hoffungen machen?

Das hat in dem Moment, wo der Hase auftaucht und dein Hund hinterherrast, wenig mit dem Clicker zu tun, es sei denn, du triffst einen von beiden genau am Kopf.

(hey, das war ein Scherz!!)

Also, ernsthaft.

Frauke hat ja schon einiges dazu geschrieben. Es macht keinen Sinn, einem Wesen etwas verbieten zu wollen (jagen, buddeln) was in seiner Natur liegt, ohne das man Ersatz anbietet. Sonst hast du nämlich bald einen Psychopathen bei dir. Dazu mußt du aber erstmal herausfinden, was für deinen Hund zählt. Und das tust du mit ihm GEMEINSAM !! Schnüffeln, Spuren suchen, Beute finden ... Buddeln. Was dann hinten herauskommt, heißt Bindung.
Der Clicker ist nichts, wenn man keine Augen im Kopf hat und kein Gespür für : was im Kopf vor sich geht. Ich gebe zu, das ist schwer. Der Clicker ist ein Dolmetscher, mit seiner Hilfe kannst du ein Verhalten FORMEN : Schnelles Kommen unter größter Ablenkung. Dabei gilt : In kleinen Schritten Denken. Wenn du immer nur daran denkst : ach wie kann ich ihr das jagen abgewöhnen - kommst du keinen Schritt weiter.

Aber : du kannst nur eine Belohnung einsetzten, die dein Hund will, die wichtig für ihn ist. Was also setzt du draußen als Belohnung ein ?

Wenn deine Süße schon Erfolge hatte, hast du einen weiten Weg vor dir.
Der Weg ist das Ziel. Kopf hoch.

Sabine

einige Seiten zum nachlesen :

www.chimbuka.de (unerwünschtes Verhalten - jagen)
www.yorkie-hundeforum.com/forum1/msg140011.html
[62.116.137.162]
[clicker.de]
/forum/archiv4/1/msg239261.html



04. Oktober 2001 15:54

Hallo Sabine,

die Dame ist ein Podenco/"weiß-nicht-was" Mix aus "weiß-nicht-woher". Im Impfpass steht ein Vorbesitzer, den es nicht mehr gibt (verheiratet oder verzogen) und der eingetragene Tierarzt wollte oder konnte mir auch nichts Näheres sagen. Sie ist ca. 2 Jahre alt. Könnte sein, dass sie in ihrer Jugend gelernt hat, dass man auch alleine klar kommen muss, wenn man überleben will und es auch kann, wenn man schnell und schlau ist.
Sie ist in Wohnung und Garten und meistens auch unterwegs anhänglich und zeigt, dass sie sich zugehörig zu unserem Rudel fühlt (wir haben sie jetzt ein halbes Jahr). Sie läßt sich nicht von Fremden (sehr selten von Bekannten) ansprechen, sondern nur von uns (Familie mit 14 jährigem Sohn). Wenn jemand Fremdes versucht, sie zu streicheln, zeigt sie keinerlei Angst, sondern lediglich ihren Willen, in Ruhe gelassen zu werden, indem sie ruhig weg geht. Besucher bei uns zu Hause werden manchmal kurz beschnuppert, meistens jedoch ignoriert. Wenn z.B. Kinder sie unbedingt streicheln wollen, erträgt sie es sitzend, unbeweglich, mit stoischer Gelassenheit.

Wenn ich (anfangs) auf sie sauer war und auch schon mal versucht habe, mit ihr zu schimpfen, ging sie einfach weg - wenn sie konnte - oder sie zog sich innerlich zurück. Mittlerweile hat sie mich gut erzogen, Schimpfen habe ich ganz aufgegeben, hat eh keinen Zweck.

Bei unseren ersten Clickerversuchen vor ca. 2 Monaten hat sie anfangs sehr wenig Interesse gezeigt und war schwer zu motivieren - wohl auch, weil sie wenig Interesse am angebotene Futter zeigte. Nach ihrer Hitze vor ca. 3 Wo ist sie aber deutlich verfressener geworden und ich habe nach einer Frust-Pause die Chance gewittert, wieder mit Clickern anzufangen. Mache z.Zt. drei bis vier Abende die Woche mit ihr ca. eine halbe Stunde lang kleine Spaß-Übungen. Habe den Clicker bisher noch nicht für Gehorsamsübungen eingesetzt.

Wie stellst Du Dir denn das gemeinsame Stöbern vor? Da es bei uns viel Wild gibt, ist mir solch eine Idee ohne Leine bisher zu heikel. Mit Schleppleine habe ich es zweimal versucht und jedes Mal habe ich mich über die blöde Leine geärgert, die sich immer verheddert und dadurch im Zweifel eine Strafe (Ruck) ausgelöst hat, wenn es gar nicht angebracht war (mit dem Ding stehe ich mittlerweile sowieso auf Kriegsfuß).

Für jeden Hundebesitzer ist sein Hund ja etwas Besonderes - aber vielleicht ist sie besonders besonders. So ein souveränes, kluges Biest ist mir noch nie untergekommen (und wir hatte zu Hause immer Hunde). Sie gibt einem das Gefühl, dass es eine Ehre ist, dass sie uns als Rudel ausgesucht hat und sie lediglich bleibt, weil es ihr gefällt und nicht, weil wir ihre Chefs (Besitzer) sind. Im Grunde ist sie wie eine Katze in Hundegestallt. Sie hat einen unglaublich starken Charakter und ich bin davon überzeugt (auch wenn ich noch kaum Erfahrung mit Clickern habe), dass es der einzige Weg ist, sie so zu beeinflussen, dass man ihr hier bei uns so viel Freiheiten geben kann, wie sie für ein artgerechtes Leben bräuchte - und dabei eben verhindert, dass sie Hasen jagen geht.

So nun ist das Posting doch ziemlich lang geworden. Deine Links hab ich noch nicht durchgesehen, mach ich gleich. Weiterhin für gute Tipps dankbar,

eure Celi