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Clickern macht glücklich ?

geschrieben von Kirstin(YCH) 
Clickern macht glücklich ?
22. November 2001 19:12


Hallo Yorkies,

Ist vielleicht eine dumme Frage, aber trotzdem stelle ich sie mal :
Sind Clicker-Hunde glücklichere Hunde ?

Bisher dachte ich immer, daß meine beiden Jungs (Schäfer-Mix 13 Jahre und Jack Russell 10 Monate) genug Beschäftigung und Anregung bekommen.
Wir sind jeden Tag mind. drei mal gut eine Stunde im Park, machen Suchspiele, Ballspiele und üben natürlich die 'normalen' Kommandos für den Jacky. Nebenbei rast der Kleine dann auch noch mit seinen Hundefreunden über die Wiesen, geht mit zum Einkaufen, usw.
Trotzdem war er abends nie so richtig müde, schleppte dauernd sein Spielzeug durch die Gegend und gab nur unter Grummeln endlich Ruhe.

Naja, um endlich auf den Punkt zu kommen, seit einer Woche lernen wir mit dem Clicker, und mein Hibbelhund schläft schon mittags über seinem Kalbsknochen ein !
Und besonders fällt mir dabei auf, daß er im Schlaf dauernd wedelt. Bellen und Jiffen kannte ich ja schon, aber er wedelt wie der glücklichste Hund der Welt!
Sind Eure Hunde durch's Clickern auch glücklicher(ausgeglichener) ? Oder ist das nur am Anfang so, weil's halt neu und ungewohnt ist ?

Liebe Grüße von Kirstin,Charly und Erik dem Glücklichen


22. November 2001 20:08

Hey Kristin!
Genau das habe ich bei meiner Hündin auch beobachtet ;-)

Ich denke das "Müde sein" und Träumen liegt u. a. auch daran, dass die Hunde plötzlich auf sich gestellt sind, um ein Signalwort zu lernen. Der Hundeführer zieht, zerrt und schiebt nicht mehr an den Hunden herum, sie müssen selbst ihren "Grips" anstrengen, um eine Belohnung zu bekommen! Eigentlich sind die Hunde bei dieser Lernmethode ja die Aktiven, ich sehe mich da eher im Hintergrund, weil ich ja nur im richtigen Moment bestätige und damit den Hund zum Ziel führe!

Manchmal wenn meine Hündin etwas Neues lernen soll und sie hat das erste C&B erhalten, sie man richtig, wie ihr Kopf raucht ;-) zu süß!

Eigentlich kein Wunder, dass durch Clicker die Hunde noch zufriedener sind! Schließlich sind sie da auch geistig ausgelastet und machen nichts gegen ihren Willen!

Liebe Grüße,
Svenja u. Sita

22. November 2001 21:02

Hallo Svenja,
danke für Deine Antwort!
Etwas ganz wichtiges hab ich aber vergessen!
ICH bin auch GLÜCKLICH!
Erik ist jetzt gerade 10 Monate alt, seit einem halben Jahr versuche ich vergebens, ihm das 'Platz' beizubringen. Alle möglichen Tipps und Tricks habe ich versucht,auch ziehen, zerren und schieben ;-) hat nichts gebracht. Und mit dem Clicker - ein Handzeichen und bumms mein Hund liegt! und wedelt!! noch dabei.
Ein bißchen traurig macht mich nur, daß mein erster Clicker-Versuch vor einigen Jahren mit Charly (13J.) an meiner Ungeduld gescheitert ist. Ich hatte den Hintergrund des Clickerns absolut nicht verstanden, und bin dann schnell zur bewährten Hau-drauf-Methode zurückgekehrt.
Heute ist er leider fast blind und ein bißchen alters-senil. Was ihn aber nicht daran hindert ab und zu mit dem 'jungen Gemüse' durch die Gegend zu tollen.
Gruß an Sita,
Kirstin,Charly und Erik dem Müden

23. November 2001 11:09

Hi Kirstin!

: Ist vielleicht eine dumme Frage, aber trotzdem stelle ich sie mal :
: Sind Clicker-Hunde glücklichere Hunde ?

Ja, auf jeden Fall. Wann bekommt ein Hund bei einer "normalen" Ausbildung so viel Bestätigung, auch für Sachen, die er selbst "erfindet"? Ein Clickerhund wird nicht dauernd (für ihn sinnlos) "angemacht", weggeschickt und dazu gezwungen, etwas zu tun, was er selbst nicht will. Ihm werden Wege gezeigt, auf denen er unangenehmen Dingen aus dem Weg gehen kann und wie er seine Bedürfnisse ausleben kann, ohne in Konfliktsituationen zu geraten. Er merkt, daß er seinem HF vertrauen kann, weil er keine Angst vor Strafe hat.

Stell Dir mal vor, Du hättest damals in der Schule einen Lehrer gehabt, der an seine EIGENE Nase gefaßt hätte, wenn Du was nicht kapiert hast, und der Dich dann nicht als dumm, aufsässig oder faul hingestellt hätte, der Dich immer wieder motiviert, und beim kleinsten Vorwärtskommen sofort bestätigt hätte - Du hättest ihn geliebt und Du wärst stolz und glücklich gewesen und hättest Dich bei ihm anerkannt und geborgen gefühlt. Du hättest es öfter mal gewagt, auch vielleicht eine falsche Anwort zu geben, als gar keine, weil Du gewußt hättest, daß er Dir hilft, einen anderen Lösungsansatz zu finden... *träum*

Tja, und so ähnlich geht es wohl unseren Hunden, nur, daß die nicht von sowas träumen müssen, hoffe ich!

Liebe Grüße, Silke & Meggie (die immer und überall strahlend ihre Zirkustricks vorführt und glücklich ist, wenn Frauchen sich dann freut, anstatt sie auf ihren Platz zu verweisen)

23. November 2001 17:25

Hallo allgemein
:
: : Ist vielleicht eine dumme Frage, aber trotzdem stelle ich sie mal :
: : Sind Clicker-Hunde glücklichere Hunde ?
:
: Ja, auf jeden Fall.

Tut mir leid, aber diese Antwort, die nicht nur jetzt sondern allgemein schon öfter durchgedrungen ist, finde ich anmaßend. Alles außer Clicker ist folglich negativ???

:Wann bekommt ein Hund bei einer "normalen" Ausbildung so viel Bestätigung, auch für Sachen, die er selbst "erfindet"?

Was ist denn normale Ausbildung?

:Ein Clickerhund wird nicht dauernd (für ihn sinnlos) "angemacht", weggeschickt und dazu gezwungen, etwas zu tun, was er selbst nicht will.

Kommt drauf an, welcher Mensch den Clicker in der Hand hat. Und die Sache mit dem Zwang ist ja auch immer definitionssache. Die Diskussion gab es ja schon öfter.
Will der angeleinte Hund hinter einer Katze her und ich bleibe stehen, auch wenn ich sonst nichts mache, die Leine zwingt ihn stillzustehen, etwas, was er in diesem Moment gar nicht will.

:Ihm werden Wege gezeigt, auf denen er unangenehmen Dingen aus dem Weg gehen kann und wie er seine Bedürfnisse ausleben kann, ohne in Konfliktsituationen zu geraten.

Und das lernt er ohne Clicker nicht?? Und in Konfliktsituationen kommt auch der Clickerhund.

:Er merkt, daß er seinem HF vertrauen kann, weil er keine Angst vor Strafe hat.

Auch der, der mit dem Clicker arbeitet, straft uU (Bomper, Wassersprüher, Auszeit zcool smiley

Will man mit dem Gedanken des Clickertrainings viele Menschen erreichen, sollte man den Clicker auch realistisch darstellen. Er ist kein Zaubermittel und der Mensch kein Übermensch. Wenn man es aber so euphorisch darstellt, wird man diejenigen verschrecken, die es eigentlich gerne versuchen möchten.

Nur mal so als gedankliche Anregung: Nicht jeder, der auf den Clicker umgestiegen ist, hat vorher mit Stachelhalsband und sonstigem hantiert. JW ist 10,5 Jahre alt. Er kennt keine Diskscheiben, keinen Leinenruck etc. Er wurde mit op. K. erzogen. Aber ohne Clicker, weil es den damals noch gar nicht gab bzw. vielmehr, er war im Bereich "Hundeerziehung" unbekannt

Liebe Grüße
Christine + JW + Bambuli



24. November 2001 12:51


Hallo Kirstin,

: Sind Clicker-Hunde glücklichere Hunde ?

Ich weiß nicht, ob Clicker-Hunde glücklichere Hunde sind.
Aber, was ich SICHER weiß: seit ich clicke bin ich geduldiger und
rücksichtsvoller gegenüber meinem Hund.
Ich suche die Fehler bei mir und gebe nicht ihr die Schuld.
Das Reslutat: Mein Mädchen ist viel anhänglicher, ausgeglichener
und offener für neue Dinge.
Unsere Beziehung ist viel enger geworden und sie vertraut mir mehr.
Beide fühlen wir uns wohler.
Das hat sich im Laufe der Monate noch verstärkt.
Das ist für mich der Beweis, dass ich auf dem richtigen Weg bin,
ganz gleich was andere von dem Knackfrosch halten bzw. nicht halten.
Viel Spass mit Deinen beiden.