von Susanne & Zasko(YCH) am 07. Januar 2002 20:17
Grüß dich Martin,
: Diese erfahrung habe ich noch nie gemacht. Jogger war immer eine angelegenheit einer einmaligen übung von etwa 10 minuten. Beruht deine bemerkung auf einer erfahrung (worin bestand dann der schreck?) oder einer vermutung?
Teils/Teils. Eine Freundin von mir hatte das Jogger/Fahrradfahrerproblem mit ihrem Junghund auch und hat es mit Hilfe von langer Leine und Bestärkung beim Abwenden, Konzentration auf Spielen in der Nähe und später von "einfachem" daranvorbeilaufen sehr gut in den Griff bekommen. Der Hund lief fortan frei an allen Joggern und Fahrradfahrern vorbei, ohne sich noch im geringsten um sie zu kümmern. Bis zu dem Tag, wo der Hund an einem Jogger vorbeiläuft, der dann einen Satz auf ihn zumacht und ihn anschrie: "HAU AB, du blöder Köter!" Dummerweise hatte dieser Mensch auch noch eine Baseball-Kappe und eine Regenjacke an. Es hat viel Zeit, Geduld, nette Bekannte mit Kappen und Regenjacken und jede Menge Pferdefleisch (die ultimative Bestärkung für diesen Hund) gebraucht, bis er wieder Joggern gelassen entgegensehen konnte und auch an Menschen (egal ob die nun laufen oder nicht) mit Kappe und/oder Regenjacke wieder normal vorbeigeht (obwohl er die manchmal noch argwöhnisch ansieht, aber nicht mehr stellt und wütend ankläfft). Dieser Hund ist ansonsten eine Seele von Hund, wirkich top sozialisiert mit Hund und Mensch, mittlerweile geprüfter Rettungshund und sonst eigentlich durch nichts so schnell zu beeindrucken.
Direkte Erfahrung durch Einsatz einer Sprühflasche bei Joggern habe ich nicht. Diese Art der Einwirkung ist sicherlich milder als die oben geschilderte, aber die Reaktion auf Wassersprüher allgemein ist ja auch von Hund zu Hund unterschiedlich. Dem einen macht es gar nichts aus, der andere ist maßlos geschockt. Daher die Vermutung, dass einem das, wenn man an den falschen Hund gerät, bei dieser Joggersache auch passieren könnte. Gepaart mit der Beobachtung an meinem Hund, der grundsätzlich auf alles, was ihn erschrickt, zunächst aggressiv reagiert (wobei Zasko mit seiner Vorgeschichte nun sicherlich nicht das Maß der Dinge ist). Für mich und Zasko (der an Joggern und Radfahrern auch ohne sich um sie zu kümmern vorbeiläuft) wäre es eine Katastrophe, falls jemand mal auf die Idee kommen sollte, ihn mit einem Wasserstrahl zu bedenken.
Ganz abgesehen davon habe ich mittlerweile einige Hunde gesehen, die durch Teletakt/Wassersprühhalsbänder verdorben wurden, allerdings erst im Nachhinein, als sie dann mit diesen Hunden in der Hundeschule auftauchten. Natürlich wurden diese Dinger dann anders eingesetzt als in einer einmaligen Aktion, aber ich bin seitdem trotzdem der Meinung, dass man es erstmal nur über die positive Schiene versuchen sollte und erst als letztes Mittel, bei den Hunden, bei denen man sonst wirklich nicht weiterkommt und irgendwie mal einen Fuß in die Tür kriegen muss, aversive Mittel einzusetzen.
Liebe Grüße
Susanne & Zasko