Hallo Steffi
: MMH, habe das so gelernt, auf Entfernung sagen Platz, Hund macht nicht Platz , dann mit Sichtzeichen schnell auf den Hund zugehen. Damit verstärkt man seine Forderung. Das gleiche bei Sitz. Und danach dann diese Übung 2-3 Mal wiederholen, bis der Hund sofort nach Signal Sitz oder Platz macht. So haben wir es in der Schule gelernt, kenne nichts anderes,wie machst Du denn das. Wird immer gesagt beim Clickern, Fehlverhalten ignorieren, aber so lernt doch der Hund ach ja, die kann ruhig Sitz sagen, ich mache es wann ich will, nache ich es eben beim 4 Mal.Es heißt doch aber, man soll darauf bestehen, daß der Hund Signal beim ersten Mal ausführt. MMH grübel grübel denk denk. Wie machst Du das ??? Vielleicht liegt da bei mir der Hase im Pfeffer.
Zuerst moechte ich sagen, dass ich NICHT die Expertin bin fuer operantes Konditionieren. Aber so wie ich das verstanden habe, wuerde ich nicht auf den Hund zugehen etc. Entweder bekomme ich das Verhalten oder eben nicht. Wenn nicht, braucht der Hund mehr Training: weniger Distanz, weniger Ablenkung, mehr Generalisierungstraining....
Ich stelle mir vor, dass das von dir geschilderte Verhalten des HF den Hund einschuechtert und du deshalb dann das Verhalten bekommst. Gerade Sitz ist ja auch ein Calming Signal. Damit ist natuerlich nichts gewonnen, aber die Beziehung zwischen HF und Hund nun belastet.
Der Hund ueberlegt nicht wie wir "ich will" oder "ich will nicht". Entweder hat er das Signal gelernt, dann kann er nur mit Sitzen darauf reagieren, oder er kann es noch zu wenig, dann setzt er sich halt manchmal, manchmal eben nicht.
Wiederholen tue ich das Signal nicht (damit er eben nicht lernt, dass das Signal: Sitzsitz ist), sondern ueberlege mir, wo ich einen Fehler im Setting der Uebung gemacht habe, wo ich den Hund ueberfordert habe.
Darauf bestehen, das ist nicht operantes Konditionieren (habe ich aber auch mal so gemacht!!). Das klingt mir nach "traditioneller" Hundeschule (womit ich da nicht urteilen will. Mein Ding ist es nicht mehr), da kann das fast nur bachab gehen, weil da zwei ganz verschiedene Dinge vom Hund erwartet werden. Habe ich ja schon gesagt.
: : Verstehe ich auch nicht. Wenn ich Sitz auf Distanz abfrage, dann bin ich auf Distanz und naehere mich dem Hund hoechstens nach dem click.
:
: Bitte siehe oben
Wundert mich dann nicht mehr, dass es nicht klappt. Der Hund kann deine "Aggression" ihm gegenueber ja gar nicht einordnen, kommt in seinem natuerlichen Repertoire ja nicht vor, dass sein Leithund ein Sitz oder Platz auf Distanz von ihm will.
Kontrolle nur ueber die Belohnung, das aber ganz klar ("konsequent"
.
: : : Doch Futter gab es schon, aber bei der Variablen Bestärkung hat sie dann nicht mehr so oft geschaut. Da es ja kein Leckerli gab. Also je weniger Leckerle desto weniger schauen.
: Nein, also sie muß auch lernen ohne Futter zu schauen, lernt dann der Hund nicht, ah prima ich schaue nur wenn es Futter gibt ? Denkfehler??
Nope bzw ja. Zuallererst mal muss sich das ganze fuer den Hund lohnen, sei es nun mit operantem Konditionieren (du laesst Futter springen und demonstrierst ueber deine Futterkontrolle gleichzeitig auch noch, dass du Leittier bist) oder der Hund kann so "Aggressionen" von dir abwenden, negativen Einwirkungen entgehen.
Erst mal schaut der Hund nur, weil es sich jedesmal lohnt. Hat er das intus wird ihm vermittelt, dass es vielleicht was gibt. Wie oft dieses vielleicht Tatsache wird, haengt vom Ausbildungsstand des Hundes ab.
: Ja genau, ich Sage Sitz auf Entfernung Hund setz sich nicht ich laufe entweder mit Sichtzeichen hin, oder stampfe mit dem Fuss auf oder rufe HEY, setzt sich der Hund dann ,dann C&B.
Nee, du, so haut das nicht hin, wenn du operantes Konditionieren machen willst. Dein Hund kann das Verhalten noch zu wenig, mit Stampfen wird da aber nicht besser, d.h. der Hund lernt nicht (laesst sich aber vielleicht von dir einschuechtern) oder lernt, dass das Aufstampfen auch noch zum Signal gehoert, also warten, bis hey und Stampfen kommt, dann hinsetzen.
: Das gleiche bei Platz oder bei HIER, kommt Hund nicht , dann rufe ich laut HEY, kommt Hund dann , kein C&B da sie nicht sofort gekommen ist.
Und warum soll er das naechste Mal kommen?
D:ann das gleiche noch mal kommt Hund sofort, dann C&B .
Da denke ich, wandelst du auf duennem Eis. Aber wie gesagt, ich bin heute durch und durch Clickerin (bzw Pfeiferin :-)
a ich ja schon ein Jahr in der Hundeschule war dachte ich sie kann Sitz und die Sachen, und habe dann so weiter gemacht wie dort gelernt und hier beschrieben nur am Ende gab es C&B.
Sie zeigt dir aber klar, dass dem nicht so ist. Hast du genuegend verallgemeinert? An wievielen verschiedenen Orten hast du geuebt? Wie hast du Ablenkung aufgebaut? Wieviele Male hast du das Verhalten 1:1 belohnt, bevor du auf variable Bestaerkung umgestiegen bist?
C&B ist noch nicht operantes Konditionieren.
:MMH, ist wohl nicht so toll, heißt also entweder oder aber nicht beides.
Ja, das denke ich auch.
ann verstehe ich aber nicht wie ich ein Komando sofort durchsetzen kann. Man sagt doch immer lassen sie es nie zu das der Hund ihren Befehl ignoriert, das ist frech und Dominant, und ich bin der Meinung der Hund soll beim ersten Mal hören. Wo liegt mein Denkfehler ??
Dass Sitz/Platz etc nichts mit Rudelordnung zu tun hat. Der Hund lehrt auf Signale zu reagieren, weil es sich fuer ihn lohnt (positiv oder negativ). Mit deiner Stellung als Rudelfuehrerin hat das nichts zu tun.
Wenn du willst, dass dein Hund auf Signale hin verlaesslicher reagiert, dann musst du das trainieren. Hunde sind ganz schlecht im generalisieren, also nur auf dem Hundeplatz und dem ueblichen Spazierweg zu ueben ist nicht ausreichend, schon gar nicht fuer einen Terrier (ich sag' das nun mal so ...), vom Einbauen von Ablenkungen mal noch ganz abgesehen.
Ein Jahr kann ausreichend sein, wenn du an 100, 1000 verschiedenen Orten geuebt hast, verschiedenen Tageszeiten, Wetterlagen und ebensovielen verschiedenen Ablenkungen und das immer 1:1. Dann kannst du mal so langsam an 1:2 Belohnung denken.
: MMH, sorry aber wieder eine Frage von mir, wird doch in der Hundeschule gesagt, ich brauche meinem Hund nichts bieten, er soll sich nach mir richten.
Das glauben heute nur noch gewisse Leute, die nicht mehr auf dem Stand der neusten Dinge sind. Der Hund ist ein durch und durch egoistisches Wesen und du bist ihm erst mal scheissegal (sorry). Es geht nicht nur darum, dass du sagst: Ich bin Boss, der Hund muss dir auch antworten: Ja, du bist Boss, ansonsten hast du deine Stellung nicht. Und wie gesagt, zusammen leben im Rudel ist eine Sache, Ausbildung eine ganz andere.
:Also ein Beispiel, wir gingen normal los, Hund läuft frei, und schnuffelt und schnuffelt so seinen Weg entlang ohne auf uns zu schauen. Trainerin sagt, wenn sie so schnuffelt und gar nicht nach ihnen schaut sagen sie Sitz oder Platz oder Fuss, das ist die Botschaft an den Hund hallo ich bin auch noch da. Und wenn der Hund nicht konzentriert läuft sondern nur so vor sich hin läuft ohne auf sie als Menschen zu schauen, ruhig mal eine Weile Fuss laufen lassen.
Deshalb interessiert er sich das naechste Mal nicht weniger fuer die Gerueche. Warum auch? Aber du kannst Druck auf ihn ausueben und er wird Fuss gehen. Die Beziehung zwischen dir und dem Hund verbessert sich dadurch aber nicht....
Was heisst: auf mich Menschen schauen? Solange er da lang geht wo ich gehe, d.h. wenn ich mich um 180' kehre er sich auch wendet, schaut er auf mich.
Du kannst Aufmerksamkeit trotz schnueffeln trainieren, ein Sitz verlangen und C&B, wenn er es macht. Aber das muss langsam aufgebaut werden. Ich habe zuerst targeting gemacht, bevor ich zu Sitz etc vom schnueffeln her aufgestiegen bin.
:Oder habe ich auch gelernt, wenn der Hund einen Befehl ignoriert, dann ist ihm etwas anderes Wichtiger, und das darf nich sein.
Tja, wenn du das moechtest, dann musst du dafuer sorgen, dass dein Signal wichtiger ist fuer den Hund. Was hast du anzubieten gegen den wunderschoenen Geruch am Boden?
:Man muß so weit kommen, das der Hund nicht mehr überlegt ob er einen Befehl ausführt, es muß ihm das Wichtigste sein, er muß immer mit einem Ohr auf uns hören und immer bereit sein etwas auszuführen.Finde ich auch irgendwie logisch.
Kann durchaus dein Ziel sein, aber da ist viel Arbeit dazwischen, um das zu erreichen und beim Terrier vermutlich einiges mehr, als bei einem BC oder so. Die immer gleiche Frage: Was hast du dem Hund anzubieten?
: MMH, da komme ich jetzt bei Deinem Gedanken ins Grübeln, Hunde untereinander machen doch auch nicht ständig Aktionen und sind trotzdem immer zusammen.
Eben, wenn der Hund sich wendet, wenn du dich wendest (in brauchbarer Zeit, bevor du voellig verschwunden und nicht wieder auffindbar bist), dann achtet ja der Hund auf dich. Ein anderer Hund sagt deinem Frechdachs ja auch nicht, lass das Schnueffeln, geh mal hier bei Fuss.
: Bin nicht mehr in der Hundeschule, habe es abgebrochen, da man mit uns mit der Retriver leine arbeiten wollte(Leine die sich zusammenzieht) und das wollte ich nicht. An sonsten habe ich ja oben schon einiges beschrieben.
Retrieverleine kenne ich nicht. Wie zieht die sich zusammen? Um den Hals des Hundes?
: Ich bin Dir sehr dankbar für Deine Hilfe bei der Entwirrung meiner Gedanken.Scheint wirklich alles anders zu sein.
Also ich will dir das Clickern nicht aufschwatzen (auch wenn ich TOTAL dafuer bin, nur noch so arbeite, nie mehr zum "alten" zurueck moechte ...., aber ich stelle mir vor, dass zumindestens ein Teil deiner Probleme von den zwei gemeinsam benuetzten Methoden kommen.
Wenn du moechtest, koennen wir ja mal ein Problem (nach dem anderen) anschauen, und das clickertechnisch angehen, aber dann 100 % nur noch so.
Kennst du B. Schoenings "Hundeverhalten"? Gefaellt mir gut. Clickerbuecher hast du ja wohl. Kennst du Morgan Spectors "Clickertraining for Obedience"? Sehr teuer, aber wenn die Obedience interessiert (mit Clicker), ein Muss.
Lieb Gruesse auch von meinem Suermel an deinen Frechdachs
Gabrielle