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Clickern mit Kindern

geschrieben von Anja + Aisha(YCH) 
Clickern mit Kindern
13. Januar 2002 13:21

Hallo,
nein , ich will natürlich nicht die Kinder "beclickern"!
Möchte Kindern etwas über das Lernverhalten von Hunden vermitteln und sie animieren, ihren Hunden kleine Tricks beizubringen.
Meine Frage: Denkt ihr, es ist möglich, Kindern (so ab 10 J.) die grundlegensten Clickerregeln zu vermitteln, ohne Gefahr zu laufen, dass sie sie fortan womöglich alleine falsch einsetzen? Wird es die Hunde sehr verwirren, wenn der Clicker z.B. nur zum Erlernen von Tricks eingesetzt wird? Da es sich um Familienhunde handelt, werden sie vielleicht ohnehin schon mit unterschiedlichen Erziehungsmethoden zu tun haben...(im ungünstigsten Fall).
Irgendwelche Tipps und Anregungen diesbezüglich? Schonmal vielen Dank, Gruß, Anja


13. Januar 2002 14:05

Hallo,

in meinen Kursen waren immer auch Kinder. Anfangs war für sie der Reiz, einfach so rumzu"knacken" schon groß.
Aber sie haben dann das Clickern häufig sehr viel schneller kapiert als deren Eltern:-)
Kinder, fern nicht kaputterzogen, wissen noch viel Bescheid aus ihrem tiefsten Inneren über die natürlichen Abläufe und das streßfreie lernen. Das habe ich immer wieder erlebt.
Liebe Grüße
Christine

13. Januar 2002 17:20

: nein , ich will natürlich nicht die Kinder "beclickern"!:

wieso denn nicht, das geht auch !!!!

hallöchen
also du willst kindern das Clicken beibringen? Das ist eine ausgezeichnete Idee! Ich habe das Clicken mit ca. 13 jahren kennengelernt und clickere jetzt ca. 1.5 - 2 jahre. Um uns in der Hundeschule das prinzip zu erlernen (ich kannte es damals schon) clickten wir einander. Ich denke in dieser Zeit konnte schon man schon mal richtig herumclickern und,naja, sehen zu welchem Resultat man kam. Dann wurde ein Hund genommen und der wurde von einer Schülerin und dem Trainer geclickt. Natürlich hatten wir auch Therorie, aber das wurde spielerisch ermittelt.
Dann ging es unseren Hunden an den Kragen. Um ehrlich zu sein, wir hatten schon grosse mühe mit dem Timing, aber es hat spass gemacht.
Das problem ist, man kann das clicken nicht nur einmal anschauen und dann nie wieder, sondern sollte in jede lektion ein bisschen clicken einbeziehen, damit man das Feeling bekommt.
tschüssy Chri und Punto

14. Januar 2002 14:08

Hallo Anja,

das ist eine supertolle Idee! Ich kann dir das nur empfehlen.

Bei uns lief das so ab:

Lange bevor ich selber auf diese Idee kam, hat sich mein Jüngster
(damals 3 Jahre alt) schon recht präzise bei mir abgeguckt, wie das
mit dem Clicker funktioniert.

Dann holte er sich aus dem großen Futtersack im Vorratsraum die Pellets
und da er von mir keinen Clicker in die Hand bekam, sagte er mit seiner
hohen Kinderstimme einfach "Click!". Nach kurzer Zeit funktionierte
das prächtig. Sein auffallendes, verbales Click war so gut konditioniert, wie
mein Kasterl - "Click".

"Sitz", "Platz", "frei", "Gib Pfote", "Wo ist dein Schwänzchen?" usw.
funktionierten im Wechsel --- nach anfänglichen Verwechslungen durch
den Hund --- prächtig. An die veränderte Tonlage der Signalwörter
muss sich der Hund erst gewöhnen, aber wenn man das weiß, ist das kein
Problem.

Dann kam (vor allem als Attraktion für die Nachbarskinder) das
Kleine-Einmal-Eins hinzu:

"Ayko, wieviel ist 3 x 2 ?"
Ayko bellt dann 6 mal bis zum Click.

Ayko, wieviel ist 3 x 4 ?"
Ayko bellt dann 12 mal bis zum Click usw. usw.


Nach dem Besuch einer Rettungshundeveranstaltung, brachte ich meinem
Jüngsten bei, wie er sich von Ayko suchen und verbellen lassen kann.
Nach zweimaligem Vormachen imitierte der Kleine perfekt, er legte den Hund in
eine Strandmuschel ("Damit er nicht schummeln kann"winking smiley. "Ayko, Platz!",
dann rennt er los in ein Versteck und ruft: "Ayko, such mich!" Ayko rast
los, ---- folgt der "autobahnähnlichen"-Duftspur, findet, setzt sich vor meinen
Junior und macht "Wuff!", dann kommt das Click und der Käsewürfel. Das
Spielchen zieht sich inzwischen durch die ganze Siedlung und muss
eingedämmt werden. :-)

Heute geht mein Jüngster (jetzt 7 Jahre) ohne Leine, ohne Halsband mit unserem
Setter bis zum Waldrand (Hundepinkel-Runde) und wieder zurück. In den Hosen-
taschen hat er stink-normale Pellets aus dem Alltagsfutter. Der Kleine kam noch
nie ohne Hund zurück, er hat sich auch noch nie beklagt, dass der Hund nicht auf
ihn hört. Beim einem unkastrierten Setterrüden will das schon was heißen. ;-)
Mancher Zehnjährige ist noch überfordert, wenn ein solcher Hund an an Halsband
und Leine zieht.

Inzwischen bringen meine Kids ganz selbstständig unserem Kater das "Sitz!" bei,
auch das Fassen eines kleinen Apportierholzes (!) üben sie und das Berühren des
Touchsticks mit der Nase macht der kleine Kater schon lange ganz hervorragend.

Natürlich kontrolliere ich regelmäßig, was da zwischen Kindern und
Tieren abläuft. Aber das ist eine Selbstverständlichkeit, die auch ohne
den Clicker sein muss.

Probleme ? Ich sehe keine, aber alles sollte unter regelmäßiger Aufsicht
ablaufen. Für prüfungsrelevante Übungen verwende ich eigene Signalwörter.

Ach ja, ein Problem habe ich. Wenn die Kids mit Ayko auf der Straße
das Kleine-Einmal-Eins üben, dann beginnen auch die Nachbarshunde zu bellen.
Da wird mir irgendwann Ärger ins Haus stehen, aber dem sehe ich
gelassen entgegen. :-)


Grüße
aus Deutschlands Wildem Südwesten
Reinhold + Kids + Ayko + die Kater Rocco + Timmy

14. Januar 2002 14:40

Hallo Reinhold,

das hört sich klasse an! Krieg schon richtig Lust aufs "Clicken beibringen" und bin mal sehr gespannt auf die Reaktionen der Eltern!

Gruß auch an Kids, Hund und Kater,
Anja

14. Januar 2002 15:10

: Hallo Reinhold,
:
: das hört sich klasse an! Krieg schon richtig Lust
: aufs "Clicken beibringen" und bin mal sehr gespannt
: auf die Reaktionen der Eltern!

Die Eltern würde ich vorher einweihen.

Viele Grüße
aus dem Wilden Südwesten
Reinhold + Ayko