Angstabbau mit Clicker
07. Juni 1999 11:27

Grüß Euch!

das war so: meine Mutter nimmt den Hund mit in den Garten,
bindet ihn da an, weil er sonst über den Zaun hopst und über
die Straße läuft (nicht gut, wegen Autos!). - Nebenbei: Müßte ich auch mal was dran tun,
aber wie bringt man das bei, daß der Garten da zu Ende ist, wo die Blümchen sind?

Da kommen zwei Schäferhunde in Begleitung von zwei jungen Damen
(zusammen höchstens 20) mit zwei Schäferhunden (ohne Leine) die Straße lang
die Hunde hopsen in unseren Garten und beißen meinen Hund, der auch nicht abhauen
kann, weil angebunden. War nicht dabei, aber es hieß hinterher, meiner habe gebellt.
Als wenn man daraus irgendwelche Rechte für 'ne Beißerei ableiten könnte...
Großes Krakelen - gesnipt.

Jetzt ist es so:
Sobald ein Hund in die Nähe des Grundstücks kommt, dreht Moritz am
Rad (logo).

Zur Zeit versuche ich die Angst vor anderen (speziell Schäferhunden) dadurch abzubauen, daß ich
den Hund zu einem Freund mitnehme, der einen freundlichen SH hat.
Klappt auch schon ganz gut, aber eben nur mit dieser Hündin.

Meine Frage: Auf welche "clickenswerten" Verhalten sollte man
achten, um einen Angstabau zu fördern? Oder welche Strategien schlagt ihr allgemein vor?

Wenn ich es richtig beobachte scheint Moritz die anderen Hunde zu provozieren.

Ich bin auf Euren Rat gespannt.

Viele Grüße
Carsten

07. Juni 1999 19:25

Grüß Dich Carsten,

: Deine Frage: Auf welche "clickenswerten" Verhalten sollte man
: achten, um einen Angstabau zu fördern? Oder welche Strategien schlagt ihr allgemein vor?
:
: Wenn ich es richtig beobachte scheint Moritz die anderen Hunde zu provozieren.

dein ziel ist eine desensibilisierung. dazu must du deinen hund kontrolliert steigenden reizen (=dsh immer näher) aussetzen und zwar so, daß er in der situation noch fähig ist, andere reaktionen als die bisherigen zu zeigen. die wichtigste ist blickkontakt zu dir. die kannst du mit C&B fördern. ansonsten solltest du dich VÖLLIG NEUTRAL verhalten. Nimm ihn nicht ans halsband, sondern an ein geschirr. beobachte den anderen hund. wie reagiert er auf die provokation? falls er schnauze leckt (manchmal nur sehr kurz zu sehen), dann kannst du mit diesem hund weiter üben (er versucht, deinen zu beruhigen). falls er sich abwendet und das bein hebt, noch besser. dann hat er gar kein interesse mehr an deinem.
die übungen können so aussehen, daß der andere hund in geziemender entfernung vorbei geht, während ihr stehen bleibt. wenn du die grenze kennst, ab der dein hund kläfft, achte drauf, ob er es einmal etwas später tut. das ist der punkt für C&B. was das B ist, mußt du herausbekommen. im streß kann es passieren, daß der hund futter überhaupt nicht annimmt. weggehen des anderen hundes, wenn deiner still geblieben ist, dürfte zuerst die größte bestärkung sein. schlecht ist es, wenn der andere geht, während deiner kläfft. bitte im zweifelsfalle zufallsbegegnungen, zu warten, bis sich deiner beruhigt hat.

ich hoffe, das hilft dir ein wenig.

tschüß martin & mirko