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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Eigenidentifikation für Obedience Prüfun
26. August 1999 01:55

Hallo Sabine,

ich habe mich wirklich sehr gefreut über Deine Rückmeldung. Erstens freue ich mich natürlich, dass ich dazu beitragen konnte, das Problem zu lösen, aber noch viel, viel mehr freue ich mich über Deine so treffend und eindrucksvoll geschilderten allgemeinen Erfahrungen und Erkenntnisse in Deinen beiden letzten Abschnitten, die ich ganz genau so voll bestätigen kann:

Sabine wrote:

: " .........................., aber da sie inzwischen clickererfahren sind, haben
: sie auch das Stehvermögen, mal mit einem "falsch" und etwas Frust
: umzugehen.

: ........ usw.
: .........usw.

: Noch etwas war wichtig für mich: daß ich plötzlich in der Lage war,
: die Geruchsidentifikation genauso zu betrachten wie alle anderen
: Übungen. Bei anderen Übungen rege ich mich "seit dem Clickertraining"
: ja auch nicht mehr auf, ............"

Das hast Du einfach wunderbar treffend beschrieben! Ich wünsche ganz, ganz vielen Lesern dieses Clickerforums und auch deren Hunden, dass sie diese Erfahrung beim Clickern auch machen können:

a) "Stehvermögen durch Clickererfahrung" beim Hund,

b) die Ruhe, die unendliche Geduld beim Ausbilder

c) und der sachlich freundliche,
immer zielgerichtete Umgang mit dem Hund

sind ein viel besserer Nährboden in der Ausbildung als schneller Druck und Gewalt. Wer das Prinzip der operanten Konditionierung begriffen hat und lernt, es richtig und ausdauernd anzuwenden, der kommt zwangsläufig irgendwann zu dieser Erkenntnis.

Und das so aufgebaute Vertrauen zwischen Führer und Hund hilft die nächste Ausbildungsaufgabe noch besser, noch schneller und noch nachhaltiger zu lösen.

In diesem Sinne
ganz herzliche Grüße
aus Deutschlands Wildem Südwesten
Reinhold + Ayko


21. September 1999 09:12

Halli hallo, liebe Obedience-Freunde

Wir trainieren in der Schweiz folgendermassen das Identifizieren:

Wir binden die neutralen Hölzli auf ein runden Kuchengitter und legen dann das zu suchende Hölzli zwischen diese neutralen Hölzli.
Wir benutzen ca. 3 Kuchengitter und montieren auf 1 Gitter z.B. nur 2 Hölzli auf dem 2. Gitter 3 Hölzli, etc.
So sind Sie sicher, dass der Hund NIE ein falsches Hölzli aufnimmt und somit kann man ruhig den Hund suchen lassen und muss NIE einwirken. Natürlich gibt es Hunde, welche das gesamte Gitter aufnehmen, dann kann man das Gitter im Boden verankern oder auf ein schwereres Gitter befestigen oder auf ein Holzbrett nageln.

Haben Sie noch mehr Fragen? Ich kann Ihnen kompetent Auskunft geben, da ich mit meinem Airedale Terrier Unico seit 1996 an internationalen Obedience-Wettkämpfen starte, in Wien, Kopenhagen und letztes Jahr in Helsinki.

Ich wünsche viel Spass beim Training!

Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Marlise Neff, Zelglistr. 28, CH-5622 Waltenschwil



: Hallo, Reinhold!

:
: Ich hatte versprochen, mich zu melden. Meine Hundis schnuppern nun (fast
: immer) alle Hölzchen ab und bringen das richtige an. Yessi nimmt manchmal ein
: oder zwei falsche auf, läßt sie aber von selber wieder fallen und sucht weiter
: nach dem richtigen. Es klappt auch bei nur zwei Hölzern. Selten noch mal geht
: es schief, wie heute, wo ich jemand anders gebeten habe, die Hölzer auszulegen
: und die Hilfsperson auch beide selbst angefaßt hatte, was vielleicht noch etwas
: verwirrend war. Neulich hatte ich Yessis Tochter Balsa 14 Tage in Pflege und habe
: sie als Versuchskaninchen benutzt (der Hund ist sonst "Analphabet" und kann nur
: Platz, erinnert sich aber immer an alles, was ich im Sommer zuvor mit dem Clicker
: beigebracht hatte). Als sie wieder abgeholt wurde, machte sie die Übung besser
: als meine eigenen Hunde, außer daß sie das heiße Hölzchen nicht apportiert
: hat, denn das kann sie formell überhaupt nicht. So als Nebenprodukt der
: Geruchsunterscheidung trug sie das Hölzchen aber außedem noch 1-2 m auf
: mich zu, ohne knautschen und werfen!
:
: Und wie hat sich das Wunder vollzogen? Erstens Dein Tip, Reinhold, obwohl ich
: mir nie platte Hölzchen besorgt habe. Aber Dein Ansatz schien mir absolut richtig
: und ich übe seitdem immer noch 70 % der Übungen so, daß ich ein paar Meter entfernt
: ein einzelnes Hölzchen im Gras verstecke und dann die Hunde suchen lasse. So habe
: ich es auch Balsa beigebracht, wobei sie nach ein paar Trainingseinheiten ganz von
: selbst anfing, das Hölzchen auch aufzuheben. Legte ich dann ein paar Tage später noch
: ein oder mehrere Hölzchen dazu, brachte sie das auch nicht aus dem Konzept, sondern
: sie schnupperte alle ab und nahm nur das richtige auf.
:
: Für meine eigenen Hunde (die fanatischen Apportierer) habe ich lieber noch
: einen anderen Trick benutzt, den meine Hundeschul-Partnerin Beate Poetting
: ausgedacht hat. Sie ist dazu übergegangen, nicht nur 2 oder 6, sondern 20
: oder 30 Klammern auszulegen und die heiße dazwischen. Bei der Menge an Klammern
: fingen die Hunde dann auch an, die Nase zu benutzen, statt wahllos alles einmal
: hochzuwerfen. Es entsteht wohl eine Situation ähnlich wie im hohen Gras.
:
: Ich muß aber sagen, daß ich anfangs auch zusätzlich freundlich "falsch" gesagt
: habe, wenn sie ein falsches aufgenommen hatten und dann die Übung von vorne
: begonnen habe. Ich hatte nämlich das Gefühl, sie glauben sonst, es gibt nur
: deswegen keinen Click, weil ich sie mit 2:1-Belohnung apportieren lasse.
: Irgendwie mußten sie ja mal begreifen, daß es keinen Zweck hätte, irgendeine
: Klammer zu bringen. Sie waren zwar etwas frustriert, aber da sie inzwischen
: Clickererfahren sind, haben sie auch das Stehvermögen, mal mit einem "falsch"
: und etwas Frust umzugehen. Bei Balsa habe ich auch gar kein "falsch" gebraucht.
: Sie kennt es auch gar nicht.
:
: Noch etwas war wichtig für mich: daß ich plötzlich in der Lage war, die Geruchs-
: identifikation genauso zu betrachten wie alle anderen Übungen. Bei anderen
: Übungen rege ich mich "seit dem Clickertraining" ja auch nicht mehr auf,
: wenn die Hunde mal einen "Fehler" machen, z.B. Sitz und Platz verwechseln.
: Aber bei der Identifikation stand ich anfangs total unter Spannung und war
: immer ganz enttäuscht und entmutigt, wenn es nicht sofort alles klappte.
: Und das war natürlich stressig für die Hunde - man kann sowas ja nicht vor
: ihnen verbergen... Naja, und - warum, weiß ich nicht - auf einmal war ich
: bei der neuen Übung ebenso geduldig und entspannt wie bei den anderen Übungen
: und lachte höchstens drüber, wenn sie noch mal das falsche Hölzchen brachten.
: Das war, glaube ich, ganz wichtig.
:
: Tja, so sieht's also im Moment aus.
:
: Viele Grüße und vielen Dank für die Tips,
:
: Sabine