Rolle und Totstellen lassen sich mit Locken ganz gut einleiten.
Wenn es mit Leckerlis klappt, wäre das weitere Vorgehen, mit der leeren - noch gut riechenden - Hand zu locken und C&Jackpot zu geben, wenn der Hund anfänglich auch nur ein bißchen mitgeht.
So lernt/begreift er, dass auch die leere Hand zählt/zahlt.
In vielen weiteren Übungseinheiten wird dann aus der Lockgeste ein weiter vom Hund entfernt gezeigtes Handzeichen, mit dem man die Übung jederzeit abrufen kann. Mittels Luring entwickelte Übungen werden m.M. nach vom Hund kaum spontan angeboten - und schon gar nicht nach nur einmaligem Training.
Bei sehr 'natürlichen' Verhaltensweisen, die Hunde ohnehin ständig tun (sitzen, liegen, Pfote heben) mag das trotzdem gelingen, aus ihnen wird ganz rasch eine Bettelgeste...
Nach drei Wiederholungen 'glauben' wir oft, dass der Hund etwas begriffen hat - und finden ihn ganz genial. Dabei beginnt er in diesem Lernstadium erst damit, durch Anbieten verschiedener Varianten herauszufinden, worauf es uns wirklich ankommt.
So in etwa gelernt hat er eine neue Übung üblicherweise erst nach etwa 20 Wiederholungen. Nach 50 solchen in verschiedenen Trainingseinheiten (je 3 Minuten!) an verschiedenen Orten 'kann' er es dann wirklich mit einer gewissen 'fluency'.
Nicht jede erlernte Übung - besonders nicht die mit 'Locken' gelernten, wo die Lockgeste ja gleich den Auslöser mit anbietet und damit mit-einlernt wird - wird ein Hund immer und überall spontan anbieten, warum sollte er auch. 'Signal-Kontrolle' bedeutet ja gerade: zeig es sofort auf den Auslöser hin und sonst nie, außer in deinem natürlichen Verhalten, das nicht 'von außen' vom Trainer belohnt wird.
Könnte es sein, das Dein Hund also auf einen 'Auslöser' von Dir wartet und 'schimpft', wenn er keinen bekommt? Bei meiner vergesse ich oft das Handzeichen für diverse Übungen oder auch, welch Hund nun was gelernt hatte(man sollte mitschreiben! ich weiß) - wenn es mir dann irgendwann wieder einfällt, kann sie den Trick auch nach 2 Jahren noch...
und wenn sie ihn dann 'wieder-entdeckt' hat, kann es sein, dass ich ihn angeboten kriege, bevor sie sich die Mühe macht und nachdenkt, was ich mit einem anderen Handzeichen wollte bzw. was nun schon wieder geshapt wird ... schlechtes Training von mir, wenn ich es dem Hund unmöglich mache zu differenzieren, bzw. in beim shaspen so überfordere, dass er lieber versuchsweise auf Bewährtes, kürzlich Belohntes zurückgreift...!
Freiwilliges Anbieten verschiedener spontaner Verhaltensweisen - wobei natürlich neben angeborenem auch früher erlerntes Verhalten angeboten wird, sieht man rasch bei der Clicker-Übung 'mach 101 Ding mit einem Karton'. Hier wird jeweils jede gezeigte Aktion nur einmal geclickt, der Hund begreift meist rasch, dass nicht mehr Wiederholungen, sondern immer neue Varianten gefragt sind.
viel Spaß weiterhin!
Wiebke und Apricot
www.hunde-erziehung.at