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Clickern nur mit gutem Gedächtnis?

geschrieben von Heike + Gina(YCH) 
Clickern nur mit gutem Gedächtnis?
23. Januar 2002 21:56

Hallo,
wir haben nach einer Pause wieder angefangen zu clickern.
Nun habe ich so oft gelesen,daß man beliebige Verhaltensweisen mit dem Clicker "einfangen" kann u. diese dann immer vom Hund angeboten werden.
Ich konnte das bisher so nicht beobachten.Gina bietet nur begrenztes Verhalten an (zB.sitz,Platz u. Pfötchen,angucken)u. wenn sie merkt, daß das gewünschte Verhalten nicht dabei war,wiederholt sie die drei Dinge u. wenn es immer noch nicht klappt, fängt sie an zu bellen (sie bellt sonst fast nie!) u. resigniert o. macht Übersprungshandlungen.
Obwohl ich schon ganz verschiedene Verhaltensweisen von ihr geclickert habe, bietet sie diese nicht an.Ich habe das Gefühl, daß sie dann überfordert ist.Sie will gern was machen, u. weiß nicht was.
Was mich nun wundert ist,daß ja angeblich Hunde alles zeigen können,was mal geclickert wurde.Können sie sich das wirklich alles merken?
Ich meine, man muß doch mit dem Hund auch ständig Übungen wiederholen,damit sie es nicht verlernen.Oder habe ich jetzt einen Denkfehler?
Oder kommt das noch?

Als Beispiel: habe ich heute geclickert,daß sie mich beim "Fuß gehen" immer ansieht. Das hat sie auch begriffen.
Abends wollte ich clickern, daß sie sich auf die Seite legt.Bis zum Platz hat es gut geklappt.Aber das auf die Seite legen war zu schwer.
Ich habe dann mit dem Leckerlie etwas nachgeholfen u. sie in die richtige Position gelockt.In dem Moment, wo sie sich seitlich abgerollt hat u. auch wenn wenn sie richtig lag, habe ich geclickert.Aber wenn ich keine Hilfestellung (mit Leckerlie) gegeben habe, blieb sie nur im Platz liegen u. bellte.Sie hat nicht selber versucht sich seitlich abzurollen.Ich habe dann aufgehört u. die Übung mit Sitz beendet,weil sie das schon kann.Morgen wollte ich es noch mal versuchen.Oder ist diese Übung einfach zu schwer? Bin ich zu ungeduldig?

Viele Grüße,
Heike + Gina









24. Januar 2002 08:35

Rolle und Totstellen lassen sich mit Locken ganz gut einleiten.
Wenn es mit Leckerlis klappt, wäre das weitere Vorgehen, mit der leeren - noch gut riechenden - Hand zu locken und C&Jackpot zu geben, wenn der Hund anfänglich auch nur ein bißchen mitgeht.

So lernt/begreift er, dass auch die leere Hand zählt/zahlt.
In vielen weiteren Übungseinheiten wird dann aus der Lockgeste ein weiter vom Hund entfernt gezeigtes Handzeichen, mit dem man die Übung jederzeit abrufen kann. Mittels Luring entwickelte Übungen werden m.M. nach vom Hund kaum spontan angeboten - und schon gar nicht nach nur einmaligem Training.
Bei sehr 'natürlichen' Verhaltensweisen, die Hunde ohnehin ständig tun (sitzen, liegen, Pfote heben) mag das trotzdem gelingen, aus ihnen wird ganz rasch eine Bettelgeste...

Nach drei Wiederholungen 'glauben' wir oft, dass der Hund etwas begriffen hat - und finden ihn ganz genial. Dabei beginnt er in diesem Lernstadium erst damit, durch Anbieten verschiedener Varianten herauszufinden, worauf es uns wirklich ankommt.
So in etwa gelernt hat er eine neue Übung üblicherweise erst nach etwa 20 Wiederholungen. Nach 50 solchen in verschiedenen Trainingseinheiten (je 3 Minuten!) an verschiedenen Orten 'kann' er es dann wirklich mit einer gewissen 'fluency'.

Nicht jede erlernte Übung - besonders nicht die mit 'Locken' gelernten, wo die Lockgeste ja gleich den Auslöser mit anbietet und damit mit-einlernt wird - wird ein Hund immer und überall spontan anbieten, warum sollte er auch. 'Signal-Kontrolle' bedeutet ja gerade: zeig es sofort auf den Auslöser hin und sonst nie, außer in deinem natürlichen Verhalten, das nicht 'von außen' vom Trainer belohnt wird.

Könnte es sein, das Dein Hund also auf einen 'Auslöser' von Dir wartet und 'schimpft', wenn er keinen bekommt? Bei meiner vergesse ich oft das Handzeichen für diverse Übungen oder auch, welch Hund nun was gelernt hatte(man sollte mitschreiben! ich weiß) - wenn es mir dann irgendwann wieder einfällt, kann sie den Trick auch nach 2 Jahren noch...

und wenn sie ihn dann 'wieder-entdeckt' hat, kann es sein, dass ich ihn angeboten kriege, bevor sie sich die Mühe macht und nachdenkt, was ich mit einem anderen Handzeichen wollte bzw. was nun schon wieder geshapt wird ... schlechtes Training von mir, wenn ich es dem Hund unmöglich mache zu differenzieren, bzw. in beim shaspen so überfordere, dass er lieber versuchsweise auf Bewährtes, kürzlich Belohntes zurückgreift...!

Freiwilliges Anbieten verschiedener spontaner Verhaltensweisen - wobei natürlich neben angeborenem auch früher erlerntes Verhalten angeboten wird, sieht man rasch bei der Clicker-Übung 'mach 101 Ding mit einem Karton'. Hier wird jeweils jede gezeigte Aktion nur einmal geclickt, der Hund begreift meist rasch, dass nicht mehr Wiederholungen, sondern immer neue Varianten gefragt sind.

viel Spaß weiterhin!
Wiebke und Apricot

www.hunde-erziehung.at

24. Januar 2002 12:34

Hallo Heike!


: wir haben nach einer Pause wieder angefangen zu clickern.
: Nun habe ich so oft gelesen,daß man beliebige Verhaltensweisen mit dem Clicker "einfangen" kann u. diese dann immer vom Hund angeboten werden.
: Ich konnte das bisher so nicht beobachten.

Das braucht Zeit und ist eigentlich auch nicht unbedingt notwendig dieses Anbieten.


: Obwohl ich schon ganz verschiedene Verhaltensweisen von ihr geclickert habe, bietet sie diese nicht an.

vielleicht kommt das irgendwann noch

: Was mich nun wundert ist,daß ja angeblich Hunde alles zeigen können,was mal geclickert wurde.Können sie sich das wirklich alles merken?

keine Ahnung


:
: Als Beispiel: habe ich heute geclickert,daß sie mich beim "Fuß gehen" immer ansieht. Das hat sie auch begriffen.
: Abends wollte ich clickern, daß sie sich auf die Seite legt.Bis zum Platz hat es gut geklappt.Aber das auf die Seite legen war zu schwer.

Klar ist es das!! Wie kommt Gina denn schon dazu sich auf die Seite zu legen?

Mach die Schritte viiiel kleiner, z.B. eine kleine Gewichtsverlagerung oder Blick oder sonstwas zur entsprechenden Seite oder hilf ihr mit dem Target Stick etwas.

Tschüß

Frauke



24. Januar 2002 15:45

Hallo Frauke,

: Das braucht Zeit und ist eigentlich auch nicht unbedingt notwendig dieses Anbieten.

Uuups, ich dachte,daß es geradzu notwendig IST, um überhaupt zu erreichen daß erwünschtes Verhalten geformt werden kann?
Habe ich das falsch verstanden?

Habe mir heute einen Target Stick gebastelt (dachte immer es geht auch ohne) u. es hat funktioniert.
Aber ohne diese Hilfe noch nicht.Naja, wir haben ja Zeit.Probieren wir heute Abend noch mal.
Aber nun habe ich gleich noch eine neue Frage.
Muß ich denn jetzt immer C+B geben,wenn Gina den Stick berührt?
Oder nur noch wenn ich es extra gesagt habe?
Und wie kommt man dann wieder vom T.Stick weg?
Uff, alles garnicht so einfach,wenn man es doppelt nimmt.

Viele Grüße,
Heike + Gina (die vor Begeisterung ganz gestreßt ist ;o))



24. Januar 2002 16:11

Hallo Wiebke,


: Wenn es mit Leckerlis klappt, wäre das weitere Vorgehen, mit der leeren - noch gut riechenden - Hand zu locken und C&Jackpot zu geben, wenn der Hund anfänglich auch nur ein bißchen mitgeht.

Habe mir heute einen Target Stick gebastelt.
Damit ging es etwas besser.Vielleicht kommt ja der "Durchbruch" heute Abend, wenn wir nochmal probieren.(Jetzt sind die Leckerchen erst mal alle ;o).


: Mittels Luring entwickelte Übungen werden m.M. nach vom Hund kaum spontan angeboten - und schon gar nicht nach nur einmaligem Training.

Da habe ich wohl was falsch verstanden? Mir ist so, als ob ich es überall gelesen hätte.


: Nach drei Wiederholungen 'glauben' wir oft, dass der Hund etwas begriffen hat - und finden ihn ganz genial.

Das stimmt ;o)).
Gleich nach unserem aller ersten Training konnte Gina einen Ball mit der Pfote durchs Zimmer rollen. Ich war völlig überwältigt von so viel Erfolg.Leider ist es nicht immer so einfach ;o).



: Nicht jede erlernte Übung - besonders nicht die mit 'Locken' gelernten, wo die Lockgeste ja gleich den Auslöser mit anbietet und damit mit-einlernt wird - wird ein Hund immer und überall spontan anbieten, warum sollte er auch. 'Signal-Kontrolle' bedeutet ja gerade: zeig es sofort auf den Auslöser hin und sonst nie, außer in deinem natürlichen Verhalten, das nicht 'von außen' vom Trainer belohnt wird.

Aha.

: Könnte es sein, das Dein Hund also auf einen 'Auslöser' von Dir wartet und 'schimpft', wenn er keinen bekommt?

Ja, könnte schon sein.


: Freiwilliges Anbieten verschiedener spontaner Verhaltensweisen - wobei natürlich neben angeborenem auch früher erlerntes Verhalten angeboten wird, sieht man rasch bei der Clicker-Übung 'mach 101 Ding mit einem Karton'.

Meinst Du es wäre günstig diese Übung nochmal mit Gina zu machen?
(Das erste mal liegt ja schon gut ein halbes Jahr zurück).

Viele Grüße,
Heike + Gina


24. Januar 2002 19:18

Hallo Heike!

:
: : Das braucht Zeit und ist eigentlich auch nicht unbedingt notwendig dieses Anbieten.
:
: Uuups, ich dachte,daß es geradzu notwendig IST, um überhaupt zu erreichen daß erwünschtes Verhalten geformt werden kann?

hmmmm .... so gesehen, könnte man ja gar nicht erst mit dem Clickern anfangen ohne, dass der Hund "bewusst" etwas anbietet


Ein Hund bietet ja eigentlich von Natur aus schon viel an, und wenn es in meiner gewünschten Richtung liegt, bestärke ich das Verhalten ... man fängt ja immer klein an

Zu allem was man dem Hund beibringen möchte, gibt es ja schon einen klitzekleinen Ansatz den der Hund sowieso von sich aus irgendwann zeigt, von da aus arbeitet man sich dann weiter vor.

Tschüß und viel Spaß

Frauke+Idefix