Mit Spielzeug locken"?" :: Clickertraining

Mit Spielzeug locken"?"

von Emily(YCH) am 07. Februar 2002 11:55

Hallo zusammen!

Hab folgende Frage: Wir bauen gerade das Herankommen völlig neu auf. Momentan clickere ich immer, wenn mein Hund sich zu mir umsieht. Das klappt auch schon ganz gut. Allerdings ist mir aufgefallen, dass er auf der Straße, wenn er an der Leine gehen soll, das super macht, er schaut mich ständig an, dort geht es auch unter Ablenkung schon ganz gut (sogar perfekt bei Fuß, obwohl ich mich ja schon freu, wenn er mich einfach "anstrahlt"!). Deshalb clickere ich jetzt dort schon variabel und er strengt sich immer mehr an, also so, wie das ja auch sein soll.

Aber im Feld krieg ich kaum einen Blick von ihm (Dort ist er übrigens an der SL). Er ist so mit Schnuppern beschäftigt, ich komm mir dann schon blöd vor, wenn ich dann clickere, wenns ihm mal beliebt, mich anzuschauen. Somit bin ich ja berechenbar für ihn, weil ich im Feld überhaupt immer schon froh bin, wenn er mich anschaut, bekommt er auch immer einen Click. Soll ich da jetzt auch schon variabel bestärken damit ich interessant bleibe? Ich glaube, er verliert dann das Interesse, wenn es nicht zum Erfolg führt und schnuppert erst recht weiter. Versteht ihr? Auf der Straße suuuperaufmerksam, im Feld, ach jetzt bin ich aber grad mit was ganz andrem beschäftigt. Wie kann ich das ändern? Erstmal nicht mehr auf der Straße clickern und nur noch ihm im Feld die Chance auf nen Click geben? Mit Spielzeug kann ich natürlich seine Aufmerksamkeit auf mich lenken, aber soll er nicht erst das Verhalten zeigen (also nicht aufgrund einer evtl. Belohnung), ohne dass er das Spielzeug sieht? Oder kann ich ihn vorher "beeinflussen", indem ich ihn heiß auf seinen Ball mache und dann natürlich sein ganzes Repertoire abspielt und ich dann, wenn er mich anguckt, clickere, ihn also quasi "locke"?

Freu mich auf eure Antworten. Grüße, Emily

(Ach so, sorry, wenn diese Frage zum x-ten Mal gestellt wird, bin noch blutiger Anfänger:-)


von Klaus(YCH) am 07. Februar 2002 12:18

Hallo Emily,

: Aber im Feld krieg ich kaum einen Blick von ihm (Dort ist er übrigens
: an der SL). Er ist so mit Schnuppern beschäftigt, ich komm mir dann
: schon blöd vor, wenn ich dann clickere, wenns ihm mal beliebt, mich
: anzuschauen.

Ist eine Frage der Motivation. Im Feld ist "Umgebung scannen" angesagt, nicht Futter. Also belohne ihn genau damit. Nimm die SL recht kurz, geh auf's Feld. Sobald er das Schnüffeln unterbricht (das reicht schon, muß kein Blickkontakt sein), laß ihm mehr Leine und geh schnell mit ihm zu irgend einem interessant aussehenden Punkt, den Du Dir voher schon ausgesucht hast und den Du jetzt fixierst. Irgend ein Grasbüschel, ein interessanter Stock oder Stein, eine besonders grosse Erdscholle oder was auch immer. Zeig ihm diese Stelle und ermutige ihn, dort zu schnüffeln. Merkwürdigerweise liegt dort (manchmal) auch ein Leckerchen...Nutze jede Gelegenheit. Liegt irgendwo was komisches (altes Tempo, leere Bierdose), Du entdeckst es und zeigst es Deinem Hund. Es wird begutachtet. Wendet er sich ab davon, kannst Du auch clicken und Futter geben, wenn er es nimmt.

: Somit bin ich ja berechenbar für ihn, weil ich im Feld überhaupt immer : schon froh bin, wenn er mich anschaut, bekommt er auch immer einen : Click.

Ja, berechenbar sollst du ja auch sein für ihn.

: Ich glaube, er verliert dann das Interesse, wenn es nicht zum Erfolg : führt und schnuppert erst recht weiter. Versteht ihr?

Ja, klar. Ist ganz normal. Drum versuch ihm, die Gewissheit zu geben, daß Du dich auch für die Umgebung interessierst. Sonst fühlt er sich berufen, das ganz alleine zu erledigen.

: Erstmal nicht mehr auf der Straße clickern und nur noch ihm im Feld die Chance auf nen Click geben?

Doch, üb weiter auf der Strasse. Aber mit variabler Bestärkung. Denk aber dran, das sind zwei völlig verschiedene Übungen. Also nicht die Anforderungen von der Strasse auf's Feld übertragen. Wie gesagt, im Feld reicht schon, wenn er das Schnüffeln unterbricht, muß kein Blickkontakt sein.

: Mit Spielzeug kann ich natürlich seine Aufmerksamkeit auf mich lenken, aber soll er nicht erst das Verhalten zeigen (also nicht aufgrund einer evtl. Belohnung), ohne dass er das Spielzeug sieht?

Genau. Spielzeug ist ok, aber erst nach dem Click rausholen. Paar Sekunden spielen lassen, dann verschwindet's wieder in der Tasche.

: Oder kann ich ihn vorher "beeinflussen", indem ich ihn heiß auf seinen
: Ball mache und dann natürlich sein ganzes Repertoire abspielt und ich : dann, wenn er mich anguckt, clickere, ihn also quasi "locke"?

Würd ich nicht tun. Versuch ihn mal ohne Locken zu kriegen. Du schaffst das auch so.

viele Grüsse
Klaus

von eve(YCH) am 07. Februar 2002 12:34

: Hallo Emily
:
Repertoire abspielt und ich dann, wenn er mich anguckt, clickere, ihn also quasi "locke"?

nicht locken!
Du brauchst natürlich manchmal sehr viel Geduld. Schnüffeln ist ja auch interessanter als Frauchen anschauen ;-))

Gruß
Eve


:
:

von Emily(YCH) am 07. Februar 2002 13:47

Hallo Klaus!

Freu mich über die schnelle Antwort:-) aber nochmal ne Frage zu dem, was du geschrieben hast und zwar:

: Ist eine Frage der Motivation. Im Feld ist "Umgebung scannen" angesagt, nicht Futter. Also belohne ihn genau damit. Nimm die SL recht kurz, geh auf's Feld. Sobald er das Schnüffeln unterbricht (das reicht schon, muß kein Blickkontakt sein), laß ihm mehr Leine und geh schnell mit ihm zu irgend einem interessant aussehenden Punkt, den Du Dir voher schon ausgesucht hast und den Du jetzt fixierst. Irgend ein Grasbüschel, ein interessanter Stock oder Stein, eine besonders grosse Erdscholle oder was auch immer. Zeig ihm diese Stelle und ermutige ihn, dort zu schnüffeln. Merkwürdigerweise liegt dort (manchmal) auch ein Leckerchen...Nutze jede Gelegenheit. Liegt irgendwo was komisches (altes Tempo, leere Bierdose), Du entdeckst es und zeigst es Deinem Hund. Es wird begutachtet. Wendet er sich ab davon, kannst Du auch clicken und Futter geben, wenn er es nimmt.

Ich dachte, wenn ich ihm was neues beibringe, dann immer nur eine Sache üben, also in meinem Fall wars anschauen. Wird er nicht durcheinander, wenn ich im Feld z. b. nur den Ansatz des Nichschnupperns clicke und dann auf dem Heimweg z. b. auf der Straße aber das mich Anschauen?

:
: Ja, berechenbar sollst du ja auch sein für ihn.

Ich dachte, in Beziehung auf die Belohnung nach dem click soll man immer "unberechenbar" sein, ist vielleicht das falsche Wort, aber er soll immer staunen, was denn nach dem Click passiert, Leckerlie, Jackpot, Spiel und was es da alles noch gibt. Hab ich das richtig verstanden?

:
: Ja, klar. Ist ganz normal. Drum versuch ihm, die Gewissheit zu geben, daß Du dich auch für die Umgebung interessierst. Sonst fühlt er sich berufen, das ganz alleine zu erledigen.

Ja, der werd ich machen. Gleich heute werde ich mal über ein Leckerlie im Gras staunen:-)

:
: Genau. Spielzeug ist ok, aber erst nach dem Click rausholen. Paar Sekunden spielen lassen, dann verschwindet's wieder in der Tasche.
:
: : Oder kann ich ihn vorher "beeinflussen", indem ich ihn heiß auf seinen
: : Ball mache und dann natürlich sein ganzes Repertoire abspielt und ich : dann, wenn er mich anguckt, clickere, ihn also quasi "locke"?
:
: Würd ich nicht tun. Versuch ihn mal ohne Locken zu kriegen. Du schaffst das auch so.

Ich glaub auch, seit er den Click entdeckt hat ist er eh viel erfindungsreicher:-) Vielen Dank für deine Tips!
:
: viele Grüsse
: Klaus
Grüße, Emily

von Klaus(YCH) am 07. Februar 2002 17:45

Hallo Emily

: Ich dachte, wenn ich ihm was neues beibringe, dann immer nur eine
: Sache üben, also in meinem Fall wars anschauen.

Wo hast Du das gelesen? Scheint ein weitverbreiteter Irrtum zu sein, ich hör das immer wieder. Du kannst mit jedem Hund (also auch mit dem Clicker-Neuling) verschiedene Dinge üben. Während einer Trainingseinheit würd ich mich auf ein Verhalten (bzw. Verhaltensdetail) beschränken. Aber so eine Trainingseinheit dauert ja auch max. 5-10 Minuten. Nach einer Pause (die der Hund auch braucht) geht's weiter. Dann vielleicht mit einer anderen Übung bzw. einem anderen Detail.

So jedenfalls in der Theorie. Aber was Du übst, ist auch Rudelverhalten, letztendlich gemeinsames Jagen, Stöbern, Umwelt erkunden. Da machst Du keine Trainingseinheiten, sondern nimmst, was Du kriegst von Deinem Hund. Und das ist im Feld eben (wegen der vielen interessanten Gerüche) was anderes, wie auf der Strasse. Erst musst Du mal einen Fuß in die Tür kriegen. Bis Du richtige Trainingseinheiten auf dem Feld machen kannst, wird noch eine ganze Weile vergehen.

: Wird er nicht durcheinander, wenn ich im Feld z. b. nur den Ansatz des
: Nichschnupperns clicke und dann auf dem Heimweg z. b. auf der Straße
: aber das mich Anschauen?

Nee, sicher nicht.

: Ich dachte, in Beziehung auf die Belohnung nach dem click soll man
: immer "unberechenbar" sein, ist vielleicht das falsche Wort, aber er
: soll immer staunen, was denn nach dem Click passiert, Leckerlie,
: Jackpot, Spiel und was es da alles noch gibt. Hab ich das richtig
: verstanden?

:-)) Ach so hast Du das gemeint, verstehe. Ja und Nein. "Unberechenbar" ist später dann die Bestärkung nach dem Zufallsprinzip. Also es gibt mal was, ein ander mal nichts. Und auch was es gibt, ist vorher unklar. Mal 'nen Krümel Trofu, ein ander Mal der Hauptgewinn. Soweit richtig, das festigt ein Verhalten enorm.

Aber: Die Welt ist keine Skinnerbox:-))
Ganz egal, wo Du bist und was Du tust, Du hast's immer mit vielen verschiedenen konkurrierenden Reizen zu tun, die um die Gunst Deines Hundes buhlen. Und wenn Du zu knausrig bist mit der Bestärkung, die restliche Umwelt gibt da mehr her. Zumal's dem Bedürfnis des Hundes sehr entgegenkommt, zu Schnüffeln. Das gibt Orientierung und Sicherheit. Hier musst Du Dich einklinken. Es ist Vorteilhaft, sich in Deiner Nähe auf zu halten. Nicht nur wegen der (möglichen) Bestärkung, sondern auch, weil Du das "Problem" erkannt hast, Dinge wahrnimmst und erkennst, die Deinen Hund beunruhigen. Gemeinsam schafft ihr eine Umwelt, in der man sich sicher fühlen kann. Und dann erst kann man sich dem "eigentlichen" Training widmen.

: Ja, der werd ich machen. Gleich heute werde ich mal über ein Leckerlie
: im Gras staunen:-)

Ja, tu das mal. Ich find manchmal sogar einen Trockenfisch im Feld. Komisch, wie der da hin kommt....?

viele Grüsse
Klaus

von whitepoint(YCH) am 08. Februar 2002 17:35

: Hallo zusammen!
:
: Hab folgende Frage: Wir bauen gerade das Herankommen völlig neu auf. Momentan clickere ich immer, wenn mein Hund sich zu mir umsieht. Das klappt auch schon ganz gut. Allerdings ist mir aufgefallen, dass er auf der Straße, wenn er an der Leine gehen soll, das super macht, er schaut mich ständig an, dort geht es auch unter Ablenkung schon ganz gut (sogar perfekt bei Fuß, obwohl ich mich ja schon freu, wenn er mich einfach "anstrahlt"!). Deshalb clickere ich jetzt dort schon variabel und er strengt sich immer mehr an, also so, wie das ja auch sein soll.
:
: Aber im Feld krieg ich kaum einen Blick von ihm (Dort ist er übrigens an der SL). Er ist so mit Schnuppern beschäftigt, ich komm mir dann schon blöd vor, wenn ich dann clickere, wenns ihm mal beliebt, mich anzuschauen. Somit bin ich ja berechenbar für ihn, weil ich im Feld überhaupt immer schon froh bin, wenn er mich anschaut, bekommt er auch immer einen Click. Soll ich da jetzt auch schon variabel bestärken damit ich interessant bleibe? Ich glaube, er verliert dann das Interesse, wenn es nicht zum Erfolg führt und schnuppert erst recht weiter. Versteht ihr? Auf der Straße suuuperaufmerksam, im Feld, ach jetzt bin ich aber grad mit was ganz andrem beschäftigt. Wie kann ich das ändern? Erstmal nicht mehr auf der Straße clickern und nur noch ihm im Feld die Chance auf nen Click geben? Mit Spielzeug kann ich natürlich seine Aufmerksamkeit auf mich lenken, aber soll er nicht erst das Verhalten zeigen (also nicht aufgrund einer evtl. Belohnung), ohne dass er das Spielzeug sieht? Oder kann ich ihn vorher "beeinflussen", indem ich ihn heiß auf seinen Ball mache und dann natürlich sein ganzes Repertoire abspielt und ich dann, wenn er mich anguckt, clickere, ihn also quasi "locke"?

:
:
Hi
--------

Ich hoffe ich kann dir weiterhelfen:

Also auf jedenfall wenn er dich anguckt belohnenbzw.eben clickern.
Und auf der Straße das schon weiter mit dem clickern üben.

Kommt er auf dem Feld zu dir dann streichle oder spiele so 5 min mit ihm damit er merkt wenn du ihn rufst das er sich da immer auf was freuen kann.

Und natürlich musst du geduld haben.

Bye

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