Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Verhalten unter Ablenkung

geschrieben von Emily(YCH) 
Verhalten unter Ablenkung
10. Februar 2002 11:16

Hallo zusammen!

Hab mal wieder eine Verständnisfrage zum Clickern: Es klappt bei uns eigentlich schon ganz gut und macht ne Menge Spaß.

Aber, wie ist das nun, wenn ich mit meinem Hund das anschauen an der Leine übe und uns z. B. ein anderer Hund entgegenkommt (ein seeehr starke Reiz für ihn, wie bei vielen anderen ja auch...), soll er mich dann ohne ein Kommando trotzdem anschauen? Ich mein, hat ein Hund die Übung nur begriffen, wenn er unter jeglicher Ablenkung das Verhalten zeigt? Muss man, wenn er sich in so einer Situation ablenken lässt, erst weiterhin in reizarmer Umgebung üben, oder sollte er in solchen Situationen schon das Kommando "schau mich an" kennen, damit er es überhaupt hinkriegt angesichts dieser großen Ablenkung? Also das Kommando schon an ruhigerem Ort einführen und dann kann man davon ausgehen, wenn er es wirklich begriffen hat, dass er es dann unter Ablenkung auch ausführt?

Danke schonmal für Eure Antworten. Viele Grüße und noch einen schönen Sonntag! Emily


10. Februar 2002 15:42

: Hallo zusammen!
:
: Hab mal wieder eine Verständnisfrage zum Clickern: Es klappt bei uns eigentlich schon ganz gut und macht ne Menge Spaß.
:
: Aber, wie ist das nun, wenn ich mit meinem Hund das anschauen an der Leine übe und uns z. B. ein anderer Hund entgegenkommt (ein seeehr starke Reiz für ihn, wie bei vielen anderen ja auch...), soll er mich dann ohne ein Kommando trotzdem anschauen? Ich mein, hat ein Hund die Übung nur begriffen, wenn er unter jeglicher Ablenkung das Verhalten zeigt? Muss man, wenn er sich in so einer Situation ablenken lässt, erst weiterhin in reizarmer Umgebung üben, oder sollte er in solchen Situationen schon das Kommando "schau mich an" kennen, damit er es überhaupt hinkriegt angesichts dieser großen Ablenkung? Also das Kommando schon an ruhigerem Ort einführen und dann kann man davon ausgehen, wenn er es wirklich begriffen hat, dass er es dann unter Ablenkung auch ausführt?
:
: Danke schonmal für Eure Antworten. Viele Grüße und noch einen schönen Sonntag! Emily
:


Hi Du!
-------
Natürlich muss er dich angucken wenn ein andere Hund vorbeikommt(darf sich nicht bei seiner Arbeit ablenken lassen).

Mach es zuerst mit Kommando dann immer clicker (als Belohnung).

Nach einer Weile musst du kein Kommando mehr sagen denn er weiss es dann von alleine.

Aber habe Geduld


11. Februar 2002 18:11

Hallo Emily,

: Hab mal wieder eine Verständnisfrage zum Clickern: Es klappt bei uns eigentlich schon ganz gut und macht ne Menge Spaß.:

Prima, das sind doch schon einmal gute Voraussetzungen.

: Aber, wie ist das nun, wenn ich mit meinem Hund das anschauen an der Leine übe und uns z. B. ein anderer Hund entgegenkommt (ein seeehr starke Reiz für ihn, wie bei vielen anderen ja auch...),:

Das ist schon eine ziemlich schwierige Übung. Ich bin meistens stehengebleiben und habe, falls möglich, zum anderen Hund einen möglichst großen Abstand gehalten (dann war es nicht ganz so schwierig). Danach habe ich solange gewartet, bis mein Hund mich anschaute, B war dann meistens die Kontaktaufnahme oder ein spannendes Suchspiel mit mir. Da die Kontaktaufnahme zum anderen Hund nicht immer möglich war, hatte ich gleichzeitig schon die variable Bestärkung.

:soll er mich dann ohne ein Kommando trotzdem anschauen?:

Ich benutze selten das "Schau" , aber wenn mein Hund mich ansieht, gibt es gleich C+B und er zeigt das Verhalten immer öfter. Ist die Ablenkung zu stark, nützt meistens auch kein Signal etwas, kommt dann eh nicht beim Hund an.

:Ich mein, hat ein Hund die Übung nur begriffen, wenn er unter jeglicher Ablenkung das Verhalten zeigt?:

Ein Hund kann eine Übung in bestimmten Situationen begriffen haben, ohne sie wirklich generalisiert zu haben.

:Muss man, wenn er sich in so einer Situation ablenken lässt, erst weiterhin in reizarmer Umgebung üben,:

Anforderungen langsam steigern, wenn er es in reizarmer Umgebung kann, dann nicht sofort die größte Ablenkung nehmen, anfangs helfen vielleicht auch gestellte Situationen.

: oder sollte er in solchen Situationen schon das Kommando "schau mich an" kennen, damit er es überhaupt hinkriegt angesichts dieser großen Ablenkung?:

Wie gesagt, wenn die Ablenkung schon zu groß ist, kommt das "Schau" oft auch nicht mehr an. Ich warte immer mit sehr viel Geduld, bis mein Hund mich auch unter größerer Ablenkung anschaut und er schaut von Mal zu Mal schneller, auch ohne Kommando.


Ich wünsch Dir noch weiterhin viel Spaß beim Clickern.



Anette und Zito




12. Februar 2002 08:41

Hallo Anette!

:
: Das ist schon eine ziemlich schwierige Übung. Ich bin meistens stehengebleiben und habe, falls möglich, zum anderen Hund einen möglichst großen Abstand gehalten (dann war es nicht ganz so schwierig). Danach habe ich solange gewartet, bis mein Hund mich anschaute, B war dann meistens die Kontaktaufnahme oder ein spannendes Suchspiel mit mir. Da die Kontaktaufnahme zum anderen Hund nicht immer möglich war, hatte ich gleichzeitig schon die variable Bestärkung.

DA bin ich ja schon auf dem richtigen Weg. Hab nun schon öfters, wenn wir von weitem nen Hundi gesehen haben geclickt, wenn er mich anschaute, zur Belohnung gabs dann Hinrennen zum Hundekumpel und spielen, oder aber, wenn das nicht ging, hab ich ihm denn den Jackpot fürs Angucken gegeben. Er hat nämlich die Angewohnheit, alle Hund erstmal begrüßen zu müssen und zu inspizieren, wenn er das nicht darf, aus welchem Grund auch immer, ist er immer ganz verzweifelt, jammert und knurrt, naja, eher ein verzweifeltes grummeln. Deshalb ist dein Tip glaub ich ganz gut, erstmal Abstand halten, damit er sich nicht zu sehr da hineinsteigert. Und dann wahrscheinlich immer etwas nähern, aber nur soweit, wies auch wirklich noch entspannt ist, oder? Also, nicht alles an einem Tag, wie immer, langsam aufbauen.
Naja, auf jeden Fall hats heut morgen bei nem kleinen Dackelchen schon geklappt, der lief von weitem an uns vorbei, meiner schaute aufmerksam auf den Hund und dann hab ich dumdidum gewartet, bis er mich anschaute und dann Click und Jaaaackkpoooottt und der Dackel war vergessen, danach strengte er sich nämlich an, mich ständig anzuschauen, naja, gab dann keinen Jackpot mehr, ist ja nur für besondere Fälle, aber er hat gemerkt, wie sehr ich mich gefreut hab und war ganz stolz!

Sorry, das war jetzt ne lange Geschichte aber ich bin so froh, dass ich mich auf den Clicker eingelassen hab, unserer Beziehung hats einfach nur gut getan:-)
:
: Ich benutze selten das "Schau" , aber wenn mein Hund mich ansieht, gibt es gleich C+B und er zeigt das Verhalten immer öfter. Ist die Ablenkung zu stark, nützt meistens auch kein Signal etwas, kommt dann eh nicht beim Hund an.

Meinst du, das geht noch nicht, weil ihr das noch übt oder meinst du das wird nie gehen?

: Ein Hund kann eine Übung in bestimmten Situationen begriffen haben, ohne sie wirklich generalisiert zu haben.

Also ein Kommando, wenn ers schon kennt, in den unterschiedlichsten Situationen clickern, oder?
:
: Wie gesagt, wenn die Ablenkung schon zu groß ist, kommt das "Schau" oft auch nicht mehr an. Ich warte immer mit sehr viel Geduld, bis mein Hund mich auch unter größerer Ablenkung anschaut und er schaut von Mal zu Mal schneller, auch ohne Kommando.

Das ist gut, das werden wir bestimmt auch noch hinkriegen.
:
:
: Ich wünsch Dir noch weiterhin viel Spaß beim Clickern.

oh ja, den werden wir haben, wünsch ich euch übrigens auch!!
: Anette und Zito
:
Grüße, Emily und Yogi


12. Februar 2002 18:03

Hallo Emily,


:Er hat nämlich die Angewohnheit, alle Hund erstmal begrüßen zu müssen und zu inspizieren, wenn er das nicht darf, aus welchem Grund auch immer, ist er immer ganz verzweifelt, jammert und knurrt, naja, eher ein verzweifeltes grummeln.:

Kenne ich ;-), wird aber auch immer besser. Ich habe Zito leider die ersten 2 Jahre immer, ohne meine Kontrolle, zu anderen Hunden laufen lassen.

:Und dann wahrscheinlich immer etwas nähern, aber nur soweit, wies auch wirklich noch entspannt ist, oder? Also, nicht alles an einem Tag, wie immer, langsam aufbauen.:

Genau

: Naja, auf jeden Fall hats heut morgen bei nem kleinen Dackelchen schon geklappt, der lief von weitem an uns vorbei, meiner schaute aufmerksam auf den Hund und dann hab ich dumdidum gewartet, bis er mich anschaute und dann Click und Jaaaackkpoooottt und der Dackel war vergessen, danach strengte er sich nämlich an, mich ständig anzuschauen,:

: Sorry, das war jetzt ne lange Geschichte aber ich bin so froh, dass ich mich auf den Clicker eingelassen hab, unserer Beziehung hats einfach nur gut getan:-):

Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Als ich noch nicht geclickert habe, bin ich für Zito beim Spazierengehen wohl nur ein Anhängsel gewegen, jetzt muß ich ihn sogar manchmal dazu ermuntern, nicht ständig erwartungsvoll neben mir herzulaufen.

: : Ich benutze selten das "Schau" , aber wenn mein Hund mich ansieht, gibt es gleich C+B und er zeigt das Verhalten immer öfter. Ist die Ablenkung zu stark, nützt meistens auch kein Signal etwas, kommt dann eh nicht beim Hund an.::

: Meinst du, das geht noch nicht, weil ihr das noch übt oder meinst du das wird nie gehen?:

Wir üben noch und ich freue mich über jeden kleinsten Fortschritt. Zito (4 Jahre alt) ist in den ersten Monaten sehr reizarm aufgewachsen und ist immer noch sehr ablenkbar. Er wird noch viel dazulernen, aber bei ihm (und auch bei mir) wird es Grenzen geben, die nicht überschritten werden können bzw. übe ich auch bestimmte Dinge weniger, weil sie mir nicht so wichtig sind.

: Also ein Kommando, wenn ers schon kennt, in den unterschiedlichsten Situationen clickern, oder? :

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, ja.

: Das ist gut, das werden wir bestimmt auch noch hinkriegen.:

Ja, klar


Viele Grüße

Anette und Zito

13. Februar 2002 08:39

Hallo Annette,
:
: Wir üben noch und ich freue mich über jeden kleinsten Fortschritt. Zito (4 Jahre alt) ist in den ersten Monaten sehr reizarm aufgewachsen und ist immer noch sehr ablenkbar. Er wird noch viel dazulernen, aber bei ihm (und auch bei mir) wird es Grenzen geben, die nicht überschritten werden können bzw. übe ich auch bestimmte Dinge weniger, weil sie mir nicht so wichtig sind.

Mir geht es ähnlich, Yogi ist nach meinen Recherchen auf einem Ponyhof geboren, war sone Art Hunde und Pferdemassenzucht, daher war er anfangs sehr vorsichtig Fremden gegenüber, wohingegen er Pferde liebt...

Die Grenzen, die du erwähnst, gibt es bei uns auch, anfangs hab ich versucht, mit ihm alles mögliche ständig zu machen, damit er sich dran gewöhnt, Stadtraining,ständiges Üben unter Ablenkung, das ging zwar ganz gut, weil er mir schon ganz gut vertraute, aber er wurde auch immer mehr gestresst, danach hab ich für mich beschlossen, erstmal hier auf dem Land weiterzuüben, mit ab und zu Ablenkung durch Spaziergänger, ruhiger befahrene Straßen usw. Fremde Leute darf er immer beschnuppern und kriegt ab und zu von denen auch mal ein Leckerlie. Dadurch hat sich seine Angst immer mehr abgebaut. Diese Reizüberflutung werde ich ihm nicht mehr zumuten, sondern unser Ziel, mal durch die Stadt schlendern, langsam angehen und die Ablenkungen immer nur seinen Fähigkeiten entsprechend aufbauen.

Ich bin übrigens auch der Meinung, dass man selbst entscheiden sollte, was der eigene Hund können muss, entsprechend seiner Fähigkeiten und nicht irgendwelchen Standards hinterherzurennen...

Jaja, so ist das... :-) Grüße, Emily
:
: Anette und Zito