Hallo liebe Clickerer, hallo Holger,
erst mal Danke für deinen Erfahrungsbericht.Schön, Deine Einstellung zum Clickern zu hören...es ist ein Training, das den Hunden viel Freude macht und mit dem sich auch noch tolle Lernerfolge erziehlen lassen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich finde es ganz schön viel:-) Ich war gerade wieder etwas frustriert, da ich im Diverses Forum auf einen Link zu der Website von Hernn Froitzheim stieß und dort nochmal seine Stellungnahme zum gefährlichen Clickertraining las. Es gibt Leute, die denken beim Wort Rangzuweisung an Hund schlagen und auf den Rücken schmeißen, es gibt Leute, die denken gewaltfreie Erziehung sei antiautoritär - der Hund darf alles, man schlägt ihm keinen Wunsch ab. Und es gibt Leute, die interpretieren in "erwünschtes Verhalten verstärken, unerwünschtes ignorieren": Ich clicke, wenn mein Hund mich brav neben ihm auf dem Sofa sitzen lässt und ignoriere, wenn er mich zerfleischt. Er meint es ja auch nicht böse;-)) Es ist mir unbegreiflich, wie ein wissenschaftlich gebildeter und hundeerfahrener Mensch eine Sache derart mißverstehen kann.(Wenn es Dich interessiert kannst Du unter www.verhaltensbiologische-hundeschule.de nachsehen) Warum "bekämpfen" sich die Anhänger der verschiedenen Stilrichtungen bloß dauernd?
Ich habe den Eindruck, viele Leute reden bzw. schreiben aneinander vorbei.
Sie vergleichen Huhn mit Hahn, dabei braucht man beides für ein vernünftiges Ergebnis.
Samstag bekomme ich einen neuen Whippetrüden, ein Secondhand Hund, drei Jahre und vermutlich kaum ausgebildet (Windhunde lernen oft keine Hörzeichen, ihre Besitzer halten sowas für unnötig). So, was passiert wenn der Hund kommt? Er bekommt seinen Platz in unserem Rudel zugewiesen. Der Chef bin ich, da kommt er schnell hinter;-)) Man drängelt sich nicht vor mir durch die Tür, man wartet bis ich das Essen freigebe und wenn ich nein sage, dann meine ich das auch.Und zwar ausnahmslos. Etwas anderes lernt der Hund in den ersten Tagen nicht. Nur, das er bitte darauf zu achten hat, was ich möchte. Ich nenne das Rangzuweisung und ich vermute mal es ist in etwa das was man unter clearing zu verstehen hat.(Leider gibt es ja kaum konkrete Beschreibungen dieser "Methode"
So, und wenn der Hund das geschluckt hat, dann geht es an die Ausbildung. (Sitz kann er dann vermutlich schon, weil man ja nur durch die Tür kommt oder das Futter bekommt, wenn man vorher Sitz macht...)
Einen festen Platz in Familienrudel, klare Grenzen und die Behandlung als Hund braucht dieser doch als Vorraussetzung für jedes erfolgreiche Training. Soziale Sicherheit macht entspanntes Lernen möglich!
Um meinen Hund, der nun mal kein Wolf mehr ist, auszulasten, zu beschäftigen und ihm Dinge verständlich zu machen, die kein Leitwolf je von ihm verlangen würde (z.B. den Lichtschalter zu bedienen;-)), nehme ich dann den Clicker. Ein Zungenschnalzen, ein Wort oder was auch immer ich gerade als Verstärker einsetze.Der Clicker ist ein Hilfsmittel, der nach Erfahrung hunderter Leute von den Hunden besonders gut angenommen wird und noch dazu ein ideales Hilfsmittel um Hundeführern den Begriff "Timing" verständlich zu machen. Er ist kein Muß um die positive Verstärkung anzuwenden, genausowenig, wie man ein Pedigreepal-Hindernis braucht, um dem Hund springen beizubringen. Aber was spricht dagegen, Dinge zu benutzen, die dem Hund oder dem Menschen das Verständnis oder die Arbeit erleichtern?
In diesem Sinne... und Dir Holger noch viel viel Spass mit deinen "Dicken".
Viele liebe Grüße, Anneke