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Junger Hunde fängt an zu wildern !

geschrieben von Chrissi(YCH) 
Junger Hunde fängt an zu wildern !
11. August 1999 19:52

Große Probleme ! Unsere 1/2 Jahr alter Retriever- Mischling fängt mit
der Nachbarhündin an auf Pirsch zu gehen. Sie haben vermutlich schon
ein Kitz geschlagen.
Wir passen sehr auf, daß er nicht zur Nachbarhündin kommt, aber alle
paar Wochen macht er sich doch mal im unbewachten Augenblick davon.
Gibt es eine Möglichkeit hier den Clicker einzusetzen und wie ??????
Sonst ist der Rüde sehr gelehrig, brav und hat viel Zuwendung.



11. August 1999 20:37

Hallo Chrissi!

Ich bin eine große Freundin des Clickers, aber ich denke, daß Du in Deinem Problem erstmal nur eins tun solltest: Deinen Hund an die Leine legen, ihm klarmachen, daß ohne Dich gar nichts läuft (siehe Thema CARE, wenn Du mehr wissen willst, was RAngordnung und Verhaltensabbruch angeht) und daß Du Wildern und Streunen nicht zuläßt.

Wenn Du schon weißt, daß Dein Hund gern mal abhaut, dann mußt Du ihm jede Möglichkeit dazu nehmen. Der Hund darf dann eben nicht allein im Garten herumstrolchen, wenn er gern mal über den Zaun geht. Das Grundstück wird nur mit Dir zusammen verlassen etc. Ich hatte auch mal einen Pflegehund, bei dem es hieß, er haue ab. Die Leute waren wirklich naiv: Wenn z.B. der Paketbote kam, dann schien es _Schicksal_ zu sein, daß der Hund den günstigen Moment nutzte, in dem Frauchen die Tür öffnete und das Paket in Empfang nahm - schwupps war der Hund weg. Das Problem ist wirklich simpelst zu lösen gewesen: Der Hund blieb grundsätzlich an der Leine, wenn es klingelt und geöffnet wurde. Es kam aber auch heraus, daß die Leute gar nicht so traurig waren, daß der Hund streunte, denn sie fühlten sich mit dem Gassigehen etwas überfordert und so kam der Hund glücklich und ausgelüftet zurück. Aber so geht's natürlich nicht!
Meine Wonda KÖNNTE abhauen, der Zaun ist mehr oder weniger nur eine optische Barriere. Aber sie tut es nicht, weil ich von Anfang an wie die Hölle darauf geachtet habe, daß sie nichtmal eine Pfote an den Zaun setzt. Und wenn sie heute doch mal aus dem geöffneten Gartentor hinauswitscht, dann gibt es aber SOFORT richtig Ärger.

Wie kann es passieren, daß Dein Hund Dir auskommt? Wie sieht Euer Leben sonst aus? Wieviel geistige Anregung bietest Du Deinem Hund. Der Clicker ist super, einem Hund etwas beizubringen, ihn geistig fit zu halten und Kommandos sicher zu lernen. Aber dem Hund damit das Streunen abzugewöhnen, halte ich für aussichtslos. Hier muß der Hund erstmal begreifen, was ein Nein ist.

Viele Grüße von Clicker- & CARE-Fan
Franziska mit Wonda

12. August 1999 20:17


: Wie kann es passieren, daß Dein Hund Dir auskommt? Wie sieht Euer Leben sonst aus? Wieviel geistige Anregung bietest Du Deinem Hund. Der Clicker ist super, einem Hund etwas beizubringen, ihn geistig fit zu halten und Kommandos sicher zu lernen. Aber dem Hund damit das Streunen abzugewöhnen, halte ich für aussichtslos. Hier muß der Hund erstmal begreifen, was ein Nein ist.
:
: Viele Grüße von Clicker- & CARE-Fan
: Franziska mit Wonda

Hallo Franziska !
Danke für deine Antwort! Was meinst du mit CARE genau ?
Wir leben auf einem großen Hof,keine Gartenzäune und im Sommer fast nur
draußen.Wir arbeiten viel um und auf dem Hof und dabei ist Bingo immer mit dabei.
Wir haben ihn dauernd im Auge, spielen auch mit ihm,oder mach spielerisch ein paar
Übungen mit ihm.Er führt ein ziemlich natürliches Hunde - Landleben und ist absolut okay.
BIS AUF grinning smileyie Nachbarhündin auch ein Retriever (3 Jahre)ist eine große Jägerin und obwohl
wir schon dauernd seit dem ersten Zwischenfall besonders auf Bingo aufpassen.Gibt es dann den
Moment (ich gebe ihm einen Knochen draußen, gehe zum Duschen )und weg ist er.
Ich mache mit ihm bis jetzt nur Spaß - Clicker Training über Stangen springen, Sitz, Platz, auch
Komm macht er gut !! Aber wenn er weg ist ist er weg.Hat jemand noch einen Tip ???
Ich weiß mit jedem Mal wo er abhaut und dieses geile Beutespiel mit seiner Freundin macht,wird er
positiv verstärkt.Gibt's noch was positiveres ???

13. August 1999 06:08

Hallo Chrissi,

offensichtlich ist Euer Grundstück in keinster Weise "Hundesicher". Selbst wenn Ihr "Ländlich-Sittlich" wohnt ist das schlichtweg verantwortungslos.
Wird Dein Hund als Hofhund gehalten und ist nur draußen? Wenn nicht, warum nimmst Du ihn nicht mit rein wenn Du in nicht beobachten kannst?
Ansonsten kann ich Dir nur empfehlen dem Hund ein Stück Garten abzuzäunen in dem er sich dann aufhalten kann. Und das ganze bevor er plattgefahren wird oder durch seine Wilderei jemand oder er selbst zu Schaden kommt.

Gruß
Kathi


13. August 1999 12:08

Hallo Chrissi,

ich bin entsetzt, -es ist schlimm, wenn ein Hund Wild hetzt und noch schlimmer ist es, wenn dieser Hund das Wild auch noch verletzt oder sogar reißt, aber am schlimmsten sind verantwortungslose Besitzer, die dieses Treiben nicht mit allen Mitteln unterbinden!!! :-(((


Dein Hund ist gefährlich und muß darum, ich kann mich nur den Vorrednern anschließen, ständig unter Deiner Kontrolle sein. Also kümmere Dich bitte darum, daß er auf keinen Fall weiteren Schaden anrichten kann! Geeignete Maßnahmen (Zaun, Leine u.ä.) sind ja schon angesprochen worden.

Gruß Birgit



13. August 1999 16:29

Hallo Chrissi!

: Wir haben ihn dauernd im Auge,

Haut er auch ab, wenn Ihr ihn im Auge habt oder kann ihn dann ein Nein stoppen?

: BIS AUF grinning smileyie Nachbarhündin auch ein Retriever (3 Jahre)ist eine große Jägerin und obwohl wir schon dauernd seit dem ersten Zwischenfall besonders auf Bingo aufpassen, gibt es dann den Moment (ich gebe ihm einen Knochen draußen, gehe zum Duschen )und weg ist er.

Ich glaube nicht, daß Du "besonders" aufpaßt. Wenn Du schon weißt, daß das die Situationen sind, dann mußt Du den Hund eben anhängen, wenn Du duschen gehst, oder gleich mit ins Haus nehmen. Er darf keine Möglichkeit haben, abzuhauen. Je öfter er das schafft, desto mehr hat er an dem Erfolg gelernt. Streunen ist kein Schicksal, Streunen ist anerzogen.

Kommt die Hündin ihn regelrecht abholen? Wenn ja, dann würde ich mit den Besitzern dieser Hündin mal ein ernstes Wort reden. Gute Spielkameraden sind für Hunde meiner Meinung nach nur diejenigen, von denen der Hund auch Gutes lernen kann. Ich würde es nicht mehr dulden, daß diese Hündin auf meinen Hof kommt und auch einen Wilderer aus meinem Hund macht. Sie geht mit schlechtem Beispiel voran und Dein Joungster macht natürlich gerne mit, weil allein das Hetzen schon selbstbelohnend ist.

: Ich mache mit ihm bis jetzt nur Spaß - Clicker Training über Stangen springen, Sitz, Platz, auch
: Komm macht er gut !!

Schön, schön, aber das Wildern ist für ihn natürlich noch schöner.

Aber wenn er weg ist ist er weg.Hat jemand noch einen Tip ???
: Ich weiß mit jedem Mal wo er abhaut und dieses geile Beutespiel mit seiner Freundin macht,wird er
: positiv verstärkt.Gibt's noch was positiveres ???

Nein, für den Hund wohl kaum. Bei uns ist kürzlich ein Golden erschossen worden, weil er gewildert hat. Und das Recht ist dabei auf Seite des Jägers. Ein Hund darf Wild nicht gefährden. Dazu zählt übrigens bereits das Hetzen und nicht erst das Reißen. Auch ein Dackel kann einem Reh gefährlich werden, selbst wenn er eine ausgewachsene Ricke sicher nicht reißen kann. Aber im Winter kann er sie z.B. bis zur Erschöpfung hetzen, dann ablassen. Wenn sie zur Ruhe kommt, legt sie sich erhitzt in den Schnee, erkältet sich und stirbt. Auch daran ist dann der Dackel schuld, bzw. sein Besitzer, der gepennt hat.

Mit CARE meine ich das, was Daniel hier im Forum schon oft aufgeschrieben hat: Die Rangordnung soweit in Ordnung bringen, daß der Hund Dich und Dein Nein in jeder Situation akzeptiert. Das muß man üben. Ich maile Dir mal meine Zeilen, die ich jedem meiner Pflegehundbesitzer zukünftig mitgebe.

Tschüß,
Franziska und Wonda