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Frage an Wiebke Bielenberg

geschrieben von Simone(YCH) 
Frage an Wiebke Bielenberg
19. März 2002 11:02

Hallo Wiebke,

habe von Martin+Mirko (clicker.de) gehört das du es geschafft hast deinen Hunden beizubringen das sie hinter dir laufen!? Ich finde das oft sehr praktisch und würde das auch gerne hinkriegen. Allerdings habe ich irgendwie keine Idee wie ich damit anfangen soll. Für ein paar Tipps wäre ich dir (oder jemanden anders) sehr dankbar.

Viele Grüße
Simone


19. März 2002 12:00

Hi all,

ich fand das seinerzeit auch sehr praktisch - es wurde 'erfunden'(??) bei einem Seminar mit Hunden aus Anlass einer engen Hoteltreppe (ich hatte seinerzeit noch 2 kleine Wirbelwinde mit und sehr selten an der Leine, Schande über mich...)

Primär bleibe ich stehen, wenn der Hund vor/neben mir geht.
C&T kann man z.B. wenn er erstmals fragend zurückwendet.
Diese erste Bewegung shapen bis zum wirklichen Zurückkommen.

Mit leichtem 'Auf die Seite wenden, Blick nach hinten' dem Hund erleichtern, neben bis hinter Dich zu kommen, eventuell mal in etwas andere Richtung wegtreten, um den Hund erstmals in die Jackpot-Position zu manövrieren - so weiter shapen.

Treat zur Erleichterung dort anbieten, wo Du den Hund dann später haben willst - z.B. am Boden hinter Dir...

Erhalten kann man den erreichten Standard der 'Hinter mich'-Position des Hundes durch striktes Einhalten der Spielregel: nach Verkünden dieser Situation gehe ich nur mehr dann (evt. kurz lobend) flott vorwärts, wenn/solange ich beim vor mich hinunter Schauen nirgendwo einen Fleck Hundefell mehr sehe. (Das klappt auch mit mehreren ...).

Der 'Treat' ist später - in Situationen, wo der Hund gerne wohin möchte - meist nur, dass ich sofort weitergehe. Lässt sich durchaus auch ohne Leine lehren und verwenden und ist praktisch z.B. beim Hinuntergehen zum morgendlichen Gassi mit diversen Mülltüten in den Händen oder in Menschenmengen oder in Engpässen...

Signal ist bei mir dzt. ein später antrainiertes Wort (evt. mit angedeuteter Körpergeste des Stehenbleibens) oder - früh eingeführt - eine nach hinten deutende Kopfbewegung.
Sowie ich wieder etwas Fell zu sehen bekomme (oder die Nasenspitze neben meinem Bein auftaucht) erinnert ein angedeutetes Zögern den Hund daran, dass er mich im Modus des 'hinter mich' nicht ziehen oder auch nur unterordnungsmässig 'begleiten' sondern nur 'schieben' kann ;-)
Eine 'Warnung' also, wie Martins wertvolles 'reicht', dass ich gleich wieder stehen bleiben werde, falls nicht...

Hintereinandergehen ist vielleicht für Hunde gar nicht so unnatürlich: blätter mal Wolfsfotobände durch. Es wird (daher?) meist rasch angenommen und erleichtert m.M. nach auch in zu Stürmen oder (Angst-)aggression verleitender Situation dem Hund die Selbstkontrolle verglichen mit einem 'normalen' neben mir gehen - und hundeängstlichen Menschen die Begegnung mit uns, was meint ihr dazu?


Viel Spaß beim Training.
P.S. an alle anderen: wie trainiert ihr denn das - und wofür findet ihr es praktisch???

Wiebke

www.hunde-erziehung.at


19. März 2002 11:50

hi Simone!

:Ich finde das oft sehr praktisch und würde das auch gerne hinkriegen.

Echt?
Mein Ausführhund macht das andauernd, und ich muss ihn immer nach vorn schicken, was auch nicht lange hält. Ich finds nervig, aber er macht es auch immer. Du meinst wahrscheinlich jetzt auf Kommando, nicht wahr?

Was findest du denn daran praktisch (mich interessiert es nur!)?

Gruss, Tina + Fume


19. März 2002 12:22

hi Tina!
: Echt?
Echt!
Es geht allerdings, so wie ich das verstanden habe, eher um ein flott hinter dem Zweibeiner nachfolgen und nicht um ein (schnüffelnd?) hinten herumtrödeln...

: Mein Ausführhund macht das andauernd, und ich muss ihn immer nach vorn schicken, was auch nicht lange hält.Ich finds nervig, aber er macht es auch immer.
Was meinst Du denn, was für Deinen Ausführhund hinten besser/interessanter/sicherer = kurz lohnender seien könnte, als vor oder neben Dir?

Ich könnte mir ja vorstellen, das man da durch Ausgleich von Angebot und Nachfrage durchaus marktwirtschaftlich korrekt zu einem allseits zufriedenstellenden Kompromiss kommen könnte, der dann auch hält und nicht dauernd wieder 'eingefordert' werden muss...

War das jetzt zu kompliziert?
Ich meine mal, wenn er vorne schnüffeln=Zeitunglesen dürfte, würde er hinten weniger Zeit dafür benötigen, oder? Oder was ist es sonst, was ihm das Hintenbleiben so interessant macht?

unbekannterweise liebe Grüsse an den Ausführhund, schön, dass er Dich dafür hat, wie würde er sonst 'the news of the block' erfahren können!
Wiebke

19. März 2002 15:13

Hi Wiebke!

Ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie seine Besitzer es mit ihm halten (von wegen zeitung lesen).
Aber: gestern hab ich ihn zufällig im Park getroffen mit seinem Frauchen. Frauchen ist nach einer gewissen zeit weiter gegangen, aber ihr Hund ist bei mir geblieben. Das hat er schon mal gemacht, und es ist mir ein bischen peinlich. Seine Besitzerin hat ihn gerufen und alles, aber er hat nur geguckt und ist dann bei mir geblieben.
Na ja. irgendwie nicht so nett, aber in Anbetracht dessen, dass mein AUSFÜHRhund lieber bei mir bleibt als mit seinem Frauchen zu gehn, kann ich mir ungefähr vorstellen, was da läuft.

Er bleibt übrigens nicht zurück um zu schnüffeln etc., nein er schlendert einfach hinter mir her. Wenn er denn mal was riecht läuft er sogar voraus.

Tja, und nu? winking smiley

Auch an dich liebe Grüsse, Tina + Fume und Fremdgeh-Hund Caruso!

19. März 2002 20:01

Hallo Wiebke,

: P.S. an alle anderen: wie trainiert ihr denn das - und wofür findet ihr es praktisch???

Das hinter mir laufen trainiere ich überhaupt nicht, weil ich es eher unpraktisch finde. Mir ist es lieber, ich habe meinen Hund im Blickfeld.

Nur bei unserer Treppe (sehr steil und schmal) gehen ich und die Kinder voran. Das habe ich ihm beigebracht, indem ich ihn anfangs oben absitzen liess und dann "warte" dazu sagte. Waren wir unten angekommen, gab es das "o.k." zum loslaufen. Warte kannte es schon im Zusammenhang mit Sitz bzw. Platz. Später nur noch warte, ohne vorheriges Absitzen. Jetzt bleibt er meistens von alleine oben, bis ich unten bin. Nur bei grosser Ungeduld (wenn er z.B. weiss, dass unten gleich gefüttert wird oder wir Gassi gehen werden) ist noch ein Warte notwendig.

Bei Türen drängle ich mich einfach vor ihn und schiebe ihn mit dem Knie beiseite, falls nötig. Und/oder auch ein Warte. Ist aber auch nur selten nötig.
Und ich achte auch nicht immer darauf, zuerst durch die Tür zu gehen. Oftmals ist er schneller durchgewitscht, als ich denken kann ;-)
Ist mir aber auch egal, Hauptsache er versucht nicht, mich abzudrängen, sich sozusagen "mit Gewalt" Vortritt zu verschaffen.

Kommen uns Menschen entgegen, lasse ich ihn entweder absitzen oder Fuss laufen. Zusätzlich nehme ich die Leine ganz kurz, auch wenn es vom Hund her gar nicht immer nötig wäre, aber die Leute fühlen sich beruhigt.

Viele Grüsse,
Kerstin Hk