Hi !
: Nenn doch zumindestens einen wirklichen Grund, warum die menschliche
timme ersetzt werden soll ?
Weil die Stimme eines schlecht gelaunten Menschen auch mit noch so viel Mühe diese schlechte Laune dem Hund weitergibt (weil ich mich vor 1 min. halt extrem über ihn geärgert habe, kann ich _jetzt_ nicht sofort wieder 100% fröhlich & zufrieden sein.)
Der Clicker (oder jeder billige Knackfrosch aus'm Kinderladen) ist immer neutral.
: Ich jedenfalls habe meinem Hund alle Kommandos beigebracht ohne :Clicker und die kann sie auf Stimme, als auch auf Sichtzeichen.
: Ich denke jeder der sich bemüht und sich vielleicht auch woanders Rat :holt wenn er nicht mehr weiter weiss, der kann seinem Hund vieles :beibringen, nämlich dadurch, dass er mit freudiger Stimme mit seinem :Hund kommuniziert.
Natürlich. das hat auch keiner bestritten.
: Konsequenz und Einfühlungsvermögen sind in jedem der :Erziehungsmethoden wichig, auch in der deinen.
: Wozu also noch einen Clicker?
Ich bin so ein cross-over-Mensch mit einem cross-over-Hund. Riva wird jetzt 6 Jahre alt. Bisher habe ich folgene Vorteile erkannt:
o Der Hund kann auch auf Entfernung belohnt werden, und daher kann ich auch auf Entfernung besser mit dem Hund trainieren. Das zu erkennen fällt Riva noch recht schwer, denn bei althergebrachten Methoden lernt der Hund neues im Allgemeinen dicht beim HF. Dieses sich-lösen fällt ihr noch sehr schwer, weil sie es eben nicht anders kennt. Auf Dauer sehe ich darin aber einen großen Vorteil.
o ich fasse den Hund nie an. Einen Hund (od. Caniden allg.) anzufassen versetzt den Hund zunächst _immer_ in alarmbereitschaft: erhöhter Puls, Bereitschaft zu Flucht/Angriff etc (z.B. M. Fox "the soul of the Wolf"
. In dieser Grundstimmung ist ein Lernen nicht möglich.
o Der Hund wird für freiwillige Handlung belohnt - am Ende führt das zu selbstbelohnenden Handlungen, die einen ernorm hohen motivationswert haben.
Aber von einer Reizüberflutung durch "ständiges herumgeklickere" kann nun wirklich nicht die Rede sein: C&T gibt es ja nur, wenn der Hund etwas getan hat, was von Dir gewünscht ist - und gerade zu Beginn (hier muß ja der Hund kapieren, worum es geht) sind das ja nur ganz wenige Dinge. Und wenn man immer nur eines zur Zeit übt, dann kommt es auch nicht zu überschneidungen. Ich clicke ja nicht, um den Hund zu etwas zu bewegen, sondern umgekehrt: der Hund tut was, damit ich clicke, weil er gelernt hat: für die Aktion gibt es einen Click und für den Click dann die Belohnung (was immer das auch ist).
Und für mich ganz persönlich:
Riva ist ein Saarlooswolfhund. Diesen Tieren macht Befehlsgehorsam grundsätzlich sehr wenig Spaß. Weder über Futter - noch weniger über Spiel - sind sie wirklich gut zur Mitarbeit zu motivieren (da können Saarloosbesitzer Lieder von singen und viele verzweifeln daran). Clickern dagegen findet Riva super-geil; anders kann man das nicht sagen. Sie ist richtig süchtig. Ich hätte nie gedacht, daß ich noch was finde, was meinen Hund hinter dem Ofen hervorlockt - arbeitstechnisch gesehen.
Ich finde, Clickern ist sicher nicht jedermanns Sache, mir persönlich gibt es soviel zu denken, wie keine andere Methode: man muß das eigene Handlen oft überdenken, Das eigentliche Ziel in lerntheoretisch saubere Lernschritte unterteilen. Dabei lernt man sehr viel über das "Wie" von lernvorgängen allgemein (und da Säugetiergehirne identisch funktionieren, funktioniert auch das Lernen gleich - auch wenn das manchem Menschen, der sich für die Krone der Schöpfung hält nicht schmecken mag). Dabei erkennt man viele Fehler, die man bei anderen Methoden macht, man versteht z.B. warum für viele Hunde das Sitz! aus dem Platz heraus so schwer zu kapieren ist und vieles mehr.
_Ich_ habe in den letzten Monaten jedenfalls sehr viel gelernt, Riva vielleicht nicht ganz so viel, aber es macht ihr unbändig Spaß, und das ist für mich die Hauptsache :-)
Andrea