Grüß Dich Doris
: 1. Unterschied zwischen Bestechung und Reiz?
bestechung.
Sie ist eines der größten mißverständnisse in der ausbildung von hunden.
Einen menschen kann man bestechen, weil man ihm verbal mitteilen kann, welches verhalten man von ihm erwartet. Das kann man vom hund nicht. Er kennt unsere worte und zeichen nicht, die wir dabei geben. Einen bestochene menschen hat der aktiv bestechende hinterher ganz gut im griff.
bestechung heißt nämlich auch, daß man vom bestochenen etwas außerhalb der akzeptierten regeln verlangt. Daher kann der mit veröffentlichung drohen. Und die kann unangenehme folgen haben.
"Ich habe micky eine ganze putenbrust gegeben, damit er PLATZ macht. Er hat sie gefressen und nicht platz gemacht!"
wen auf gottes erdboden interessiert das????
NIEMANDEN
Einen hund kann man nicht bestechen im menschlichen sinne, weil man ihn nicht erpressen kann.
Einen hund kann man aber ködern. Er kommt herbei, er beginnt sich zu legen. Das hängt von der geschickten manipulation des köders ab.
Und nun kommen wir zum lernvorgang.
Der hund lernt, den manipulationen des futters zu folgen. Er bekommt es ja dann.
Aber wann erblickt er es zum ersten mal?
Immer dann, wenn er etwas in unseren augen ungutes tut. Denn das ist für uns der auslöser, das futter als lockmittel einzusetzen. Und genau hier tritt unerbittlich die operante konditionierung in aktion. Der hund wir darin bestärkt, genau das zu tun, was wir nicht wollen!!!
Wir erziehen ihn zum fehlverhalten.
Und damit haben diejenigen recht, die "bestechung" ablehnen. Aber nicht etwa, weil sie unmoralisch wäre, sondern weil das unerwünschte verhalten bestärkt wird. Sie wirkt in die falsche richtung.
Das ist auch der grund, warum ködern nur am anfang für drei, vier versuche verwendet werden sollte, danach soll sich der hund anstrengen, etwas von uns zu erhalten und nicht wir uns anstrengen, etwas von ihm zu erhalten. warten. gibtst du mir, was ich möchte - gebe ich dir, was du möchtest.
Deswegen kann man auch in der clicker-anleitung lesen, in der hand ist kein futter! und wenn, dann üben wir "schaue weg vom futter in der hand neben dir!" dann begreift der hund, daß er etwas tun muß und nicht nur nach dem futter gieren. solange es sich um FUSS gehen handelt, ist das fast egal (Dildei-Methode), aber wenn der hund etwas in der entfernung tun soll und nur nach meiner futterhand lechzt?
: 2. Unterschied zwischen Belohnung und Bestärkung?
eine belohnung ist ein "dankeschön" nach vollbrachter tat. normalerweise kommt es viel zu spät.
eine bestärkung wird im grunde durch den effekt definiert. unternimmt der hund die gleiche handlung noch einmal, um den bestärker zu erlangen, dann war er einer, sonst nicht, auch wenn wir ihn als belohnung für die tat gedacht hatten. es kommt oft vor, daß hunde futter nicht nehmen, weil im augenblick etwas anderes ihren bedürfnissen entspricht. dann ist futter keine bestärker.
einem durstigen hund - z.b. bei der gestrigen hitze - trockenfutter als "belohnung" anzubieten, ist schon fast eine beleidigung. aber ein schluck wasser wirkt wunder. das trinken ist der bestärker.
manche der angesprochenen punkte findet man, indem man yorkies suchmaschine anwirft.
tschüß martin & mirko