Grüß Dich Werner,
gratuliere zu eurem Freckles!
: Clickern, haben wir gelernt, ist wortlos. Sollen wir diese leichten Dinge, die sie schon kann, nun weglassen? Oder mit Hilfe des Clickerns "alles" noch einmal neu lernen?
was er kann, kann er. Wenn ein kind fahrradfahren durch try & crash gelernt hat, bracht man es nicht noch einmal didaktisch richtig zu wiederholen. Es kann es.
: Wir haben noch ein paar andere praktische Fragen. Du sagst, irgendwann werde der kleine Hund schon irgendetwas tun, was wir dann jeweils üben können. Das wird dann geclickt. Soweit klar. Also üben und clicken - so wie der Hund das "anbietet".
Ja. Wenn ihr z.b. früh innerhalb einer session stopt, wird er welpe pfiffig versuchen, das ding wieder zum clicken zu bringen. Nimm was du kriegst, es ist der vorrat für die zukunft.
: Wann können wir dann aber etwas anderes üben ? Am nächsten Tag ? Oder muss das Eine erst völlig und ganz sicher begriffen worden sein, bevor etwas Zweites begonnen werden kann / soll ?
Was ihr in einer session übt, sollte sich genügend unterscheiden oder konzentriert euch gleich auf ein thema. Aber so wie ein kind rechnen, schreiben, schwimmen und geige spielen kann - alles in der gleichen woche, vielleicht am gleichen tag, so kann der welpe viele themen auf einmal bearbeiten. Sein gehirn steht auf "brauche input!"
: Kann man von Übung zu Übung das "Thema" wechseln ?
JA.
: Und wann genau fangen wir dann an, ihr zusätzlich zum "stummen" Clickern ein Signal zu geben ? Das muss ja irgendwann passieren.
Sobald ihr vorhersagen könnt, dass der welpe genau das jetzt als nächstes tun wird.
: Wie kriegt der Hund denn mit, was an einem bestimmten Tag in einer bestimmten Übungs-Viertelstunde auf dem Lehrplan steht?
Durch den clicker. Er testet an, was thema ist und ihr sagt es mit C&B.
: Ein kleines Problem ist vielleicht auch das Bleiben und Verharren. Wenn wir ihren Namen rufen oder "Hier!", dann kommt die Kleine natürlich jetzt schon angerannt wie ein geölter Blitz. Das wird sie ja auch künftig (vermutlich) machen, wenn sie gelernt hat, dass es nach einem Click was Leckeres gibt.
Ja. Deswegen sollte man beim bleiben zur überbrückung ganz unspektakulär leise mal eine leckerchen zwischen die pfoten legen. Das bleiben dann aber auch ganz betont aufheben und dafür gibt es ausgelassenes spiel.
: Nun soll sie aber zum Beispiel bei einer Übung das Bleiben / Verharren an einem bestimmten Ort lernen. Und gerade NICHT weiterlaufen. Weder zu uns noch sonstwohin. Klappt das auch ???
Ja, aber übt bitte zuerst dauer, keine entfernung zu euch. Das ist für einen welpen zu viel. Die entfernung steigert ihr bei kurzer dauer, wenn der welpe schon ruhig einige zeit in eurer unmittelbaren nähe durchhält. Beim verharren ist wichtig, das auch IHR VERHARRT.
: Noch etwas: Es gibt bestimmte Dinge, die lassen sich im Wohnzimmer oder im Garten nicht üben. Zum Beispiel: Nicht an anderen Menschen hochspringen. Dazu müssen wir in die Welt hinaus.
: Sie springt also hoch. Kein Clickern. Soweit ist das klar. Irgendwann steht sie (nachdem sie hochgesprungen ist) für eine Sekunde wieder mit allen 4 Beinen auf dem Boden. Dann Clickern ? Ist es sooooo einfach ?
Es ist so einfach, aber lasst euch nicht in eine verhaltenskette manövrieren "schnell anspringen und dann erwartungsvoll hinsetzen". Nachdem das einige male so geklappt habt, dreht sich der mensch einfach weg, falls der welpe anspringt. Er gibt ihm aber nach einem click (von euch) ganz ruhig ein leckerle und erst danach darf er ihn streicheln und knuddeln (falls der welpe das akzeptiert und ihr einverstanden seid.)
Ich mach das mit allen welpen so, die mir im ort irgendwo begegnen. Als erwachsenen hunde kommen sie dann freudig herbei, kassieren ein leckerle im vorsitz - manchmal gibt es auch keines - und gehen fröhlich weiter. Das ist sehr angenehm, vor allem in der matschigen jahreszeit.
Ihr macht das schon - einfach neugierig sein und probieren.
tschüß Martin & Mirko