Hallo Katja,
: Hmmmm ich könnte noch jede Menge weiterer solcher Fragen stellen. Da ich keinen kenne der Clickert, bin ich froh dieses Forum gefunden zu haben. Ich habe zwar die Bücher von Karen Pryor und Martin Pietralla gelesen und viele Internetseiten durchgestöbert, aber wenn man auf Fragen Antworten bekommt, ist es natürlich noch besser.
Ist mir auch so gegangen
)) Ich versuchs mal!
: Also wie man sieht, mehrere Dinge auf einmal und während des Spaziergangs eben auch schon mal durcheinander, ..........
Wie macht ihr das? Übt ihr auch so viele Sachen auf einmal?
Wir machen das im Prinzip genauso! Aber wenn Aris etwas ganz Neues Lernen soll, das ich ihm durch free shaping beibringen möchte, machen wir nur diese Übung in einer bestimmten (reizarmen) Umgebung. Alles andere, was wir zeitgleich sonst noch üben, sind Sachen, die er schon kann, bzw. die eventuell gegenstandsbezogene Übungen sind, an anderen Orten, oder mit mehr oder weniger unterstützenden Lockmittel (z.B. Target) aufgebaut werden. Dann habe ich auch nicht das Gefühl, dass er durcheinander kommt.
Schwierig wird es eben nur dann, wenn er ohne Gegenstand, mit dem er interagieren soll, verschiedene Übungen (ohne Locken) ausprobieren soll, die allesamt noch im Stadium des Shapings sind. Dann bietet er natürlich immer wieder das zuletzt erfolgreiche (erst kürzlich entdeckte) Verhalten an.
: Dann übe ich noch, dass er nicht an der Leine zieht. Ich hatte es eine Zeitlang mit Clickern versucht, aber ich hatte das Gefühl, dass dadurch sich eine Verhaltenskette bildete. Er zog, ließ locker C&B und dann das ganze wieder von vorne. Nun bin ich damit angefangen einfach stehen zu bleiben und erst wieder dann weiter zu gehen, wenn er nicht mehr zieht.
Diese Verhaltensketten lauern überall! Die Frage ist dann, wer wen shapt *ggg*. Du solltest auch hier beginnen das Verhalten zu verbessern! Also, die Zeitdauer vergrössern, oder nicht nur Lockerlassen, sondern auch das Umdrehen und zu dir Laufen (kommt auf die Länge der Leine drauf an, eventuell versuchs mit einer längeren)! Wenn Sam immer nach vorne prescht, dann dreh dich öfter um 180 Grad, dann muss er wieder an dir vorbei und du hast Gelegenheit ihn in der richtigen Position zu bestätigen!
: Dann habe ich meist eine Ärmellose Weste an, weil da in den Taschen alles rein passt. Clicker, Ball, Leckerchen, Schlüssel usw. Ist das dann nicht auch schon Situationsbedingtes lernen, obwohl an verschiedenen Orten? Sollte ich verschiedene Jacken anziehen, damit sich das Lernen nicht nur auf die Jacke bezieht?
Ja! Aber das ergibt sich bei uns z.B. automatisch, weil es unterschiedlich heiss ist, wir drinnen und draußen üben etc.... Du kannst ja versuchen, ob das auch mit anderer Kleidung funktioniert. Ich wette es klappt nach dem ersten Click *ggg*. Aber im Ernst, du machst dir schon richtige Gedanken. Viele Hunde checken z.B. sofort, ob du den Clicker in der Hand hältst, oder nicht. Solche Dinge sollen nicht zu Signalen werden! Ergo muss das Signal seine Wirkung verlieren, indem es OFT wirkungslos ist. Also die Jacke anhaben und nix machen, oder den Clicker an einem Band am Handgelenk baumeln haben ohne ihn zu betätigen, löscht mögliche Verknüpfungen.
: Achja und dann noch ne Frage. Bei Sam kann ich gut mit Leckerchen oder mit Ballspiel loben. Aber bei Balu habe ich festgestellt, das Ballspiele wichtiger sind. Wie mache ich das beim Bringholz üben?
*hmmm* Kommt auf die Übung drauf an. Ich stell mir vor, dass es schwierig ist mit dem Ball zu "shapen"! Der Ball wird ja immer nur durch eine längere Unterbrechung zur Motivation! Es dauert wahrscheinlich länger, wenn man kleinste Annäherungen und deren Verbesserungen mit dem Ball belohnt!
: Ich denke auch dort würde es mehr Sinn machen nach dem Clickern ein Ballspiel ein zu führen. Soll ich ein Zerrspiel machen oder den Ball weg werfen? Aber er Spielt dann meist erst kurz mit dem Ball und bringt ihn dann wieder.
Könnte sein, dass er das Bringen des Balls dann gar nicht mehr als "Spiel" und "Belohnung" empfindet, sondern bereits wieder als Apportieren und auf die nächste Bestätigung wartet? Die Frage ist, wie begeistert er dabei bei der Sache ist.
: Wenn man Leckerchen gibt, dann hat man sofort die Aufmerksamkeit des Hundes wieder.
Eben deswegen würde ich (speziell beim Apportieren) eher auf Leckerchen als "B" umsteigen"! Wenn du das Gefühl hast, die Motivation ist dabei nicht soooo groß, wie beim Ball, dann versuch halt die Qualität der Leckerchen zu steigern (Hühnchenfilet.....etc), oder den Hunger (vor dem Fressen üben)!
Liebe Grüsse
Alex & Aris