Hallo Beate,
du schreibst: Oder muß ich jetzt ganz von vorne anfangen? Damit meine ich ohne Befehl zum richtigen Verhalten lenken und dann erst den Befehl geben.
Würde ich machen - warum? Wie du schon richtig gesagt hast führt man beim Clickertraining erst das Kommando ein, wenn das Verhalten zuverlässig ist.
Der Grund dafür ist, dass Hunde mit unseren Worten das verknüpfen, was sie in diesem Moment gerade tun. Wenn dein Hund noch nicht weiß, das *Hier* "egal was du tust, gehe zu Frauchen heißt", dann besteht die Gefahr, dass er etwas falsches lernt.
Deshalb würde bei dieser Übung zunächst gar nicht rufen, sondern immer wenn dein Hund freiwillig zu dir gerannt kommt gibt es *Click und Belohnung*
Dann wenn du ganz sicher bist, dass er zu dir rennen wird, während er rennt *Hier* rufen.
Erst, wenn er das Kommando *Hier* mit dem "zu dir rennen" sicher verknüpft hat, gibst du es wenn der Hund unabgelenkt irgendwo steht. Langsam die Ablenkung steigern.
*Hier mit Vorsitzen* ist allerdings eine Verhaltenskette und Verhaltensketten baut man von hinten auf.
Du fängst also in dem Fall mit dem Vorsitzen an, evtl. mit Target, also berühre mein Bein, berühre mein Bein und setz dich vor mich. Wenn deine Nele auch unter Ablenkung zuverlässig vor dir sitzt, führst du den Befehl *Hier* dafür ein.
Du mußt natürlich in unserem Kulturkreis deinen Hund öfter einmal rufen, wenn du nicht sicher sein kannst, dass er wirklich kommt.
Wenn Jogger kommen, wenn er jemanden begrüßen will, aber nicht soll etc.
Für diese Fälle habe ich das Wort *Komm* bei dem ich nicht clicke sondern einfach nur belohne wenn der Hund tatsächlich kommt. Damit signalisiere ich anderen Menschen, dass ich ihre Erwartungen erfülle und meinen Hund rufe. Hat den großen Vorteil, dass ich mir so nicht meinen schönen Übungsaufbau kaputt mache ;-)
Noch viel Freude beim Clickertraining mit Nele und wenn du nach Fragen hast - nur zu!
Viele Grüße
Dagmar und Toska