Hallo Hannes!
Du denkst falsch herum! Du darfst Dir nicht überlegen, was Du Deinem Hund abgewöhnen willst. Statt dessen mußt Du Dir darüber klarwerden, was Dein Hund in dieser Situation Deiner Meinung nach tun soll. Zu Dir kommen? Platz machen? Dich anschauen?
Wenn Du weißt, was Du willst, dann kannst Du anfangen, dieses Verhalten aufzubauen. Das bedeutet, daß der Hund zuerst ganz ohne Ablenkung lernt, auf Kommando Dich anzusehen, Platz zu machen oder zuverlässig zu Dir zu kommen. Dann fängst Du an, draußen zu üben, wenn in ganz weiter Entfernung eine Ablenkung (anderer Hund zum Beispiel) da ist. Die Ablenkung muß so weit weg sein und so gering sein, daß Dein Hund trotzdem sicher auf Dich reagiert. Reagiert er nicht mehr, bist Du zu schnell vorgegangen. Dann geh mit Deinem Hund einfach weg, schimpf aber nicht, sondern ignoriere sein Verhalten.
Mit der Zeit lernt der Hund, daß es sich lohnt, Dich anzuschauen (oder was auch immer Du ausgewählt hast). Dann können die Ablenkungen immer größer werden, irgendwann ist auch der andere Hund vorm Haus nicht mehr interessant genug - und wenn Du lange genug übst und konsequent genug bist, wird Dein Hund schließlich von selbst zu Dir kommen (oder ...), wenn ein anderer Hund kommt, weil er weiß, daß Du dann immer dieses Kommando gibst.
Einen Haken hat das Ganze: Es funktioniert nur, wenn Du Deinen Hund solange daran hindern kannst, auszurasten, bis das neue Verhalten etabliert ist. Wenn also der Hund den ganzen Morgen alleine im Garten ist und fröhlich andere Hunde anbellt, wirst Du mit dem Training nicht besonders erfolgreich sein - der Hund lernt höchstens, daß er nicht Bellen soll, wenn Du dabei bist.
Grüße, Kaya