Clicker auch partiell einsetzbar?
geschrieben von Jacqueline(YCH)
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Clicker auch partiell einsetzbar? 14. November 2002 17:21 |
Hallo Clicker-Erfahrene
ich habe ab und zu gelesen, dass man mit clickern Probleme recht gut in den Griff bekommen kann. Ich habe mit clickern absolut keine Erfahrungen, kenne auch niemanden, der clickert:
Nun meine Fragen:
Unsere lebhafte Hirtenhündin (21 Monate, Gos d'Atura) ist sehr schwer an der Leine zu führen (ziehen, läuft nur ganz kurz Fuss). Da sie auch sehr gerne Spuren aufnimmt (da hilft Ablenkung/Spiel etc. kaum mehr), möchte ich ev. mit Clickern anfangen. In reizärmerer Umgebung gehorcht sie gut.
Kann ich den Clicker nur für bestimmte Befehle verwenden (z.B. Fuss)?
Muss ich dann FUSS immer clickern, oder kann ich, wenn es gut klappt, den Clicker sozusagen wieder weglassen? Wie geht das in etwa vor sich?
Ich möchte z.B. SITZ ohne Clicker, nur mit Befehl und/oder Sichtzeichen erwirken, denn SITZ (z.
klappt sehr gut, auch auf Entfernung.Auch möchte ich im Haus nicht ständig den Clicker auf mir tragen. Dort gehorcht unsere Hündin sowieso sehr gut.
Da mein Mann und ich, uns in der Hundebetreuung/Spaziergängen aufteilen (er geht immer Morgens ganz früh), müssten wir beide clickern. Geht das?
Vielen Dank für Eure Erklärungen
Jacqueline mit Mimo
Hallo Wiebke
Danke für Deine Antwort
: P.S. Clicker ist KEIN Kommando-Ersatz, keine Hundepfeife, gar nichts ähnliches, sondern ein Hilfsmittel für die Methode der operanten Konditioniereung und damit für das Lernen des Hundes durch positive Motivation. Wenn eine Übung einmal 'fertig' geübt ist, an dem(den) Ort(en), wo man sie braucht, dann benötigt man den Clicker folgerichtig gar nicht mehr dafür!
So ungefähr habe ich das auch vermutet, war aber unsicher.
Ich arbeite mit Leckerli und Lob. Die Leckerli sind leider nur bedingt wirklich "lecker" für Mimo. Ebenso Ablenkung durch Spiel mit ihr. Es gibt halt leider Dinge, die sind viel interessanter für sie. Wenn sie z.B. eine Katze ausserhalb unseres Hauses sieht, flippt sie aus, ich könnte ihr Käse, Wienerli oder sonst was hinhalten, das übersieht so doch glatt. Meinst Du der Clicker ist da "stärker", wenn die Belohnung ja dann gar nicht mehr interessant ist. Es heisst immer, man müsse sich interessant für den Hund machen, aber wenn ich nicht schneller bin, hab ich kaum eine Chance, da kann ich sooft die "Hampelfrau"
machen, wie ich will. Mimo ist so aufmerksam/"aufgeweckt" und aktiv, dass ich manchmal alle paar Sekunden agieren sollte. Du musst es nicht falsch verstehen: Immer gestalten sich unsere Ausflüge nicht so. Es hängt auch sehr vom Gebiet ab, oder wie Mimo gerade in Stimmung ist. Aber was ich festgestellt habe: Manchmal gehorcht sie mir in der ersten Hälfte unseres Spazierganges eher besser (Vielleicht lässt auch meine Konzentration nach?). Und manchmal glaube ich, dass sie schwieriger unter Kontrolle zu halten ist, wenn ich den Spaziergang eher aktiv gestalte (Übungen/Kong etc.). So in etwa: Jetzt haben wir genug miteinander gemacht, jetzt will ich lieber "Spuren lesen".Gruss Jacqueline
Hallo Jaqueline,
im Prinzip sagt man, dass man "echtes" Clickertraining nicht gross mit anderen Erziehungsformen mischen soll. Beim Clickertraining soll der Hund agieren, und der Mensch bestätigt über C&T das korrekte Verhalten. Ein Hund, der ursprünglich gelernt hat, dass er erst auf Aktion seinen Menschen reagieren soll/darf, braucht erst mal einige Zeit, bis er begriffen hat, dass die Aktion von ihm ausgehen soll. Und er wird sich sehr schwer tun, wenn man einerseits ein paar Übungen Clickertraining, ein paar über andere Ausbildungsmethoden beibringen möchte.
Lies Dir doch erst mal oben aufgeführten Link "Einführung ins Clickertraining" durch.
Ausserdem kann ich Dir die Bücher von Sabine Winkler, Karen Pryor, Birgit Laser und Martin Pietralla empfehlen. Die Bücher der beiden ersten Autoren ("So lernt mein Hund", "Positiv bestärken-sanft erziehen"
sind mehr über die Theorie, die dahinter steht. Die Bücher der anderen beiden mehr über die praktische Seite des ganzen. Ich habe übrigens auch nicht immer einen Clicker bei mir, sondern nur wenn wir gezielt üben. Für spontane "Clickersessions" muss halt ein Wort oder z.B. ein Zungenschnalzer herhalten. Und beim Spazierengehen habe ich einen Clicker nur dabei, wenn ich einzeln mit meinen Hunden gehe. Da ich dann gezielt zum Trainieren weggehe. Mit zwei Clickerverrückten Hunden lässt es sich mE doch nicht so gut gleichzeitig arbeiten.
Gruss Cindy
