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: Ich habe aber momentan das Problem, dass er nach
: 3-4 Versuchen keine Lust mehr hat den Gegenstand
: zu halten.
Hi Geschirr,
vielleicht spürt er den Druck, den du unten erwähnst?
Aber im Prinzip genügen doch für den Anfang 3-4
erfolgreiche, lockere Versuche: Sie sind allemal mehr
Wert, als 20 erzwungene Apportierübungen.
: Aber Lust auf das Leckerchen hat er immer noch.
Die "Triebfeder" hat also noch Spannung. :-)
Eine gute Voraussetzung.
Ich denke mit Geduld und Ausdauer deinerseits
wird es vorangehen. Irgendwann kommt erfahrungs-
gemäß der Durchbruch ganz plötzlich. Dann hat der
Hund plötzlich Spass am Apportieren.
Bei meinem Setter hat es auch Wochen gedauert bis der
Durchbruch kam.
Heute ist das vergessen, heute werfe ich bis zu
fünf Apportierdummies gleichzeitig im Wald ins Unterholz.
Er bringt sie nacheinander alle und ist begeistert
von dem Such-Spielchen. Angeblich, so das Vorurteil
sogenannter Hundekenner, apportieren Setter gar nicht.
Und am Anfang der Ausbildung habe ich bei jedem Setter
den Eindruck, dass die sogar Recht haben. ;-) Es geht
manchmal ungeheuer langsam und zäh voran. Das ändert
sich dann aber. Abwechslung in der Belohnung und das
strikte Einhalten der Regeln halte ich für wichtig.
: Aber manchmal setzt er sich nach ca. 2 Minuten vor mich hin
: und wartet nur noch oder hält mir den Kopf hin (war erstes
: erclickertes Kunststück).
Hast du dafür schon ein Hörzeichen eingeführt?
Nach einer gelungenen Signaleinführung sollte er das
eigentlich nicht mehr ohne Hörzeichen tun.
Hast du dich schon mal mit dem Hörzeichen "falsch"
auseinandergesetzt?
: Ich frage mich, ob es ihm nach so kurzer Zeit langweilig
: werden kann oder ob er einfach grundsätzlich keine Lust
: auf das Apportieren hat, was ich auf die herkömmliche
: Methode seit 4 Jahren trainiert habe.
Seit vier Jahren auf herkömmliche Art bei diesem Hund?
Oder bei anderen Hunden?
Keine Lust oder langweilig ?
Tja, --- man kann leider nicht in den Hundekopf gucken.
Ich bemühe mich dann Optimist zu sein und denke mir:
Vielleicht braucht er nur etwas Zeit,
die gemachten neuen Erfahrungen zu verarbeiten.
Lass ihn einige Zeit in Ruhe und probiers dann nochmal.
Das bringt manchmal erstaunliche Ergebnisse.
: Und da ist noch immer die Sache mit dem Druck. Er ist
: sehr sensibel, da genügt schon ein schräger Blick und
: er weicht dem Blick (schaut weg, oder rutscht im Sitz
: zurück).
Ich denke, da hast du mit dem Clickern eine gute Wahl
getroffen. Hoffen wir, dass sein Selbstbewusstsein
dadurch wächst. Auch den Blickkontakt kannst du
trainieren. Aber vielleicht ist das noch zu früh.
Ich würde auf jeden Fall zum Clickern eine neue Umgebung,
vielleicht auch ein neues Apportel aussuchen. Es erweist
sich immer als hinderlich, wenn ein Hund beim Clickern
noch die alten Randbedingungen früherer Ausbildungsmethoden
um sich herum spürt.
Nicht zu vergessen: Nicht nur der Hund muss umdenken, auch
der Hundeführer. Ich würde alles ganz locker und ganz
spielerisch angehen, kein Leistungsdruck, keine Vergleiche:
Was geht schneller, besser usw. Clickern ist wie ein kleines
Pflänzchen: Es braucht Zeit zum Wachsen. :-))))
Übrigens habe ich meine erste Antwort nachträglich noch
etwas ergänzt. Lies doch bitte nochmal.
Viele Grüße
aus dem Wilden Südwesten
Reinhold + Ayko