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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
tschüss- nur im sitzen, bitte!
06. Januar 2003 02:28

ÄHH???

: Kenn, ich. Ist bei Berny oft genau so. Er ist total "übermotiviert" sozusagen ;-). Bis jetzt war ich darüber ja nur glücklich, weil er vorher total demotiviert war aber langsam wirds mir auch lästig. Ich werde jetzt mehr mit ihm targeten, habe bis jetzt nämlich fast alles free geshaped. Beim Targeten dämpfe ich seine Kreativität ein bißchen, dann gehts besser.


gibt`s auch ein Wörterbuch für diese Sprache ?


06. Januar 2003 06:45

Hallo andreas

: :was spricht dagegen, dass ein Clicker - beginner seinem Hund "sinnlose" Dinge bebringt
:
: Gegenfrage: was spricht dagegen, mit dem Clicker einfach gleich etwas zu üben, was auch irgendeinen Sinn ergibt?
:
Damit der (eigene) Druck wegfällt.
Es ist sehr leicht, mit dem Blick eines "erfahrenen" auf andere herab zu schauen.
Auch ich arbeite u.a. mit Hunden, die problematisches Verhalten zeigen. Doch weiß ich zu unterscheiden, was lebensnotwendig für den Hund ist oder nicht. Es gibt dabei aber durchaus Fälle, wo der Mensch weiter fragt, er wissen will, wie man verhalten von grundauf frei formen kann. Dann erst greife ich auf solch blödsinn zurück.
Es gab aber schon einen Fall, wo ich "blödsinn" als Hausaufgaben aufgegeben habe, ganz einfach, weil der Hund nach geistiger auslastung bzw. positiv besetztem Ersatzverhalten lechzte.

Mein eigener Hund lässt Jogger an sich vorbei UND kann unsinnige Dinge. Letztere habe ich u.a. verwendet, um einem Jungen, der Panik hatte, wenn er auch nur einen hund in der Ferne sah, der sich auf den Boden schmiss und schrie ... diese Panik zu nehmen, ihm zu zeigen, dass man Hunde "lesen" kann, dass man sein eigenes Verhalten steuern kann. Ich verwendete diesen Blödsinn, um Vertrauen zu schaffen.

Die von mir im Folgenden gestellte Frage ziehe ich zurück, denn :

: Müssen wir uns alle immer anerkennend auf die Schuler klopfen und gegenseitig versichern, wie gut wir doch alles machen? Dann lohnt sich die Schreiberei für mich nicht mehr.

darum geht es garnicht.
Du weißt doch, wie das Lernen funtioniert.
Warum also wirfst du jemanden, der einen für sich und den Hund neuen Weg beschreiten will, verbale Steine in den Weg ??
Du kennst weder mensch noch Hund, warum fällst du Urteile über Sinn und Unsinn ??

Ich erwarte übrigens keine Antworten, die Fragen sind rein rethorisch.

Sabine & Oscar


:
: Gruss,
:
: andreas
:


06. Januar 2003 07:12

Grüß Dich Andreas,

Du fragst

: Glaubst Du, dass der Hund ein "Tschüß" tatsächlich in irgendeiner Weise mit einem Milchtritt in Zusammenhang bringt, dort wo jeglicher diesbzügliche Auslösereiz fehlt?

wäre das wichtig?

: Keine Wärme, keine Zitze, dennoch Milchtritt?

Aber vielleicht futter in aussicht? Eine reihe von verhaltensweisen treten auch spontan auf, ohne das der auslöser der ursprüngliche sein muss. Andere sterben für immer aus.

: Welchen Nutzen bringt dem Hund ein Winke-winke, eine Dressur, die den Hund scheinbar menschenähnlich aussehen lassen soll, wo dies in keiner Weise der Fall ist?

Das ist eine sehr gute frage. Welchen nutzen bringt es dem hund überhaupt, sich beim menschen aufzuhalten, in restaurants zu gehen, vor einem metzgerladen abzuliegen und sich überall menschlich gut zu benehmen?

: Die Hundewelt muß wahrlich in Ordnung und ohne Probleme sein, wenn man für derlei Zeit aufwendet.

Das mag für den manchen schwer kämpfenden hundehalter eine bittere aussage sein. Andere haben keine anderen probleme.

tschüß Martin & Mirko






06. Januar 2003 19:26

hupps,

scheints, ich hab mal wieder was losgetreten...:-)))))

danke für die ratschläge, es funktioniert - meine hundehassende nachbarin findet meinen hund jetzt süüüss! (soviel zum zweck, haha)

danke andreas, dass du dir so viele sorgen machst, und anscheinend auch machen musst(deine beispiele), jedenfalls scheinst du anderen keinen spass mehr zu gönnen, mein leben ist jedenfalls nicht nur zweckbestimmt...
aber keine angst, ich gehöre weder zur cross-over-fraktion, die aus mangel an alternativen (da alles schon ausprobiert) beim clicker gelandet sind um so beissattacken oder ähnliches fehlverhalten zu korrigieren. mein hund und ich sind ein gutes team, ich muss mich weder um die nachbarskinder, als um das wild sorgen!
auch muss ich dich leider enttäuschen in hinsicht auf deine herablassende art zu behaupten, ich möchte meinen hund vermenschlichen. keineswegs! "tschüss!""winke,winke" oder ähnliches dient zur kommunikation mit den forumsteilnehmern, die anscheinend auch sofort ganz menschlich wussten, was damit gemeint ist...mein hund bekommt mein sichtzeichen, sonst nix.

warum ich in meiner küche sitze und dem hund zuwinke?
weil:
- es uns! spass macht
- mein hund sich so sein futter verdient
- er schon so gut wie alle wichtigen befehle kann und befolgt
- es seit wochen regnet und wir uns statt vorm fernseher zu hocken abends die zeit mit clicker und italienisch lernen befassen
- wir etwas zusammen erreichen, denn bei der hasenjagd bin ich ein schlechter alpha...
- ich tatsächlich viel zeit habe, mich des lebens erfreuen kann und ich mir durchaus bewusst bin, dass ich damit eine ausnahme auf diesem planeten darstelle.

ich hoffe, du kommst auch mal wieder in eine situation, in der du dich entspannt zuhause zurücklehnen kannst, deinen hund anschaust, glücklich bist und andere menschen auch glücklich sein lassen kannst.

gruss an alle,
danni


06. Januar 2003 19:35

Hallo Martin,

erst einmal zum konkreten Fall:

:Eine reihe von verhaltensweisen treten auch spontan auf,

Gerade das ist vorliegend ja aber nicht gegeben. Wenn wir uns erinnern, der Hund hat alles geamcht, nur nicht "tschüß"; das war die Aussage:

"kommt sie von allein nicht drauf. sie wirft sich auf den boden, bellt in einem fort und hat dann keine kust mehr. obwohl ich sie auch bei kleinsten anzeichen verstärke, zeigt sie keine richtige reaktion."

Für mein Verständnis sieht Clickertraining nach wie vor so aus, dass ich mir Verhaltensweisen, die der Hund von selbst zeigt, zunutze mache. Wenn ein Hund etwas partout nicht von selbst anbietet, dann kann ich ebenso gut wie ja er offenkundig auch darauf verzichten. Interessanterweise wird die Frage nach dem Sinn und Zweck bestimmter Übungen der Hundesportler ja durchaus gerne gestellt, wenn es um Zwang geht. Es scheint sich die Sinnfrage hinsichtlich eines anvisierten Zieles aber in dem Moment nicht mehr zu stellen, wo nur der Weg dorthin ein sanfter ist.

Nach meinem Dafürhalten braucht der Hund zum Erlernen jener Übungen am längsten, die am wenigsten seinem individuellen Verhaltensrepertoire entsprechen. Warum soll ich ihn dann dazu bringen, wenn nicht zumindest praktische Erwägungen, die auch zu seinem Nutzen sind, dafür sprechen.?

grinning smileyas ist eine sehr gute frage. Welchen nutzen bringt es dem hund überhaupt, sich beim menschen aufzuhalten,

Kurz gefasst, Dach über dem Kopf, Schutz und Obhut, zweimal täglich einen vollen Napf, nicht alleine sein.
(Falls ich an Deiner Frage vorbeischreibe, dann präzisiere bitte.)

:in restaurants zu gehen, vor einem metzgerladen abzuliegen und sich überall menschlich gut zu benehmen?

Nicht alleine sein! Voraussetzungen dafür schaffen, dabei sein zu dürfen und Dach über dem Kopf, Schutz, Obhut , Fressen zu erlangen.
Wobei die Fragestellung insofern hypothetisch ist, als Hund nicht frei entscheiden kann, ob er beim Menschen lebt, da Mensch diese Entscheidung (sowohl pro, als auch contra) für ihn trifft..

Viele Grüße,

andreas

06. Januar 2003 19:38


Hallo Susanne,

Du hast angemerkt:

:Bindungen unterschiedlicher Qualität

und zuvor ausgeführt, dass gemeinsames Handeln Bindung schafft. Wodruch entstehen dann unterschiedliche "Qualitäten von Bindungen"?

Wenn ich Deiner These folge, dann müßte ich zu dem Ergebnis kommen: je mehr gemeinsames Handeln, desto mehr Bindung, desto bessere Bindung.
Im Umkehrschluß: kein gemeinsames Handeln - schlechtere oder keine Bindung.

Nun kann ich Dir alleine aus dem eigenen Umfeld eine ganze Reihe von Hunden nennen, die eigentlich gar nichts können. Auf unserem Hof zieht demnächst noch ein Freund mit seinem Rüden ein. Der kann keinerlei Befehlsfolgen, kein Sitz, kein Platz, kein down, kein Pfote, Tschüß usw. Mit dem Hund wurde nie irgendetwas trainiert. Erstaunlicherweise hat der Hund eine ganz ausgezeichnete, schon beneidenswerte Bindung an seinen Halter und kann diesen überall hin begleiten. Er ist freundlich, haut nicht ab und kommt an allen Orten flugs auf Zuruf oder Pfiff angesaust. Meine Tante hat einen kleine Mischling und zwei Kinder nebst Ehemann. Der Hund kann ebenfalls gar nichts. Der ist einfach immer dabei und möchte auch immer unbedingt in der Nähe seiner Menschen sein.
Unser Altrüde ist derjenige unserer drei Hunde, der am wenigsten Interesse an irgendwelche Übungen hat. Der schaut Dich an, denkt sich möglicherweise "mach Deinen Quatsch doch alleine" und läßt die Wurst eben Wurst sein, wenn er sie nicht auch so bekommt. Wenn man ihn mit seinem Frauchen so sieht, käme man allerdings nie auf die Idee, dass er keine Bindung zu ihr entwickelt hätte.

Wie kommt das?

Ich würde Dir aber in gewisser Weise dennoch recht geben mit dem gemeinsamen Handeln. Dann muß man sich allerdings fragen: empfindet der Hund das, was da geschieht, als ein *gemeinsames* Handeln? Oder ist er der einzige, der handelt und Mensch dirigiert, ohne dass ein gemeinsames Tun stattfindet?

Beispiel dazu:

Wenn ich meiner Hündin einen Ball irgendwo hin kicke, dann rennt sie los und apportiert den. Macht das ein paar Male, wenn ich will.
Allerdings geht sie sehr schnell hin und legt ihn mir in bestimmter Weise vor die Füße und signaisiert mit ihrer Körpersprache, dass ich mit ihr *zusammen* fußballspielen soll. Der Eifer ist dabei ein ungleich höherer. Ist bei allen drei Hunden so. Ich kann sie schicken, apportieren lassen, durch die Gegend dirigieren. Klar machen sie das. Auch nicht unwillig. Ich mache Vorgaben, der Hund führt sie aus. In dem Moment, in dem ich selbst mitlaufe, radle, mit dem Roller fahre, bekommt das allerdings eine ganz andere Dimension.

:Ich glaube auch kaum, dass ein Hund , der sich einem Kaninchen zuwendet, dieses als Bindungsbruch empfindet.
:
Der empfindet in dem Moment gar nichts anderes, als die Jagdlust. Das ist dann aber auch der Grenzbereich: Hund weiss nämlich, dass es in dieser Hinsicht kein gemeinsames Handeln mit Dir gibt. Dass Mensch zum einen nicht in der Lage ist, gemeinsam mitzujagen, zum anderen aus diesem Grund dafür auch gar nicht gebraucht wird. Aber das wäre wieder ein anderes Thema.

Viele Grüße,

andreas