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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Clicker-Artikel in Der Hund""
16. November 1999 18:17

Hallo Doris!

: koennt Ihr mir sagen, in welcher Nummer in "Der Hund" dieser Artikel erschienen ist.

In der neuesten, Dezember 1999.

:Es gibt ja tatsaechlich auch Clicker-Anwender (und mit Recht Gegner), die meinen, allein mit Click und Futter seien alle Probleme geloest.

Ja leider. Wie sie in ihrem Artikel schreibt, sind wohl einige übers Ziel hinausgeschossen... Ich glaube, das ist eine typisch deutsche Eigenschaft, immer so ins extreme zu gehen.


: Ich wuenschte mir, dass es Euch genauso geht.
:
So ist es!

Liebe Grüße
Petra

16. November 1999 18:30

Hallo Franzi,

: Auch Frau Niepel scheint der Meinung zu sein, daß die Clickerer Softies sind, die ihren Hunden alles durchgehen lassen.

Ich muß zugeben, daß ich von den meisten Clickerern den gleichen Eindruck habe... oder hatte, muß ich wohl nach diesen Beiträgen sagen.

grinning smileyie Clickerer, die ich kenne, haben aber begriffen, daß das eine die Erziehung ist, das Einordnen in ein Mensch-Hunde-Rudel, und das andere die Ausbildung mittels positiver Bestärkung.

Das hat sie sich ja in ihrem Artikel gewünscht. Ich kann Frau Dr. Niepel in vielem verstehen, da auch wir in der Hundeschule einerseits mit extrem verhaltensauffälligen Hunden und andererseits mit Supersoftis konfrontiert sind, die z.B. das Halti als Psychoterror verunglimpfen. Gelinde gesagt, nervt das ein wenig ;-)))


: Ein Ausführen der Kommandos auf reine Rangordnungsgeschichten zu reduzieren, ist Blödsinn.

Sicher. Es auf reine Konditionierung zu reduzieren, ebenfalls.

Ich kann den tollsten, fairsten, respektabelsten Chef der Welt haben, aber wenn der plötzlich von mir verlangt, ich solle einen Brief auf Russisch schreiben, dann muß ich leider passen. Ich habe es nicht gelernt und dafür möchte ich bitte nicht bestraft werden.

Tolles Beispiel!!! Muß ich mir merken!

: Ich habe auch mal mit der Niepel telefoniert, weil ich wissen wollte, wie sie zum Clickertraining in der Grundausbildung in der Gruppe steht. Und da wurde der Widerspruch in ihrer Argumentation so richtig klar: Da solle man das auf keinen FAll einsetzen, die Hunde könnten nicht unterscheiden, wer da jetzt gerade geklickert hat (was Blödsinn ist, wie die erfolgreichen Kurse der "aHa"-Hundeschule von Sabine Winkler und Beate Pötting in Bielefeld beweisen.

Ohne diese Kurse zu kennen, denke ich, daß die meisten Hunde sehr wohl lernen, wann sie gemeint sind. Ich mache in der Hundeschule zwar nur Einzelunterricht, aber beim Agilitytraining clickern oft mehrere Leute nebeneinander.

Falsche ERwartungen gibt es überall, eine guter Trainer muß damit umgehen können und diese "Zähne" sanft, aber deutlich ziehen.

Wahre Worte!!!!

: Aber nun verrate mir mal, wie Du den Artikel fandest!

Im großen und ganzen ganz gut. Ich kann sie gut verstehen, es nervt als Hundetrainerin, wenn man auf einmal als "völlig brutal" hingestellt wird, nur weil man den Leuten eine Rangeinweisung erklären möchte (ohne Brutalität wohlgemerkt, Privilegienbeachtung und all der "Kram"winking smiley. Das sind natürlich Aussagen von Leuten, die das Prinzip nicht völlig durchschaut haben und denken, daß Clickern bedeutet, alles andere zu ignorieren etc.

Ich persönlich liebe das Clickertraining, setze es häufig ein, allerdings mehr privat und etwas weniger häufig in der Hundeschule.

Ich denke, das Clickern muß einem sehr liegen und man muß sich schon sehr "in die Materie" vertiefen, wenn man alles verstehen möchte.

Eigentlich hatte ich den gleichen Eindruck von der sog. Clickerszene wie Dr. Niepel. All die Antworten hier im Forum haben meine Meinung etwas revidiert. Ich denke, es liegt schlicht und ergreifend daran, daß im Forum übers Clickern diskutiert wird und der Rest "vernachlässigt" wird - anscheinend nicht in der Realität, sondern nur in der Diskussion.

Vielleicht ist auch Dr. Niepel in ihrer täglichen Arbeit mehr als ich mit den Softies konfrontiert, ich führe im Gegenteil noch täglich Diskussionen, ob das denn unbedingt sein muß, mit den Leckerchen (Bestechung - ich kann es nicht mehr hören!). Muß an der Gegend liegen :-))

Liebe Grüße und Click

Petra




16. November 1999 18:32

Hi!

: in gewisser Hinsicht fand ich den Artikel gut, da er über einige Mißverständnisse aufklärt. Viele reduzieren tatsächlich das Clickertraining auf die Anwendung des Clickers und Futter oder Spiel. Dabei wird oft übersehen, daß der Clicker nur ein Werkzeug zur Umsetzung der operanten Lernprinzipien ist und Defizite in der Hund-Mensch-Beziehung nicht ausgleichen kann.


Ja, leider!

: Jeder der sich eingehender mit diesem Thema befasst hat, weiß dies auch. An diese war der Artikel wohl auch kaum gerichtet, vielmehr an die Mehrzahl der Hundehalter, die sich ein eigenes, mehr oder weniger unscharfes Bild von der Methode machen.

Das denke ich auch so.

: Aber gerade weil dieses Bild auch von allerlei Vorurteilen geprägt wird, wäre meiner Ansicht nach Aufklärung dringender gewesen anstelle eines Artikels in zuweilen polemischer Sprache, der mal wieder zum Ziel hat, zwei Lager zu polarisieren.

Das empfinde ich nicht so. Ich denke nicht, daß sie polarisieren wollte. Wie kommst Du darauf?

Liebe Grüße
Petra


16. November 1999 18:33

Hallo!

: Ab und zu scheint es aber doch einige Mißverständnisse zu geben etwa in Bezug auf das Jagen... hier habe ich z.B. schon gehört, das jemand das Zeitfenster verringert für das Wegbleiben des Hundes, so etwas finde ich falsch und verantwortungslos.

Ja. Das finde ich einfach unsinnig und wie du sagst, verantwortungslos.

Ansonsten stimme ich dir zu!

Liebe Grüße
Petra


16. November 1999 18:57

: Hallo Franzi,
:
: : Auch Frau Niepel scheint der Meinung zu sein, daß die Clickerer Softies sind, die ihren Hunden alles durchgehen lassen.
:
: Ich muß zugeben, daß ich von den meisten Clickerern den gleichen Eindruck habe... oder hatte, muß ich wohl nach diesen Beiträgen sagen.

Na, dann ist es ja gut, daß Du Deine Meinung da revidiert hast. Ich würde mich in Sachen Hundeerziehung sogar als ausgesprochen autoritär bezeichnen, denn meinen Rang lasse ich mir, Clicker hin oder her, nicht nehmen. Aber wenn man das Otto Normalhundebesitzer sagt, dann schmeißt einen der natürlich direkt in die Hardliner-Ecke in seinem Kopf.
:
: Das hat sie sich ja in ihrem Artikel gewünscht. Ich kann Frau Dr. Niepel in vielem verstehen, da auch wir in der Hundeschule einerseits mit extrem verhaltensauffälligen Hunden und andererseits mit Supersoftis konfrontiert sind, die z.B. das Halti als Psychoterror verunglimpfen. Gelinde gesagt, nervt das ein wenig ;-)))

Das glaube ich gern, aber das hat natürlích mit CT nichts zu tun. Diesen Leuten muß man einfach klar sagen, daß ihr Verhalten falsch ist und daß es ein schönes Stück Arbeit wird, an sich zu arbeiten. Natürlich gibt es auch Hunde mit einer genetisch bedingten erhöhten Bereitschaft zur Aggressivität und da helfen auch die besten Rangordnungsprogramme nur bedingt, wenn es schon zu agrressiven Handlungen gekommen ist. Aber Gott sei Dank ist das ja die Minderheit. Ich gebe meinen Leuten, die zur Beratung kommen, gerne ein Merkblatt mit, daß bei mir heißt "Machen Sie Ihren Hund glücklich, werden Sie sein Chef!". Für viele Leute ist das starker Tobak, was sie da lesen, aber ich kann's nicht ändern. Ich arbeite gerade einen Infoabend aus, den ich in einer Tierarztpraxis halten soll, das wird sicher interessant. Den Menschen klar zu machen, daß ein gutes Hundeleben eine Mischung aus Rangzuweisung und Arbeit für den Kopf und den Körper (von Hund und Besitzer) ist, ist sicher nicht leicht. Wie gern hätten sie es doch, daß es mit "Futter und Liebe" schon geht.


: Sicher. Es auf reine Konditionierung zu reduzieren, ebenfalls.

Ja, aber bei der Ausführung von Kommandos ist doch das meiste Konditionierungssache. Oder wie siehst Du das? Ich kann doch erst Romane schreiben, wenn ich die TEchnik des Schreibens gelernt habe.
:

: Ohne diese Kurse zu kennen, denke ich, daß die meisten Hunde sehr wohl lernen, wann sie gemeint sind. Ich mache in der Hundeschule zwar nur Einzelunterricht, aber beim Agilitytraining clickern oft mehrere Leute nebeneinander.

Eben, die Hunde sind meistens sowieso schlauer und flexibler als die Besitzer.

: Im großen und ganzen ganz gut. Ich kann sie gut verstehen, es nervt als Hundetrainerin, wenn man auf einmal als "völlig brutal" hingestellt wird, nur weil man den Leuten eine Rangeinweisung erklären möchte (ohne Brutalität wohlgemerkt, Privilegienbeachtung und all der "Kram"winking smiley. Das sind natürlich Aussagen von Leuten, die das Prinzip nicht völlig durchschaut haben und denken, daß Clickern bedeutet, alles andere zu ignorieren etc.

Ja, aber vor diesen Irrtümern ist keine Hundeschule gefeit, arbeite sie nun klassisch, mit Clicker oder mit Wundern. ;o)))

: Ich persönlich liebe das Clickertraining, setze es häufig ein, allerdings mehr privat und etwas weniger häufig in der Hundeschule.

Na, dann setz es doch auch dort öfter ein!
:
: Ich denke, das Clickern muß einem sehr liegen und man muß sich schon sehr "in die Materie" vertiefen, wenn man alles verstehen möchte.

Muß man das nicht immer, wenn man die Ausbildung seines Hundes wirklich gut machen will? Bei der klassischen Ausbildung mit Leinenrucken etc. können die Leute doch genauso viel Mist machen wie mit dem Clickern, wenn sie es nicht beherrschen. Zu behaupten, das ginge alles schief, weil die Leute an den Clicker wie an ein Wundermittel glauben, ist doch sehr einfach gestrickt. Und zu glauben, die Leute würden als Anfänger nur Mist bauen, ist unfair, denn damit tut sie so, als seien alle Anfänger Idioten. Es gibt sehr viele sehr gute Leute darunter und Idioten gibt es auch bei den "fortgeschrittenen" Hundlern. Gerade Anfänger sind offen für Neues. VErsuch doch mal, einem Menschen Typ "ich habe schon seit zwanzig Jahren Hunde" den Clicker nahezubringen! Da kann man froh sein, wenn die ihre Hunde nicht mehr mit der Zeitung schlagen!

: Vielleicht ist auch Dr. Niepel in ihrer täglichen Arbeit mehr als ich mit den Softies konfrontiert, ich führe im Gegenteil noch täglich Diskussionen, ob das denn unbedingt sein muß, mit den Leckerchen (Bestechung - ich kann es nicht mehr hören!). Muß an der Gegend liegen :-))

Ja, das ist ätzend, diese Diskussion. Aber die Leute kann man nur überzeugen, in dem man einfach mit ihnen arbeitet. Wann kommt der Hund freudiger - wenn er Leckerchen bekommt oder wenn er mit einem "brav ist er!" geklopft wird? Ich frage die Leute immer, wie sie denn belohnt werden möchten - mit einem "Fein haben Sie das gemacht, Herr Müller" oder mit einem "Herr Müller, das war prima und dafür bekommen sie eine Gehaltserhöhung!" Meistens ist den Leuten dann klar, was ein Leckerchen für den Hund bedeutet. Oder ich frage, auf was sie sich mehr freuen, wenn sie hart gearbeitet haben: Auf ein Kilo Knäckebrot oder auf eine kräftige Suppe? Oder ob sie sich freuen, wenn Tante Hilde zum Dank für die Kaffeeeinladung mal wieder eine umhäkelte Klorolle mitbringt oder ob sie es nicht lieber haben, wenn Tante Hilde die ganze Truppe zum Essen einlädt. Dann kapieren die Leute, daß eine Belohnung immer nur im "Auge des Betrachters" eine Belohnung ist und nicht, wenn wir meinen, daß es eine sein müßte.

Bist Du eigentlich auch in Bielefeld? Wenn ja, dann hat da ja wohl jemand eine Dose mit Hundeschulen aufgemacht, oder?

Tschüß, jetzt gibt's Abendessen und ich mache mich vom Datenhighway!

Franziska, Wonda und Chili

16. November 1999 20:03

Hallo Petra,

: Das empfinde ich nicht so. Ich denke nicht, daß sie polarisieren wollte. Wie kommst Du darauf?

Vielleicht liegt das an dem unglücklichen Sarkasmus, mit dem der Artikel geschrieben wurde. Eigentlich wollte ich das Frau Dr. Niepel auch nicht unterstellen.

tschüß
Claudio + Paddy