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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Kein Interesse an Belohnungshappen
16. November 1999 09:12

Hallo Daggi,

: Was ich damit sagen will: Die Belohnung für Deinen Hund muß nicht Lecker sein, sondern etwas was er so sehr will, daß sich die Mühe lohnt, es zu bekommen. Jagen fällt nat. flach, also Schnüffeln, Ballspiel, zusammen rennen, etc.

Ist mir schon klar. Futterbelohnung ist die am echesten akzeptierte Möglichkeit.

: Außerdem, wenn Du schreibst, daß er ohnehin nicht besonders viel Wert auf Futter legt, er also nicht mit der (durchaus praktischen ) Gier meiner Cocker gesegnet ist, dann laß ihn doch vor dem Üben mal Kohldampf schieben!

Ich kann den Hund auch zwi Tage im Zwinger einsperren, dann ist er sicher auch gewillt zu spielen. Tut mir leid aber von solchen 'Maßnahmen' halte ich nichts. Durch Futterentzug wäre eine Reaktion des Hundes bedingt erzwungen. Das ist aber nicht mein Ziel. Außerdem möchte ich mir keinen 'Gierschlund' heranziehen was bei der Haltung von 3 Hunden schnell passieren kann wenn man einem das Futter vorenthält.

: Aber trotzdem, Belohnung ist das was der Hund möchte, nicht unbedingt was wir uns so denken!!

Sehr richtig. Leider sind das im Moment fast ausschließlich Situation die in unmittelbarem Zusammenhang jagdlicher Aktionen stehen.
Ich werde erst einmal weiterversuchen kleinste Aufmerksamkeiten in meine Richtung (Ansehen, freiwilliges Kontaktsuchen usw.) mit dem Clicker zu bestärken.

Liebe Grüße
Kathi

16. November 1999 12:43

Hallo Kathi,

vielen Dank für Deine ebenso ausführliche Antwort! Macht richtig Spaß.

: Nicht Macho aber sehr Dominant und selbstbewußt.
Das mit dem "Macho" habe ich so genauso gemeint. Vielleicht hätte ich noch ein ":-))" oder sowas dahintersetzen sollen...

: Mit Kancho arbeite ich jeden abend auf den Spaziergängen, am Wochenende auch einmal am frühen Nachmittag.
Wie lange hintereinander clickerst Du, oder machst Du das den ganzen Spaziergang über?

: Während des Spazierganges für laufen an der lockeren Leine, für schnelles setzen an der Straße und wenn er sich zu mir umsieht (aus welchen Gründen auch immer). Außerdem für jedes selbständige herankommen.
Ich habe schon oft erlebt, daß Hunde den Spaß am Clicker verloren haben, weil sie zu lange für ein und dasselbe geclickt wurden, was sie schon lange konnten. Vielleicht langweilt sich Kancho auch, weil er,
wie Du schreibst, jetzt eigentlich schon gut an der Leine geht. So nach dem Motto "Das kann ich doch schon soooo lange, dafür brauchst du nicht zu clicken". Ich fand Karen Pryors Vergleich mit einem Kind, das fahrradfahren lernt, ganz gut: Zuallererst wird man ihm ganz viel Feedback geben und ihm ständig sagen, wie toll er schon das Gleichgewicht hält oder wie weit er jetzt schon ganz ohne Stützräder fährt usw. Tut man das dann ein halbes Jahr später, wenn das Kind schon total sicher mit dem Fahrrad durch die Gegend düst, dann wird das Kind eher beleidigt sein, wenn man es noch dafür lobt, wie toll es schon ohne Stützräder fährt...

: : Wenn Du weißt, daß er vier Leckerlis immer nimmt, beim fünften aber schon manchmal dankend ablehnt, dann : clickst Du eben nur dreimal und hörst dann auf.
:
: Wie vereinbare ich das mit dem Gehorsam? Wenn ich viermal für's gehen an lockerer Leine geclickt habe, kann ich es doch nicht zulassen das er den restlichen Spaziergang ziehend zurücklegt.
Da hast Du mich, glaube ich, mißverstanden. Die Antwort war jetzt auf Dein Leckerli-Problem bezogen. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, würdest Du ihn gern öfter mit Leckerli belohnen können, und darauf zielte meine Antwort ab. Das mit dem Gehorsam ist die andere Sache. Du könntest das aber auch (mit oder ohne Clicker) weiterhin üben, aber statt mit Leckerlis mit anderen Dingen belohnen, mit Schnüffeln lassen, mit Freilauf (evtl. im eingezäunten Gebiet) u. ä.. Die andere Alternative wäre, Du machst einen für den Hund deutlichen Unterschied, z. B. durch ein Geschirr. Dann könntest Du es so handhaben, daß er, wenn die Leine am Halsband befestigt ist, wirklich immer auf Nicht-Ziehen bestehen, wenn seine Konzentrationsphase aber überschritten ist oder Du ihn auch einfach mal "Hund sein lassen möchtest", könntest Du die Leine am Geschirr befestigen, was dann hieße "Ziehen erlaubt". Gerade wenn Du ihn wegen des Jagens nicht so viel frei laufen lassen kannst, wäre das vielleicht eine ganz gute Möglichkeit, sich stundenlang fortzubewegen, ohne daß der Hund sich nur auf Dich konzentrieren muß.

: Das ist richtig. Er bricht aber nicht die Übungen ab sondern von mir eingeleitete Spiele. Wenn er beim Clickern unaufmerksam wird, beende ich die Übungseinheit mit einer Übung die er zuverlässig ausführt und lasse es dann.
Vielleicht spitzfindig, aber auch wenn er nicht die Übung abbricht, bricht er zumindest das "Leckerli-Nehmen" ab. Ich weiß nicht genau, wie Hunde das sehen, aber man könnte ja auch hineindeuten "Wann ich esse und wann nicht, bestimme immer noch ich"...
:
: Das ist leichter gesagt als getan. Wenn ich mit ihm spazieren gehe soll es auch ein Spaziergang sein.
: Soll ich ihn etwas die ganze Zeit stramm bei Fuß gehen lassen?
Nein, natürlich nicht. Er sollte nur möglichst oft merken, daß die guten Dinge eben doch nur über dich zu holen sind.
Er darf ja gern schnuppern, aber dann erlaub' es ihm doch einfach vorher ausdrücklich. Es ist ein großer Unterschied, ob er einfach schnüffelt, wo und wann er will und notfalls eben so lange an der Leine zieht, bis er da angekommen ist, wo er hinwollte ("Leineziehen lohnt sich"winking smiley oder ob er ein Stückchen ordentlich geht und Du dann zur Belohnung sagst "Okay, lauf".

Ich glaube, Du bist wirklich auf dem richtigen Weg, vielleicht nur ein bißchen ungeduldig. Ich bin mir sicher, daß sich früher oder später ein Erfolg einstellen wird.
:
: : Tut er das nicht, hat er leider Pech und darf auch nicht schnüffeln.
:
: Alternative dazu? Wieder stramm bei Fuß gehen?
Nein! Alternative dazu: Stehenbleiben und warten, bis er sich eines besseren besinnt. Tust Du doch bestimmt sowieso schon, oder? Wenn er sich dann "an Dich erinnert", sollte das belohnt werden.
:
: Das tue ich bereits. ‚OK-Lauf' bedeutet soviel wie, mach was tu willst aber an lockerer Leine'.
Vielleicht zu viel verlangt? Der Nachsatz "aber an lockerer Leine" hat doch schon Übungscharakter, also heißt "frei" eben doch nicht ganz frei. Wo ist denn dann für Deinen Hund der Unterschied. Er geht also, wie gewünscht, an lockerer Leine. Du bist zufrieden und clickst, als Verstärker dient dann Dein "okay lauf" - aber an lockerer Leine??? Dann ist ja die Übung nie beendet! Mein Hund würde sich ('Tschuldigungsmiling smiley verarscht fühlen über eine solche "Belohnung". Eine Belohnung ist doch etwas, was der Hund will, nicht der Hundeführer...

: Meine Frage zielte aber darauf hinaus, erfahren zu wollen ob es für die Clickerarbeit hinderlich ist wenn Kancho die Belohnung nicht will. Oder wie man ihn dazu annimieren kann eine Belohnung anzunehmen.
Wenn er eine "Belohnung" nicht will, dann ist es keine Belohnung!!!

: Trotzdem suche ich bei Kancho nach Möglichkeiten ihm über seine ‚Lernschwäche' hinwegzuhelfen.
Wahrscheinlich mußt Du nur einen Weg finden, wie Du ihn wirklich belohnen kannst. Wenn Du englisch lesen kannst, möchte ich Dir unbedingt "The Culture Clash" von Jean Donaldson empfehlen. Dort ist eine sehr schöne Methode beschrieben, wie man einen Hund mit "gezieltem Jagen" für Herankommen belohnt. Kurzfassung: Hund wird auf Kaninchenfell an der Schnur oder ähnliches Spielzeug heiß gemacht. Das Ganze wird so ritualisiert, daß der Hund weiß, wenn er angelaufen kommt, bekommt er wieder die "einmalige Gelegenheit", dieses Beutestück zu jagen (das Du an der Schnur hast).
Ich weiß inzwischen von einigen Hundebesitzern, daß sie es auf diese Art und Weise wirklich geschafft haben, ihren Hunden (allerdings war kein Akita dabei) das Jagen auf diese Weise abzugewöhnen bzw. in erwünschte Bahnen umzulenken. Ich weiß, Du schreibst, er bricht das gemeinsame Spiel mit Dir oft ab, aber vielleicht findest Du doch etwas (Kaninchenfelle sind bei vielen Hunden sehr beliebt), auf das er richtig "abfährt". Das gibt es dann aber nur superselten...

: Vielleicht bin ich auch zu ungeduldig und muß einfach noch ein paar Wochen mehr ansetzten.
Ganz bestimmt!!! Wie lange übst Du schon auf diese Weise mit ihm?

: Ich denke ich bin auf dem Richtigen Weg. Deine Ausführungen haben mir das bestätigt.
: Auf jedenfall werde ich am Ball bleiben und weiterversuchen Kancho mehr Interesse an mir zu entlocken. Der Clicker ist dafür ein hervorragendes Hiflsmittel.
Genau. Viel Glück und laß den Kopf nicht hängen!


: Hast Du gaaaaanz toll gemacht :-).
Danke! Wie Du siehst, hat die positive Verstärkung schon gewirkt - ich schreibe schon wieder... :-))
:
Viele liebe Grüße zurück,

Birgit

16. November 1999 13:39

Hi Birgit,

: vielen Dank für Deine ebenso ausführliche Antwort! Macht richtig Spaß.

Finde ich auch :-)

: Das mit dem "Macho" habe ich so genauso gemeint. Vielleicht hätte ich noch ein ":-))" oder sowas dahintersetzen sollen...

Ach so, ja. Es ist immer schwierig so etwas schriftlich auszudrücken ohne das der Satz gleich ellenlang wird.

: Wie lange hintereinander clickerst Du, oder machst Du das den ganzen Spaziergang über?

Nein. Höchstens 10 Minuten am Stück und einzelne Clicks zwischendurch wenn er etwas ganz tolles macht (selbständig auf mich zukommen z.B.).

: Ich habe schon oft erlebt, daß Hunde den Spaß am Clicker verloren haben, weil sie zu lange für ein und dasselbe geclickt wurden, was sie schon lange konnten. Vielleicht langweilt sich Kancho auch, weil er,
: wie Du schreibst, jetzt eigentlich schon gut an der Leine geht. So nach dem Motto "Das kann ich doch schon soooo lange, dafür brauchst du nicht zu clicken". Ich fand Karen Pryors Vergleich mit einem Kind, das fahrradfahren lernt, ganz gut: Zuallererst wird man ihm ganz viel Feedback geben und ihm ständig sagen, wie toll er schon das Gleichgewicht hält oder wie weit er jetzt schon ganz ohne Stützräder fährt usw. Tut man das dann ein halbes Jahr später, wenn das Kind schon total sicher mit dem Fahrrad durch die Gegend düst, dann wird das Kind eher beleidigt sein, wenn man es noch dafür lobt, wie toll es schon ohne Stützräder fährt...

Da ist was dran. Ich werde mal darauf achten und versuchen die Click's ggf. abbauen.

: Da hast Du mich, glaube ich, mißverstanden. Die Antwort war jetzt auf Dein Leckerli-Problem bezogen. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, würdest Du ihn gern öfter mit Leckerli belohnen können, und darauf zielte meine Antwort ab.

Sorry, mein Fehler. Habe ich tatsächlich anders verstanden.

: Die andere Alternative wäre, Du machst einen für den Hund deutlichen Unterschied, z. B. durch ein Geschirr. Dann könntest Du es so handhaben, daß er, wenn die Leine am Halsband befestigt ist, wirklich immer auf Nicht-Ziehen bestehen, wenn seine Konzentrationsphase aber überschritten ist oder Du ihn auch einfach mal "Hund sein lassen möchtest", könntest Du die Leine am Geschirr befestigen, was dann hieße "Ziehen erlaubt". Gerade wenn Du ihn wegen des Jagens nicht so viel frei laufen lassen kannst, wäre das vielleicht eine ganz gute Möglichkeit, sich stundenlang fortzubewegen, ohne daß der Hund sich nur auf Dich konzentrieren muß.

Das ist eine SUPERGUTE Idee. Das werde ich gleich heute probieren.

: Vielleicht spitzfindig, aber auch wenn er nicht die Übung abbricht, bricht er zumindest das "Leckerli-Nehmen" ab. Ich weiß nicht genau, wie Hunde das sehen, aber man könnte ja auch hineindeuten "Wann ich esse und wann nicht, bestimme immer noch ich"...

Das ist schon richtig. Das macht mir auch die größten Probleme. Vielleicht probiere ich auch mal andere 'Kekse' (Toastwaffeln mag er gerne) und sehe was passiert.

: Er sollte nur möglichst oft merken, daß die guten Dinge eben doch nur über dich zu holen sind.
: Er darf ja gern schnuppern, aber dann erlaub' es ihm doch einfach vorher ausdrücklich. Es ist ein großer Unterschied, ob er einfach schnüffelt, wo und wann er will und notfalls eben so lange an der Leine zieht, bis er da angekommen ist, wo er hinwollte ("Leineziehen lohnt sich"winking smiley oder ob er ein Stückchen ordentlich geht und Du dann zur Belohnung sagst "Okay, lauf".

Auf das meine Schultergelenke wieder zu glühen anfangen :-). Spaß beiseite. Das Prinzip verfolge ich bereits. Allerdings hat der liebe Kancho ein Kurzzeitgedächtnis und meint offensichtlich 'einmal ziehen = immer ziehen'. Aber ich denke auf dem Weg der 'kleinen Schritte' kann man das auch üben.

: Ich glaube, Du bist wirklich auf dem richtigen Weg, vielleicht nur ein bißchen ungeduldig. Ich bin mir sicher, daß sich früher oder später ein Erfolg einstellen wird.

Das tut es ja. Aber eben verhältnismäßig langsam. Aber das ist es ja immer: kein Hund ist wie der andere. Der eine lernt rasendschnell und der andere braucht 4mal so lange.

: Nein! Alternative dazu: Stehenbleiben und warten, bis er sich eines besseren besinnt. Tust Du doch bestimmt sowieso schon, oder? Wenn er sich dann "an Dich erinnert", sollte das belohnt werden.

Ja, das 'Stehenbleiben' habe ich probiert. Funktioniert aber nicht besonders gut. Kancho steht dann stramm in der Leine und denkt nicht mal daran sich umzusehen (Sturer Bock). Wenn ich ihn anspreche kommt er aber her. Ich habe schon 20 Minuten so gestanden - ohne Erfolg.
Besser funktioniert da eine andere Methode: Wenn er anfängt zu ziehen bekam er zu Anfang einen Leinenruck in Verbindung mit "NEIN". Jetzt reicht das "NEIN". Läuft er vernünftig kommt der Click (von jetzt an aber wohl seltener).

: Vielleicht zu viel verlangt? Der Nachsatz "aber an lockerer Leine" hat doch schon Übungscharakter, also heißt "frei" eben doch nicht ganz frei.

Nein, das nicht. Aber bei einem Lebendgewicht von 45kg (Tendenz steigend) ist es nicht gerade angenehm sich dauernd von einer Richtung in die andere Zerren zu lassen.
Also schnüffeln erlaubt aber mit der einschränkung 'durchhängende Leine'. Wenn er die Leine kurz anspannt sage ich nichts, wenn er sich selber korrigiert.

: Er geht also, wie gewünscht, an lockerer Leine. Du bist zufrieden und clickst, als Verstärker dient dann Dein "okay lauf" - aber an lockerer Leine??? Dann ist ja die Übung nie beendet!

Das sehe ich anders. Das gehen an lockerer Leine sieht zwar im Moment wie eine Übung aus aber als solche würde ich es nicht betrachten. Es soll zur Gewohnheit werden. Das gehen bei Fuß ist für mich eine Übung.
Kancho muß lernen, das Spaziergänge nur angenehm sind wenn er 'vernünftig' an der Leine geht. Fuß = Fuß und 'OK-Lauf' ist die (leider eingeschränkte) Freiheit. Natürlich da wo es auch etwas zu schnüffeln gibt.
Wie gesagt, bei einem so großen und schweren Hund hann Freiheit nicht bedeuten das er sich benimmt wie ein Zugbulle.

: Mein Hund würde sich ('Tschuldigungsmiling smiley verarscht fühlen über eine solche "Belohnung". Eine Belohnung ist doch etwas, was der Hund will, nicht der Hundeführer...

Das kommt darauf an. Belohnung muß aber ja nicht unbedingt 100% angenehm sein. Ein Beispiel dazu: Für einen Hund, der isoliert in einem Zwinger aufwächst und nur Kontakt beim hinstellen der Futterschüssel hat, wird irgendwann sogar Strafe als positiv empfinden da dies 'Aufmerksamkeit' des Besitzers bedeutet.
Das ist ein krasses Beispiel, ich weiß. Aber ich denke ein wenig Freiheit ist immer noch besser als gar keine Freiheit.
Zuviel Lob kann ja auch den Erziehungserfolg zunichte machen wenn ich da an die Platzübung denke. Der Hund legt sich auf Hörzeichen hin, wird vom Besitzer zu überschwenglich gelobt und springt sofort wieder auf. Wenn das Lob etwas dosierter ausfällt bleibt der Hund in den meisten Fällen liegen.

: Wenn er eine "Belohnung" nicht will, dann ist es keine Belohnung!!!

So ist es. Daher suche ich ja auch verzweifelt nach einer Möglichkeit Kancho so zu Belohnen, daß er es auch als solche empfindet.

: Wahrscheinlich mußt Du nur einen Weg finden, wie Du ihn wirklich belohnen kannst. Wenn Du englisch lesen kannst, möchte ich Dir unbedingt "The Culture Clash" von Jean Donaldson empfehlen. Dort ist eine sehr schöne Methode beschrieben, wie man einen Hund mit "gezieltem Jagen" für Herankommen belohnt. Kurzfassung: Hund wird auf Kaninchenfell an der Schnur oder ähnliches Spielzeug heiß gemacht. Das Ganze wird so ritualisiert, daß der Hund weiß, wenn er angelaufen kommt, bekommt er wieder die "einmalige Gelegenheit", dieses Beutestück zu jagen (das Du an der Schnur hast).

Kenne ich. Karnickel habe ich. Interessiert ihn nicht! (Oder nur sehr kurz). Kancho findet seine Umwelt seeeeehr viel Interessanter.

: Ich weiß inzwischen von einigen Hundebesitzern, daß sie es auf diese Art und Weise wirklich geschafft haben, ihren Hunden (allerdings war kein Akita dabei) das Jagen auf diese Weise abzugewöhnen bzw. in erwünschte Bahnen umzulenken.

Das glaube ich ungesehen.

: Ich weiß, Du schreibst, er bricht das gemeinsame Spiel mit Dir oft ab, aber vielleicht findest Du doch etwas (Kaninchenfelle sind bei vielen Hunden sehr beliebt), auf das er richtig "abfährt". Das gibt es dann aber nur superselten...

Tja, das wäre dann die Katze vom Nachbarn. Verständlicherweise kann ich dieses 'Lockmittel' nicht einsetzten.

: Ganz bestimmt!!! Wie lange übst Du schon auf diese Weise mit ihm?

Jetzt ca. 3 Wochen am Stück. Vorher mit unterbrechungen und unterschiedlichen Methoden eigentlich von Anfang an (allerdings mit den herkömmlichen Methoden/Hundesportverein).
Seit ich mit dem Clicker arbeite stellen sich die Erfolge schneller und langanhaltender ein.

: Genau. Viel Glück und laß den Kopf nicht hängen!

Auf gar keine Fall. Schließlich muß ich mit meinem 'Kaoten' noch einige Jahre aushalten.
Einen 'Hoffnungsschimmer' habe ich noch. Mit 20 Monaten ist Kancho noch ein 'Kind'. Erfahrungsgemäß werden Akita ab einem Alter von 3 - 3 1/2 Jahren sehr viel ruhiger.

: Danke! Wie Du siehst, hat die positive Verstärkung schon gewirkt - ich schreibe schon wieder... :-))

Prima. Eine anregende 'Unterhaltung' wirkt ja auch schon sehr positiv.

Ach ja, kleine 'Spielchen' findet Kancho gut. Da bleibt er auch etwas länger bei der Sache.
Er ist ein begeisterter 'toucher' (Touch-Stick). Und er hat innerhalb von 2mal 15 Minuten gelernt mit der Nase eine Hupe zu drücken.
Er lernt 'technische' Übungen schnell. Ich war ein paar mal beim Agility-Training mit ihm. Die Geräte haben ihm überhaupt keine Schwierigkeiten bereitet. Selbst Slalom und Wippe konnte er nach 2mal üben.
Er scheint eher ein 'Praktiker' als ein 'Theoretiker' zu sein.
Vielleicht kann man über diese Schiene mehr erreichen?!

Wenn Dir dazu etwas einfällt, laß es mich auf jeden Fall wissen.

optimistisch
Kathi