Hi Steffen,
also wenn ich das so lese, scheint Dein Labi ja ein extrem unsicherer Kandidat zu sein. Ich denke, der erste Schritt wäre es, ihm mehr Selbstvertrauen zu geben. erst mal grundsätzlich, dann auch in Bezug auf andere Hunde. Dazu wirst Du Dich viel mit ihm allein beschäftigen müssen (ist schwierig, ich weiß, bei meinen Dreien klappt es auch nicht immer so, wie es soll), mit ihm spielen, ihm sein Futter bröckchenweise aus der Hand geben (ruhig auch aus der Faust "popeln" lassen).
Dann müßte er mit freundlichen Hunden in Kontakt kommen, und zwar ohne die anderen. Mit einem Jahr ist er ja eigentlich auch noch in der Pubertät und sucht seinen Platz in der Hundewelt. Meiner sehr unterwürfigen Hündin, die vor jedem Hund auf dem Rücken krabbelte, hat es sehr geholfen, daß wir täglich in einer großen Gassigehtruppe unterwegs waren, wo sie sich immer und immer wieder durchsetzen mußte (und wo ich sie auch vor mobbenden Mistviechern retten mußte). Mittlerweile rottet sie sich mit der Mobberin zusammen und vertrimmt ihren Freund Spike, einen kastrierten Staff-Mix.
Hast Du mal ausprobiert, ob er auchin Begleitung nur eines Hundes so reagiert, oder nur, wenn beide dabei sind? Wie reagierst Du in solchen Situationen? Dein Sensibelchen verträgt wahrscheinlich auch keinen Druck (wie die retriever halt so sind...), und mit einer scharfen Reaktion verunsicherst Du ihn eher noch mehr. Es fällt schwer, gelassen zu bleiben, aber das ist nötig, wenn Dein Wauz selber irgendwann gelassen reagieren soll. Kannst Du ihn in kritischen Situationen rechtzeitig mit etwas ablenken (Futter, Ball), bevor er Scheibe spielt? Damit wäre auch schon viel gewonnen.
Mit dem Clicker kannst Du jedes Zeichen von Souveränität anderen Hunden gegenüber bestärken - aber bitte keine Angstreaktionen wie Pipimachen!
Wie gesagt, da steckt Einzelarbeit drinne, und zwar ´ne Menge.
Viel Erfolg und schreib mal, ob es was geholfen hat!
Juliane + MCA