Ganz Wertfrei
07. Dezember 1999 10:15

Hallo Martin,

: Er sollte anfangs deinen blick suchen C&B. Später genügt es, wenn er wieder von der erregenden szene wegschaut. Bei der bestärkung solltest du immer auch die entfernung zum anderen erhöhen. Das ist eine B- bestärkung und als solche sehr wirksam. Selbstverständlich kannst du futter und spiel nach dem click anbieten. Er wird es sowieso erst annehmen, wenn er sich sicher genug fühlt.
Habe ich das richtig verstanden - ich gehe mit dem Hund an eine Situation ran, bis der Hund erste Anzeichen von Unsicherheit erkennen läßt, dann bleibe ich stehen und warte, bis er mich anguckt, dann C&B, wieder etwas zurück, bis Hund sich sicher fühlt und spielen? Soll ich zum Blickkontakt schon irgendein Signal geben oder soll er von alleine drauf kommen? Soll ich das erste mal schon stehenbleiben bevor der Hund Unsicherheit zeigt, oder erst bei den ersten Anzeichen?
: Für alltagssituationen verwende ich das MMMPFF möglichst abfällig aus den backen geblasen. das verstehen hunde oft intuitiv.
Also nicht extra üben - einfach MMPFF und dann? Weitergehen oder spielen oder auf Blickkontakt für C&B warten, ...?

: Wenn du mit deinem klienten weiterkommst, berichte einmal, wie du vorgegangen bist.
Ist leider nicht mein Klient, ist auf dem Hundeplatz, den ich vor einigen Monaten fluchtartig wieder verlassen habe, weil meine Hündin den Druck, den die Anderen während der Gruppenarbeit auf ihre Hunde ausüben, nicht erträgt und richtiggehend depressiv wird. Außerdem wiedern mich die Zwangsmethoden dort so sehr an, daß ich keinen Bock mehr habe, mir das anzuschauen. Die ersten staunen zwar schon, was mein 14 Wochen alter Welpe dank Clicker schon alles kann, aber ich glaube nicht, daß die Verantwortlichen sich auf solche "Softiemethoden" einlassen. Ich versuche also nur, privat mit dem Hund zu arbeiten, da er aber auf dem Platz immer wieder den Druck erlebt, sehe ich nicht viele Chancen. Es interessiert mich halt, weil ich damals auch gefragt wurde, ob man dazu den Clicker nehmen kann.

: P.S. selbstverständlich kannst du auch clicken, wenn er in der freien begegnung sich ein klein wenig mehr zutraut. du brauchst dabei halt sehr zuverlässige andere hunde.
Haben wir eigentlich, er läuft täglich in einem größeren Rudel mit, ist aber immer Außenseiter und hat halt Probleme, wenn wir dann noch andere Hunde treffen.
Vielen Dank erst mal und viele Grüße

Juliane + MCA

07. Januar 2000 17:32

Hallo Mario,

endlich mal einer, der das Clickertraining nicht für das Vaterunser hält!
Ich finde die Grundzüge des Clickern`s ja gut (erwünschte Verhaltensweisen positiv zu bestärken), aber:
Es ist nicht die Lösung für alle Probleme. Um z. B. einen an der Leine giftenden Hund davon abzubringen, andere Hunde anzumachen, ist es ja ganz nett. Hat man aber eine 70 KG schwere Dogge, die schon mal ganz gerne "Kläfft", hat man keine Arme mehr, bis das Clickern greift.
Du hast Recht, man sollte nicht jede "neue" Methode gleich kritiklos in den Himmel loben, sondern sich schon mal Gedanken machen, bevor man an seinem Hund etwas ausprobiert.
Schöne Grüsse
Birgit und Arco

07. Januar 2000 21:02

Hallo Mario,

ich verstehe auch (noch) nix davon, aber ich bin mir ziemlich sicher,
dass selbst wenn es Mist sein sollte, man dem Hund keinen
Schaden damit zufügen kann. Insofern ist es bestimmt
nicht schlecht, es mal auszuprobieren (was ich übrigens gerade tue).
Im Moment sehe ich auch noch keine Reibungspunkte zwischen
meinem jetzigen "Methode", d.h. "Lernen durch Zufall",
und dem Clickertraining.
Vielleicht ändert sich das noch, aber dann weiss ich wenigstens
warum und kann es begründen.
Wenn Leute im Clickertraining die "Supermethode" sehen, dann
liegt das wahrscheinlich daran, dass sie mit ihrer bisherigen
Methode nicht zurechtkamen. Und womit man Erfolg hat,
das lobt man halt in den Himmel. Ist doch völlig verständlich!

Viele Grüsse,
Harr.


08. Januar 2000 00:58

Hallo Harr,

Es ging mir in dieser Meldung nicht darum das Clickern irgendwie schlecht zu machen, soweit ich gelesen und gehört habe schadet es dem Hund nicht, deshalb finde ich es OK es zu tun, probieren finde ich vom Ausdruck her nicht so toll, weil meiner Meinung nach zu viel und zu häufig etwas peobiert wird wo man eigentlich machen sollte. Aber das ist eine andere geschichte.
Meine Meldung war neutral bis positiv zum Clickern gedacht. Sei mir nicht böse wenn ich das alles nicht nochmal erkläre, lies einfach mal meine weiteren Meldungen in diesem tread, dann erklärt sich die Motivation dieser meldung, denke ich.

Viele Grüße
mario
:
: ich verstehe auch (noch) nix davon, aber ich bin mir ziemlich sicher,
: dass selbst wenn es Mist sein sollte, man dem Hund keinen
: Schaden damit zufügen kann. Insofern ist es bestimmt
: nicht schlecht, es mal auszuprobieren (was ich übrigens gerade tue).
: Im Moment sehe ich auch noch keine Reibungspunkte zwischen
: meinem jetzigen "Methode", d.h. "Lernen durch Zufall",
: und dem Clickertraining.
: Vielleicht ändert sich das noch, aber dann weiss ich wenigstens
: warum und kann es begründen.
: Wenn Leute im Clickertraining die "Supermethode" sehen, dann
: liegt das wahrscheinlich daran, dass sie mit ihrer bisherigen
: Methode nicht zurechtkamen. Und womit man Erfolg hat,
: das lobt man halt in den Himmel. Ist doch völlig verständlich!
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: Viele Grüsse,
: Harr.
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