Hallo Dagmar,
Carola hat eigentlich schon alles gesagt; wie in den meisten Fällen mußt Du nicht mit dem Hund arbeiten, sondern den Haltern versuchen zu erklären, wie sie mit ihrem Tier umzugehen haben. Die meisten Halter machen es sich zu leicht, indme sie alle Probleme auf Negativerlebnisse beim Vorbesitzer schieben, ist ja auch bequem, auf diese Weise die Verantwortung abzuschieben. Ich habe selbst eine Ridgeback-Hündin, die die ersten Monate den ganzen Tag eingesperrt wurde, während ihr Hundeführer von morgens um acht bis abends um acht aus dem Haus war, oft dazu noch die halbe Nacht. Der Welpe hat überall hingemacht, war völlig verstört und hatte pansiche Angst vor Menschen, insbesondere Männeem grossen Teil ausbügeln, der Hund ist gerade nicht für alle Zeiten verkorkst. Es erfordert zwar vielleicht etwas mehr Geduld und Beschäftigung mit dem Tier, aber ich denke bei entsprechender Bereistchaft der Hundehalter sollte es durchaus heissen können: Neus Spiel, neues Glück.
Meine Hündin ist heute nach schrittweiser Desensibilisierung längst soweit, dass sie jeden Spaziergang über Feld, Wiesen und Wälder ohne Leine absolvieren kann und mit Begeisterung mit den meisten der sich näherdnen Hunde spielt, gleiches gilt für das Herumtoben in gnazen Hundegruppen. All das wäre vor einem Jahr undenkbar gewesen, da löste jeder Hund, Spaziergänger, Radfahrer etc. pansiche Angst und entsprechende Reaktionen aus.
Heute beschränken sich die Probleme darauf, dass rund ums Haus zunächst mal jeder Zweite angebellt werden muß, womit es sich dann aber auch schon hat.
Versuche bei einem Rideback bei allen Übungen die Du unternimmst zunächst nur die Hälfte dessen, was Du vielleicht mit irgendeinem Gebrauchshund unternehmen würdest. Im dierekten Vergleich mit diesen würde ich -bin auch mit anderen Ridgebacks unterwegs- sagen, dass die Hunde trotz des imposanten Äusseren wirklich bisweilen Sensibelchen sind; gleichzeitig können sie aber auch unglaublich stur sein. Jegliche Übungen mit dem Hund beschränke ich auf 2-3 Wiederholungen, die macht der Hund gerne und bereitwillig und zeigt,, dass er es kann, anschliessend wird es für ihn uninteressant und das zeigt er auch.
Bei den Haltern ist ein Umdenken angesagt mit dem gleichzeitigen Eingeständnis eigener Fehler und Versäumnisse sowie dem Bewußtsein, dass Besserugnen nur schrittweise eintreten Ich hoffe Du hast mit Deinen Bemühungen Erfolg.
Wer andererseits nicht bereit oder zeitlich in der Lage ist, diesen Hund ausreichend zu beschäftigen, der wird womöglich ganz scheitern. Das ist definitiv kein Hund mit dem man morgens und abends mal eine halbe Stunde rausgeht. Auch normale Spaziergänge sind da meist zu wenig. Wenn ich meine kleine nicht mindestens 1 Stunde richtig (Vollgas!) beschäftige, am besten mit anderen Hunden und ständigem Nachjagen und Kämpfen, dann ist sie kaum aus der Puste zu bekommen, da brauchst Du bei gemächlichem Tempo schon sehr lange Spaziergänge. Ein paar Stunden am Tag sollten es dann schon sein. Dazwischen bzw. danach schlafen sie dann aber auch den Schlaf der Gerechten bis zum nächsten Energieanfall.
Viele Grüsse,
andreas