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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Total ängstlicher Hund
16. Dezember 1999 08:56

Hallo Dagmar,

Carola hat eigentlich schon alles gesagt; wie in den meisten Fällen mußt Du nicht mit dem Hund arbeiten, sondern den Haltern versuchen zu erklären, wie sie mit ihrem Tier umzugehen haben. Die meisten Halter machen es sich zu leicht, indme sie alle Probleme auf Negativerlebnisse beim Vorbesitzer schieben, ist ja auch bequem, auf diese Weise die Verantwortung abzuschieben. Ich habe selbst eine Ridgeback-Hündin, die die ersten Monate den ganzen Tag eingesperrt wurde, während ihr Hundeführer von morgens um acht bis abends um acht aus dem Haus war, oft dazu noch die halbe Nacht. Der Welpe hat überall hingemacht, war völlig verstört und hatte pansiche Angst vor Menschen, insbesondere Männeem grossen Teil ausbügeln, der Hund ist gerade nicht für alle Zeiten verkorkst. Es erfordert zwar vielleicht etwas mehr Geduld und Beschäftigung mit dem Tier, aber ich denke bei entsprechender Bereistchaft der Hundehalter sollte es durchaus heissen können: Neus Spiel, neues Glück.

Meine Hündin ist heute nach schrittweiser Desensibilisierung längst soweit, dass sie jeden Spaziergang über Feld, Wiesen und Wälder ohne Leine absolvieren kann und mit Begeisterung mit den meisten der sich näherdnen Hunde spielt, gleiches gilt für das Herumtoben in gnazen Hundegruppen. All das wäre vor einem Jahr undenkbar gewesen, da löste jeder Hund, Spaziergänger, Radfahrer etc. pansiche Angst und entsprechende Reaktionen aus.

Heute beschränken sich die Probleme darauf, dass rund ums Haus zunächst mal jeder Zweite angebellt werden muß, womit es sich dann aber auch schon hat.

Versuche bei einem Rideback bei allen Übungen die Du unternimmst zunächst nur die Hälfte dessen, was Du vielleicht mit irgendeinem Gebrauchshund unternehmen würdest. Im dierekten Vergleich mit diesen würde ich -bin auch mit anderen Ridgebacks unterwegs- sagen, dass die Hunde trotz des imposanten Äusseren wirklich bisweilen Sensibelchen sind; gleichzeitig können sie aber auch unglaublich stur sein. Jegliche Übungen mit dem Hund beschränke ich auf 2-3 Wiederholungen, die macht der Hund gerne und bereitwillig und zeigt,, dass er es kann, anschliessend wird es für ihn uninteressant und das zeigt er auch.

Bei den Haltern ist ein Umdenken angesagt mit dem gleichzeitigen Eingeständnis eigener Fehler und Versäumnisse sowie dem Bewußtsein, dass Besserugnen nur schrittweise eintreten Ich hoffe Du hast mit Deinen Bemühungen Erfolg.
Wer andererseits nicht bereit oder zeitlich in der Lage ist, diesen Hund ausreichend zu beschäftigen, der wird womöglich ganz scheitern. Das ist definitiv kein Hund mit dem man morgens und abends mal eine halbe Stunde rausgeht. Auch normale Spaziergänge sind da meist zu wenig. Wenn ich meine kleine nicht mindestens 1 Stunde richtig (Vollgas!) beschäftige, am besten mit anderen Hunden und ständigem Nachjagen und Kämpfen, dann ist sie kaum aus der Puste zu bekommen, da brauchst Du bei gemächlichem Tempo schon sehr lange Spaziergänge. Ein paar Stunden am Tag sollten es dann schon sein. Dazwischen bzw. danach schlafen sie dann aber auch den Schlaf der Gerechten bis zum nächsten Energieanfall.

Viele Grüsse,

andreas

16. Dezember 1999 12:36

Liebe Dagmar,

Du hast schon recht, wir hatten das Glück mit dem Hund einen totalen Neubeginn starten zu können. Im Grunde muss es ja aber für den RR auch einen solchen Neubeginn geben, wenn auch bei den "gleichen" Leuten, die hoffentlich ihr Verhalten so ändern können, dass auch dieser Hund (der anscheinend empflindlicher ist als seine Vorgänger)Vertrauen in die Umwelt aufbauen kann. Aber ich denke, der Hund hatte das Glück, in Dir ein "Sprachrohr" zu finden, so dass sich die Situation hoffentlich bessern wird. Ich wünsche Euch auf alle Fälle viel Glück dabei!!!

Luna



16. Dezember 1999 13:34

Hallo Andreas,


: Warum nicht einfach mal das Halsband weglassen und es stattdessen mit einem Brustgeschirr versuchen?:

Sicher ist das Brustgeschirr auch eine Alternative, ich persönlich bin davon kein Anhänger, habe es allerdings auch mal damit versucht, benutze es nur noch zur Fährtenarbeit.
ES gibt wunderbar weiche- doppelgenäht mit weichen Rändern- Lederhalsbänder, das Brustgeschirr könnte den ängstlichen Hund zusätzlich irritieren, während im das Tragen eines Halsbandes ja bekannt ist und dann mußt den Hund unter Umständen wieder erst an das Halsband gewöhnen, es sei denn er trägt es dann immer.
Für mich ist das Brustgeschirr eher ein Kompromiß, in manchen Fällen reines Alibi. Ich kenne RR, die das schon ewig tragen, an Halsband kaum wieder zu gewöhnen sind, weil sie dann die alten Verhaltensauffälligkeiten wieder zeigen. Ich denke , mit beschriebenem Halsband kann man dieses Intermezzo auslassen, aber das ist wie gesagt meine ganz persönliche Einstellung dazu.

:auch wenn man dann nicht mehr sofort überprüfen kann, ob das Ridge auch korrekt ausgebildet ist... :-)
- ein Aspekt:-))))


Viele Grüße

Carola
:
:

16. Dezember 1999 19:33

Hallo,

: : Warum nicht einfach mal das Halsband weglassen und es stattdessen mit einem Brustgeschirr versuchen?:
:
:..., das Brustgeschirr könnte den ängstlichen Hund zusätzlich irritieren, während im das Tragen eines Halsbandes ja bekannt ist ...

Ich habe bei "meiner" Schäferhündin genau das Gegenteil beobachtet. Sie hat absolute Gewitterangst, hockt dann am liebsten in der hintersten Ecke der Hütte im Zwinger. Trifft es uns auf Spaziergängen wird sie sehr nervös, zieht abwechselnd kopflos an der Leine oder drückt sich eng an mich. Eines Tages hatte ich ein Geschirr zur Verfügung, ich tat es ihr um, und siehe da sie lief "normal" mit, nicht begeistert, aber auch nicht panisch. Als hätte das Geschirr ihr ein Sicherheitsgefühl gegeben...

Muß natürlich nicht bei allen Hunde so sein.

viele Grüße

Anke + Rico

17. Dezember 1999 07:49

Hallo Carola,

es gibt auch "wunderbar weiche" Brustgeschirre, aus dem Schlittenhundebedarf, mit Fleece oder Neopren gefüttert...
Meine Hündin läuft abwechselnd mit Halsband oder Brustgeschirr. Irgendwann sollte es dann bei jedem Hund ohnehin egal sein, was er nun gerade an hat. Ich stelle aber schon fest, dass viele Hunde auf das Brustgeschirr positiv reagieren (manche auch nicht), also warum soll ich mir das nicht zu nutze machen. Gerade bei einem grossen HUnd kommt noch hinzu, dasssich die entfaltete Kraft auf eine grösseren Bereich verteilt und sich nicht an einem kleinen Druckpunkt an der Halsvorderseite konzentriert. Wenn es pressiert kannst Du den Hund auch eher mal wie an einer Art Haltegriff mitnehmen, ohne ihm am Hals herumreissen zu müssen. In vielen Situationen ist es dadurch viel leichter, sich den HUnd mal eben zu schnappen, insbesondere wenn er freiläuft. Ich habe meine Hündin im letzten Urlaub am Brustgeschirr aus einem Fluß geholfen, in dem sie gelandet war und aus dem sie wegen zu steiler Böschung nicht mehr herauskam, das sind so die praktischen kleinen Nebeneffekte. Es ist ja nun nicht so, dass ein Halsband die natürlich vorgegebene Art und Weise ist, ein Tier, hier Hund, zu führen. Also: wenn der Hund sich am Geschirr besser aufführt als am Halsband, wo uiwst dann die Notwendigkeit ihn am Halsband zu führen?

Viele Grüsse,

andreas


17. Dezember 1999 07:53

Hallo Anke,

genau das habe ich bei einer ganzen Reihe von Hunden erlebt, die an der Leine aufgeregt zogen und mit dem Geschirr schlagartig entspannter gingen. Unser Riesneschnauzer Rüde trug -wie erwähnt vier Jahre lang einen Stachelwürger und zog mit aller Kraft dagegen an. Mit dem Geschirr läuft das nun alles sehr viel entspannter.

Viele Grüsse,

andreas