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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Jagdtrieb durch Clickern abgewöhnen???
19. Dezember 1999 20:04

Hallo Heike !

: :"Laß´ dieses sein, mach lieber jenes"
:
: Und das sehe ich nunmal ganz anders.
: Ob mein Hund den Teppich zernagt oder Wild jagd, ist für mich ein und dasselbe.
: Ich will, dass er dies unterlässt. Was er stattdessen macht, ist mir vollkommen egal.


Ich glaube, Du hast die operante Konditionierung nicht verstanden.

Ciao

Rolf

19. Dezember 1999 20:39

Ach Thomas,

:: Was, Du kennst Thomas Lüning nicht ;-) ?

:Himmel, wie arm.......

das sollte ein Scherz sein, unschwer an ;-) zu erkennen.
Offensichtlich hast Du leider keinen Funken Humor

:Nein, du wolltest imho nur ein Bestätigung dafür, bloß nichts ändern zu
:müssen, und schon gar nicht weiter drüber nachdenken zu müssen.

genau dies meinte ich, als ich schrieb: wenn man nicht clickert.....

:: Im Grunde sind wir doch einer Meinung !

:Auch das halte ich für ein Mißverständnis. Aber wenn's dich glücklich macht.

DAS war nicht an Dich gerichtet und das weisst Du auch genau.

Vielleicht kannst Du mir ja trotzdem noch DIE Frage beantworten:
Kennt Dein Hund ein NEIN und wenn ja, wie hast Du es ihm beigebracht ?

Gut`s Nächtle, Heike & Labs


19. Dezember 1999 20:42

: Ich glaube, Du hast die operante Konditionierung nicht verstanden.

Doch Rolf, verstanden hab` ich`s schon.
Nur darum ging es doch gar nicht !

Viele Grüsse, Heike & Labs

20. Dezember 1999 08:34

Hi

: das sollte ein Scherz sein, unschwer an ;-) zu erkennen.
: Offensichtlich hast Du leider keinen Funken Humor

Ich habe sehr viel Humor, nur an diesem Punkt nicht. Nämlich
dann nicht, wenn mein Einsatz für eine Nicht-Tierschutz-Relevante
Hundeausbildung als Scherz herhalten muß. Weil genau dann die
Gefahr besteht, daß das Ziel ebenfalls ins lächerliche gezogen wird.
Du kannst mich lächerlich machen, witzchen reissen, ich bin derjenige
der am meisten mitlacht, aber nur solange, wie eben nicht evtl. auch
Hunde als sekundär-ziele herhalten müssen.

: genau dies meinte ich, als ich schrieb: wenn man nicht clickert.....

Nein! Deswegen schrieb ich: Es ist mir egal ob jemand clickert oder
nicht, solange er nicht überwiegend über aversive Reize ausbildet.

: DAS war nicht an Dich gerichtet und das weisst Du auch genau.

Natürlich weiß ich das. Ich hatte das auch als Kommentar zu Deiner
Antwort auf das andere Posting gemeint.

: Vielleicht kannst Du mir ja trotzdem noch DIE Frage beantworten:
: Kennt Dein Hund ein NEIN und wenn ja, wie hast Du es ihm beigebracht ?

Mit harter Einwirkung im Jugendalter. Soweit bis mein Hund die innere
Kündigung ausgesprochen hat. Es waren eben die falschen Lehrmeister und
ohne Ahnung glaubt man jedem *Fachmann*. Ich habe dazugelernt; soviel
das ich weiß, wie wenig ich eigentlich weiß, soviel das ich weiß, welche
Verantwortung die Hundeausbildung gebenüber dem Hund bedeutet, soviel,
daß ich weiß, zu welch immenser Geistesleistung Hunde imstande sind.
Deswegen lasse ich es eben in der Zunkunft ganz sein.

Ich habe hier mal Auszüge aus 2 weiteren Postings reinkopiert, wo ich etwas zu "meckern" habe.

Rolf (:smiling smiley schrieb:

:: Mein Posting bezieht sich auf den Anfang, das Appetenzverhalten.
:: Weil ich der Meinung bin, daß ein Hund, der garnicht nach Spuren
:: oder Wild sucht, auch keines jagen kann.

:: Das wollte ich auch nicht tun. Ich denke aber, das die Änderung der :: Motivation der deutlich bessere, weil sicherere Weg ist, einen Hund :: vom jagen abzubringen.

Du (smiling smiley schriebst:

: Hm, seh` ich anders.

:: Es ist keineswegs Haarspalterei, anzumerken, ob "neg. Verstärkung"
:: oder "pos. Strafe" gemeint ist. Das ist schon ein gewaltiger
:: Unterschied, denn das eine erhöht die Verhaltenswahrscheinlicheit,
:: daß andere senkt sie.

: Auch das habe ich nicht gemeint. Mir ging`s nur darum klarzustellen,
: dass das Abbruchkommando nicht unbedingt Blödsinn ist.

:: Das ist eine sehr schwierige Frage...ich würde sagen "ja und nein".
:: Mit Clicker kannst Du dem Hund aber folgendes beibringen:
:: "Laß´ dieses sein, mach lieber jenes"

: Und das sehe ich nunmal ganz anders.
: Ob mein Hund den Teppich zernagt oder Wild jagd, ist für mich ein und
: dasselbe. Ich will, dass er dies unterlässt. Was er stattdessen macht,
: ist mir vollkommen egal.

Die wesentliche Frage ist die, ob es P+ oder P- ist. Für den Lernvrogang
ist das absolut relevant. Da es in diesem Fall eben um Vermeidungslernen
(P+) geht, gehts beim etablieren des Abbruchkommandos eben nicht ohne
aversive Reize. Wenn jemand aber die grundsätzliche Lernbiologie nicht
verstanden hat, insbesondere die Notwendigkeit im Hinblick Kontiguität,
dann besteht die große Gefahr, daß der beabsichtigte Strafreiz vom Hund
gar nicht oder eben nur geschwächt mit der zu bestrafenden Tat in
Zusammenhang gebracht wird. Daraus resultiert eine notwendige höhere
Wiederholrate, um vielleicht zufällig die gewünschte Assoziation
herzustellen.
Genauso wie man das Timing des konditionierten Verstärkers (beim R+)
über viel intensives Üben erlernen muß, so muß man es auch bei echtem
P+. Konkretes Ziel ist dabei eben Vermeidungslernern. Genau dieses
beherrschen üblicherweise traditionelle Hundeausbilder nicht.

Wenn nun in der Ausbildung oder bei der Erziehung mit aversiven Reizen
gearbeitet wird (häufig beim Jagen auch der Teletackt) und diese
Einwirkung wird vielleicht nicht vom Hund wunschgemäß verknüpft ist es
einfach nur sinnlose Gewalt. Denn letztendlich entpsringt der Straf-
reiz allein menschlichem Wunschdenken, im Glauben und in der Hoffnung,
daß der wirklich Hund weiß, was gemeint war. Wenn man sich dann so einen
Unsinn anhört "Er weiß genau, was ich will, er ist intelligent, er liebt
seine Familie", dann merkt man, wie kaputt und unkundig die übliche
Mensch-Hund-Kommunikation ist. Wo ist denn da die Qualifikation, P+
einzusetzen, um das eigentliche Lernziel zu erreichen?

Da nächste was mir auffiel: "Was er statt dessen tut, ist mir egal."

Nur mal angenommen, der Strafreiz wird nicht eindeutig vom Hund mit der
Tat assoziiert. Da er also keine weitere Information erhielt, steht
er also dumm rum, quasi im Regen. Das ist die klassische Methode,
das Vertauen in seinen Menschen einzuschränken und letztendliche
auch aktiv in das Explorationsverhalten einzugreifen. Denn alle
aversiven Reize schränken IMMER und ausnahmslos ein.

Insofern ist Rolfs Methode des Eingriffs in die eigentliche Motivation
eindeutig vozuziehen, da sie von vornherein Information über eine
Alternative enthält. Wenn man es geschickt macht, kann diese Alternative
sogar inkompatibel zur Jagd sein. Es ist sogar möglich, den die
jagdliche Motivation auslösende Reiz, als sekundär-signal für diese
alternative Handlung zu etablieren.

Rolf (:smiling smiley schrieb:
:: Ich glaube, Du hast die operante Konditionierung nicht verstanden.

Du (smiling smiley schriebst:
: Doch Rolf, verstanden hab` ich`s schon.

Dann müßte Dir das, was ich schrieb, alles bekannt sein. Dann müßte
Dir auch bekannt sein, daß das Gegenteil von Belohnung nicht Strafe
ist, sondern *keine* Belohnung und das das Gegenteil von Strafe nicht
Belohnung ist, sondern *keine* Strafe.
Dann weißt Du auch, was ein konditionierter positiver Verstärker ist,
und was eine kondtionierte Strafe ist. Und naürlich auch, daß man das
Ausbleiben von Belohnung ebenfalls mit einem bedauernden "Falsch"
konditionieren kann. Wenn nun die beginnende jagdliche Motivation
(gleich am Anfang) mit "Falsch" als Nicht-Erfolgversprechend markiert
wird, der Hund aber sofort Information über Alternatives erfolgreiches
bekommt, ist das für mich das Mittel der Wahl. Natürlich kann man
das weiterhin mit dem Abbruchkommando "Nein" als konditionierte Strafe
unterstützen, aber es steht nicht im Vordergrund.

Was ist notwendig? Kenntnis der Lernbiologie, Beobachtungsgabe, gutes
und eindeutiges Sozialgefüge. Wer das nicht hat, greift eben allein
zu averisven Reizen. Sie werden aber dadurch nicht gerechtfertigt.

Ich denke aber, Du weißt das alles.

vg
Thomas

20. Dezember 1999 12:22

Grüß Dich Thomas,

du legst die hand wieder einmal auf ein paar sehr wunde punkte:

: : Ob mein Hund den Teppich zernagt oder Wild jagd, ist für mich ein und
: : dasselbe. Ich will, dass er dies unterlässt. Was er stattdessen macht,
: : ist mir vollkommen egal.

Das ist die einstellung, die vollkommen ignoriert, was ein hund eigentlich für ein lebewesen ist. Wenn ein hund teppiche zernagt, sollte man sich sehr schnell überlegen, woher die "motivation" dazu kommt. Das einfache "ich will nicht" wirkt auf mich, wie die entsprechende äußerung eines kleinkindes als rudelführerrumpelstilzchen.
Wenn ein hund jagt, kenne ich die motivation. Sie ist angeboren. Ich werde sie nie los. Aber ich kann sie lenken oder anderweitig befriedigen.

: .... P+. Konkretes Ziel ist dabei eben Vermeidungslernern. Genau dieses
: beherrschen üblicherweise traditionelle Hundeausbilder nicht.

Das ist leider, leider auch sehr wahr.

: Wenn nun in der Ausbildung oder bei der Erziehung mit aversiven Reizen
: gearbeitet wird (häufig beim Jagen auch der Teletakt) und diese
: Einwirkung wird vielleicht nicht vom Hund wunschgemäß verknüpft ist es
: einfach nur sinnlose Gewalt. Denn letztendlich entspringt der Straf-
: reiz allein menschlichem Wunschdenken, im Glauben und in der Hoffnung,
: daß der wirklich Hund weiß, was gemeint war. Wenn man sich dann so einen
: Unsinn anhört "Er weiß genau, was ich will, er ist intelligent, er liebt
: seine Familie", dann merkt man, wie kaputt und unkundig die übliche
: Mensch-Hund-Kommunikation ist. Wo ist denn da die Qualifikation, P+
: einzusetzen, um das eigentliche Lernziel zu erreichen?

Der Mensch, weiß, was er verknüpfen will. Aber im hund wird verknüpft. Ist das anders, als gedacht, ist der hund dumm, aufbegehrend, unbelehrbar, dominant....

: Da nächste was mir auffiel: "Was er statt dessen tut, ist mir egal."
:
: Nur mal angenommen, der Strafreiz wird nicht eindeutig vom Hund mit der
: Tat assoziiert. Da er also keine weitere Information erhielt, steht
: er also dumm rum, quasi im Regen. Das ist die klassische Methode,
: das Vertauen in seinen Menschen einzuschränken und letztendliche
: auch aktiv in das Explorationsverhalten einzugreifen. Denn alle
: aversiven Reize schränken IMMER und ausnahmslos ein.

Es wird dabei aber vor allem eine lernbiologische beobachtung völlig außer acht gelassen. Wenn dem hund ein alternatives verhalten angeboten wird, das besstärkt (belohnt) wird, dann genügen viel geringere strafreize, um das unerwünschte verhalten zu stoppen. Das ist vor allem dann wirksam, wenn die motivation ausgenutzt wird. Was dabei möglich ist, wird z.zt. sehr intensiv und gut (meine meinung) in einem anderen forum diskutiert: [www.clicker.de]
Dort sollte man unbedingt nachlesen, um ein paar ideen zu bekommen.

Die einstellung "Was er stattdessen tut, ist mir egal." schiebt, wie du betonst, die ganze leistung auf den hund ab. Das hochintelligente lebewesen mensch hat es ja nicht einmal nötig, lernen von können zu unterscheiden, geschweige, sich um den lernmöglichkeiten zu kümmern.

tschüß martin & mirko



20. Dezember 1999 16:56

Hallo Heike,

ich möchte mich mal kurz einmischen:

: :Von diesen Leuten kenn ich niemand - kann sein das sie hier und da mal auftreten....
:
: Was, Du kennst Thomas Lüning nicht ;-) ?
:
ich habe die für mich sehr angenehme Erfahrung eines Gedankenaustauschs mit Thomas gemacht und kann Dir nur versichern, dass dieser sehr positiv, angenehm und für mich sehr informativ verlaufen ist. Ich glaube Thomas ist der Letzte, der bei erkennbar echtem Interesse irgendjemanden heruntermacht. Ich weiß gar nicht, wieso Du das so siehst.

Ach ja: ich hatte selbst seinerzeit mit dem Clicker -ohne diesen kategorsich abzulehnen- gar nichts am Hut, das stand aber einem für mich fruchtbaren Gedankenaustausch nicht im Wege.

Viele Grüsse,

andreas