Hi
: das sollte ein Scherz sein, unschwer an ;-) zu erkennen.
: Offensichtlich hast Du leider keinen Funken Humor
Ich habe sehr viel Humor, nur an diesem Punkt nicht. Nämlich
dann nicht, wenn mein Einsatz für eine Nicht-Tierschutz-Relevante
Hundeausbildung als Scherz herhalten muß. Weil genau dann die
Gefahr besteht, daß das Ziel ebenfalls ins lächerliche gezogen wird.
Du kannst mich lächerlich machen, witzchen reissen, ich bin derjenige
der am meisten mitlacht, aber nur solange, wie eben nicht evtl. auch
Hunde als sekundär-ziele herhalten müssen.
: genau dies meinte ich, als ich schrieb: wenn man nicht clickert.....
Nein! Deswegen schrieb ich: Es ist mir egal ob jemand clickert oder
nicht, solange er nicht überwiegend über aversive Reize ausbildet.
: DAS war nicht an Dich gerichtet und das weisst Du auch genau.
Natürlich weiß ich das. Ich hatte das auch als Kommentar zu Deiner
Antwort auf das andere Posting gemeint.
: Vielleicht kannst Du mir ja trotzdem noch DIE Frage beantworten:
: Kennt Dein Hund ein NEIN und wenn ja, wie hast Du es ihm beigebracht ?
Mit harter Einwirkung im Jugendalter. Soweit bis mein Hund die innere
Kündigung ausgesprochen hat. Es waren eben die falschen Lehrmeister und
ohne Ahnung glaubt man jedem *Fachmann*. Ich habe dazugelernt; soviel
das ich weiß, wie wenig ich eigentlich weiß, soviel das ich weiß, welche
Verantwortung die Hundeausbildung gebenüber dem Hund bedeutet, soviel,
daß ich weiß, zu welch immenser Geistesleistung Hunde imstande sind.
Deswegen lasse ich es eben in der Zunkunft ganz sein.
Ich habe hier mal Auszüge aus 2 weiteren Postings reinkopiert, wo ich etwas zu "meckern" habe.
Rolf (:
schrieb:
:: Mein Posting bezieht sich auf den Anfang, das Appetenzverhalten.
:: Weil ich der Meinung bin, daß ein Hund, der garnicht nach Spuren
:: oder Wild sucht, auch keines jagen kann.
:: Das wollte ich auch nicht tun. Ich denke aber, das die Änderung der :: Motivation der deutlich bessere, weil sicherere Weg ist, einen Hund :: vom jagen abzubringen.
Du (
schriebst:
: Hm, seh` ich anders.
:: Es ist keineswegs Haarspalterei, anzumerken, ob "neg. Verstärkung"
:: oder "pos. Strafe" gemeint ist. Das ist schon ein gewaltiger
:: Unterschied, denn das eine erhöht die Verhaltenswahrscheinlicheit,
:: daß andere senkt sie.
: Auch das habe ich nicht gemeint. Mir ging`s nur darum klarzustellen,
: dass das Abbruchkommando nicht unbedingt Blödsinn ist.
:: Das ist eine sehr schwierige Frage...ich würde sagen "ja und nein".
:: Mit Clicker kannst Du dem Hund aber folgendes beibringen:
:: "Laß´ dieses sein, mach lieber jenes"
: Und das sehe ich nunmal ganz anders.
: Ob mein Hund den Teppich zernagt oder Wild jagd, ist für mich ein und
: dasselbe. Ich will, dass er dies unterlässt. Was er stattdessen macht,
: ist mir vollkommen egal.
Die wesentliche Frage ist die, ob es P+ oder P- ist. Für den Lernvrogang
ist das absolut relevant. Da es in diesem Fall eben um Vermeidungslernen
(P+) geht, gehts beim etablieren des Abbruchkommandos eben nicht ohne
aversive Reize. Wenn jemand aber die grundsätzliche Lernbiologie nicht
verstanden hat, insbesondere die Notwendigkeit im Hinblick Kontiguität,
dann besteht die große Gefahr, daß der beabsichtigte Strafreiz vom Hund
gar nicht oder eben nur geschwächt mit der zu bestrafenden Tat in
Zusammenhang gebracht wird. Daraus resultiert eine notwendige höhere
Wiederholrate, um vielleicht zufällig die gewünschte Assoziation
herzustellen.
Genauso wie man das Timing des konditionierten Verstärkers (beim R+)
über viel intensives Üben erlernen muß, so muß man es auch bei echtem
P+. Konkretes Ziel ist dabei eben Vermeidungslernern. Genau dieses
beherrschen üblicherweise traditionelle Hundeausbilder nicht.
Wenn nun in der Ausbildung oder bei der Erziehung mit aversiven Reizen
gearbeitet wird (häufig beim Jagen auch der Teletackt) und diese
Einwirkung wird vielleicht nicht vom Hund wunschgemäß verknüpft ist es
einfach nur sinnlose Gewalt. Denn letztendlich entpsringt der Straf-
reiz allein menschlichem Wunschdenken, im Glauben und in der Hoffnung,
daß der wirklich Hund weiß, was gemeint war. Wenn man sich dann so einen
Unsinn anhört "Er weiß genau, was ich will, er ist intelligent, er liebt
seine Familie", dann merkt man, wie kaputt und unkundig die übliche
Mensch-Hund-Kommunikation ist. Wo ist denn da die Qualifikation, P+
einzusetzen, um das eigentliche Lernziel zu erreichen?
Da nächste was mir auffiel: "Was er statt dessen tut, ist mir egal."
Nur mal angenommen, der Strafreiz wird nicht eindeutig vom Hund mit der
Tat assoziiert. Da er also keine weitere Information erhielt, steht
er also dumm rum, quasi im Regen. Das ist die klassische Methode,
das Vertauen in seinen Menschen einzuschränken und letztendliche
auch aktiv in das Explorationsverhalten einzugreifen. Denn alle
aversiven Reize schränken IMMER und ausnahmslos ein.
Insofern ist Rolfs Methode des Eingriffs in die eigentliche Motivation
eindeutig vozuziehen, da sie von vornherein Information über eine
Alternative enthält. Wenn man es geschickt macht, kann diese Alternative
sogar inkompatibel zur Jagd sein. Es ist sogar möglich, den die
jagdliche Motivation auslösende Reiz, als sekundär-signal für diese
alternative Handlung zu etablieren.
Rolf (:
schrieb:
:: Ich glaube, Du hast die operante Konditionierung nicht verstanden.
Du (
schriebst:
: Doch Rolf, verstanden hab` ich`s schon.
Dann müßte Dir das, was ich schrieb, alles bekannt sein. Dann müßte
Dir auch bekannt sein, daß das Gegenteil von Belohnung nicht Strafe
ist, sondern *keine* Belohnung und das das Gegenteil von Strafe nicht
Belohnung ist, sondern *keine* Strafe.
Dann weißt Du auch, was ein konditionierter positiver Verstärker ist,
und was eine kondtionierte Strafe ist. Und naürlich auch, daß man das
Ausbleiben von Belohnung ebenfalls mit einem bedauernden "Falsch"
konditionieren kann. Wenn nun die beginnende jagdliche Motivation
(gleich am Anfang) mit "Falsch" als Nicht-Erfolgversprechend markiert
wird, der Hund aber sofort Information über Alternatives erfolgreiches
bekommt, ist das für mich das Mittel der Wahl. Natürlich kann man
das weiterhin mit dem Abbruchkommando "Nein" als konditionierte Strafe
unterstützen, aber es steht nicht im Vordergrund.
Was ist notwendig? Kenntnis der Lernbiologie, Beobachtungsgabe, gutes
und eindeutiges Sozialgefüge. Wer das nicht hat, greift eben allein
zu averisven Reizen. Sie werden aber dadurch nicht gerechtfertigt.
Ich denke aber, Du weißt das alles.
vg
Thomas