: Nachfolgend wirst Du mir dann (hoffentlich)
: endlich erläutern können, inwiefern ich meine Hunde nicht : tierschutzgemäss behandel.
Ich wette drauf, daß es Deinen Hunden supergut geht, mit Sicherheit
sogar besser als millionen von anderen, um die sich wenig oder nur unsachgemäß gekümmert wird.
Wenn das "& Labs" gleichbedeutend mit "und Labrador's" ist, hast Du
nicht den geringsten Grund, Dich persönlich angesprochen zu fühlen.
Ich kenne nicht einen einigen (von etlichen) Labis, die es notwendig
hätten, mit härterer Methode angepackt zu werden. Wegen einem enormen
Will-to-please bringt der Labrador den halben Ausbildungserfolg schon
von hause aus mit.
Wenn ich solche Diskussionen führe, diskutiere ich NICHT DEINE Methode
mit DEINEM Hund, sondern den erfolgversprechenden Umgang mit vielen
Hunden in der Ausbildung. Ich kenne Dich nicht, Deinen Hund nicht,
Deine Arbeitsweise nicht und ich werde mich hüten, daß in einem
solchen konkreten Einzelfall zu kritisieren.
Das gilt aber nicht in der allgemeinen Ausbildung! Weil es eben auch
da weniger prädestinierte Hunde gibt, als eben diese Labrador's. Da
gibt es echte Probleme: Hunde die gelernt haben über Aggression
erfolgreich zu sein, ein Tierheimhund, der aggressiv ausrastet, wenn
Mann ihm im die Augen schaut, Hunde mit hoher jagdlicher Leidenschaft,
Hunde praktisch ohne Bindung zu den Leuten, Leute ohne jegliche
Kompetenze und sozialer Autorität, usw. usf.
Das "Nein" als Abbruchkommando funktionert eben beim Labi nach
Minimalst-Einwirkung, die gewiß nicht ein Fall für den Tierschutz
ist. Etliche andere Hunde strecken Dir aber locker die Zunge
raus, sagen "Ätsch" und sind weg. Was hilft also ein Rat, der nur
sinnvoll ist, bei einer kleine Gruppe von Hunden.
Ganz ähnlich sind solche Ratschläge wie "Zeig ihm wer der Boß ist",
"Schnauzgriff druchführen", "Den Hund aufs Kreuz legen".
Schaut man dann dahinter, sind das alles Dinge die man bestenfalls
wieder nur bei solchen Hunden durchführen kann, beim Labi, beim Golden,
beim kleinen Mix, beim Zwergpudel. Mach das doch mal bei einem
3 jährigen unerzogenen Hovawart, der gelernt hat, Aggression
zweckoptimiert einzusetzen - so einer nimmt Hundeführer oder Trainer
auseinander.
Fazit: Ratschläge, die nur auf einen kleinen Teil von Hunden erfolgreich
anwendbar sind, sind Mist. Denn wenn sie falsch und unsachgemäß bei
einem nicht-passenden Hund angewandt werden, fließt villeicht Blut. Dann
sind diese Ratschläge einfach nur noch verantwortunglos.
Das betrifft imho auch den Jagdtrieb, wenn der Hund dauerhaft über
falsche Einwirkung mehrfach desensibilisert wird:
1 Auf die Einwirkung
2 Für die Zusammenarbeit mit dem Menschen
3 Für sein Vertrauen in "seine" Menschen
4 Für das eigentliche Lernziel
: Wenn meine Hündin einen Kauknochen knabbert und der Rüde kommt
: ihr zu nah, weil er ihr das Teil abnehmen will, dann knurrt sie ihn
: leicht an und wenn er`s dann nochmal versucht, startet sie einen
: sogenannten Scheinangriff.
: Die Betonung liegt hierbei auf Schein. Sie beührt ihn dabei nicht ! : : Sie ist nur mächtig laut dabei.
: Der Rüde versteht`s und trollt sich.
Das ist doch ok. Wenn es funktioniert, würde ich es genau so machen.
Da ist auch imho absolut nix tierschutz-relevantes zu sehen. Nur.....
...was denkst Du, wenn ich diesen Rat den Hovawart-Besitzern gegeben
hätte, wo der Hund genau dieses bei seinen Leuten in der Küche gemacht
hat. Frauchen ist in der Küche, bereitet Essen, Hund ebenfalls, Herrchen
kommt rein, Hund führt einen Scheinangriff durch und knurrt ihn raus.
Und nu?
: Weiter: als meine Hunde (als Welpen) am Teppich knabberten, habe ich
: gesagt NEIN und die Schnauzen der Hunde SANFT vom Teppich weggenommen.
Dass ist ein Einzel-Glücksfall. Ok, wenn's funktioniert. Ich kenne einen
Leonberger, der die halbe Wohnung zerlegt hat, einen Dobermann-
Dalmatiner-Mix, der im Moment das gleiche tut. Die Hunde interessieren
sich einen Dreck für das "Nein" mit leichter körperlicher Einwirkung.
: Nicht anders gehe ich in anderen Situationen vor. Das unerlaubte
: Entfernen (und damit auch das Wildern)
: habe ich durch Spielen mit dem Ball und Einbau des NEIN geübt und auch : Erfolg damit.
:
: Wo bitte ist hier Tierquälerei im Spiel ?
Kann ich jetzt nicht erkennen und habe ich auch vorher nicht angenommen.
Aber Du und Deine Hunde und Deine konkrete Vorgehensweise ist nicht
mein Thema.
Thema wäre für mich: Mit vielen anderen Hunden hast Du damit
Erfolg gehabt, welche Rassen, wie alt bei Beginn der Erziehung,
Welpen oder erwachsen aus Tierheim, rassetypsiche Veranlagung, etc.
: Niemals habe ich oder würde ich arbeiten, wie auf solchen Plätzen
: gearbeitet wird.
: Mein Empfinden für Unrecht war auch damals schon sehr ausgeprägt.
Das freut mich.
: Ich frage Dich nochmals, wo liegt beim Festigen des NEIN`S beim Spiel : über den Ball die Gewalt oder der Strafreiz ?
Häh, verstehe ich nicht. Wieso wird das "Nein" im Spiel mit dem Ball
etabliert. Lernbiologisch wäre das doch total daneben. Spiel ist
Spiel! Spass haben, um des Spielens willen. "Nein" ist Erziehung, mit
körperlicher Einwirkung, uninteressant wie stark. Der eine Hund reagiert
nach leichter Einwirkung, der ander braucht mehr.
Tatsache ist: Ohne Einwirkung wird das "Nein" zum Umweltrauschen, da es
eben keine relevante Information enthält - also ohne Konsequenz, weder
angenehm noch unangenehm. Was sollte der Hund also damit anfangen?
Ganz einfach: Ignorieren!
Wenn ich aber körperlich einwirken muß, dann gibts eben auch Hunde, die
machen es nur bei starker Einwirkung, und genau hier beginnt es
zweifelhaft zu werden. Und genau das ist das Thema bzw. mein Thema.
: Ne Thomas, dat hab`ich bestimmt nicht geschrieben.
Natürlich nicht, habe ich ja auch gar nicht gesagt. Wir habens doch
aber beide gelesen. Nein, ich sag's nicht noch mal.... ;-)
:: Wenn nun die beginnende jagdliche Motivation
:: (gleich am Anfang) mit "Falsch" als Nicht-Erfolgversprechend markiert
:: wird, der Hund aber sofort Information über Alternatives
:: erfolgreiches bekommt, ist das für mich das Mittel der Wahl.
:
: Wie gesagt, versteh` ich nicht.
Vielleich sollte man daran arbeiten....
: und vielleicht kannst Du mir jetzt freundlicher Weise meine Fragen
: beantworten, damit wir endlich mal zu Potte kommen.
Mehr kann und will ich nicht mehr dazu sagen. Ich klink mich jetzt
hier endgültig aus. Ich gehe jetzt in meinen verdienten ;-)
Weihnachtsurlaub.
vg
Thomas