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Zu lang weg - gescheucht - was dann?

geschrieben von Imma(YCH) 
Zu lang weg - gescheucht - was dann?
27. Dezember 1999 18:22

Entsprechend Martins Vorschlag, meinen jagdliebenden Spikey wegzuscheuchen, wenn er das Zeitfenster ausnutzt, hab ich das getan. Er war rund 1 Minute (statt der 30 Sekunden) weg, sprich ich konnte ihn sogar noch teilweise sehen, aber er hat mich und meinen Pfiff völlig ignoriert. Als er dann wieder kam, hab ich ihn weggescheucht. Er war völlig verdutzt, ist auch eine kürzere Zeit direkt hinter mir getrottet, aber ziemlich bald haben ihn die Wildspuren wieder viel mehr interessiert. Da mir plötzlich klar war, dass ich keine Ahnung hab, was ich nach dem Verscheuchen tun soll, hab ich das dann bleiben lassen, sondern ihn nur sehr positiv bestärkt, wenn er wieder zurückgekommen ist.
Was soll ich tun, damit das Scheuchen den gewünschten Erfolg bringt?? Mein Eindruck ist, dass Spikey zwar immer öfter, aber beileibe nicht dnan, wenn es wirklich ernst wird, sich um meine Rufe bzw. Pfiffe schert.

Ich muss eins dazu sagen, damit ihr ein klares Bild von unseren Ausflügen habt: Ich konzentriere mich voll auf ihn, spiele extrem viel (und wild), lass mich von ihm jagen ud umgekehrt, verstecke Beute, usw. Damit kann ich ihn sehr gut ablenken; aber trotzdem, Jagdlust ist Jagdlust! Und da ich keine Ahnung hab, wie ich ihm "down" beibringen soll (obwohl er die niedlichste "Down-Position einnehmen kann, wenn er sich entspannt), muss ich irgendwie damit zu Rande kommen. Und seit ich C+B übe, gibt es doch stetige Fortschritte (und ein paar Rücklschritte, wie es sich wohl gehört).

Danke für Tips!
Imma + Spikey + (die balliebende) Quira

28. Dezember 1999 17:24

Grüß Dich Imma,

Dein problem ist, wie ich schon einmal anmerkte, auch deshalb besonders schwierig, weil Spikey in einem alter ist, wo er extrem selbständig wird.

: Entsprechend Martins Vorschlag, meinen jagdliebenden Spikey wegzuscheuchen, ... Als er dann wieder kam, hab ich ihn weggescheucht. Er war völlig verdutzt, ist auch eine kürzere Zeit direkt hinter mir getrottet, aber ziemlich bald haben ihn die Wildspuren wieder viel mehr interessiert.

Gut, wenn das so nicht geht, versuche einmal etwas anderes. Als mein Mirko letztens meinte, er müsse nicht weiterziehen, sondern eine kleine stippvisite nach eigenem gusto machen, habe ich, nachdem er da war, wortlos angeleint und bin SOFORT umgedreht. Direkt und ohne umschweife ging es nach hause. Die wirkung ist schon sehr intensiv zu spüren.

Wenn alle stricke reissen, ist es besser, Spikey an eine lange leine zu nehmen und ihm die jagderfolge unmöglich zu machen, sonst wird dieses verhalten zu sehr gefestigt. Das KOMMEN kannst du aber oft dabei üben.

tschüß martin & mirko

28. Dezember 1999 18:24

Hallo Imma!
Bei uns hilft es, wenn ich mich bei längerer Abwesenheit des Hundes (2 min.?) verstecke. Kommt er wieder, sucht er mich schnell. Große Freude und Lob. Läuft er wieder weg, bin ich auch wieder in einem anderen Versteck. Er bleibt dann immer kürzer weg bzw. behält mich im Auge, das hält dann auch eine Weile vor, und nach einigen Tagen wird dieses "Spiel" wieder gemacht.
Viele Grüße! Katrin mit Charly

30. Dezember 1999 19:52

Hallo Irma, hallo Martin,
ich selbst besitze keinen Hund mit ausgesprochenem Jagdtrieb und kann daher nur bedingt mitreden. Den Vorschlag von Martin, den Hund zu verscheuchen bzw. nach Rückkehr sofort anzuleinen und umzukehren finde ich jedoch äußerst bedenklich. Mir stellt sich die Frage, ob der Hund die "Strafe" mit dem überschrittenen Zeitfenster verbindet oder eher mit der Rückkehr zu Frauchen: "Komme ich zu Frauchen zurück, ist der Spaß vorbei". Folge wäre, daß der Hund in Zukunft länger wegbleibt, um die Strafe hinauszuzögern. Damit wäre genau das Gegenteil von dem erreicht, was man eigentlich erreichen wollte. Gut hingegen finde ich den Vorschlag von Martin, den Hund für längere Zeit an die lange Leine zu nehmen. Sinnvoll wäre es auch, dem Hund (falls möglich) generell zu verbieten, sich ins Gebüsch zu schlagen, so daß man ihn jederzeit im Auge hat und jeden Ansatz von Jagdverhalten sofort erkennen (und evt. noch unterbinden) kann. Wichtig dabei wäre es vor allem, das Herankommen zu üben. Mit der langen Leine merkt der Hund, daß Frauchens Arm länger ist als er meint, und er auch auf die Entfernung gehorchen muß. Soweit meine bescheidenen Gedanken als Besitzerin einer Entlebucher Sennenhündin, die mit Jagen zum Glück nichts zu tun hat.

Viele Grüße
Sonja und Vegas


02. Januar 2000 15:33

Grüß Dich Sonja,

Den Vorschlag von Martin, den Hund zu verscheuchen bzw. nach Rückkehr sofort anzuleinen und umzukehren finde ich jedoch äußerst bedenklich. Mir stellt sich die Frage, ob der Hund die "Strafe" mit dem überschrittenen Zeitfenster verbindet oder eher mit der Rückkehr zu Frauchen: "Komme ich zu Frauchen zurück, ist der Spaß vorbei".

Die frage ist natürlich berechtigt. Das lernen des zeitfensters it immer ein diskriminationslernen. Es muß auch einmal die andere situation vorkommen, die dann als positiv gekennzeichnet werden kann.

Folge wäre, daß der Hund in Zukunft länger wegbleibt, um die Strafe hinauszuzögern. Damit wäre genau das Gegenteil von dem erreicht, was man eigentlich erreichen wollte.

Wenn wirkliche strafe (S+)folgte hättest du recht! Hinauszögern ist ein wirksamer bestärker. Aber es ist ja eine strafe (S-) der kurzfristige soziale ausschluß. Den kann auch kein heinauszögern verhindern.
Mein vorschlag bezog sich auf die beobachtung, dass hunde, die die gemeinsame rudelaktionen verlassen haben oft beim zurückkommen von einem der dagebliebenen zurechtgestutzt werden. Ich kann mich da täuschen, aber auch andere haben davon schon berichtet.

Gut hingegen finde ich den Vorschlag von Martin, den Hund für längere Zeit an die lange Leine zu nehmen. Sinnvoll wäre es auch, dem Hund (falls möglich) generell zu verbieten, sich ins Gebüsch zu schlagen,

Ja, wenn, dann gehen beide ins gebüsch...

Ich möchte vielleicht noch anmerken, daß Mirko ein ganzes jahr NUR an der langen leine lief, nie abgeleint. Der radius von 2 km war uns zu gross. Und die nächsten jahre lief er stets mit geschirr und laufleine (joggend oder radelnd). Es ist nicht so, dass man seinen pubertierenden jüngling einfach laufen läßt und dann erwartet, dass man ihn mit wenigen übungen sauber bekommt.
Ein grosses manko ist unser geringes tempo mit dem hund. Wenn man die mittlere trabgeschwindigkeit halten kann (9 - 14 km/h), dann wird alles viel leichter.
Und noch eins: bei mir gibt es stets wasser zu trinken. Das kann durchaus ein großer anreiz sein.

Aber das wolltest du ja gar nicht wissen. Glückwunsch zum entlebucher. Ist sie bisschen laut? Der Entlebucher ist ein klassisches beispiel für einen hund, der nur einen teil der jagdsequenz behalten hat.

tschüß martin & mirko






02. Januar 2000 17:44

: Hallo Martin,

: Mein vorschlag bezog sich auf die beobachtung, dass hunde, die die gemeinsame rudelaktionen verlassen haben oft beim zurückkommen von einem der dagebliebenen zurechtgestutzt werden. Ich kann mich da täuschen, aber auch andere haben davon schon berichtet. Das kann ich bestätigen: Spikey wurde schon von einer Hündin zusammen gestaucht, weil er abgehaut war.
:
: Ich möchte vielleicht noch anmerken, daß Mirko ein ganzes jahr NUR an der langen leine lief, nie abgeleint. Und die nächsten jahre lief er stets mit geschirr und laufleine ...

Auf wie viele Jahre soll ich mich einstellen, bis das alles halbwegs klappt?????

Ich verstehe nicht, wie fast alle, die hier im Forum über Probleme berichten, nie eines damit zu haben scheinen, ihren Hund an der Schleppleine unter Kontrolle zu haben. Mir geht es da anders. Mr Spikey kommt nicht angehüpft, wenn ich aufs Ende steige, sondern schwupps, gibt er Gas.

Neue Frage: Im vertrauten Gelände gibt es all die Fehler wie stets: ziehen, zerren, etc. In halbwegs fremdem Gelände klappt alles viel, viel besser. Wie kann ich in die heimatlichen Regionen diese Einstellung herüberretten?

Unverdrossen clickend
Imma+Spikey+Quira

Imma