Hallo Harr,
: absolut tabu. Ist es das wirklich? Und wenn ja, ab wann
: kann man das B auch mal weglassen?
Ich würd's nicht tun. Mir fällt da immer der Vergleich mit dem Falschgeld ein, da gibt Dir einer 20 Mark und Du kannst dir nix davon kaufen.
: Ich habe mir nämlich folgendes gedacht:
: Man könnte doch einfach die zeitlichen Abstände zwischen C und B
: hin und wieder etwas grösser wählen und so den Hund langsam
: daran gewöhnen, dass das B nicht unbedingt gleich auf das
: C folgt.
Genau das dachte ich mir auch, als ich den Video von Gary Wilkes gesehen hab. Der betreibt dies sogar ziemlich exzessiv, da kommen schon mal 4 oder 5 Clicks und erst dann ein Treat.
(Ich denke, das hängt auch sehr davon ab, wie "arbeitsgeil" Dein Hund ist.)
Ich mach das gelegentlich auch mal, versuch aber im großen und ganzen auf jeden Click ein Treat folgen zu lassen und das auch so zügig wie's eben geht. Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen....;-))
Es gibt Situationen, in denen mir Ajax klar macht, jetzt will ich gar kein Treat, dann "dräng" ich ihm auch nichts auf. Das kommt manchmal vor, z.B dann, wenn er nicht recht weiß, wie's weitergeht. Mir scheint das dann so, als wäre die Information "richtig" für ihn dann das "B" auf das er eigentlich wartet. So wie jemand, der im Rätselheft nach hinten blättert um die richige Lösung zu sehen. Meist hopst er dann hoch oder bellt mich an, frei nach dem Motto "Mensch, sag das doch gleich!". Danach tut er eigentlich nichts besonderes, aber er "frägt" dann eben auch nicht nach seinem B. Aber das ist eher selten, meistens tut er ja doch irgendwas auf den Click hin, entweder will er Futter, oder er schnüffelt oder sucht sich sonst ein "B". Weil er auch mit Schnüffeln recht zufrieden ist, nutz ich das oft aus, wenn ich kein Futter dabei hab. Fast immer wird's gerne angenommen, also ich Click und laß ihn zu irgend einem Laternenpfahl, Hauswand, Gullideckel oder was auch immer oder weise ihn sogar darauf hin (so in der Art: "Riech doch DA mal"
.
Auch gut funktioniert das mit dem sogen. Premack-Prinzip, d.h. als "B" gibt's was, was er sehr gerne macht und gut kann. Das nutzt Du dann z.B. auch bei Verhaltensketten aus, indem Du sie von hinten übst.
Ich würde aber soweit als möglich drauf verzichten, dem Hund ein "versprochenes" (weil geclickt) B vorzuenthalten oder es künstlich zu verzögern. Dann lieber im Rahmen einer variablen Bestärkung beides reduzieren, da der Clicker primär als Lernhilfe gedacht ist, kannst Du das ja bei bekannten Dingen ohne weiteres tun. Dann braucht er die Info ja nicht mehr unbedingt.
: Irgendwann kommt dann vor der erwarteten Belohung plötzlich
: noch mal ein C und schon hat man per Saldo ein B gespart.
: Dann das ganze weitertreiben von C-C-B nach C-C-C-B usw...
Führt dann eben dazu, daß Dein C per Saldo nur noch ein Drittel, ein Viertel B Wert ist. Wenn der Chef überwiegend mit Falschgeld bezahlt, ist die Bereitschaft zur Zusammenarbeit wohl bald dahin, ich denke eine ähnliche "Kosten-Nutzen-Rechnung" macht auch der Hund.
viele Grüße
Klaus