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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Kein Kraut gewachsen gegen Jagdinstinkt
28. Januar 2000 21:19

Hallo Franziska!

Tut mir leid, daß ich jetzt erst antworte. Aber Deine Nachricht hat, genau wie die von Yvonne doch einiges in mir in Bewegung gesetzt.


: Wir fahren dann aber auch viel Fahrrad, mit einer Anbindevorrichtung, dann ist sie auch ausgelüftet.

Bitte schreibe mir doch einmal, was das für eine Vorrichtung ist. Ich kenne nur die, die unterhalb des Sattels festgeschraubt wird. Daran ist eine starke Feder angebracht und eine relativ kurze Leine. Angeblich soll die Feder jeglichen Ruck soweit abschwächen, daß man eben nicht vom Fahrrad fällt, wenn der Hund plötzlich mit aller Kraft zieht?!? Ist das wirklich so. Bis jetzt habe ich noch keinerlei Erfahrungsberichte gehört und war daher skeptisch, am Ende dann doch vom Fahrrad gerissen zu werden.


:Und damit sie ihren Jagdtrieb doch ausleben kann, gehe ich an der langen Leine mit ihr zusammen zum Mäusejagen.

O.K., das probiere ich auch mal. Denn prinzipiell ist Kira sogar sehr an Mäusen interessiert. Aber eben nicht immer, weil wenn Wildspur in ihrer Nähe, spielen die Mäuse keine Rolle mehr. Allerdings habe ich sie noch nie darauf aufmerksam gemacht. Ich versuch´s.



: Von der rechtlichen Seite ist der Jäger im Vorteil und ich muß sagen, daß ich den Jäger auch verstehen kann. Er ist einfach verpflichtet, seinen Wildbestand vor Beunruhigung zu schützen und muß da manchmal zu drastischen Mitteln greifen. Auch wenn Kira die Hasen nicht kriegt, so beunruhigt sie sie doch. Jäger schießen ihr Wild (meistens) gezielt ab, Hunde hetzen aber nicht gezielt nach Alter, Größe etc.

Nachdem ich alle Kommentare zu meinem Problem gelesen habe, kann ich die Jäger ja nun auch verstehen. Wenn diese Jäger nur nicht immer so voller Haß auf einen zukämen, nur noch rumbrüllen oder drohen, anstatt vielleicht mit ein paar freundlichen Sätzen zu erklären, warum das Wild noch nicht einmal gestört werden sollte bzw. was so ein hetzender Hund anrichten kann. Das ist doch sicher den wenigsten bekannt. Denn sie sehen ja doch nur selten die Auswirkungen auf das Wild. So wie Du und andere es jetzt erklärt haben. Die Jäger würden doch vielmehr Verständnis ernten. Aber das hat wohl mehr was mit Hundebesitzer-Motivation zu tun, und das beherrscht eben nicht jeder. Ich habe jedenfalls noch keinen freundlichen Jäger kennengelernt, der auch nur einmal ein erklärendes Wort gesprochen hätte. Nur Drohungen und Beschimpfungen. Das fällt das Verständnis wirklich schwer. Aber ich werde mir Mühe geben!

Mach´s gut und ebenfalls viel Spaß beim Mäusejagen!

Liebe Grüße vom rheinhessischen Lande

Barbara



29. Januar 2000 12:49

: Hallo Sabine,
:
: Dankedanke für die Ermunterung!! Auf zur Mäusejagd, meine beiden werden sich wahnsinnig freuen:-)) Zum Glück ist meine Flati-Hündin total auf Ball eingestellt. Damit gelingt es mir sogar, sie von unmittelbar vor ihr über den Weg springenden Rehen abzulenken!! Daher darf sie frei gehen. und nur der Rüde muss ständig an der Leine sein. Ich geb dir völlig recht, dass es an einem selbst liegt, ob man sich interessant genug macht, damit auch ein angeleinter Hund Spass hat. Wir machen täglich grosse Runden, immer wieder woanders. Da es auch hier bei uns extrem viel Wild gibt, zeige ich ihm auch schon mal zuerst ein Reh oder einen Fuchs, wir folgen auch diversen Spuren, klauben Raubvogelfedern auf etc. Ausserdem lege ich hie und da Fährten, und ab und zu purzeln die Gutzis durch die Gegend, oder ich verstecke sie unter Laub und Ästen. Dennoch versuche ich, mit Clickern auch meinen Rüden so weit zu bringen, dass er irgendwann einmal an einem fernen Tag frei gehen kann. Denn es gibt ihm das ein ganz anderes Gefühl, wenn er wirklich selbst bestimmt, wohin er will. Zu dem Zweck fahren wir manchmal in die Stadt (!!!), denn dort gibt es grosse Hundewiesen und Wälder, wo die meisten ohne Leine gehen...Viele GRüsse
Imma + Spikey + Quira

29. Januar 2000 16:00

Hallo!

: Nachdem ich alle Kommentare zu meinem Problem gelesen habe, kann ich
: die Jäger ja nun auch verstehen. Wenn diese Jäger nur nicht immer so
: voller Haß auf einen zukämen, nur noch rumbrüllen oder drohen, anstatt
: vielleicht mit ein paar freundlichen Sätzen zu erklären, warum das
: Wild noch nicht einmal gestört werden sollte bzw. was so ein hetzender
: Hund anrichten kann.

Also ich hab bis jetzt noch nie einen derartigen Jaeger getroffen, aber
schon viele andere. smiling smiley Aber vllt. ist das ja regional abhaengig.
Ja, wahrscheinlich, sicherlich weil auch die Uniformiertheit der
Hundehalter regional unterschiedlich zu sein scheint, s.u.

: Das ist doch sicher den wenigsten bekannt.

Dieser Anschein hat mir hier auf Yorkies sehr ueberrascht. So wie es
aussieht, wissen ja wirklich erschreckend wenige ueber die Auswirkungen
von wildernden Hunden Bescheid!
Also wo ich herkomme, kleines Dorf, da ist das jedem klar, den ich kenne
mit Ausnahme einer aus der Grossstadt kommenden Familie.

Da gibt es auch keine Hundehalter-Jaeger-Feindschaften. Im Gegenteil.
Die Jaeger helfen den Hundehaltern, den ausgebuechsten Hund wieder "einzubuechsen" und im Gegenzug wuerde keiner der Hundehalter einem
Jaeger einen Vorwurf machen, wuerde er einen wildernden Hund
erschiessen, weil jeder weiss, dass nicht ohne Grund geschossen wird.


: Aber das hat wohl mehr was mit Hundebesitzer-Motivation zu tun, und
: das beherrscht eben nicht jeder.

Ich glaube, es hat auch viel damit zu tun, dass in letzter Zeit, die
Jaeger sowieso immer als Buhmaenner hingestellt werden.
Also wenn mir jemand laenger als 5 min ein Ohr drueckt ueber
"Kampfhundquatsch", habe ich auch keine Lust mehr, aufzuklaeren, wennn
es auch besser waere.
Warum soll es da den Jaegern anders gehen. Jeder wirft ihnen vor, sie
seinen schiesswuetige Killer.

: Ich habe jedenfalls noch keinen freundlichen Jäger kennengelernt, der
: auch nur einmal ein erklärendes Wort gesprochen hätte.

Dann hast du entweder viel Pech oder wohnst in einer Gegend mit vielen
uninformierten Hundehaltern.

Tharin

29. Januar 2000 17:57

Hallo Yvonne,


ich habe deine Meldung mit Erschrecken gelesen. Ich möchte dich keinesfalls persönlich angreifen, sondern dir eher Mut machen, mal andere Wege zu gehen, und irgendwie tut mir deine Hündin sehr leid. Du hast zwar recht in deinem Bemühen, Schaden von deiner Umwelt abzuwenden, aber ich denke, hierzu führen andere Wege nach Rom. Als erstes würde ich diese Hundeschule blitzartig verlassen. Offensichtlich können die dein Problem nicht lösen, sondern dir nur Meidestrategien anbieten. Für Meideverhalten von Konfliktsituationen braucht man aber keine Hundeschule.
Ich selbst habe einen 6jährigen Ridgebackrüden und eine 4jährige kastrierte Ridgebackhündin. Beide haben eine extrem große Jagdpassion, die Hündin noch stärker als der Rüde. Die Hündin hat auch einmal ein Reh gerissen, getötetet und angenagt. (Nicht meiner Fahrlässigkeit zu verdanken, sondern dem Umstand, daß sich ein Rudel Rehe trotz 1,5 m Umzäunung eines Nachts in unseren Garten verirrt hatte und die Hündin diese sozusagen „tafelfertig“ beim Morgenpipi vorfand.)
Die Hündin begann mit 5 Monaten, selbstständig zu jagen. Du siehst, ich war vor Jahren mit meinen beiden in einer noch viel schrecklicheren Situation, als du heute mit einem Hund bist.
Nach Jahren der Irrungen und Wirrungen diverser sogenannter Hundeschulen, dem Ausprobieren diverser Methoden, viel Arbeit, Zweifeln und Überlegungen kann ich heute sagen, daß ich es geschafft habe, und ich bin stolz darauf. Es war harte Arbeit und ohne meinen krankhaften Ehrgeiz hätte ich wohl schon längst resigniert, doch es wollte mir nicht in den Kopf, daß praktisch nicht funktionieren sollte, was theoretisch funktionieren müßte!
Ich kann dir an dieser Stelle nur Andeutungen machen, wie es funktioniert, vieles ist in der Diskussion vom Dezember in diesem Forum schon gesagt worden, nur soviel vorneweg:
1. So, wie du es augenblicklich machst, funktioniert es NICHT und es ist auch eine Quälerei für deine Hündin schon aus dem Grund, da sie ständig gegängelt wird, ständig Fehlinformationen geliefert bekommt, die sie verwirren und verunsichern und zu Fehlverhalten veranlassen - Fazit, der arme Hund weiß eigentlich gar nicht, was er machen soll.
2. Die Anwendung von Methoden, die hauptsächlich auf der Anwendung aversiver Reize (E-Gerät, Klapperbüchse, Wurfkette, Discs o.ä.)beruht, bringt beim ausgeprägten Jagdverhalten REIN GARNICHTS.
3. Hilfsmittel wie lange Leine u.ä., mit denen du sog. negative Bestärkungen unwillkürlich setzen wirst, sind kontraproduktiv, da sie in der Regel die Situation verschlimmern (sog. „Anhetzen“ auf Wild bewirken)
Ich kann dir nur andeutungsweise sagen, wie ich es gemacht habe.
Ich habe meine Hunde täglich ins Auto gepackt und habe einen geeignetes Übungsgelände aufgesucht. Das Gelände war durch Zäune und ein Flußufer begrenzt. Dort bin ich etwa ein halbes Jahr (ohne Leinen) gegangen und habe auf diesem Parcours trainiert. Ich habe meinen Hunden durch meine Körpersprache suggeriert, daß wir jagen gehen, und zwar in der Form, daß ICH die Jagd anführe. Ich habe mir gerade ein begrenztes Areal und an immer denselben topografischen Punkten immer dieselben Handlungsketten eingeübt. Es hat nicht einmal lange gedauert, bis sie an bestimmten Stellen Anweisungen von mir sozusagen erwartet haben. Die Sequenzen, die ich einzeln geübt habe, waren:

- Voranschicken

-Stehen auf Signal „Stop“

-Richtungszeichen (Handzeichen)

- Rückzug („zurück“) für Herankommen

-bei mir bleiben und auf das nächste Signal warten

Ich habe die Reizlage und Ablenkung dabei Schritt für Schritt gesteigert, zunächst in ganz kleinen Einheiten, dann habe ich variiert und Schwierigkeitsstufen eingebaut. Als das wirklich saß, habe ich komplexere Handlungen eingeführt, z. B. Stöbern, Anschleichen, Anzeigen von Wild usw...
Als das ganze ‚Repertoire‘ zuverlässig und auf Abruf nach einem halben Jahr saß, habe ich das Gelände vergrößert, dann woanders hinverlegt usf.........

Am Anfang mußte ich natürlich mit diesen jagderfahrenen Hunden die armen Kaninchen als MOs mißbrauchen, später gings dann mit „ausgedachten“ Kaninchen weiter.
Selbstredend habe ich (außer ganz kurz Fährtengeschirr u. Leine) keinerlei Hilfsmittel verwendet, und es gab auch bei der ganzen Arbeit kein FUTTER.
Den Hunden hat es sehr gefallen, da sie tun durften, was sie ohnehin tun wollten, und sie haben gelernt, daß die Welt für uns alle in Ordnung ist, wenn sie sich dabei an meine Signale halten. Außerdem habe ich als Nebeneffekt sozusagen unsere Kommunikation untereinander so sehr verfeinert, daß die beiden eben im Alltag auch sehr auf meine Signale achten.
Jedenfalls kann ich heute mit meinen beiden Problemhunden stressfrei und fast überall ohne Leine
meiner Wege gehn und kann beide vom Reh abrufen (Reh habe ich inzwischen per Training aus dem Beuteschema der beiden gestrichen), ich kann ihnen aber auch in gefährlichen, da wildreichen Gebieten, wenn ich mal z.B. in der Dämmerung gehen muß, das Jagen gänzlich verbieten.
Jedenfalls bin ich froh, die Sache durchgestanden zu haben und lebe heute viel stärker im Einvernehmen mit meinen Hunden als ich es früher für möglich gehalten hätte.

Du kannst mich bei Interesse ja mal anmailen,
MFG

Almut Maier

29. Januar 2000 20:00

: Hallo Barbara!


: Bitte schreibe mir doch einmal, was das für eine Vorrichtung ist.

Die Vorrichtung wird an der Querstange (beim DAmenrad) festgemacht und man kann dann eine Metallstange mit Feder entweder nach vorne ragen lassen oder zur Seite (recht oder links, ich habe Wonda wegen des STraßenverkehrs aber rechts). Sie ist eigentlich für Schlittenhundler gedacht, die sich von ihren Hunden ziehen lassen wollen, aber Wonda hat ihren Stammbaum nicht gelesen und zieht nicht. Natürlich kann es einen auch dann umhauen, wenn der Hund plötzlich unkontrolliert zur Seite springt, ist mir aber erst einmal passiert. Wenn die Leine zu lang ist, dann kann der Hund auch vorne ums RAd herumspringen, was uns schon mal passiert ist, als sie unbedingt eine "Feindin" anmachen wollte. Aber inzwischen läßt sie sich längst mittels Stimme davon abhalten. DAs Laufen an der Vorrichtung muß man üben, die Hunde kapieren aber schnell, daß sie manierlich laufen müssen.

Wichtig ist, daß Du dem Hund ein Geschirr anziehst, damit er keinen Zug am Hals hat, falls er doch mal ziehen möchte oder doch mal einen Satz zur Seite macht.

: O.K., das probiere ich auch mal. Denn prinzipiell ist Kira sogar sehr an Mäusen interessiert. Aber eben nicht immer, weil wenn Wildspur in ihrer Nähe, spielen die Mäuse keine Rolle mehr. Allerdings habe ich sie noch nie darauf aufmerksam gemacht. Ich versuch´s.
:
Tschüß, schöne Grüße von Franziska


30. Januar 2000 19:50

Hallo Franziska und die anderen Mäuselnden!

:Und er riet mir ausdrücklich, Wonda zum Mäuseln zu animieren ...

Kaum freu ich mich über diesen Ausweg für meine Jagdhundis, kommen schon wieder neue Bedenken aus meiner Umwelt: Mäusejagd kann lebensgefährlich sein. Und zwar dreht es sich um einen besonders bösartigen Bandwurm, den fünfgliedrigen Fuchsbandwurm, der extrem klein ist. Er ist für Hund und Mensch gefährlich, weil er sich in der Leber ansiedelt und sie zerstört und dort ausserdem Zysten bildet. Dieser Fuchsbandwurm hat als wichtigsten Zwischenwirt die Maus. Katzen sind zwar weitaus mehr gefährdet, weil sie die Mäuse verzehren, aber auch Hunde können grosse Probleme bekommen.

Meine Frage: Wer kennt sich damit näher aus? Genügt die normale Entwurmung der Hunde? Habt ihr von diesem Bandwurm schon gehört? Bei uns in der Gegend soll vor einigen Jahren ein Hund daran schon gestorben sein. Die Krankheit ist auch unter "Fuchsbrand" bekannt.

Imma + Spikey + Quira