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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Kein Kraut gewachsen gegen Jagdinstinkt
31. Januar 2000 23:10

Hallo,

"Lasst uns Bälle jagen, die haben keine Kinder!"
Das hast Du schön ausgedrückt, Klaus,
da möchte ich gar nichts mehr hinzufügen.


Aber ich wollte noch etwas anderes zu dieser Jagddiskussion beitragen. Der Ratschlag von Günter Bloch, Hunde Mäuse jagen zu lassen, stimmt mich sehr nachdenklich. Ich würde trotz aller Argumente meinen Hund nicht zur Jagd auf andere Tiere animieren, geschweige denn dulden, dass er andere Tiere tötet. Ob das nun kleine Nager oder große Tiere sind, spielt für mich keine Rolle. Auch das unterschiedliche Beuteschema wäre für mich kein Argument. Es ist eine Jagd und am Ende steht der Tod eines Tieres.

Selbst von einem ausgebildeten Jagdhund verlangt man, dass er gesundes Wild nicht hetzt und auch nicht tötet. Wild wird in unserem Land mit Pulver und Blei getötet und nicht durch ein Hundegebiß. Der Jagdhund hat andere Aufgaben bei der Jagd und dafür muss er entsprechend ausgebildet werden. Warum können wir Nichtjäger nicht auch zur Aufgabe machen, dass unsere Hunde andere Tiere dulden? Das ist gar kein unnatürlicher Vorgang. Ich erwähne in diesem Zusammenhang nur das Stichwort "Burgfrieden".

Ich beginne schon sehr früh beim Welpen (ab der Sozialisierungsphase) meine Setter mit möglichst vielen verschiedenartigen Tieren zusammenzubringen, mit dem Ziel, dass schon der Welpe und der Junghund lernt andersartige Tiere zu dulden und nicht zu jagen. Und das ist eigentlich in diesem Alter gar nicht so schwer und erleichtert den späteren Umgang mit dem Jagdtrieb eines Hundes.

Vor Kurzem stöberte mein English Setter eine Maus im Schnee auf. Sie verlor wohl die Orientierung und fand ihre Löcher und Gänge unter dem Schnee nicht mehr. Es wäre einen Kleinigkeit für den Hund gewesen, die Maus zu packen und totzubeißen. Mit einem energischen "Sitz" nagelte ich meinen Ayko fest und dann beobachteten wir beide gemeinsam, wie sich das kleine Tierchen zitternd und bibbernd in einer Schneekule verkroch. Einen Hund in einer solchen Situation (ohne Leine, ohne Teletakt) rein verbal unter Kontrolle zu halten, ist für mich persönlich ein Prüfstein meiner Hundeerziehung und dieser Gehorsam am potentiellen Beutetier ist mir viel, viel wichtiger, als der auf dem Hundeplatz. Auf dem Hundeplatz wird so vieles bis zu Perfektion geübt, was eigentlich gar keine große Bedeutung hat. Warum üben wir so wichtige Dinge wie Gehorsam am flüchtenden Tier, am Jogger, am Radfahrer usw. nicht mit der gleichen Intensität? Das soll nur eine Anregung sein darüber nachzudenken.

"Mein Hund interessiert sich nicht für Bälle und auch nicht für andere Spielsachen" lese ich immer wieder. Es gibt auch Hunde, die sich einen Dreck um Apportierhölzer kümmern. Das ist durchaus nichts Außergewöhnliches, aber ich denke das ist kein unveränderbarer Zustand. Auch daran kann man arbeiten, zum Beispiel mit dem Clicker oder mit anderen Methoden operanter Konditionierung. Diese Erziehungsmethoden bieten alle die Möglichkeit einen Hund zu "konvertieren" und aus einer ungeliebten Tätigkeit eine sehr beliebte Beschäftigung zu machen.

Die Erfolgsaussichten, das Desinteresse an Spielzeug restlos umzudrehen sind sogar recht groß. Natürlich muss man zunächst in reizarmer Umgebung damit beginnen. Im Anblick eines flüchtenden Hasen werde ich keinen Erfolg haben, einen Ballmuffel mit dem Ball ablenken zu können; aber zu Hause, wenn der Hund vor Langeweile fast stirbt, wäre der richtige Moment, das Ballspiel erstmals ein wenig interessant zu machen. Bescheidene Anfänge fürstlich belohnt, ändern die Interessen der Hunde manchmal überwältigend schnell.

Ich habe zum Beispiel meinen Apportiermuffel, der anfänglich beim Anblick des Holzes konsequent die Schnauze wegdrehte, über Wochen hinweg jedesmal das Apportierholz halten lassen, bevor ich die Haustüre zum Spaziergang geöffnet habe. Heute freut er sich riesig, wenn er das Apportierholz sieht und er trägt es voller Freude durch die Gegend, bringt es mir freudig und dabei wackelt nicht nur der Schwanz, sondern der ganze Hund vor Begeisterung.

Andrerseits steht in meinem Bücherregal ein Hundebuch, da steht doch tatsächlich drin, dass Setter nicht apportieren.

Viele Grüße
aus dem Wilden Südwesten
Reinhold + Ayko


01. Februar 2000 08:03

Hallo Reinhold,
dazu möchte ich Dir ein kleines Erlebnis mit meinem Cocker berichten:

Ich habe Billy von Anfang an versucht beizubringen, andere Tiere in Ruhe zu lassen und nicht zu jagen. Dies klappt auch vorzüglich (nur Nachbars Katze wird an manchen Tagen aus dem Garten verscheucht, an anderen Tagen wieder wird sie beschnüffelt und abgeleckt).

Vor ein paar Wochen war ich mit Billy im Wald unterwegs. Ich werfe ihm immer wieder Tannenzapfen, die er dann "einfängt", und sich dabei seinem Gehabe nach wie der größte Beutegreifer vorkommt. Ich warf also wieder mal einen Tannenzapfen und zur gleichen Zeit rannte eine Maus über den Weg. Billy verwechselte wohl im Eifer des Gefechts den Zapfen mit der Maus und fing sie. Er stand einen Moment völlig bewegungslos da und spuckte dann die Maus regelrecht aus (diese machte sich etwas aufgeweicht blitzschnell aus dem Staub). Ich habe noch nie bei einem Hund einen so angewiderten Gesichtsausdruck gesehen, wie bei Billy. Er schüttelte noch mehrmals den Kopf, wie um irgendwelche Reste aus dem Maul loszuwerden, sah mich beleidigt an und ging erst nach Aufmunterung wieder zur Tagesordnung über.

Da Billy sich problemlos von der Verfolgung sämtlichen Wilds abrufen läßt, bei einer Rotte Wildschweine neulich jedoch jegliche Erziehung vergaß, sollte ich ihm vielleicht mal ein Wildschwein vor die Nase werfen, damit er die Erfahrung machen kann, daß sich dieses mindestens genauso eklig im Maul anfühlt, wie eine Maus.

Viele Grüße
Dorothee + Billy

02. Februar 2000 16:04

: Hallo Barbara,

: Den "Springer" kann ich nur wärmstens empfehlen. Da ich früher auch skeptisch war und nicht soviel Geld auf blauen Dunst hin ausgeben wollte, habe ich es erst bei einer Freundin mit meinem Hund getestet und war danach vollkommen überzeugt.

Hallo Sabine!

So eine klare Antwort habe ich erhofft. Meine Kira wiegt auch 35 kg. Hinzu kommt, daß ich selbst mit 64 kg ja nun auch nicht gerade ein Leichtgewicht bin und somit die Hoffung besteht, daß Kira beim Losrennen keine Chance hat, mein Hinterteil aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ich werd´s auf jeden Fall versuchen, denn das wäre in meinen Augen eine gute Möglichkeit, Kira Bewegung zu verschaffen.

Ich selbst bin nämlich gar nicht gut zu Fuß (beide Hüften ziemlich kaputt) und natürlich froh, wenn ich Kira mit dem Fahrrad begleiten kann.

Danke für Deinen Tip!

Gruß

Barbara

08. Februar 2000 15:15

: Hallo Imma!

Ja, ich weiß, daß die Sache mit den Bandwürmern problematisch sein kann, aber ehrlich gesagt sehe ich das nicht so eng. Wohl auch deswegen, weil Wonda die Mäuse nicht frißt, sondern gegen einen Hundekeks eintauscht, wenn sie sie getötet hat. Allerdings weiß ich auch vom Günther Bloch, daß sein Laika viele Mäuse tötet und der Dackel immer hinterher latscht und die Mäuse dann frißt. Der wird wohl alle sechs Wochen entwurmt und hat seit Jahren keine Probleme damit.

Ich denke, daß das Risiko sicher da ist, aber mir persönlich ist es wichtiger, daß ich Wonda täglich artgerecht beschäftigen kann. Und Bandwürmer können die Hunde ja auch über Katzenkot oder Fuchslosung aufnehmen.

So weit ich weiß, ist das Drontal Plus, mit dem wir entwurmen, auch gegen den Fuchsbandwurm.

Tschüßi, Franziska und die Hunde



08. Februar 2000 17:08

Hi Franziska!
:
: Ja, ich weiß, daß die Sache mit den Bandwürmern problematisch sein kann, aber ehrlich gesagt sehe ich das nicht so eng.

Ich seh das auch nicht mehr so panisch wie am Anfang, denn in der Zwischenzeit hab ich mit unserem TA gesprochen. Der sagt auch, wenn man alle 3 Monate entwurmt, sollte nix passieren. Den Fuchsbandwurm gibt es nicht sooo oft --- also lass ich sie wieder nach Mäusen buddeln. Se finden eh nciht oft welche, die sie dann auch tatsächlich derwischen, die kleinen Patscherln!

Ciaoli
Imma + Spikey + Quira