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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Clicker oder Die Erde ist eine Scheibe!
23. Februar 2000 06:50

: Hallo Andreas!

Ach, so schwer mache ich mir das Leben gar nicht, war ja auch irgendwie lustig. Tragikomisch halt! Ich hab's meinem Mann erzählt und der sagte, daß es schon ein besonders dämliches Exemplar Mensch sein muß, das erzählt, daß es ja jetzt Mode sei und sich Hundeschulen damit eine goldene Nase verdienen würden und im gleich Atemzug sagt, daß seine Hundeschule das auch anbietet, aber nicht dahintersteht. Irgendwie ja schon komisch!

Widerrufen? Niiiieeee!

Aber gestern hat mir eine Freundin einen Satz von Schopenhauer gesagt: "Neue Erkenntnisse werden zuerst der Lächerlichkeit preisgegeben, dann angegriffen und dann als Selbstverständlichkeiten anerkannt". (Oder so ähnlich). Das läßt hoffen!

Ich werde sicher noch mehr solcher Anrufe machen, es kribbelt so schön! Ich rede ja auch nicht mit den Leuten, sondern bleibe bei meiner "Klein-Doofi" Haltung und lasse mich gerne "belehren", nur so höre ich ja, was sie wirklich denken.

Tschüß, Franziska und die Clickerhunde


23. Februar 2000 06:55

: Hallo Kirstin!

Wenn ich daran denke, dass manches, was ich heute so sehe, das Erste gewesen wäre, was ich vom Clicker mitbekommen hätte, wäre ich heute unter Umständen einer der entschiedensten Gegner.


Ja, das war ja bei mir ähnlich. Die Hundeschule, bei der ich den Clicker falsch kennenlernte, macht das heute noch so. Dabei war die Lehrerin meine Freundin und ich weiß, daß ihr klar ist, daß es nicht richtig ist, was sie da anbietet. Sie wollte eigentlich auch mal zu einem Seminar mitkommen, hat dann aber unter fadenscheinigen Argumenten gekniffen, weil dann ja quasi unter Zeugen klargeworden wäre, daß sie es falsch macht. Seitdem habe ich mich von ihr zurückgezogen, weil ich diese Unehrlichkeit nicht ertrage. Da finde ich die Haltung einer anderen Hundeschule besser: Die Lehrerin sagt, sie habe sich einfach noch nicht genug mit dem Thema befaßt und sieht den Sinn noch nicht. Daher bietet sie es nicht an, lehnt es aber auch nicht rundweg ab. Ich "clickere" dort z.B. mit der Zunge und es ist okay, sie stellt mich nicht ins Abseits.

Ja, leider wird mit dem Clicker auch viel Schindluder getrieben, da stimme ich Dir (leider) zu.

Tschüß, Franziska und die Hunde
: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich viele anfangs skeptische (z.T. ablehnende) Leute doch öffnen. Ich versuche allerdings auch nicht jemand zu überreden (überzeugen vielleicht). Wer will bekommt von mir Clicker und Informationen aber just for fun und ohne Erfolgsgarantie!
: Und das Argument "Meine Stimme habe ich immer dabei" kann ich gut verstehen, war auch mein Hauptargument. habe ich Clicker und ein spezielles Wort, was immer "zur Hand" ist. Das finde ich aber auch egal, ob jemand clickert, seine Stimme benutzt oder sonst was, schließlcih geht es nicht um diesen Plastikkasten, sondern umd die Methode (finde ich jedenfalls).
:
: Tschüssi, Kirstin mit ihrem ebenfalls gaaaaaaaanz armen geclickerten Wauzis
:
:


25. Februar 2000 07:43

Hallo Franziska,

wundern dich die Reaktionen der Hundeschulen wirklich?
Es soll auch Hundeschulen geben, die teure Agility-Kurse anbieten wo die Trainer vorher auch noch kein Agility gemacht haben, geschweige denn einen Trainerschein gemacht haben oder ein Agilityseminar besucht haben
und natürlich auch noch nie ein Turnier gelaufen sind.

Kommt Dir das irgendwie bekannt vor?

Oder im Prospekt TT-Touch steht und die Trainerin auch nur das Buch im Regal stehen hat.

Es gibt viele Hundeschulen die einfach alles mitnehmen um Geld zu machen


Viele liebe Grüße
von einer die sich nicht wundert

Manuela + Bonnie

25. Februar 2000 19:54

Hallo auch!

Ich glaube, dass die meisten es ablehnen, weil sie es einfach
nicht verstehen. Clickern ist ja keine Methode im ueblichen
Sinne, sondern erst mal nur ein Trick. Allerdings versteht
man den Trick nur, wenn man den theoretischen Unterbau kapiert
hat und der hat leider nur sehr wenig mit diesem Knackfrosch zu tun.
Das gute am Clickertraining ist allerdings, dass man auch dann, wenn
absolut nichts kapiert hat, dem Hund wenigstens keinen Schaden
zufuegen kann.
Im uebrigen glaube ich nicht, dass sich gute Dinge langfristig
durchsetzen, nur weil sie gut sind. Qualitaet alleine ist
keine Erfolgsgarantie. Viel wichtiger ist die Handhabbarkeit
fuer die breite Masse. Und da sehe ich beim Clickern ehrlich
gesagt ziemlich schwarz.

Viele Gruesse,
Harr und Ronja (die gerade "toter Hund" mit Clickern lernt und
sich garantiert nicht fragt, wozu das gut sein soll :-)))


25. Februar 2000 21:09

Hallo Harr,

: Im uebrigen glaube ich nicht, dass sich gute Dinge langfristig
: durchsetzen, nur weil sie gut sind. Qualitaet alleine ist
: keine Erfolgsgarantie. Viel wichtiger ist die Handhabbarkeit
: fuer die breite Masse. Und da sehe ich beim Clickern ehrlich
: gesagt ziemlich schwarz.

Ich weiß nicht, ob Du da die "breite Masse" nicht unterschätzt. Mittlerweile hat es sich doch schon ganz ordentlich etabliert.
Ich hab vor ein paar Tagen eine eMail von einer Frau gekriegt, die sich im Urlaub belgische Hundezeitschriften angesehen hat. Dort ist Clickertraining längst ein Thema, oder besser kein Thema mehr und wird bei Erziehungs- und Ausbildungsfragen als selbstverständlicher Bestandteil angesehen. Ich denke, das sind doch ganz positive Aussichten, bei uns dauert's eben ein bißchen länger.
Verglichen mit Gallileo geht's doch aber recht zügig...;-))

viele Grüsse
Klaus

26. Februar 2000 07:24

: Hallo Harr!

: Ich glaube, dass die meisten es ablehnen, weil sie es einfach
: nicht verstehen.

Ja, das glaube ich auch. Die fangen vielleicht mal an zu clickern, haben sich aber mit der wichtigen Theorie nicht richtig befaßt (vor allem keine Korrektur bei Nichtbefolgen, das fällt den meisten Crossover-Leuten extrem schwer) und schmeißen das Ding dann in die Ecke, weil der Hund nach zwei Tagen noch immer nicht in allen Situationen Platz macht und fühlen sich in ihrem Vorurteil bestätigt.


: Das gute am Clickertraining ist allerdings, dass man auch dann, wenn
: absolut nichts kapiert hat, dem Hund wenigstens keinen Schaden
: zufuegen kann.

Im abgewandelten Sinn kann ich meine Kunden auch immer beruhigen, wenn sie mal falsch geclickert haben und mich dann ganz entsetzt anschauen nach dem Motto "Oh Gott, jetzt ist der Hund total verwirrt und ich bin schuld!" Da ist eben gar nichts kaputt. Gut, wenn man vielleicht bereits ein Jahr lang etwas ganz Wichtiges falsch geclickert hat, dann ist es schwierig, das wieder hinzubiegen, aber ich kann mir ehrlich gesagt im Moment gar nichts vorstellen, das man so dermaßen falsch machen könnte.

: Im uebrigen glaube ich nicht, dass sich gute Dinge langfristig
: durchsetzen, nur weil sie gut sind. Qualität alleine ist
: keine Erfolgsgarantie. Viel wichtiger ist die Handhabbarkeit
: fuer die breite Masse. Und da sehe ich beim Clickern ehrlich
: gesagt ziemlich schwarz.

Nee, da sehe ich besonders bei der "heranwachsenden" Hundeführergeneration, also bei allen, die zum ersten Mal einen Hund haben, allerbeste Chancen. Ich habe nun fast täglich mit Anfängern zu tun und sie tun sich sehr leicht. Sie empfinden es sogar als erleichternd, nicht mit der Stimme richtig timen zu müssen, sondern nur den Daumen dafür bewegen zu müssen. Und dann darf es sogar ein bißchen dauern, bis sie das Leckerchen rausgekramt haben, das finden sie gut. Natürlich werden sie schneller mit dem Leckerchen, aber gerade am Anfang ist das alles sehr beruhigend. Außerdem sehen sie, wie ihre Hunde bei diesem Training aufmerksam werden. Natürlich bringe ich ihnen auch bei, wie sie den Hund über Körpersprache, Flüstern, Gesichtsausdruck etc. entsprechend motivieren können. Es macht jedenfalls total viel Spaß zu sehen, wie streßfrei Mensch und Hund zusammen arbeiten können.

Auch wenn man mir schon "Clickerhysterie" vorgeworfen hat: Für mich gibt es keinen anderen Weg mehr als über positive Verstärkung. Wer immer noch meint, "wenn ich Sitz sage und mein Hund tut es nicht und ich setze das dann nich durch, dann habe ich als Chef meines Hundes verloren!", der hat etwas Wesentliches noch nicht gerafft. Ich kann doch als souveräner, verläßlicher, kompetenter Chef von meiner Sekretärin, die gerade Russisch lernt, auch nicht verlangen, plötzlich einen ganzen Brief zu übersetzen. Sie muß auch alles von der Pike auf lernen, Vokabel für Vokabel und die ganze Grammatik. Und dazu muß sie üben und sie braucht Zeit, das geht nicht über Nacht. Erstaunlicherweise haben diese "Chefrollenreiter" für solche Situationen immer Verständnis, nur bei ihrem Hund nicht.

Ich sehe jedenfalls, wie ich mit Wonda angefangen habe, wieviel Druck ich gebraucht habe, wie unglücklich ich oft war. Und nun Chili, die von Anfang an geclickert wurde und wirklich enorm ist. Natürlich sind sie vom Charakter her völig verschieden, aber auch ein selbstständiger Nordischer Hund muß die Kommandos von Anfang an lernen, ohne Streß. Und da hilft es ihm nicht, wenn ich meine, Nordische müßte man immer superdominant behandeln, weil sie ja so "stur" sind. Klar, die fordern Deine Chefrolle immer heraus, aber das hat doch mit dem Erlernen der Kommandos nichts zu tun. Ein selbstbewußtes, eigensinniges Kind lernt nach genau den gleichen Gesetzen wie die sanften Kinder. Wenn ich das "störrische" Kind nun richtig unter Druck setze "Wirst Du das jetzt mal schreiben, aber ein bißchen plötzlich!", dann kommt es auch nur in Streß, seine Leistung wird davon keinen Deut besser, im Gegenteil.

Tschüß, Franziska und die Clickerhunde