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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Ruhiges Warten clicken?
03. März 2000 22:33

Hallo Birgit,
Positive Verstärkung für HundeBESITZER - wäre fast eine Rubrik in diesem Forum wert, oder?

Unbedingt. Haltershaping ist der Schlüssel zum alltagstauglichen und sogar zufriedenen Haushund

Tschüß
Carola


04. März 2000 10:51

Hallo Tharin,

: : Grundsätzlich gibt es für das "Aus" 2 Methoden:
: : 1. Ich warte, bis er von alleine auslässt und bestätige ihn, indem
: : ich ihn wieder beißen lasse.
: : 2. Wenn ich einen Konflikt brauche, damit der Hund ins
: : Aggressionsverhalten wechseln kann, mache ich das "Aus" mit einem
: : negativen Reiz.
:
: Nett. Ich hab es nur mit lauter Stimme und Leinengeruckel gesehn.

Das meinte ich mit Konflikt. Wenn der Hund "freiwillig" auslässt, hast
Du keinen Konflikt, der Reiz für das Aggressionsverhalten ist.
Aber ich glaube, dieses führt hier zu weit.

: Eine Abklaerung der Begriffdefinitionen fuehrt schneller zum Ziel als
: ewiges Gerede auf Basis unterschiedlicher Definitionen.

O.K.


: : Doch, Reinhold, wenn ich ihn richtig verstanden habe.
:
: Eben, ich denke das hast du nicht ohne obige Definitionen, oder?

Ich hatte einmal in einer anderen Diskussion gefragt, ob Hundeausbildung ohne negative Reize (ich meinte damit eine unangenehme Einwirkung - Muss aber nicht schmerzhaft sein) funktioniert.
Das wurde bejaht.


: Und genau diese Strafe wird abgelehnt, da man beim Unterdruecken von
: unerwuenschtem Verhalten nur einen Weg verbaut, aber nicht zielgerichtet
: einen Weg weist. So koennte z.B. beim Kribbeln der Hund auch aufspringen
: und versuchen die Ursache zu finden

Stimmt.
Um dieses zu vermeiden, muss der Hund vor dem Einsatz eines negativen Reizes das gewünschte Verhalten vorher gelernt haben.
Deshalb habe ich in einer anderen Antwort so aufgejault, als Frau Laser
jetzt damit rauskam, dass die Hündin erst 10 Monate ist.
Da gehe ich auch nicht mit negativen Reizen heran.

Meine Ausbildung hatte ich in einer anderen Diskussion einmal beschrieben:

Ausbildung nach der Lern-Pyramide (in 3.Leveln)

1. Gewünschtes Verhalten wird positiv bestätigt.
Z.B.: Ich manipuliere den Hund mittels Futter ins Platz, Sobald
er liegt, bekommt er das Futter.
2. Gewünschtes Verhalten wird intermittierend positiv bestätigt.
Der Hund bekommt nicht jedesmal Futter.

Ich glaube, bis hierhin unterscheiden sich unsere Methoden gar nicht so sehr.
Nur - ich möchte mehr. Ich möchte diese gelernte Verhalten durch negative Reize absichern.

3. Unerwünschtes Verhalten wird durch negative Reize unterbunden.

Die ersten beiden Schritte dieser Ausbildung dauern so um die 2 Jahre.
In diesen 2 Jahren brauche ich keine negativen Reize, höchstens mal gelegentlich eine negative Verstärkung (Wenn ich Deine Definition richtig verstanden habe).
Nach diesen 2 Jahre wird der Hund zu 99,9 % nach dem negativen Reiz
ins gelernte Verhalten zurückfallen.

Ihr wisst ja, dass ich aus dem Schutzhundesport komme. Es ist für uns eben sehr wichtig, dass die Hunde unter allen Umständen ihr gelerntes Verhalten zeigen. Auch bei extremen Ablenkungen auf großen Meisterschaften.
Stellt Euch aber doch bitte nicht vor, dass ich meinen Welpen nehme,
"Platz" sage und ihm auf den Kopf haue.
So war die Ausbildung vor 20 Jahren. Ich kämpfe dafür, dass Ausbildung
unserer Hunde nach o.g. Schema abläuft.


: Waehrend du mit pos. Verstaerkung immer die Wahrscheinlichkeit des
: erwuenschten Verhaltens steigert (- das liegt ja in der Natur der Sache
: -), verminderst du mit Strafe, welche ja auch einen neg. Reiz
: beinhaltet, ledigleich ein unerwuenschtes Verhalten. Ob dieses
: unerwuenschte Verhalten jetzt durch das erwuenschte ersetzt wird oder
: durch ein anderes unerwuenschtes steht in den Sternen.

Deshalb Level 1+2!!!
Ich habe aber ein Problem mit dem Begriff "Strafe". Diesen nutze ich nicht, weil dadurch bei vielen Hundehaltern falsches Verhalten auftritt:
Der berühmte jagende Hund, der nach seiner Rückkehr "bestraft" wird.

Haben wir uns angenähert?

Viele Grüße
Jürgen



04. März 2000 10:53

Hallo,

: Hallo Kontrahenten,
:
: würdet ihr bitte so lieb sein und die folgende diskussion in ERZIEHUNG - SOZIALES weiter fortführen?

Nööö


04. März 2000 13:02

Hallo!

: Das meinte ich mit Konflikt. Wenn der Hund "freiwillig" auslässt, hast
: Du keinen Konflikt, der Reiz für das Aggressionsverhalten ist.
: Aber ich glaube, dieses führt hier zu weit.

Das kann gut sein.
Nur bezweifle ich eben, dass dieser "Konflikt" noetig ist.

: Ich hatte einmal in einer anderen Diskussion gefragt, ob
: Hundeausbildung ohne negative Reize (ich meinte damit eine unangenehme
: Einwirkung - Muss aber nicht schmerzhaft sein) funktioniert.
: Das wurde bejaht.

Ich kann mir schon vorstellen, dass recht begnadete Ausbilder das fertig
bringen. Allerdings werden auch diese es nicht schaffen neg. Reize
auszuschliessen. Aber diese werden eben nicht zur Ausbildung erzeugt.

: Stimmt.
: Um dieses zu vermeiden, muss der Hund vor dem Einsatz eines negativen
: Reizes das gewünschte Verhalten vorher gelernt haben.

Das ja wohl auf jeden Fall.
Aber das alleine sagt ja noch lange nicht, dass der Hund "seinen Fehler"
zu erkennen vermag (Stichwort Generalisierung). Zudem stoert mich, dass
der Hund mir eher abgelenkt zu werden scheint - eben durch Kribbeln. Ich
denke da halt auch immer, was wohl mein Hund in der Situation taete. Und
einer Sache bin ich mir 100%ig sicher: Sie waere noch abgelenkter vom
ruhigen Liegen.

: Deshalb habe ich in einer anderen Antwort so aufgejault, als Frau
: Laser jetzt damit rauskam, dass die Hündin erst 10 Monate ist.
: Da gehe ich auch nicht mit negativen Reizen heran.

Auch ein wichtiger Gesichtspunkt: Mit pos. Einwirkung hast du in dieser
Beziehung nie Probleme. smiling smiley


: 1. Gewünschtes Verhalten wird positiv bestätigt.
: Z.B.: Ich manipuliere den Hund mittels Futter ins Platz, Sobald
: er liegt, bekommt er das Futter.

Naja, da scheiden sich ja schon die Geister. Worauf z.B. ist der Hund
konzentriert. Naja, egal, das wirst du schon bemerkt haben. smiling smiley

: 2. Gewünschtes Verhalten wird intermittierend positiv bestätigt.
: Der Hund bekommt nicht jedesmal Futter.

Sehr weise.

: Ich glaube, bis hierhin unterscheiden sich unsere Methoden gar nicht
: so sehr.

Das mag oberflaechlich so aussehen. Aber mir fehlt ein wichtiger Aspekt
bei deiner Betrachtung: Wird der Hund zum gewuenschten Verhalten
hinkomplementiert oder zeigt er es von sich aus und erfaehrt dann
pos. Bestaerkung.

: Nur - ich möchte mehr. Ich möchte diese gelernte Verhalten durch
: negative Reize absichern.

Wozu?

: 3. Unerwünschtes Verhalten wird durch negative Reize unterbunden.

Ich kann dir nicht glauben, dass du alle unerwuenschten Verhaltensweisen
damit abfangen kannst - denn es existieren unendlich viele.

: Die ersten beiden Schritte dieser Ausbildung dauern so um die 2 Jahre.

Erscheint mir ein guter Zeitrahmen.

: In diesen 2 Jahren brauche ich keine negativen Reize, höchstens mal
: gelegentlich eine negative Verstärkung (Wenn ich Deine Definition
: richtig verstanden habe).
: Nach diesen 2 Jahre wird der Hund zu 99,9 % nach dem negativen Reiz
: ins gelernte Verhalten zurückfallen.

Fragt sich halt: In welches gelernte Verhalten?
Ich habe schon oefter beobachtet, dass der gestrafte Hund sehr wohl in
ein erlentes Verhalten ueberging - nur ungluecklicher Weise nicht in das
erwuenschte erlernte Verhalten, z.B. Platz statt Sitz;
Erzielte er damit nicht den Erfolg, Ende der Strafe, so wurde er
zunehmend unsicher.
Zudem kommt, dass zur Vermeidung von Strafe auch Beschwichtigung auf
huendischer Ebene herangezogen wird, was in eklatentem Widerspruch zum
erwunschten Verhalten stehen kann: Beschwichtigung durch beilaeufiges
Schnueffeln, Kopfabwenden, Bogenlaufen bei erwuenschter Handlung
"Hier!".

: Ihr wisst ja, dass ich aus dem Schutzhundesport komme. Es ist für uns
: eben sehr wichtig, dass die Hunde unter allen Umständen ihr gelerntes
: Verhalten zeigen.

Sollte das nicht fuer so gut wie jeden Hundehalter gelten bei den
Ablenkungen, die einem auch ausserhalb von Schauen erwarten (Jogger,
Mountainbiker, die aus dem Gebuesch schiessen, Wild, Autos etc.)?

: Auch bei extremen Ablenkungen auf großen Meisterschaften.
: Stellt Euch aber doch bitte nicht vor, dass ich meinen Welpen nehme,
: "Platz" sage und ihm auf den Kopf haue.

Es klang danach, dass du einen Hund so das Singen im Platz abgewoehnen
moechtest. Dabei misachtest du m.M. dass der Hund bisher nur gelernt
hat, dass "Platz!" eine bestimmte Koerperhaltung bedeutet, nicht auch
noch leises Verharren.

: So war die Ausbildung vor 20 Jahren. Ich kämpfe dafür, dass Ausbildung
: unserer Hunde nach o.g. Schema abläuft.

Mir erscheint, oft wird zu viel Generalisierung vom Hund erwartet. Ich
ertappe mich auch oefter selbst dabei.

: Deshalb Level 1+2!!!
Dazu s.o.

: Ich habe aber ein Problem mit dem Begriff "Strafe". Diesen nutze ich
: nicht, weil dadurch bei vielen Hundehaltern falsches Verhalten
: auftritt:
: Der berühmte jagende Hund, der nach seiner Rückkehr "bestraft" wird.

Also unterscheidest du nicht zwischen Strafe und Verstaerkung wie
Skinner. Das mag erfacher erscheinen auf den ersten Blick, aber es nimmt
Moeglichkeiten und vor allem Verstaendnis fuer gezeigtes Verhalten.
Aber vllt. gibst du dem auch nur einen anderen Namen? Oder umschreibst
es?

: Haben wir uns angenähert?

Was Level 1+2 angeht auf jeden Fall. smiling smiley

Tharin

04. März 2000 12:37

Hallo Jürgen,

meine Antwort findest Du in dem neuen Thread:

"Voruteile in die Mottenkiste"

Reinhold + Ayko