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Schnelles Kommen

geschrieben von Dominique(YCH) 
Schnelles Kommen
03. Juni 2003 08:27


Hallo,

ich würde gerne wissen, wie Ihr "schnelles kommen" beibringt. Ich clicke mittlerweile nur noch, wenn meine Hündin auf mich zu galoppiert. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass sie noch nicht verknüpfen konnte, dass C+B mit der Geschwindigkeit zu tun hat. Wie habt Ihr das gemacht?
Was macht Ihr, wenn euer Hund schnuppert und nicht schnell kommt? Beendet Ihr das Schnüffeln, wenn ja wie?

Viele Grüße Dominique und Viva

03. Juni 2003 08:55

Hallo Dominique,

Falls Du ein prüfungsmäßiges "hier" mit Vorsitzen meinst würde ich vielleicht folgendes versuchen.

Für meinen Hund bedeutet "Hier" "setz Dich grade vor mich, mit dem Kinn an meinen Knien (es ist ein kleiner Hund ;-))" den Click gibts fürs berühren meiner Beine mit dem Kinn und dabei sitzen. Ich clicke so gut wie nie "unterwegs", sondern habe eben den Abstand beim Kommando "hier dann langsam aufgebaut, um die gewünschte Haltung einnehmen zu können muß er ja automatisch zu mir kommen. Da es C+B immer erst bei mir und fürs Vorsitzen gibt, kommt die Geschwindigkeit von ganz allein, denn ihm ist natürlich daran gelegen, möglichst schnell an die Aussicht auf einen Click zu kommen.
Damit habe ich auch bei den meisten anderen Hunden bessere Erfahrung gemacht, als damit, wärend eines schnellen Herankommens zu clicken.

Natürlich kannst Du es nach diesem Prinzip auch versuchen, wenn Du kein korrektes "hier" mit Vorsitzen willst. Do kannst als Ziel des Kommens ja auch einfach eine Berührung an Deiner Hand oder ähnliches aufbauen.

Viele Grüße, Marina.

03. Juni 2003 11:30

Hi Dominique,

denkst Du auch daran, dass Schnüffeln in manchen Situationen ein Calming Signal sein kann?
Wenn man seinem Hund z.B. gespannt entgegen schaut, um zu sehen, ob er wohl rasch kommt, kann das geradezu 'bremsend' wirken.

Wenn man zuerst für das Clickern des Tempos beim Hereinrufen dort übt, wo die Ablenkung wirklich sehr gering ist (z.B. auf einem asphaltierten Parkplatz oder so), gelingt es rascher, zum Erfolg zu kommen.

Wenn man immer wieder Nachrufen übt, die Qualität der Belohnung nach dem Click abstimmt auf die gezeigte Geschwindigkeit, bei promptem Losgaloppieren evt. bevor sie ankommt Clickt und dann zeigt, dass es super war, indem man sie z.B. gleich unterwegs oder sowie sie bei Dir ist ohne weitere Formalitäten wieder frei schickt - sofern das eine besondere Belohnung bildet,

Um zu sehen, was an dem Tag ihr Tempo ist, von dem man beim Üben ausgehen kann, wird man pro Übungseinheit etwa drei 'hiers' abschätzen auf ihr durchschnittliches Tempo, lobt für jedes Kommen direkt, clickt dann für jede Beschleunigung gegenüber dem Durchschnitt oder für jeden etwas flotteren Start gleich unterwegs - und wird es dann dem Hund überlassen, was dann seine Belohnung wird: wieder abstoppen und schnuppern oder sich raschest sein super attraktives Gutsi abholen...
Kurz gesagt:
Es gibt so viele Wege, etwas zu shapen, wie es Hunde bzw. Trainer gibt.

Damit die Übung lohnt für den Hund, seine Motivation nicht nachlässt, wird man in der shape-Phase jedes einigermassen gelungene Kommen C&Ten, damit der Hund die Überzeugung behält, dass es lohnt mitzuarbeiten. Sich in seinern Anforderungen und den erwarteten Steigerungen an das Tempo nicht zu verschätzen, wäre demnach ganz wichtig für den Erfolg der Übung: so bleibt die Motivation hoch und der Hund hat eine Chance, herauszufinden, was die beclickten Komms von den unbelohnten unterscheidet: mal nur das Tempo, egal, wo und wie er dann landet bei Dir.

Schönes Training
Wiebke

www.hunde-erziehung.at

03. Juni 2003 12:25

Hallo Dominique,

das Kommen ist eine der Sachen, bei der ich den Nutzen eines Shapens nur ganz gering einschätze.

Warum?

Weil ich in der Regel den Hund nicht zehnmal hintereinander zu mir kommen lasse, um dann auf die jeweiligen Tempounterschiede belohnend oder nicht-belohnend zu reagieren.

Wenn mein Hund jetzt mal zufällig weiter weg ist und dann in einem mir nicht schnell genug erscheinenden Tempo zu mir kommt, dann ist das keine Situation, die ich im Sekunden-/Minutentakt wiederholen kann. Bis es beim nächsten Mal soweit ist, ist vielleicht ein Tag oder eine Woche vergangen. Also was gibt`s da dem Hund dann zu vermitteln mittels "mal Belohung, mal nicht"? Der Hund weiss bei diesen Zeitabständen keinen Unterschied festzustellen. Kein Hund erkennt: "aha, heute war ich schneller als gestern und dafür gibt es was".

Ich habe mir das bei allen Hunden jahrelang angeschaut und die Hunde jeweils abgelegt, um sie dann heranzurufen und eine Reihe weiterer Übungen gemacht. Das wurde jeweils bestärkt. Das allerdings nicht nur mit C & T, sondern durchaus auch emotionsreich in Form ausgelassener Freude und gemeinsamen herumalberns, wenn der Hund "freudestrahlend" angesaust kam. Clicken heisst für mich nicht, unterkühlt in Laboreinstellung einen Knackfrosch zu betätigen.
In gleichem Maße war ich aber auch jeweils verschwunden, wenn sie meinten, nicht in meiner Nähe bleiben zu müssen. In der Besorgnis, mich nicht mehr zu finden können die auf einmal ziemlich schnell werden. Wenn es der Hund nicht schätzt, in der Nähe zu bleiben, dann kann man da noch so viel shapen ...

In den Momenten, in denen sie partout auf das Signal nicht reagieren wollen, weil es was zu schnüffeln gibt oder ein Knochenrest herumliegt, gibt`s dann mal ein deutliches Wort. Funktioniert; in dieser Kombination.

Viele Grüße,

andreas