Wie überzeugt man Clicker-Gegner? :: Clickertraining

Wie überzeugt man Clicker-Gegner?

von Andrea(YCH) am 09. März 2000 11:51

Ihr Lieben,

Bruno und ich haben gestern mit Juliane (MCA) unser erstes Clicker-Stunden-Training absolviert und es macht RIESEN-Spass. Freue mich schon riesig auf alles, was noch folgt.
Nun habe ich heute ganz begeistert einer Freundin davon erzählt, die Behindertenbegleithunde ausbildet und sie steht der Sache skeptisch gegenüber. Für Welpen und Junghunde findet sie´s nicht schlecht, aber sonst..... Ihrer Meinung besteht die Gefahr, den Hund zu verwirren, da Du immer und überall clickern müßtest, wenn der Hund etwas richtig macht. Trainiere ich mit ihm z.B. das Sitz mit Clicker, erwartet doch der Hund sicherlich, daß er ständg beclickert wird (und Leckerlie kriegt), wenn er sich hinsetzt. Warum bekommt er mal ´n Click und mal nicht? (wenn Du den Clicker vergessen hast z.B.) Sie wußte schon, daß man den Clicker mehr und mehr abbaut, bezog es auf die Lernphase. Aber ich übe ja nur 4 mal am Tag ca. 5 Minuten mit Clicker (zumindest am Anfang. Und entegegen meiner Meinung glaubt sie, man könne dem Hund mit Clicker doch schaden, ihn nämlich verwirren. Und fast niemand sei wirklich konsequent, was die unbedingt Voraussetzung beim Clickern ist

Mich hält das nicht vom Clickern ab, ich weiß, was ich will und bin überzeugt davon. Aber ich würde sie doch gern vom Clickern überzeugen. Nur habe ich als Hundeanfängerin einem Profi gegenüber manchmal nicht die richtigen Argumente zur hand. Wieso sträuben sich so viele Leute gegen das Clickern? Weil sie es als Modeerscheinung sehen? Kann man solche Menschen überzeugen? Mit welchen Argumenten?

Übrigens MARTIN! Du wirst die Meldung ja sicher auch lesen. Irgendwann, als ich abends mal nicht einschlafen konnte, habe ich mich gefragt, warum Du nicht ein Buch über´s Clickern schreibst, da Du ja auf jede Clicker-Frage eine Antwort weißt, was ich sehr bewundere. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch kein deutschsprachiges Clickerbuch. Dann habe ich das von Birgit Laser vorbestellt und das andere, das in ein paar Wochen erscheint und gestern sagte mir Juliane, daß Du der Autor des Buches wärst. Ich hab´ nicht schlecht geguckt...... Was für ein Zufall, oder?

Liebe Grüße, Andrea

von Martin + Mirko(YCH) am 09. März 2000 17:32

Grüß Dich Andrea,

deine freundin meint:

: .... Und fast niemand sei wirklich konsequent, was die unbedingt Voraussetzung beim Clickern ist

Das ist das großartige daran, man wird sich der konsequenz bewusst! Aber man braucht sie bei JEDER erfolgreichen methode, sonst bleibt es geschussel

: .... Wieso sträuben sich so viele Leute gegen das Clickern? Weil sie es als Modeerscheinung sehen? Kann man solche Menschen überzeugen? Mit welchen Argumenten?

Es sträuben sich erstaunlicherweise vor allem solche, die seit längerem schon mit positiver bestärkung arbeiten. sie fühlen sich natürlich in frage gestellt oder zumindest als "nicht regelgerecht arbeitend" (indirekt) kritisiert. Das muss natürlich überhaupt nicht sein. Wenn ich dir einen tipp geben darf - hör auf zu diskutieren - übe mit deinem hund. Der HUND wird die leute überzeugen.

Die meinung welpen und junghunde ja, andere nicht, ist auch unausrottbar. Ich möchte heute soweit gehen und sagen, je schwieriger ein hund ist, desto selbstverständlicher werde ich zum clicker greifen.

: Übrigens MARTIN.... daß Du der Autor des Buches wärst. Ich hab´ nicht schlecht geguckt...... Was für ein Zufall, oder?

Zufall ist gut - das ist reines meideverhalten - ich konnte die vielen fragen nach einem deutschsprachigem buch nicht mehr hören. smiling smiley

tschüß und viel spaß wünschen martin & mirko



von Kirstin(YCH) am 09. März 2000 19:54

Hallo Andrea!

Ich glaube, viele Leute sträuben sich gegen dieses Plastikkästchen. Sie scheinen zu glauben wir schlafen mit dem Ding unter dem Kopfkissen und schreiben ihm magische Kräfte zu!
Da ich allerdings als ich das zum ersten Mal gesehen habe auch wunderbar abgelästert habe (äh ja! Ich glaube ich habe gewitzelt, man könne sich das Ding ja implantieren lassen)kann ich das allerdings auch wiederum verstehen. Vielleicht erklären wir das falsch?
Ich werde in Zukunft folgendes versuchen: Ich werde interessierten Leuten die Methode "verclickern", und nicht mit dem Plastikkästchen anfangen! Vielleicht gibt es schon auch Gründe gegen den Clicker als solches. Mir ist es zum Beispiel bei unserer Kleinen, wo es im Alltag noch soviel zu bestärken gibt (z.B. ein zufälliges Stöckchenbringen) oft passiert, dass ich den Clicker im entscheidenen Moment nicht hatte (Aber vielleicht sind alle anderen weniger schlunzig als ich?).
Ich habe inzwischen einfach noch ein Wort eingeführt, dass genauso funktioniert. Anfangs fand sie zwar den Clicker deutlich besser (er hat natürlich auch die bekannten Vorteile), aber inzwischen kann ich auch richtige Clickersessions ohne den Clicker selber machen und es funktioniert genauso super. Hat auch den Vorteil, dass das unseren Großen nicht irritiert, weil das Wort für ihn keine Bedeutung hat.

Ich habe mir also vorgenommen, der nächste der mich nicht kennt sieht erst meinen Hund nach dem Clickerprinzip arbeiten (was sie absolut oberphantastisch macht) und merkt es gar nicht. Hihi!
Und wenn er sie dann toll findet werde ich ihm sicherlich mit stolzgeschwellter Brust sagen, dass das ein Clickerhund ist!
Wenn sich mal eine Gelegenheit gegeben hat werdet ihr sicher im Forum davon hören! Genau wie Martin sagt: Unsere Hunde werden schon den ein oder anderen überzeugen!

Ich ärgere mich immer, wenn alle Kritiker sich an diesem Kästchen aufhängen. Es geht doch um viiiiel mehr als das! Aber wie gesagt, vielleicht erklären wir falsch? Ich weiß, dass ich auch immer mit dem Clicker angefangen habe, dann bleibt man oft dabei hängen. Ich werde es jetzt einmal anders versuchen!
Ich finde, schon allein der Vorteil, dass man dem Hund mit dem Clicker absolut alles beibringen kann ohne, dass man jeweils irgendwelche Spezial-Utensilien -Tricks und -Handgriffe haben bzw. kennen muss ist doch völlig überragend und müsste jedem einleuchten.

Tschüssi, Kirstin

von Franzi+Wonda+Chili(YCH) am 09. März 2000 19:58

Hallo Andrea!

Wie Martin schon schrieb: Mach einfach und Dein Hund und seine Leistung wird die anderen überzeugen.

Ich trainiere mit Chili (6,5 Monate) auch in einem Verein, der noch ziemlich konventionell arbeitet, so mit "wir machen jetzt Sitz und alles andere ist Nein!" Ich klinke mich da einfach aus und arbeite mit meiner Kleinen stillvergnügt auf meine Art. Und das es Clickertraining ist, merkt noch nicht mal jemand, da ich dort nicht mit dem Knackfrosch arbeite, sondern mit einem ähnlich klingenden GAumenschnalzer. Eine Frau, die ich noch aus der Welpengruppe kenne, in der ich den Clicker dabei hatte, fragte mich neulich dann auch verdutzt, ob ich denn kein Clickertraining mehr machen würde. Ich habe es ihr erklärt. Chili ist bestimmt nicht perfekt, aber sie arbeitet freudig, ohne Angst und Streß. Ich muß sie nicht mittels Schallwellendruck ins Platz plärren, ihr den Allerwertesten runterdrücken oder mein Abbruchkommando ("Nein"winking smiley für das Nichtbefolgen von noch nicht Erlerntem verschleißen, sondern wir arbeiten als entspanntes Team. Vielleicht bilde ich es mir ein, aber ich habe den Eindruck, wir werden doch beobachtet. In einer anderen Hundeschule, in der ich auch einmal pro Woche mit Chili trainiere, gehören wir auch zu den Besten, während sich die anderen abplagen. Okay, Chili ist als Pudel-Dackel auch eine besonders kooperative Mischung und einfach immer gut drauf, aber das sind andere auch.

Das Buch von Birgit Laser, das jetzt im Handel ist, finde ich als Einstieg sehr gut, es ist informativ und unterhaltsam geschrieben und genau das Richtige für Leute, die sich relativ schnell einlesen wollen. Auf Martins Buch freue ich mich auch schon sehr, denn so wie ich ihn einschätze, ist es noch detaillierter als Birgits Buch. Aber für jedes Buch wird sich der entsprechende Käufer finden.

Dir wünsche ich jedenfalls viel Spaß mit Deinem Hund, der sich glücklich schätzen kann, daß Du Dich nicht von der Skepsis einiger Leute beirren läßt!

Ciao, Franziska und die Hunde

von Franziska(YCH) am 09. März 2000 20:53

Hi Andrea,

warum musst du denn deine Freundin unbedingt überzeugen?
Ich bin eigentlich weder Clickerbefürworter noch Gegner. Falsch angewandt oder falsch verstanden kann Clickern auch "nicht so gut" sein, genau, wie alle anderen möglichen "Methoden" auch.

Es gibt verschiedene Menschen mit unterschiedlichem Temperament. Für manchen ist das Clickern optimal, für jemand anderen allerdings nicht so sehr. Wenn deine Freundin Blindenhunde ausbildet, und mit ihrer jetzigen Art und Weise, das zu tun, gut klarkommt, warum soll sie das dann ändern.

Wenn jemand zu mir kommt, den ich schon länger kenne und wo ich weiß, wie derjenige mit seinem Hund umgeht (und wo ich weiß, daß er das auf seine eigene Art und Weise sehr gut macht) und mich nach irgendwelchen Tips fragt, ist es schon vorgekommen, daß ich mich geweigert habe, zu antworten, da ich der Meinung war, derjenige könne meinen Tip evtl. nicht richtig umsetzen, weil es einfach nicht seine Art ist.

Bis dann

Franziska

PS: Es gibt natürlich auch Methoden, die einem Hund definitiv nicht guttun...da versuche ich dann auch zu überzeugen. Es gibt aber außer dem Clickern auch noch andere Arten, einen Hund zu erziehen, die genauso wirksam sind, und genauso "gut" für den Hund.

von Sonja und Vegas(YCH) am 10. März 2000 09:53

Hallo Andrea,
warum überzeugen? Du merkst ja schon, wieviel Spaß Dein Hund hat. Ich kann aber verstehen, daß es Dich maßlos ärgert, wenn man als Hundeanfänger gerade in der Sekunde nicht die richtigen Argumente findet, in der man sie braucht. In einer der letzten Ausgaben von der Zeitschrift "Der Hund" war ein Super-Leserbrief von Sabine Winkler abgedruckt, in dem sie viele Argumente für das Clickern gebracht und die "Gegenseite" systematisch zerpflückt hat. Vielleicht kannst Du Dir diesen Artikel irgendwo besorgen, dann gehen Dir die Argumente bestimmt nicht mehr so schnell aus. Ich jedenfalls mache schamlos davon Gebrauch yawning smiley)).
Viele Grüße
Sonja und Vegas


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