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Gesundheit & Hund

Gesundheitsfragen betreffen nicht nur den kranken Hund sondern stellen sich auch, wenn es um Vorbeugung oder Prävention von Krankheiten geht. Macht dein Tierarzt das richtige? Welche Untersuchungen sind sinnvoll und sollten gemacht werden? Wer hat Erfahrungen mit HD und Goldakupunktur? Solche und ähnliche Fragen kannst Du hier stellen oder diskutieren. 
Kreuzbandriß - was kann man tun außer OP
31. Juli 2003 09:02

Hallo Isa,

ich kann mich nur anschließen,

bei meiner Bonnie war der erste Kreuzbandanriss wahrscheinlich 9 Monate alt und ist nicht bemerkt worden, anschließend ist das Kreuzband weiter eingerissen, mein damaliger Tierarzt hat Bonnie aber wegen Spondylose auf Rückenproblem behandelt. Als dann der Tierarzt gewechselt und das Knie operiert wurde war das Kreuzband zu 90 % gerissen und Bonnie hatte bereits eine schlimme Arthrose im Knie, die auch heute gelegendlich Probleme macht und ein Grund war, dass Bonnie Monate gebrauch hat, bis sie nach der OP beschwerdefrei laufen konnte. Hätte ich heute einen Hund mit Kreuzbandanriss, würde ich so schnell wie möglich operieren lassen.

Liebe Grüße

Antje


31. Juli 2003 11:42

.
:
Hallöööchen Anne!
War heute beim TA Diagnose Knie/Kreuzband und Athrose!
Kessy bekommt jetzt erst mal Rimadyl.
Kannst Du mir einiges über die OP und die Tage Monate danach berichten. Ich interessiere mich für alles was mit dem Thema Knie zu tun hat. (hab auch einige Meldung im yorkie drin...
Wäre super nett.
(gibt es auch Fachliteratur?)
Liebe Grüße Sandra + Kessy
:


31. Juli 2003 11:45

: :Hallöööööööööchen Bine & Fly

Habe jetzt auch das Problem mit Knie/Kreuzband/Athrose
Kessy wird aber erst nächsten Monat 2 Jahre? Warum dann schon Athrose?
Suche alles über Knie/Kreuzband, Bücher,Fachliteratur, OP - Berichte, welche Methoden es gibt. Was war das für eine Methode bei Fly?
Wäre super nett, würde mich freuen, wenn Du Infos für mich hättest.
Vielen lieben Dank Sandra+Kessy


31. Juli 2003 12:29

Hallo Sandra;

: War heute beim TA Diagnose Knie/Kreuzband und Athrose!
: Kessy bekommt jetzt erst mal Rimadyl.

DAs hat Tapsi auch einige Tage bekommen. Hat er auch gut vertragen. Allerdings weiß ich, daß dieses Medikament nicht so ganz ohne ist.

: Kannst Du mir einiges über die OP und die Tage Monate danach berichten. Ich interessiere mich für alles was mit dem Thema Knie zu tun hat. (hab auch einige Meldung im yorkie drin...
: (gibt es auch Fachliteratur?)

Zu Fachliteratur kann ich Dir leider nichts sagen, da die Krankengeschichte bei meinem Kleinen innerhalb von 10 Tagen eine rasante Entwicklung (negativ) genommen hatte und ein Entscheidung OP oder nicht (das nicht hätte bei ihm Einschläferung bedeutet, da er nicht einmal mehr sitzten konnte) von mir auf der Stelle getroffen werden mußte. Ich hatte leider gar keine Zeit mehr, mich mit dem Krankheitsbild auseinanderzusetzten.

Ich habe mich vor kurzem bei dem Operateur schriftlich bedankt und habe ihm - da ich der Meinung bin, daß jeden interessiert, was aus seiner Arbeit so wird - eine kurze Dokumentation über den Heilungsverlauf geschickt. Lege ich Dir mal bei.

Bemerkung:

Bei Aufnahme in die Klink am 23.03.03 konnte er nicht mehr laufen, nur noch liegen, keinen Kot und Urin absetzen und fraß auch nicht mehr; der Allgemeinzustand hatte sich im Laufe von 10 Tagen verschlechtert.

Am 27.03.03 wurde er operiert.

Zusammenfassung des Genesungsablaufs (Tabelle ist für Dich hoffentlich lesbar)

Zeit nach der OP (27.03.03) Datum Ereignisse / Wiedererlangte Fähigkeit
2. Woche 11.04.03 Er bewegt sich robben durch das Wohnzimmer und ist bei meiner Rückkehr häufig schon im Flur.Ich setze ihn bei Verlassen der Wohnung in ein Kinderlaufstall. So ist er nicht eingesperrt, kann aber auch nicht in den Flur, um sich hinter die Wohnungstür zu legen.

3. Woche 17.04.0319.04.03 Beim Robben benutzt er immer mehr seine Hinterbeine und stößt sich damit schon recht kräftig ab.Er liegt plötzlich in seiner Tasche, dazu muß er über einen ca. 7 cm hohen Rand klettern oder springen?! Bei der Körpergröße eine tolle Leistung.

4. Woche 24.04.0325.04.0327.04.03 Er steht auf und macht die ersten zwei Schritte!!!!! Beide Hinterbeine sind gerade durchgedrückt.Er läuft 1-1,5 m bevor er sich dann einfach fallen lässt.Er kann rüdenmäßig das Bein heben, ohne gleich umzufallen. Sieht noch sehr unsicher aus, aber funktioniert.

5. –6. Woche 28.04.03 Jeden Tag läuft er eine größere Strecke und wird immer sicherer auf den Beinen.

7. Woche 12.05.0315.05.03 Im Büro dreht er immer wieder seine Runden um beide Schreibtische.Er läuft den Kollegen entgegen und versucht an ihnen hochzuspringen. Das klappt leider noch nicht, aber er gibt nicht auf.

8. Woche bis heute Er läuft völlig normal und genau so schnell wie vor der OP. Auch das Springen funktioniert mittlerweile relativ gut, nicht so wie früher - macht aber nichts, muß er ja nicht.


Therapeutische Maßnahmen (April – Mai)

1. In den ersten vier Wochen zuhause habe ich ihn 2-3 x tgl. für ca. 3 –4 Minuten in die Badewanne zum Schwimmen gesteckt.

2. Wenn er neben mir liegt, dann mache ich die mir in der Klinik gezeigte Übung abwechselnd mit beiden Hinterbeinen (mehrmals am Tag).

3. Zusätzlich lege ich ihn einige Male am Tag auf meine ausgestreckten Beine in Rückenlage und bewege seinen Oberkörper nach links und rechts, so dass er mit dem Hinterteil gegensteuern muß, was er auch brav tut. Dadurch bewegt er genau die hintere Körperregion samt Hinterbeinen.

4. Jeden Abend treffe ich mich mit der Halterin seiner besten Freundin. Ich lege ihn einfach auf die Wiese und von Anfang an bemüht er sich, erst durch Robben, dann mit den ersten unsicheren Schritten, seiner Angebeten zu folgen.

5. Ich lasse ihn am normalen Alltag teilnehmen, d.h. ich nehme ihn auf den Arm und laufe mit ihm die altbekannten Wege. Bei Hundebegegnungen mit den uns bekannten Hunden lasse ich ihn runter und Kontakt aufnehmen.
Merkwürdigerweise stelle ich in dieser Zeit immer wieder fest, dass die Hunde herankommen, an seinen Hinterbeinen schnüffeln und dann hat er so etwas wie eine „Bannmeile“ um sich herum (ca. 1 m), die Hunde bleiben auf Abstand und kommen auch beim Toben nicht zu dicht an ihn heran.

6. Er kommt mit in den Wald, die 2,8 kg kann man schon mal 2 Stunden tragen; zwischendurch setze ich ihn runter, dann kann er robben und Urin und Kot absetzen. Ganz offensichtlich tut ihm das alles sehr gut. Er ist dabei und schaut total interessiert herum. Wenn wir zwei Stunden später zurück sind, dann ist er nur vom Rumschauen und gelegentlichem Herumrobben richtig müde und schläft gleich ein.

7. Füttern ist ein kleines Problem, weil er nicht gerne frisst.
Dabei hilft jetzt meine große Hündin, die frisst alles und immer. Also bekommt sie ein Häppchen, dann der Kleine. Durch diese Anregung futtert er wenigstens etwas und die Große freut sich über die Extrahäppchen.


Von April bis Ende Mai habe ich alle diese Maßnahmen durchgeführt und dann nach und nach zurückgeschraubt. Seit Juni läuft alles normal und die Übungen sind nicht mehr notwendig.

Die Muskulatur des hinteren Rückenbereichs und der Hinterbeine hat sich gut entwickelt.

Seine Lebensqualität ist sehr gut, trotz der bereits schon länger vorhandenen gesundheitlichen Probleme.

Er ist wieder ein lustiger kleiner Kobold und strotzt nur so vor Lebensfreude.


Wenn es bei Deinem Hund "nur" ein Bein betrifft, dann mußt Du ihn hinterher ein wenig ruhigstellen. Die Ärzte werden Dir aber auch noch genau sagen, wie Du bzw. Dein Hund sich nach der OP verhalten sollen.

Ich drücke Euch ganz fest die Daumen. Das wird bestimmt wieder.

Liebe Grüße
Anne

31. Juli 2003 12:37

Hallo Sandra,
es ist einfach auch immer eine Frage, womit man seinem Hund am meisten Lebensqualität ermöglichen kann.
Ich habe eine 9,5 Jahre alte Hovawart-Hündin, die häufig Probleme mit Gelenken und vor allem Bändern und Sehnen hatte (vermutlich ausschlaggebend war ein Unfall im Junghundealter). Letztes Jahr habe ich noch eine BÄnderstraffung im Vorderbein machen lassen, weil das Band überdehnt/ gefasert war. Anfang dieses Jahren fing sie dann an, hinten sehr stark zu humpeln, war unsicher auf den Beinen, kam nicht mehr die Treppe runter.
Ich bin mit ihr in die Uni-Klinik gefahren, festgestellt wurde ein Anriß des Kreuzbandes. Gleichzeitig hat sie aber Arthrosen in den KNien und Schultern vorne. Bei einem zweiten Besuch in der Uni-KLinik wurde dann zusätzlcih der Rücken geröngt, Spondylosen im Schulter- und Lendenwirbelbereicht sind zusätzlich vorhangen yawning smiley(
Sicher ist es das Kreuzband, was meinem Mädel akut Probleme bereitete. Andererseits hat die letzte BänderOP im Vorderbein wirklich NULL Effekt gehabt, im Gegenteil brauchte sie sehr lange, um wieder auf die Beine zu kommen.
DEshalb habe ich mich gegen eine weitere OP entschieden, Rio beommt Rimadyl, zusätzlich machen wir Physiotherapie (habe zum Glück eine sehr gute Therapeutin gefunden), Magnetfeldtherapie, im Sommer geht es täglich schwimmen, etc. Somit hat sie keine Schmerzen, die Muskulatur kann wieder aufgebaut werden, sie belastet durch die Physio sehr gleichmässig und es geht ihr besser als vor dem Kreuzbandanriß.
Vielleicht hätte ich aber anders gehandelt, wenn mein Hund sehr viel jünger gewesen wäre, weil bei Schmerzmitteln natürlich immer zu befürchten ist, daß auf die Dauer Nebenwirkungen auftreten. Ich habe ganz klar überlegt, welchen Nutzen mein Hund von einer OP hat (Schmerzmittelfreiheit, bessere Belastbarkeit der Gelenke, weniger Arthrosegefahr), und welche Nachteile (je älter der Hund, desto schwieriger die Heilung; Gefahr, daß andere Gelenke durch Fehlbelastungen in Mitleidenschaft gezogen werden, ...). Im Endeffekt kann einem bei einem Hund mit Rios Beschwerden niemand garantieren, daß es ihr nach der OP wirklich gut geht, sie hätte also evtl. trotzdem Schmerzmittel gebraucht. Deshalb haben wir darauf verzichtet, das Kreuzband operieren zu lassen und hoffen, daß es ihr mit der momentanen Therapie noch lange gut geht. Ich weiß aber eben nicht, wie alt Dein Hund ist- wenn er noch recht jung ist, würde ich wahrscheinlcih für eine OP Plädieren, eine Alternative gibt es meines Wissens nach nicht.
Liebe Grüße,
EVa & Rio

31. Juli 2003 17:25

Hallo Isa,

keinesfalls will ich meinen Hund unbehandelt lassen. Wie bereits schrieb, hörte ich von einer Behandlungsmethode, wo in einem Abstand von zwei Wochen Antibiotika und Anabolika gespritz werden. Es hieß, daß auf lange Sicht gesehen diese Behandlung erfokgreicher sein soll. Das macht mich nachdenlich.

Vielen Dank für Deine Antwort.