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Meningitis bei Hund

geschrieben von Lena(YCH) 
Meningitis bei Hund
06. August 2003 15:20

Ich habe einen fast 10 Jahre alten und noch fitten Foxterreier und seit fast 3 Tagen geht es ihr sehr schlecht. Ich war beim Tierarzt und er meinte Borreliose und hat ihr Antibiotika gespirtzt. Einen Tag später ging es iht viel besser, Fieber ging runter und hatte einen besseren zustand. Heute 1 tag später ging es ihr weider mieserabel. Ich war wieder beim TA und sie hat wieder spritzen bekommen, u.a. sehr teure.
Sie hat Fieber, schlechter allgem. Zustand und Atmet schwer, Rückenschmerzen, nackensteifigkeit.
Kann das eine Meningitis sein? Wie stehen die Heilingschancen?

Bitte antortet mir!!!

06. August 2003 19:02


: Bitte antortet mir!!!

Hi,
weil Dir noch keiner schrieb und du so verzweifelt klingst.
Es gibt unendlich viele Verläufe von Krankheiten. Jeder Körper wird anders mit fertig.
Es gibt auch unterschiedliche Arten von Meningokokken.
Ganz "bösartige" mit schnellem tödlichen Ausgang, und auch welche mit zwar schwerem Krankheitsverlauf, aber trotzdem wird alles wieder gut.


Du kannst die Erkrankung DEINES Hundes nicht mit der Meningitis eines anderen vergleichen.

Hier kann man zwar Erfahrungen austauschen, aber erhoffe dir nicht, dass du von jemanden die Erfolgsaussichten einer akuten Krankheit gesagt bekommst.

Was bei einem ganz schlimm war, kann dein fitter zäher Foxi gut wegstecken. Und das sind doch "kernige" Hunde.
Ich drück euch die Daumen...

Liebe Grüsse Heike




06. August 2003 19:01

Für Borreliose ist ein Krankheitsverlauf sehr typisch, bei dem es mal besser und mal schlechter geht. Der Tierarzt hat sicher darauf hingewiesen (was man in der Aufregung leicht überhört) dass eine Borreliose-Behandlung wochenlang dauern kann, das gerade Antibiotika langfristig gegeben werden müssen, damit eine Heilungsaussicht besteht.

Vor einer langdauernde Behandlung wird man natürlich durch entsprechende Untersuchungen erst zu klären versuchen, was die Hündin nun eigentlich wirklich hat - wenn es ihr sehr schlecht geht, wird die Behandlung schon mal 'auf Verdacht' gleichzeitig beginnen müssen.

Für Meningitis gibt es verschiedenste Auslöser - auch andere Bakterien.
Ein genauer Nachweis ist sehr schwierig und kostspielig!

toitoitoi
Rene

07. August 2003 07:39

Hallo Lena,

ich glaube, Du verwechselst da etwas. Du schreibst, der Tierarzt meint, es sei BORRELIOSE. Und Du fragst, ob es eine Meningitis sein kann.

Borreliose und Meningitis sind zwei verschiedene Krankheiten, die allerdings beide durch Zeckenbiss übertragen werden können.

DIE LYME-BORRELIOSE
Eine Bakterienerkrankung – die Infektion mit Borrelien führt zu schwerwiegenden, sehr unterschiedlichen Krankheitsbildern
- Gelenkserkrankungen mit Lahmheitserscheinungen,
- Nervenerkrankungen (z.B. Störung der Bewegungskoordination, Muskelzittern)
- Herz-Nierensyndrom,
- Hautveränderungen (Hautrötungen und eitrige Hauterkrankungen) und
- allgemeinen Symptomen wie Fieber, Schmerzen, Apathie.

Die Diagnose ist wegen des diffusen Krankheitsbildes schwierig zu stellen – beim Menschen ist die typische Wanderröte (ein wandernder roter Fleck um die Einstichsstelle) ein Indiz. Bei Hund und Katze ist dies jedoch wegen des dichten Fells oft nicht zu beobachten.

Dabei ist eine frühe Erkennung sehr wichtig, weil die Krankheit bei frühem Einsatz von Antibiotika gut zu behandeln ist – schwieriger wird es, je weiter sie fortgeschrittten ist. Hier hilft eine Blutuntersuchung auf Antikörper.
Die Behandlung der Borreliose ist zwar möglich, doch SEHR LANGWIERIG.


FSME (FRÜHSOMMER-MENINGOENZEPHALITIS)
Bei der FSME handelt es sich um eine VIRUSerkrankung. Der Erreger ist das Zeckenenzephalitisvirus (FSMEV). Alle Entwicklungsstadien der Zecke können das Virus beim Saugakt übertragen. Das Virus selbst ist in den Speicheldrüsen der Zecken vorhanden und wird bereits mit dem Beginn des Saugaktes in den Wirt eingebracht. In Deutschland betrifft dies vor allem den süddeutschen Raum (Donaugebiet und südlicher Bayerischer Wald) und vor allem Baden-Württemberg (Schwarzwald, Bodensee, Rheinebene). In allen Gegenden, bei denen für den Menschen ein Infektionsrisiko besteht, ist auch der Hund gefährdet.
Bei der FSME beherrschen hauptsächlich Ausfallerscheinungen das klinische Bild, sie betreffen Nerven und Gehirn. Es wird von Mattigkeit und Abgeschlagenheit berichtet, aber auch Übererregbarkeit und Schreckhaftigkeit können vorliegen.

Und noch eine 3. Krankheit kann durch Zecken übertragen werden:
BABESIOSE
Babesien sind Einzeller, die sich in roten Blutkörperchen vermehren und diese dabei zerstören. Übertragen werden sie durch Zeckenstiche. Die Babesiose des Hundes kommt hauptsächlich in den Tropen und Subtropen und im mediterranen Raum, aber auch in Ungarn, besonders in der Gegend des Balatons, vor. Auch in Deutschland, gibt es Gegenden mit Hunde-Babesien, so beispielsweise in der Rheinebene und in der Eifel.

Bei der Babesiose sind häufig hohes Fieber, gefolgt von Mattigkeit und Appetitlosigkeit, die Anzeichen der Erkrankung. Durch das Eindringen der Parasiten in die roten Blutkörperchen und durch deren Zerstörung kommt es zu Blutarmut und oft zu Gelbsucht. Dem Tierbesitzer kann eine dunkle Färbung des Urins auffallen, die durch die Ausscheidung des abgebauten Blutfarbstoffes entsteht. Auch Bewegungsstörungen, Atemnot, Lähmungserscheinungen, Entzündungen der Maulhöhle oder der Augen werden zeitweise beobachtet.

Die Rückenschmerzen und die Nackensteifheit könnten also tatsächlich von einer Borreliose kommen. Aber das sollte der TA eigentlich durch eine Blutuntersuchung abklären. Dabei könnte evtl. eine Babesiose schon mal ausgeschlossen (oder entdeckt) werden. Für die Diagnose einer FSME ist (soweit mir bekannt) eine Gehirnwasserpunktion nötig.

Wenn es eine Borreliose ist, wirst Du nicht um eine LANG ANDAUERNDE und wahrscheinlich nicht billige Antiobiotika-Therapie herumkommen.

Über die Heilungschancen kann Dir hier natürlich niemand eine Auskunft geben. Das hängt davon ab, in welchem Stadium der Erkrankung sich Dein Hund befindet und wie stark sie erkrankt ist.

Rede mit Deinem TA und lass nicht eher locker, bis er Dir wirklich alles genau erklärt hat und vor allem, bis er alle erforderlichen Untersuchungen gemacht hat.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen.

Melde Dich doch nochmal, wenn Du genaueres weißt und informiere uns über den weiteren Verlauf.

Liebe Grüße
Ellen

07. August 2003 08:55

Hallo Ellen,

seit neuesten haben sich in Tirol, also bei uns, 2 Fälle von Ehrlichiose eingestellt, diese Krankheit wird auch durch zecken übertragen und äußert sich wie eine satrke Sommergrippe. Also müsste eventuell auch diese Krankheit hier berücksichtigt werden.

Liebe Grüße, Lore

07. August 2003 14:04


: FSME (FRÜHSOMMER-MENINGOENZEPHALITIS)
: Bei der FSME handelt es sich um eine VIRUSerkrankung.

Hi Ellen,
wenn es denn die FSME ist.

"Meningitis" heißt, daß die Hirnhäute entzündet sind. Es gibt eine große Zahl von Krankheitserregern oder anderen Ursachen, die zu einer entzündlichen Reizung der Hirnhäute führen können. Dazu zählen eine große Zahl von Viren und auch viele Bakterien. Zum Beispiel die Meningokokken-Meningitis, die durch Bakterien ausgelöst wird. Prinzipiell sind die durch Bakterien verursachten Meningitisformen einer antibiotischen Therapie zugänglich. In jedem Fall braucht jede Meningitis bzw. meningitische Reizung intensive ärztliche Betreuung.

LG Heike

PS: Nackensteifigkeit ist eins DER Hauptsymptome, an denen die Meningitis im Akutfall leicht zu erkennen ist.

Aber WAS es ist, das muss der Arzt erstmal rausfinden. Und das möglichst fix...