Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Mein Hund hat Arthrose-> Goldinlays ???

geschrieben von RamonaG. 
Mein Hund hat Arthrose-> Goldinlays ???
17. Juni 2009 14:50
Hallo an alle,

ich bin neu hier im Forum und bin ziemlich verzweifelt.Aber zuerst stelle ich mich vor:
Ich heiße Ramona, bin 20 Jahre alt und wohne in Deutschland, in der Nähe von Mainz. AUf dieses Forum wurde ich von dem Kollegen meines Vaters verwiesen.
Nun zu meinem Problem:

Mein Hund wird Ende Juni/Anfang Juli diesen Jahres 7 Jahre alt. Es handelt sich um einen Schäferhund-Labrador-Husky-Mix und er wiegt 33KG.

Im Januar 2009 hat alles angefangen: Wenn Rocco länger entspannt gelegen hat und dann aufstand, fing er vorne rechts an zu humpeln. Bei Tierarzt stellte sich eine Verletzung im Ellenbogen heraus, die er sich warscheinlich beim Kaninchenjagen zugezogen hat. Nach 5 Tagen mit den Schmerztabletten Rimadyl 100mg ging es ihm dann wieder gut.
Ende Mai/Anfang Juni 2009 war dasselbe wieder. Wir waren wieder beim Tierarzt, diesmal hat meine Tierärztin Arthrose im Sprunggelenk festgestellt. Er soll dieselben oben genannten Schmerztabletten drei Wochen lang bekommen und dann wieder vorgestellt werden um eine alte Verletzung auszuschließen.
Heute Morgen jammerte er vor Schmerzen beim Hinlegen und auch zum Teil beim Aufstehen.

Wir haben vor einiger Zeit im Fernsehen gesehen, dass man Hunden bei Arthrose Goldinlays einsetzen kann, was den Schmerz nach ca. 6-8 Wochen lindern bzw. vollständig nehmen soll.
Wir haben uns nun die Adresse dieses Tierarztes im Internet gesucht, aber ich möchte gern wissen, hat jemand Erfahrungen mit solchen Goldinlays? Gibt es Alternativen? Was habt ihr unternommen um dem Hund die Schmerzen zu ersparen? Hat noch jemand Tipps was ich machen kann, gern auch homepatisches.

Liebe Grüße
Ramona

17. Juni 2009 18:45
Hallo Ramona,

ich habe dazu mal ganz ausgiebig recherchiert, weil mein Leihlabrador auch Arthrose hat und eine HD. Er humpelt sehr stark. Zunächst hatte ich viele begeisterte Beiträge im Internet gefunden - aber ehrlich gesagt: Die waren nie aus erster Hand, sondern da hatte immer jemand gehört von einem Hund...

Auf Goldimplantate.de wird eine Verbesserung in 90-95% der Fälle angegeben, der Eingriff ist nur minimal invasiv, kann auch bei älteren Hunden durchgeführt werden. Das klang alles ziemlich gut, aber ich habe dann auch mal nach wissenschaftlichen Studien gesucht:

Es scheint leider nur eine einzige kontrollierte Doppelblind-Studie von Jaeger, Larsen, Soli und Moe zu geben. Die esten 6 Monate wurde die Studie doppelblind durchgeführt, d.h., weder die Tierhalter noch die Tierärzte wußten, zu welcher Gruppe die Hunde zählten. Die Besitzer gaben nach gewissen Phasen an, wie sie den Gesundheitszustand ihres Hundes einschätzten, und die Tierärzte haben ebenfalls eine Beurteilung nach Untersuchung abgegeben. Es gab eine gute Übereinstimmung zwischen den Tierärzten und den Tierbesitzern und die Goldimplantat-Gruppe hat sich signifikant besser entwickelt.

Nach diesen 6 Monaten hat auch die Placebo-Gruppe Goldimplantate erhalten und die Studie wurde offen (also nicht verblindet) weiter geführt.

Die Besitzer der Goldimplantatgruppe gaben signifikant häufiger an, dass es ihrem Hund besser gehe und er weniger Schmerzen habe. Von der eiermilchlegenden Wollmilchsau würde ich allerdings nicht sprechen, denn in der ersten Doppelblindstudie hat sich eine Verbesserung der Lahmheit zwar in 83% der Goldimplantat-Hunde ergeben, aber in 60% der Kontrollgruppe, die eine Placebo-Behandlung bekommen haben, hat sich der Zustand ebenfalls gebessert. Nachdem der Verblindungscode offen gelegt wurde, wurden die Hundehalter gefragt, ob sie geglaubt hatten, zur Placebo- oder zur Goldimplantat-Gruppe zu gehören.

Die Mehrheit hatte sich gewünscht, ihr Hund möge Goldimplantate bekommen und 60% aller Hundehalter haben auch in der Verblindungsphase geglaubt, dass ihr Hund mit Goldimplantaten behandelt wird, sie hatten also eine positive Erwartung. Immer, wenn die Hundehalter glaubten, dass ihr Hund mit Goldimplantat behandelt worden ist, dann haben sie signifikant häufiger angegeben, dass es ihrem Hund auch tatsächlich besser gehen würde. Diejenigen, die glaubten, dass ihr Hund einen Placebo bekommt und diejenigen, die sich unsicher waren, haben etwa gleich häufig und signifikant seltener angegeben, dass es ihrem Hund besser geht.

Die Autoren räumen daher ein, dass es insofern einen signifikanten (p=0,01) Placebo-Effekt gibt:

Quote :
Thus, a significant placebo effect (p < 0.01) was detected


Nach 18 Monaten verglich man den Schmerzstatus der verblindeten Goldimplantatgruppe mit dem Schmerzstatus der offenen Goldimplantatgruppe und stellte fest, dass der Effekt in der Verblindungsgruppe größer war, dass hier also mehr Hundehalter angaben, dass es ihrem Hund besser gehe. Dieses Ergebnis findet man auch in anderen Studien. Die Erklärung: In der Blindstudie ist der Placebo-Effekt enthalten, in der offenen Studie dagegen der Nocebo-Effekt.

Das Durchtrennen der Nerven – was natürlich auch nur die Schmerzen bekämpft, ist wissenschaftlich anerkannt, scheint mir in etwa gleich teuer zu sein, hat aber den Nachteil, dass man die Hunde danach noch länger an kurzer Leine führen muss, und häufig wachsen die Nerven wieder zusammen, dann sind auch die Schmerzen wieder da. Ich selbst würde mich bei meinem eigenen Hund aber eher dafür entscheiden als für Goldimplantate.

Viele Grüße
Anila

17. Juni 2009 19:01
Hallo Ramona,
wenn du dich für alternative Heilmethoden interessierst, kann ich dir nur raten, zu einem guten Tierheilpraktiker zu gehen. Hier im Forum kann man leider nicht erkennen, wie schlimm die Arthrose bereits ist. Im Anfangsstadium kann z.B. Vermiculite sehr gut helfen.
Weiterhin würde ICH (nach eingehender Beratung) nur eine Goldakupuktur machen lassen.[www.goldakupunktur.de]
LG
Yvonne

18. Juni 2009 09:47
Hallo ihr Lieben,

ich habe Rocco heute morgen zur Wiese gefahren und bin auch nur gegangen bis er alle Geschäfte erledigt hatte.
Er schrie jedes mal beim EInsteigen ins Auto, beim AUssteigen aber nicht.
Sein ganzes Verhalten ist nicht normal. Er bellt beispielsweise IMMER andere Hunde an wenn er an der Leine ist, meint es ja nicht böse aber ist so seine Art. Hat er nicht gemacht.
Jeden Morgen frühstückt er mit meinem Vater (Rocco bekommt immer bisschen Käse ab), diesesmal blieb er liegen.
Gestern ging er nicht zur Tür als mein Vater von der ARbeit kam.
Das ganze Verhalten zeigt er muss wahnsinnige Schmerzen haben
Heute waren wir dann sofort beim TA und haben alles geschildert was auffiel.
Seine Wirbelsäule wurde geröngt, die ist zwar nicht ganz astrein, aber nicht unbedingt besorgniserregend, die TÄ will die Hüfte röntgen, dazu muss er aber in Nakose gelegt werden. (Ich denke dass Rocco als Baby was schlimmes erlebte und sich deshalb nicht wirklich auf den Tisch legen lässt).
Das Problem beim Röntgen der Hüfte ist, dass er auch gegen das STrecken arbeitet, wohl aus Angst dass es dann wehtut.
Er hat heute ein Schmerzmittel gespritzt bekommen und soll morgen kein Rimadyl bekommen (wir müssen morgen nocheinmal hin).

Bezüglich der Goldinlays hat uns unsere TÄ eher abgeraten. Sie sagt die Implantate wirken zwar, aber dadurch dass der Körper und der Organismus sich verändern, kann die Wirkung des Goldes irgendwann auch die falsche Wirkung erzielen. Eine Hundephysiotherapeutin hat ihrem Hund Gold einsetzen lassen, es war zuerst auch besser aber nun ist er genauso schlimm dran wie vor 3 Jahren und bekommt nun die Medis, die er vor 3 Jahren auch bekommen hätte.
Zumal es auch so wäre, dass das Röntgen durch das Gold auch deutlich erschwert wird bzw. irgendwann nicht mehr möglich ist.
Sie hat es uns alles genau erklärt und es klingt einleuchtend was sie sagte, bin ja auch nur ein Leihe und dachte mir, dass die Therapie gut wäre.
Gott sei Dank können wir ihr blind vertrauen und ich denke wenn wirklich alle Stricke reißen wird sie uns das beste Empfehlen. Wir konnten bisher immer auf ihre Empfehlung hören.
Ich denke auch, dass die Goldtherapie auch auf das Krankheitsbild und den einzelnen Hund ankommt und dass es unter Umständen bei bestimmten Situationen sehr angebracht ist. Ich möchte die Therapie um Gottes willen nicht schlecht reden!! Bitte nicht falsch vertstehen.

Ich danke euch aber trotzdem für die Links & den Erfahrungsberichte.
Ich bin gespannt was nun morgen und Dienstag nach dem Röntgen der Hüfte rauskommt.

Grüße
Ramona

18. Juni 2009 11:59
Hallo Ramona,

oh jeh, der Ärmste scheint wirklich sehr starke Schmerzen zu haben. Mein Leihhund wurde auch in Narkose versetzt zum Röntgen, ich glaube, dass das auch üblich ist, denn wenn die Tiere nicht still halten, dann werden die Bilder nichts.

Die Argumente, die deine Tierärztin genannt hat, habe ich so noch nie gehört. Aber ist auch egal - für mich wäre es halt entscheidend, dass die Wirksamkeit sich nicht nachweisen lässt. Hat deine Tierärztin die Denervation angesprochen? Die Nervdurchtrennung? Vermutlich kann sie erst aufgrund der Röntgenbilder dazu was sagen, aber das wäre vielleicht auch eine Hilfe.

Man kann blöderweise hier im Forum nicht zurückblättern, wenn man schon im Antwortmodus ist, aber ich glaube, dein Hund war auch noch gar nicht so alt, oder? Ich drücke Euch die Daumen!

Viele Grüße
Anila
FM

19. Juni 2009 08:35
Hallo Ramona,
willkommen im Forum. Das hört sich aber wirklich nicht gut an. Ich drücke Dir und deinem Hund die Daumen das die nächsten Diagnosen gut sind und würde mich freuen wenn Du uns weiterhin auf dem laufenden hälst.

Vielen Dank an alle die weitergeholfen haben.